Engel - Band 3

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Erzengel Raphael (lapr)

Als Nächstes möchte ich Erzengel Raphael nennen! Raphael ist ein sehr schöner Name, da es hierfür eine ganz deutliche und recht einfache Übersetzung gibt. Das hebräische Wort apr (rafa) bedeutet „Heiler“, wo von das heutige Wort für Arzt (רוֹפֵא - Roffe) kommt. Es wird aber auch oft mit Begriffen wie Doktor oder sogar Chirurg übersetzt, was aber falsch ist. Doch das ist nicht ganz so essenziell, da der Begriff „Heiler“ letztlich alles abdeckt – wenn man will vom Homöopathen bis zum Hirnchirurg! Somit ist lapr (Raphael) zu übersetzen mit „Heiler Gottes“.

Er wird natürlich primär als „Engel der Heilung“ angesehen, wobei eine Analogie zu der Serie „Dr. House“ gar nicht so schlecht wäre, da er für einen Arzt „recht hart“ unterwegs ist und so etwas, wie „leidiges Mitleid“ nicht wirklich verteilt. Gefällt mir!

Dadurch, dass die Heilberufe auch immer mit einer Schlange symbolisiert werden, bzw. mit dem Äskulapstab bzw. Caduceus, wird Raphael auch mit der „Kraft der Schlange“ in Verbindung gebracht, wobei es bei den Stäben schon Unterschiede gibt:



Andere Namen von Raphael waren (angeblich) auch „Der Glänzende, der heilt“, sodass er mit dem Prinzip Labbiel in Chaldäa gleich gesetzt wurde. In der Literatur werden diese beiden meist ausgetauscht, wobei es über Labbiel nicht viel zu finden gibt. Interessant ist jedoch, dass das Wesen Labbu ein altmesopotamisches Schlangenungeheuer war, was wieder eine Verbindung zu der Schlage schafft, welche nicht nur für Weisheit, sondern für Unsterblichkeit, Transformation und Reinkarnation steht, da sie sich durch ihre Häutung immer wieder erneuert. Unter diesem Aspekt kann man sich erneut den Begriff „Seraph“ ansehen, welcher ja auch „Schlange“ bzw. „feurige Schlange“ bedeutet.

Erzengel Raphael – literarische Darstellung

Erzengel Raphael ist der letzte Erzengel, der namentlich in der Bibel erwähnt wird, wobei er schon nicht mehr den Stellenwert von Michael oder Gabriel hat, da er „nur“ im Buch „Tobit“ bzw. „Tobias“ erwähnt wird. Hier wird berichtet, dass Tobias sich auf Wanderschaft begab und an seiner Seite Erzengel Raphael stand. „Raphael war ein Engel, aber Tobias wusste es nicht“ (Tob 5,4). In diesem Kontext beschütze Raphael den „kleinen Tobias“ vor dem „großen Dämon“ Aschmodai, einem Prinzip des Zorns. Doch Raphael ist hier nicht nur ein Beschützer, er ist auch wieder ein Lehrer, denn es heißt im Buch Tobit weiter, dass ein großer Fisch Tobias erschreckte, als sie den Tigris entlang gingen. Raphael ermutigte Tobias den Fisch zu fangen, damit diese ihn essen können. Gleichzeitige lehrte er Tobias, dass dieser die Galle, die Leber und das Herz des Fisches behalten sollte, da sich hieraus wirksame Medizin ergeben konnte. Etwas später im Buch Tobit, nach dem bereits die heilende Wirkung der Fischinnereien bekannt war, riefen Tobias und seine Verlobte Sara den Erzengel Raphael um Hilfe, auf dass er sie heilen möge. Raphael folgte der Bitte und heilte sie. So ist es nicht verwunderlich, dass die Übersetzung des Namens Raphael (lapr) „Gott heilt“ oder „Heiler Gottes“ bedeutet. Doch auch die Namensübersetzungen „Der Glänzende der heilt“ wird hier und da erwähnt, dies bezieht sich aber primär auf den Namen Labbiel, der manchmal als Synonym für Raphael verwendet wird. Im Buch Henoch, das zu den Apokryphen zählt, wird berichtet, dass Raphael einer der vier „Nothelfer“ ist, und „über alle Krankheiten und Wunden der Menschen“ gebietet. Er bekommt auf einer russischen Ikone den Beinamen „Arzt der menschlichen Krankheiten“.

Da Raphael als Heiler, Doktor, Chirurg, Mediziner, Pharmazeut und allgemein als medizinischer Referent gesehen wird, wird er oft mit dem Symbol der Schlange in Verbindung gebracht, wobei es hier nicht „das Böse“ (in Bezug auf Krankheiten etc.) ist, sondern ein Transformationsprozess, der im Körper stattfindet, wenn sich dieser gegen eine Krankheit zu Wehr setzt. Weiter geht es bei der Schlange um die Erneuerung, die Erneuerung des Lebens, der Seele und der Gefühle. Dies schlägt wieder eine Brücke zu den Fischinnereien, da angenommen wurde, dass das Herz und die Leber die Organe der Gefühle und der Liebe sind. Jeder wird den Ausspruch „Herzschmerz“ oder „Mir ist eine Laus über die Leber gelaufen“ kennen. Die Schlange stellt hier die Transformation der Liebe da, die sich von der menschlichen, körperlichen Liebe und Anziehung zu einer allumfassenden altruistischen Liebe wandeln muss, sodass man allein durch die Emotionalität den Prozess der Heilung beginnen kann. Auch die Galle des Fisches ist hier als „emotionales Sinnbild“ zu sehen, denn auch hier wird wieder jeder die Sprichwörter „Mir läuft die Galle über“ oder „Gift und Galle spucken“ kennen. Die Schlange ist hier erneut die Transformation, die Transformation der Galle bzw. der Aggressionen oder der intoleranten Emotionalität.

Bei diesen ganzen Transformationen und Heilungen ist es nicht verwunderlich, dass Raphael nicht nur die körperliche Heilung, sondern auch die seelische Heilung beherrscht, was manchmal in der Literatur als Exorzismus gedeutet wird. So sind seine Attribute der Stab und die „Medizinbüchse“, die oft als einfaches Salbengefäß dargestellt wird. Der heilende Aspekt, den Raphael verkörpert, wird auch gerne mit der Sonne und dem Licht in Verbindung gebracht, sodass es in der Literatur heißt, dass er ein sehr sonniges Gemüt hat und einer der kameradschaftlichsten, freundlichsten und lustigsten Erzengel ist. Nun, die Praxis bestätigt dies, wenn im Menschen das „Licht der Erkenntnis“ scheint. Wie ich schon erwähnte, zeigt die Praxis deutlich, dass der Heiler Erzengel Raphael kein Selbstmitleid duldet und den zu heilenden Menschen auch „hart anfassen“ kann, damit dieser seine Selbstheilungskräfte aktiviert, um sich selbst aus körperlichen oder seelischen Krisen zu führen!

Der Aspekt, den Raphael als Mentor innehat, bezieht sich u. a. darauf, dass berichtet wird, dass er mit Noah sprach und diesem ein „Medizinbuch“ gab, welches manchmal als Sepher Raziel gedeutet wird.

Dieses mysteriöse Buch soll Noah überhaupt erst befähigt haben die Arche zu bauen, da im „Sepher Raziel“ bzw. „Sepher Raziel HaMalach“ ($almh layzr rps), ein technisches Verständnis gelehrt wurde, sodass der Bau der Arche gelingen konnte. Doch dies muss sehr stark angezweifelt werden, da man davon ausgeht, dass es sich beim „Sepher Raziel“ bzw. „Sepher Raziel HaMalach“ ($almh layzr rps) um eine Grimorie aus dem 13. Jahrhundert handelt. Zwar wird davon ausgegangen, dass hier ein Channeling, welches Erzengel Raziel den Menschen gab, abgedruckt ist, doch bekommt man arge Zweifel, wenn man sich die Texte ansieht, da Indizien darauf weisen, dass es letztlich in Spanien erstellt wurde und eine Zusammenstellung verschiedener Schriften ist. Doch vielleicht stimmt es auch, dass Raphael ein sehr geschwätziger und menschenfreundlicher Engel war, der vielleicht zu viele Geheinisse ausplauderte, denn jüdische Quellen berichten, dass Raphael ein Führer im Scheol, der hebräischen Hölle, war, wo er als Erddämon in Form von monströsen Tierchimären sein Unwesen trieb! Es wäre aber doch sehr wunderlich, wenn Raphael wirklich ein Höllenfürst wäre, denn andere jüdische Quellen berichten, dass Raphael – ähnlich wie Gabriel – der Schutzengel für den Baum des Lebens im Garten Eden war.

Der Baum des Lebens, der Etz Chaijm, stellt in Bezug auf Erzengel Raphael noch einmal eine Besonderheit dar. Raphael wird mit der Macht der Heilung assoziiert, dem wahren Heil des Körpers, des Geistes und der Seele, sodass die vollkommen Ordnung im Sinne der kosmischen Gesetzmäßigkeit ihre Macht entfalten könnte und der Mensch seinen Platz im Großen Werk einnehmen kann. Durch eine allumfassende Wahrheit, die zu einer inneren und äußeren Heilung des Menschen führt, ist man in der Lage sich – wie eine Schlange – vollkommen zu transformieren. Man streift seine „alte Haut“ ab und beginnt die Umwandlung egoistischer Denkstrukturen, sodass eine innere Erneuerung in Gang gesetzt wird. So kann man über die Energie „Raphael“ sagen, dass es um die Heilung der menschlichen Denkmuster bzw. der menschlich-göttlichen Ordnung geht. Raphael stellt als Prinzip des Lichtes und der Wissenschaft eine absolut lebenserhaltende Kraft dar. Er ist die Beherrschung der vier Elemente, die sich in der Quintessenz „Äther“ spiegeln, dem Element, dass die Säulen bzw. das Fundament des Kosmos darstellt. Dieses Fundament, dieser Ausgleich, dass man einen festen und innigen Stand hat, führt dazu, dass Erzengel Raphael auch manchmal als „Erzengel des harmonischen Zentrums“ gesehen wird, wobei hier das Zentrum der Mensch selbst ist. Daher wird Raphael auch verschiedenen Chakren zugeordnet. Mal ist er dem Sonnengeflecht, dem Solar-Plexus-Chakra zugeordnet (welches auch Erzengel Michael zu geordnet ist), dann dem Kehlkopfchakra (welches auch dem Erzengel Gabriel zugeordnet ist) und sehr oft dem Herzchakra, da es hier um die emotionale Heilung geht. Egal welches Chakra man nun selbst für „richtig zugeordnet“ erachtet, Erzengel Raphael kann für Friede, Gelassenheit und Solidarität sich selbst gegenüber sorgen, woraus eine innere Heilung entsteht, die sich Schritt für Schritt im Außen des Menschen zeigen wird! Dass dies auch viel Arbeit beinhaltet, darf man nie vergessen, denn auch wenn die Literatur von Erzengel Raphael als „gesprächiger Sonnenschein“ berichtet, ist die energetische Realität sehr oft direkter und unverblümter! Da Heilung stets mit der Selbsterkenntnis des Menschen Hand in Hand läuft, muss der Mensch sich erst selbst erkennen und erfahren, bevor er überhaupt daran denken sollte, ins „kosmische Außen“ zu treten!

 

Wenn man in der heutigen Zeit Erzengel Raphael „preisen“ will, oder einfach „mit ihm feiern“ will, hat man erneut mehrere Tage zur Auswahl! Die orthodoxen Festtage beziehen sich diesmal auf den Schutz des medizinischen und pharmazeutischen Personals, sodass am 8. September und/oder am 8. November der Feiertag von Raphael ist. Im christlichen Kontext ist es wieder der 29. September, der gleiche Tag, an dem auch Erzengel Michael und Gabriel gefeiert werden.

Wenn man in den verschiedenen Panthea nach ähnlichen Göttern sucht, kann man alle Heiler und/oder Wissenschaftler nehmen, wie z. B. Hermes, Merkur, Toth, Apollon, Cherion, Dian-Cecht, Eschmun, Gula, Marduk, Minerva, Ningischuida, Rudra oder Sabazios.

Siegel und Sigillen des Erzengels Raphael

Siegel „Nummer 1“ wurde wieder aus einer mittelalterlichen Grimoire entnommen. Kreuze und Punkte sind „wie immer“, der Rest wird aufgeschlüsselt.

Oberer Bereich:

Name des Erzengels.

Rechter Bereich:

Es ist das hebräische Wort „‏ynda ‎ ădonāy“ und bedeutet „mein Herr“ und steht exakt wieder für JHVH!

Unterer Bereich:

Dieses Wort sind eigentlich zwei; O THEOS. Es kommt aus dem Griechischen und bedeutet „O Gott (ο Θεός). Es ist also nicht wirklich etwas, was von Einfallsreichtum herrührt.

Linker Bereich:

Das Wort „Agios“ bedeutet im Griechischen „heiliger“ (Άγιος), wobei es das Wort auch im lateinischen gibt, bzw. es kommt aus dem italienischen, wo es „Bequemlichkeit“ (agio) bedeutet.


Zusammenfassung: Einen sinnigen Satz kann man hieraus nicht wirklich ableiten. Wenn man es aber mit Betonung liest, dann kann man lachen! „Heiliger Raphael!?!?!? Mein Herr??!!! Oh Gott!!!!!“ Letztlich ist es eine Aufzählung, aus der man selbst ein paar Dinge machen kann, wie z. B. „Heiliger Raphael, mein Herr, o Gott!“ oder auch „Raphael mein Herr, o Gott heilend.“ Man kann letztlich alles daraus machen – man braucht nur etwas Humor und Fantasie!

Das Siegel von Raphael weißt eine kleine Besonderheit auf, ähnlich dem Siegel von Erzengel Michael. Ein weiteres Symbol, welches kein Sigill ist, befindet sich in diesem Siegel. Doch anderes als bei Michael und Gabriel gibt es in dem Siegel von Raphael nur ein Sigill. Bei Michael gab es zwei „Zusatzsigillen“ und ein Symbol und bei Gabriel gab es nur zwei Zusatzsigillen. Hier noch mal die beiden Siegel im Vergleich zum Siegel von Erzengel Raphael:

Somit muss man sich das Siegel von Raphael noch einmal etwas genauer ansehen!


Im unteren Bereich des Siegels sieht man ein Symbol, welches das astrologische Symbol der Venus sein kann.

Es kann aber auch eine Spiegelung der Hauptsigille sein, zumindest des mittleren Teils. Es kann aber auch einfach das astrologische Symbol der Sonne sein, welches recht ungeschickt positioniert wurde, sodass es mit dem darunter liegenden Kreuzpunkt eine Verbindung eingeht. Wenn dies wirklich die Sonne als Symbol ist, es aber beabsichtigt so gestaltet wurde, kann dies auch bedeuten, dass man mit Hilfe der Sonne die Grenzpunkte öffnen oder transformieren kann.

Bei den beiden Symbolen, die neben dem vorherigen Symbol stehen, die wie Glyphen aussehen, kann es sich einmal um den hebräischen Buchstaben Aleph handeln. Aber auch um einen „Kreuzpunkt“, welcher wie ein Andreaskreuz positioniert wurde. Beides ist möglich, was bedeutet, dass es entweder zwei weitere „Grenzpunkte“ sind – Möglichweise für eine andere Ebene, da sie gedreht sind – die vielleicht „offen“ ist, wenn man die anderen Kreuzpunkte in der vertikalen und horizontalen Form als „geschlossen“ bzw. als „begrenzend“ sieht. Wenn es sich um den hebräischen Buchstaben Aleph handelt, kommt die Bedeutung des Wortes „Ochse“ hinzu, genauso wie der Zahlenwert von 1 und die zusätzliche Elementzuordnung der Luft, da Aleph der Luft zugeordnet ist. Ferner ist Aleph der erste Buchstabe des Alphabetes und ist in der Kabbala einmal dem Pfad zwischen Kether und Chokmah zugeordnet (laut Golden Dawn, was ich für vollkommen falsch halte) und einmal dem Pfad zwischen Binah und Chokmah als „ausgleichende Kraft“ zwischen dem Urweiblichen und dem Urmännlichen.

Letztlich bleiben diese Gedankengänge aber rein spekulativ, da es keine Quellen gibt, die diese These bestätigen oder widerlegen!

Es geht weiter mit den anderen Siegeln. Da Erzengel Raphael dem Merkur zugeordnet ist, ist es wohl sinnig, sein Siegel auf dem Planetenquadrat des Merkurs aufzulegen. Die Zuordnung zum Merkur tendiert primär aus der Tatsache, dass der Caduceus auch der „Stab des Mercurius“ genannt wurde. Ansonsten muss man sagen, dass der Planet Merkur primär für Kommunikation und Einfallsreichtum steht. Heilende Aspekte hatte Mercurius eigentlich überhaupt nicht, denn dafür war Aesculapius verantwortlich, woher auch der Äskulapstab kommt. Der Caduceus bezieht sich stärker auf Hermes, welcher auch (ein) Götterbote war, aber auch ein Gott der Magie, was sich heute in dem Wort „Hermetik“ gut zeigt, welches auf die Götter-Gestalt des Hermes Trismegistos („dreimal größter Hermes“) zurückgeht. Hermes Trismegistos ist eine Verschmelzung des griechischen Gottes Hermes mit dem ägyptischen Gott Thot.

Nicht wirklich sinnig, denn man hätte statt Toth auch den sumerischen Gott „Sin“ (auch Nanna genannt) nehmen können, da Sin „Meister des Wissens“ bedeutete und zugleich der „Gott der Erleuchtung“ war. Aber bevor ich nun abschweife, kommt hier das Merkurquadrat mit den entsprechenden Siegeln.

Das Sigill, welches sich im rechten Bild befindet, entspricht dem Planetengeist der Sonne mit dem Namen „Och“!

Das Sigill welches sich dreimal im linken Bild befindet erinnert wieder an ein klassisches Sigill, welches wieder aus Buchstaben kreiert wurde. Mal sehen, was man wieder finden kann:



Man hat also folgende Buchstaben: SOIDBEMWLDK! Doch auch hier gilt, dass jeder der schon mal Sigillen gebaut hat, weiß, dass man überall Buchstaben sehen kann! Somit ist es wieder so gut wie unmöglich, hier ein Wort oder einen ganzen Satz zu erstellen!

Wer will, soll es versuchen. Ich belasse es dabei, dass das Sigel bzw. das Sigill als Trigger verwendet werden kann!

Kommen wir wieder zu dem Siegel, welches sich im Buch „Fausts dreifacher Höllenzwang“ befindet.

Bei genauerer Sicht erkennt man wieder einmal astrologische Symbole.

Merkur, Zwilling und Jungfrau


Links neben dem Siegel sieht man das Merkursymbol und rechts neben dem Siegel das astrologische Symbol des Sternzeichens Zwilling. Zusätzlich findet man im Inneren des Siegels erneut Merkur (oben) und einmal das astrologische Symbol des Sternzeichens Jungfrau. Dies ist nicht überraschend, da die Sternzeichen Zwilling und Jungfrau, laut der Astrologie „recht kommunikativ“ sind! OK, dann kommen wir nun wieder zu den Namen, welche sich ringsherum befinden.

Raphael, Miel, Seraphiel, Mediat ael Modiat, Rex, Ministri, Suquinos, Sallales

Raphael: Der Name des Erzengels

Miel: Engel der sommerlichen Tag- und Nachtgleiche, wird auch Kmiel genannt.

Seraphiel: Es ist der Herrscher über die Seraphim (also Michael oder was?) und er hütet die heilige Geometrie, die Bewegungen der Galaxien (inklusive der himmlischen Sphärenklänge) und steuern den Fluss des kosmischen Geistes und der Schöpfungsenergie.

Mediat (ael=oder) Modiat: Ein Engel der himmlischen Heerscharen, welcher dem Mittwoch zugeordnet ist.

Suquinos: Engel, der der Luft zugeordnet ist und für Heilung und Kommunikation steht.

Sallales: Engel, der dem Feuer zugeordnet ist und für Wissen steht.

Tag: Mittwoch

Befehlshaber: Raphael

Untergebene: Miel, Seraphiel

Luft: Mediat oder Modiat, Suquinos, Sallales

Wind: Südwesten

Himmel: Zweiter

Ost-Engel: Mathlai, Tarmiel, Baraborat

West-Engel: Jerusque, Merattron

Nord-Engel: Thiel, Rael, Harihael, Venahel, Velel, Abuiori, Ucirmiel

Süd-Engel: Milliel, Nelapa, Calvel, Laquel

Planet: Merkur

Zum Schluss will ich wieder meine eigene Bildsprache mit einfließen lassen. Ich nehme Erzengel Raphael als einen Mann wahr, der etwas älter als 40 Jahre ist. Er hat langes, leicht gewelltes bzw. gelocktes, braunes Haar. Seine Augenfarbe tendiert eher zu einem grün, wobei eine Braunfärbung deutlich vorhanden ist. Seine Gesichtszüge sind sehr „normal“, d. h., ich könnte nicht schreiben, dass sein Gesicht sehr männlich, sehr markant oder auch sehr weich und schön ist. Er ist attraktiv, und wenn man will, dann könnte man ihn mit einem Franzosen des späten Mittelalters gleichsetzen, einem Franzosen aus einem „Mantel-und-Degen-Film“. Der Schauspieler Heino Ferch in der Rolle des Athos in dem Film „Die drei Musketiere 2005“ vom Regisseur Pierre Aknine ist hier die beste Entsprechung – wobei ich diesen Film nicht gesehen habe, doch bei der Bildersuche im Internet, musste ich feststellen, dass dieses Bild recht passend ist. Ich muss also nicht immer auf bekannte Filme zurückgreifen. Schön!

Bevor ich nun zum nächsten Erzengel komme, will ich noch schnell die restlichen Siegel und Sigillen von Erzengel Raphael abdrucken!



Erzengel Uriel (layrwa)

Als Nächstes möchte ich Erzengel Uriel nennen! Uriel ist von Namen her genauso einfach wie Raphael, doch die Zuordnung der Himmelsrichtung bzw. die Zuordnung des Elementes in Bezug auf den Namen ist kompliziert! Uriel heißt „Licht/Feuer/Flamme Gottes“ (layrwa), dennoch ist er dem Norden und somit der Erde zugeordnet – meistens auf jeden Fall. Die Erde bzw. der Norden ist nun nicht wirklich die Region im magischen Kreis, die mit Licht und Feuer assoziiert wird. Deswegen wird Uriel manchmal auf spirituellen Seiten auch in den Süden oder in den Osten gesetzt. Es gibt aber auch andere Engel, welche manchmal mit oder durch Uriel ersetzt werden. Da sind Hanael/Haniel (Vergnügen Gottes / Genuss Gottes), Puriel / Pyriel (Feuer Gottes, wobei es ein griechisch-hebräischer Mix ist, aus πῦρ (pyr) = Feuer / la (el) = Gott) ggf. noch von twn[tp (Pur'anut) = Unglück, Katastrophe) und Phanuel (Gesicht Gottes) zu nennen. Nebenbei ist zu erwähnen, dass Uriel im Jahr 745 n. Chr. für ca. 300 Jahre in der Hölle existierte. Es heißt, dass Papst Zacharias auf der Ad-Lateran-Synode Maßnahmen zur Engelsverfolgung ergriffen hat, da es jeder zu dieser Zeit „gottestreu“ war, der gegen die Engel agierte. Man sollte doch bitte schön Gott und nicht seine Engel anbeten. Es wurde, unter Androhung von Strafe, verboten, die Engel namentlich zu nennen, geschweige denn sie anzubeten. Deswegen wurden einige Engel in die Hölle verbannt, u. a. Uriel, Raguel und Samiel – doch das sei nur nebenbei erwähnt. Alles andere findet man in den allgemeinen Infotexten – recht interessant, den Uriel ist, laut Literatur, ein recht „harter Engel“ der sehr gnadenlos ist. Hier die literarische Darstellung:

 

Erzengel Uriel – literarische Darstellung

Erzengel Uriel, der manchmal auch als Urjieïl, Surial, Suriel, Ariel oder Uriil in der Literatur auftaucht, ist ein Erzengel, der bereits nicht mehr namentlich in der Bibel erwähnt wird. Manchmal wird er in späteren Schriften mit dem Erzengel Phanuel gleichgesetzt, dem „Gesicht Gottes“. Er ist sogar einer der Erzengel, der für eine „gewisse Zeit“ im Mittelalter in die Hölle verbannt wurde, was sich u. a. dadurch erklären lässt, dass er der Torwächter der Hölle bzw. des Tartarus oder der Scheol ist. Dennoch taucht er natürlich in religiösen Schriften auf! Im Buch Henoch wird er oft erwähnt, genauso wie im Buch Esra, welches zwar nicht zur „klassischen Bibel“ zählt, jedoch zur orthodoxen Heiligen Schrift. In diesem Buch wird berichtet, dass Gott den Erzengel Uriel aussandte, dass er die Menschen über die Erkenntnisgrenzen heben soll, sodass sie in sich das Licht bzw. das Feuer finden können. „So wie die Erde dem Wald gegeben ist und das Meer seinen Wellen, so können die Bewohner der Erde nur das, was auf Erden ist, verstehen; und nur die Bewohner des Himmels können verstehen, was im Himmel ist“ (3 Esra 4,20).

In diesem Fall ist Uriel wieder ein Lehrer, ein Lichtbringer, der den Menschen Informationen gibt, die sie aus eigener Kraft nicht erreichen konnten. Uriel ist der Engel, der die „Sterne lehrt“, was man einmal so deuten kann, dass er für die Astrologie „verantwortlich“ ist, oder dass er ein Lehrer der Sterne bzw. der himmlischen Wesen ist. Durch seine Namensübersetzung „(Mein) Licht ist Gott“ bzw. „Feuer (Licht) Gottes“ erhält er einen sehr deutlichen Bezug zum göttlichen Licht/Feuer, dass in diesem Fall eine „kosmische Information“ ist, ein Licht, dass die „geistige Dunkelheit“ erhellt. Da Uriel sehr deutliche mit dem kosmischen Licht arbeitet (lat.: Lux vel ignis Dei; Licht oder Feuer Gottes), gleichzeitig aber auch ein Beschützer bzw. Begleiter ist (lat.: Fortis socius; tapfer Gefährte/Verbündeter), bekommt auch er in der Literatur den Status eines Psychopompos. Er geleitet die Toten zum Thron Gottes. Uriel ist aber auch der Torwächter der Unterwelt und des Paradieses, eine Aufgabe, die er sich offensichtlich mit Gabriel und Michael teilen muss. Da Uriel die Tore der Unterwelt bewacht und das kosmische Feuer auch eine läuternde Aufgabe besitzt, wird Erzengel Uriel als „Engel der Buße und der Strafe“ gesehen, was teilweise im Buch Esra erwähnt wird – wobei er hier nur eine siebentägige Fastenbuße auferlegte.

Keine große Strafe des Himmels und nicht mit einer Plage oder einer Vernichtung einer Stadt zu vergleichen. Uriel wurde, wie auch viele andere Erzengel, sehr oft dargestellt. Auf einer der orthodoxen Abbildungen trägt er den Titel „Heiliger Heiler“, wobei es nicht um eine körperliche Heilung geht, sondern um das Geschenk des „leuchtenden Feuer Gottes“, sodass er der „Erleuchter der Umnachteten“ ist. Seine Attribute auf den Darstellungen sind meist Schwerter oder Fackeln. Doch auch der Stab, der Globus, eine Laterne oder eine Weihrauchschale, sind möglich. In der apokryphischen Schrift der Petrusapokalypse bzw. der Offenbarung des Petrus, ist Uriel, genau wie auch Michael und Gabriel, ein gnadenloser Krieger, der die Sünder ohne Rücksicht oder Gnade bestraft! Es wird in dieser Offenbarung berichtet, dass Uriel jedem, der in Bezug auf die himmlischen Gesetze eine Übertretung wagte, mit Feuer begegnen wird. Er wird die Seelen der Sünder suchen und hervor bringen, sodass sie in ihren Wohnstätten verbrennen werden, da er das ewige Feuer ist. Doch selbst wenn sie verbrannt sind, sind sie noch nicht geläutert, denn auch nachdem sie alle mit ihren Wohnstätten zerstört sind, werden sie auf ewig bestraft werden! Er wird alle, die den Gerechten mit Spott gegenübergetreten sind, ohne Gnade begegnen und sie an ihren Zungen aufhängen. Unter ihnen wird Uriel ein unverlöschliches Feuer entfachen, dem die Sünder nicht entfliehen können und das sie auf ewig läutern wird! Doch Uriel ist nicht nur ein gnadenloser Krieger, er ist auch ein Herold, der den Menschen Vorhersagen und Prophezeiungen bringt, wie z. B. Noah, da er diesen vor der Sintflut warnte. Obwohl das auch Raphael hätte übernehmen können, als er Noah angeblich das „Sepher Raziel“ bzw. „Sepher Raziel HaMalach“ ($almh layzr rps) gab. Uriel kann aber auch sehr mürrisch sein und schon bei lächerlichen Gesetzesübertretungen theatralisch in Aktion treten. So findet man in der jüdischen Midrasch, einer Auslegung religiöser, rabbinischer Texte, dass Uriel als „feurige Schlange“ erschien und Moses bedrängte, da dieser seinen Sohn nicht beschneiden lassen wollte.

Erzengel Uriel ist ein Licht/Feuer/Sonnen-Wesen, dass eine besondere Verbindung zu den sog. Sonnenmenschen hat. Der Begriff „Sonnenmenschen“ kann in mannigfacher Weise interpretiert werden. Mal ist es der Mensch, der besonders gottesfürchtig ist, dann ist es ein Mensch, der eine besondere Verbindung zu „Feuertieren“ wie Widder oder Löwen hat. Doch das Hauptaugenmerk sollte hier darauf liegen, dass mit dem Begriff „Sonnenmensch“ ein Mensch gemeint ist, der seinen wahren Willen lebt und sein höheres Selbst erkannt hat. So ist Erzengel Uriel ein Prinzip, das dem Menschen zur Selbstvergöttlichung verhelfen kann, in dem er das „innere Licht“ des Menschen entzündet. Uriel deckt das Verborgene auf, das Verborgene, das in den Seelen der Menschen ruht. Hierbei gibt es kein Versteckspiel und dies kann für den Menschen oft eine „Feuerprobe“ sein. Uriel befördert alle Schatten und Dunkelheiten der Seele ans Licht. Alles, was verborgen, verdrängt, versteckt oder verstellt ist, wird be- und erleuchtet. Uriel sucht und findet „das Verlorene“, welches dann durch eine kosmische Integration zur Ganzwendung des Menschen verwendet wird. Er ist das Prinzip, das mit „Feuer tauft“. Dass Uriel „das Verlorene“ sucht und findet, wird jedoch manchmal auch so interpretiert, dass er den gläubigen Menschen zu vergrabenen Schätzen führen kann. Jeder der nun an vergrabene Schatztruhen denkt, wird jedoch enttäuscht werden, auch wenn dieser Glaube im Mittelalter hier und da in magischen Grimorien auftaucht. Der einzige Schatz, der von Uriel gehoben wird, ist der göttliche Funke im Sein des Menschen, welcher durch Erzengel Uriel zu einer Lohe werden kann. So ist der Aspekt von Uriel, der ihn als sehr kaltherzig und fast pedantisch erscheinen lässt, definitiv nicht sein Hauptaspekt. Sein Hauptaspekt ist das Licht der Aufklärung und der Läuterung. So ist Uriel eine Kraft, die strukturiert eine aufbauende, antriebskräftigende und lebensfördernde Energie erschafft, die das Leben der Menschen läutern, verändern und erhellen kann. Dies alles führt zum Aspekt der Freiheit, der Freiheit des Seins, das sich selbst im vollen, kosmischen Licht erkennen kann, sodass der Mensch der Verwirklichung seiner Wünsche, Ziele, Pläne und Sehnsüchte, mit der Hilfe von Erzengel Uriel, nahekommen kann.

Dennoch gilt stets, dass Uriel die Wünsche, Ziele, Pläne und Sehnsüchte dem Menschen niemals schenken wird, denn nur wenn sich der Mensch aus eigener Kraft „erleuchtet“, wird er seine Wünsche, Ziele, Pläne und Sehnsüchte erreichen können!

Wenn man in der heutigen Zeit Erzengel Uriel „preisen“ will, oder einfach „mit ihm feiern“ will, hat man wieder mehrere Tage zur Auswahl! Die orthodoxen Festtage beziehen auf den 8. November und den 15 Juli. Im christlichen Kontext ist es wieder der 29. September, der gleiche Tag, an dem auch Erzengel Michael, Gabriel und Raphael gefeiert werden.

Wenn man in den verschiedenen Panthea nach ähnlichen Göttern sucht, kann man alle Lichtprinzipien mit Erzengel Uriel gleichsetzen. So kann man auch hier erneut die Götter Lugh, Bel, Ahura Mazda, Apollon, Horus, Re, Ra, Helios, Mithra oder Jupiter nennen. Neben dem Licht spielt auch das Feuer eine sehr große Rolle, sodass man hier speziell auch verschiedene Feuerprinzipien nennen kann, die mit Erzengel Uriel gleichgesetzt werden können. Hier kann man z. B. die Wesen Agni, Cacus, Eate, Gabija, Gibil, Hephaistos, Itzpapalotl, Nusku, Svarog, Tabiti, Vulcanus, Xocotl, Hesita, Vesta, Logi oder Pele nennen. Doch auch der Aspekt des Torwächters sollte nicht vergessen werden. Hier kann man die Götternamen Argos, Huwawa, Kerberos, Indra, Isha, Heimdall, Manannan, Ladon, Nehebkau, Python, Stihi oder das Wesen Sphinx erwähnen.

Siegel und Sigillen des Erzengels Uriel

Siegel „Nummer 1“ wurde wieder aus einer mittelalterlichen Grimoire entnommen. Kreuze und Punkte sind „wie immer“, der Rest wird aufgeschlüsselt:

Oberer Bereich:

Name des Erzengels.

Rechter Bereich:

Eloha ist arabisch und steht für das Wort „Elohym“, was „Göttin-er“ bedeutet und synonym für „Schöpfer“ verwendet wird. In der Genesis wird als „Gott“ verwendet. Es ist hebräisch (~yhla ělohīm) und wird meist einfach als synonym für „Schöpfer“ verwendet.

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