Impulse zur geistlichen Revolution

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Impulse zur geistlichen Revolution
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Impulse zur geistlichen Revolution

Die 30 besten Artikel von Frank Krause

© 2015 Frank Krause

Alle Rechte vorbehalten

Bibelzitate wurden übernommen aus der Elberfelder Bibel

Lektorat/Satz: Lisa Holtzheimer

Covergestaltung: Lisa Holtzheimer

Fotos: Lisa Holtzheimer

www.holtzwurm.de

Selbstverlag Autor Frank Krause

www.autor-frank-krause.de

www.hisman.de

mail@hisman.de

Inhalt

Vorwort

An Gott hängen

Begreife, wer du bist

Brot vom Himmel

Das Haus des Gebets

Das Reich Gottes und wir

Das Zeugnis der Auferstehung

Die Hand an den Pflug legen

Freunde

Fürchte dich nicht!

Shekhinah

Heilige Buße – heiliges Feuer

Die Osterfrage

Revolution

Explosionen im Geist

1.000 Grad Sehnsucht

Zeiten des Umbruchs

Zukunft

Der weite Weg zur Wirklichkeit

Die höhere Ebene

Segen oder Fluch

Der Dienst der Ermunterung

Neuland pflügen

Die Liebe des Vaters

Kinderfreiheit

Bereitet den Weg

Von Herzen geben

Heilige Mission – Mission Heiligkeit

Intensität

Heute schon geliebt?

Kingdom-Management

Nachwort

Fußnoten

Vorwort

Deshalb will ich Sorge tragen, euch immer an diese Dinge zu erinnern … dass ihr jederzeit imstande seid, euch diese Dinge ins Gedächtnis zu rufen.2Pt 1, 12; 15b

Die „Impulse“ sind kleine Artikel, Gedanken-Anregungen, die der Hinwendung zu Gott und der geistlichen Erweckung dienen sollen. In ihnen konzentrieren sich Kerngedanken und spirituelle Erkenntnisse. In der Kürze liegt die Würze.

Darüber hinaus sollen die Texte die Gedanken bzw. die Vorstellungskraft in Bezug auf den Paradigmenwechsels unterstützen, in dem wir uns nun seit einer Reihe von Jahren befinden. Es geht dabei um umfassende und nachhaltige Veränderungen bzw. Umwälzungen auf allen Ebenen, die eine neue Art von Denken und ein erweitertes Instrumentarium von Begriffen brauchen. Die Antworten von gestern reichen weder für die Situation von heute und noch weniger für die Herausforderungen der Zukunft aus.

Was bisher als fest und unumstößlich galt, wird heute rasend schnell aufgeweicht und aufgelöst – oder aber es wird transformiert. Grundlegende Ansichten über die Wirklichkeit verändern sich, alles ist im Fluss.

Auf der einen Seite ist das in höchstem Maße verunsichernd und drängt dazu, am Alten und Bewährten festzuhalten und seinen Bestand zu sichern. Das ist verständlich. Auf der anderen Seite birgt die Flexibilisierung und Erosion der starren Strukturen der Vergangenheit jedoch auch eine ungeahnte Chance auf Verwandlung und Erweckung. Das fordert uns heraus, „die Hand an den Pflug zu legen und nicht zurückzuschauen“ (Lk 9, 62).

Nachdem ich durch die Jahre in meinen Rundbriefen eine Reihe solcher „Impulse“ geschrieben habe, in denen ich anhand von Bibelstellen aktuelle Gedanken zum derzeit stattfindenden geistlichen Umbruch entfaltet habe, der sich sowohl auf persönlicher wie auch auf gemeindlicher und darüber hinaus hinauf bis zur globalen Ebene vollzieht, stellt dieses Büchlein eine Zusammenfassung von dreißig solcher „Besinnungen“ vor.

Da wir unentwegt mit Ablenkungen aller Art bombardiert werden und leicht vergessen können, worum es in Zeiten wie diesen auf dem Wege der Nachfolge Jesu geht, sollen diese Texte einerseits der Befestigung und Vertiefung dienen, andererseits sollen sie den Leser herausfordern, an die Grenzen zu gehen und über den Tellerrand des Gewohnten zu blicken. Dies ist das Anliegen aller meiner Bücher.

Nachdem ich nun über dreißig Jahre lang Christ bin, eine Menge Erfahrungen im geistlichen Dienst sammeln konnte und eine ganze Reihe von Büchern geschrieben habe, sehe ich nach wie vor das größte Problem der Gemeinde nicht im Teufel, auch nicht in der „bösen Welt“, sondern in sich selbst. Wie ein Mensch sich selbst am besten täuschen kann, so kann das auch die Kirche, die für ihre eigenen Verkehrtheiten blind ist und kaum je auf die Idee kommt, einmal Jesus selbst danach zu fragen, wie er ihren Zustand beurteilt. Obgleich die Worte Jesu im Neuen Testament mit den sieben Sendschreiben an die sieben Gemeinden im Buch der Offenbarung enden, in denen er allen Gemeinden eine aktuelle Beurteilung zukommen lässt, mit der stets gleichen Aufforderung, einerseits „zu hören, was der Geist den Gemeinden sagt“, und andererseits ihre eingespurten Routinen „zu überwinden“, neigt die Kirche/Gemeinde dazu, eben diese beiden Punkte zu übergehen und anstelle dessen ihre jeweilige Tradition zu hegen und zu pflegen. In den Satzungen und Statuten ist ein Hören auf den Geist nicht vorgesehen – so wenig wie die Selbstüberwindung, also geschieht es nicht. Und wo doch, gibt es Spannungen und Spaltungen.

Dass der Geist auch den Gemeinden von heute noch etwas Neues und Weiteres zu sagen hat, kommt manchen Theologen geradezu als Häresie vor, andere sprechen von Schwärmerei oder Sektierertum. Und ja, fängt man einmal an, nach dem Geist und seiner Kraft zu fragen, und wagt es, das Gewohnte und Gehabte, welches keine Kraft hat, zu hinterfragen und zu überwinden, gibt es Konflikte, das ist unvermeidlich. Da die Gemeinde m. E. in Hinblick auf Konflikte oft überaus ungeübt ist, weil sie eine (Schein)-Harmonie kultiviert hat, die sie „Frieden“ nennt, braucht es Mut und Beharrungsvermögen, um eben doch dem Geist Raum zu geben und die Überwindung der überkommenen Strukturen voranzubringen.

Mögen die „Impulse“ in der vorliegenden Schrift diesem Mut und dieser Beharrung der Jünger Jesu dienen!

Frank Krause

An Gott hängen

Ich sage zum Herrn:

Meine Zuflucht und meine Burg,

mein Gott,

ich vertraue auf ihn!

Ps 91, 2

Ich las heute in einem Andachtsbuch folgende Worte:

„Es ist eure Aufgabe, euren eigenen Frieden im Herzen auch unter widrigen Umständen festzuhalten.“

Die globalisierten Zeiten, in denen wir leben, sind ja reich an widrigen Umständen. Oft empfinde ich mich ihnen gegenüber als klein und hilflos. Sie hetzen mich durch den Tag und beanspruchen alle Aufmerksamkeit. Meine Reaktion darauf ist häufig Rückzug und „Dichtmachen“. Ich knalle die innere Tür zu, bin gereizt und trage ein unsichtbares Schild mit der Aufschrift: „Lasst mich alle in Ruhe!“ umher. Meine Frau kann ein (Klage)Lied davon singen …

Der bekannte Psalm 91 führt einige dieser „großen“ Bedrohungen aus, die heute, tausende Jahre später, in abgewandelter Form immer noch die Gleichen sind: Die „Schlinge des Vogelstellers“, die „verderbliche Pest“, der „Schrecken der Nacht“, der „Pfeil, der am Tage fliegt“ und die „Pest, die im Finstern umgeht“. Auch die Lösung ist immer noch dieselbe wie damals: Die nahe Beziehung zu dem Gott, der noch größer ist als die großen Bedrohungen. Gott sagt in Vers 14: „Weil er an mir hängt, will ich ihn erretten.“

 

Seit langer Zeit beschäftigt mich die Dimension der Nähe, die in diesen Worten zum Ausdruck kommt. An jemandem „zu hängen“, ist wirklich sehr nah, wie sich Kinder in einer bedrohlichen Situation an ihre Eltern drücken. Sie wollen die Bedrohung nicht zwischen sich und den Vater kommen lassen, darum hängen sie sich an ihn. Wie klug!

Auch wir sollten den Vogelsteller, die Pest, den Schrecken und die feurigen Pfeil nicht zwischen uns und Gott kommen lassen, um uns von ihm zu isolieren. Dies ist stets die Strategie des Bösen und m. E. fallen darauf zahllose Christen unentwegt herein, weil sie die Nähe zu Gott nicht kultiviert haben, ja, manchmal sogar fürchten.

Immer stellt sich die Frage, wie nahe wir Gott eigentlich kommen dürfen und sollen. Meiner Meinung nach können wir ihm immer noch näher kommen. Wenn wir meinen, wir wären ganz da, stellen wir fest, dass da immer noch irgendeine wurzeltiefe Angst sitzt, ein altes Muster des Misstrauens oder eine eiternde Wunde, die uns ein wenig auf Distanz halten. Aber Gott möchte, dass wir uns nicht fürchten – gar nicht. Das ist ein unglaublicher Anspruch, wer kann sich Angstfreiheit überhaupt vorstellen? Kinder …

Nur die Erfahrung des Gottes, der noch größer ist als das, was wir fürchten, rettet uns. Und die Erfahrung, dass er uns an sich hängen lässt wie Kinder am Vater.

Ich sage ganz bewusst: Die Erfahrung. Das rein theologische Wissen über diese Dinge hilft uns in der Not nicht. Was wir brauchen, ist noch mehr Nähe, nicht noch mehr Wissen und „Gebet dagegen“. Viele Christen erschöpfen sich noch weiter als sie schon gestresst sind durch diese anstrengenden Gebete gegen die Probleme, anstatt um die Erfahrung größerer Nähe.

Und noch eins: „Gott bietet seine Engel für dich auf, dich zu bewahren auf allen deinen Wegen“ (V. 11). Das „Aufgebot der Engel“ zu erkennen – auch dafür können wir beten!

Begreife, wer du bist

Und Gott schuf den Menschen nach seinem Bild, nach dem Bilde Gottes schuf er ihn. 1Mo 1, 28

Wenn wir uns darüber im Unklaren sind, was wir eigentlich sind bzw. was es bedeutet, ein Mensch zu sein, haben wir schlechte Karten. Leider hat die Wissenschaft bis heute weder eine Antwort darauf, wer oder was Gott ist, noch darauf, wer oder was der Mensch ist. Auch wenn er bis in die Atome hinein auseinandergenommen wird, ist er doch mehr als die Summe seiner Teile – ja, das Wesentliche des Menschen ist überhaupt unsichtbar, wir sprechen von der Seele und vom Geist.

Die Reduktion des Menschen auf das Äußere und die Materie, seine gänzliche Orientierung an materiellen Notwendigkeiten und Gegebenheiten, ist unmenschlich. Wir wurden für das Paradies geschaffen, nicht fürs Büro oder die Kasse im Discounter.

Jesus sagt, das Leben ist mehr als Nahrung und Kleidung und die endlose Sorge darum. Dieser „Mehrwert“ ist jedoch vielen modernen Menschen abhanden gekommen. Leider ist es auch kein Fach in der Schule – nein, der Mensch lernt, etwas anderes zu sein als ein Mensch. Er wird auf die Vollziehung von Funktionen vorbereitet, auf die Erfüllung von Rollen, Erwartungen und Vorgaben, aber aufs Leben bzw. aufs Menschsein?

Was soll das also bedeuten, dass wir „im Bilde Gottes“ geschaffen sind? Heißt das, wir sind wie er? Und wenn ja, dass wir nur sein können, die wir sind, wenn wir sein können, wie er ist?

Die Heilige Schrift legt nahe, dass dem tatsächlich so ist und dass wir uns selbst nur erkennen können, wenn wir IHN anschauen, so wie Kinder sich im Gesicht bzw. in den Augen der Eltern finden. Wenn da kein Gesicht ist – keine Augen, die auf ihnen ruhen, kein Mund, der ihren Namen ruft, keine Ohren, die sie anhören – dann sind sie WAISEN und wissen nichts von Urvertrauen und Identität. Wenn niemand uns sagt, wer wir sind, oder uns etwas Falsches darüber beibringt, dann sind wir verloren. Zum Menschsein gehört offensichtlich ganz wesentlich, dass wir „Söhne und Töchter“ sind.

Tatsächlich besteht die Erlösung Jesu Christi darin, uns von Waisen zurückzuverwandeln in Söhne und Töchter Gottes. Dies gelingt nur auf dem Wege, dass wir das Angesicht des Vaters wieder zu sehen bekommen. Durch die Sünde war dies verunmöglicht worden, durch das Kreuz ist der Weg aber wieder freigeräumt worden, dass wir heimkehren können.

Viele behaupten, sie seien „Kinder Gottes“, jedoch haben sie ihren Vater noch nie gesehen, sondern wissen über ihn lediglich etwas aus der Bibel. Das reicht nicht! Kein Kind kann dadurch ein Kind sein, dass es fremde Berichte über seinen Vater in einem Buch nachliest. Die unmittelbare Erfahrung ist unerlässlich, und so lesen wir jene wunderbaren Worte:

„Wir alle aber schauen mit aufgedecktem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn an und werden auf diese Weise verwandelt in dasselbe (sein) Bild von Herrlichkeit zu Herrlichkeit, wie es von dem Herrn, dem Geist, geschieht.“ 2Kor 3, 18

Paulus bringt uns mit diesen Worten zurück zum Anfang der Schöpfung, zurück ins Paradies bzw. die „Herrlichkeit“. Er bringt uns zurück zum Menschsein. Uns ist es gegeben, IHN direkt anzuschauen, ohne irgendeine Schuld, Sünde oder religiöse „Decke“ dazwischen, dies macht unsere Bedeutung als Menschen aus.

Den ganzen Tag mit Geld, Alltag und Sorgen beschäftigt sein, um dann am Sonntag müde in der Gemeinde aufzuschlagen und auch den Gottesdienst noch hinter uns zu bringen, macht uns nicht zu Kindern und bringt uns nicht in die Herrlichkeit, die zu teilen uns zu Menschen macht. Dies dürfen wir nicht vergessen, denn es geht immerhin um den Sinn unserer Existenz.

Brot vom Himmel

Brot aus dem Himmelgab er ihnen zu essen. Joh 6, 31

Als Israel aus Ägypten auszog – ein paar hunderttausend Menschen, nicht zu vergessen das Vieh – war es nur eine Frage der Zeit, bis sie verdurstet und verhungert sein würden. Das ganze Unternehmen war ein Himmelfahrtskommando, wie man so schön sagt. Kamen die Kinder Israel ohne Wunder nicht aus Ägypten heraus, so kamen sie in der Wüste ohne Wunder auch nicht weiter sondern um. Und schließlich kamen sie auch ohne Wunder nicht in das gelobte Land hinein. Wie konnten diese Leute sich nur auf so etwas einlassen? Sie haben ihr Leben riskiert!

Dies muss uns „modernen Gläubigen“ zu denken geben, wo wir so aufgeklärt und hartnäckig versuchen, ohne Wunder durchzukommen und immer meinen, wir müssten Gott in unser Mammonsystem hineintricksen. Es ist ein Aufruf an uns, zurückzukehren zu den Wundern der Versorgung, die wir dringend brauchen, um nicht wie alle Welt im Stress um die Finanzen entnervt zu werden und unterzugehen. Gott warf Brot vom Himmel, jawohl, Tag für Tag; er erwies sich als fähig, die ganze Truppe zu versorgen, denn Gott kennt keinen Mangel, sein Markenzeichen ist „Fülle“. Auch für die Volksgesundheit sorgte er, auch für ihre Kleidung. Und dann gab er ihnen am Tage Schatten durch die Wolkensäule und nachts Wärme durch die Feuersäule. All inklusive. Dies ging 40 Jahre so. Was für ein anhaltendes Wunder“!

Jesus greift die Geschichte auf und aktualisiert sie für uns:

„Seid nicht besorgt für euer Leben,

was ihr essen und was ihr trinken sollt,

noch für euren Leib, was ihr anziehen sollt …

denn euer himmlischer Vater weiß, dass ihr dies alles benötigt.“

Mt 6, 25 – 32

Die Gemeinden haben heute den Segen der Versorgung streng an die Abgabe des Zehnten gebunden. Davon sprechen Mose beim Auszug aus Ägypten und Jesus in Matthäus 6 allerdings nicht. Beide betonen, dass wir uns ganz und gar – mit unserem Leben – auf das Reich Gottes einlassen müssen. Nicht 10 % sondern 100 %. Diese Einlassung nennt die Bibel Glauben. Was heute viele Christen unter Glauben verstehen ist etwas ganz anderes, es ist das theoretische Bejahen ebenso theoretischer Theologien in wohltemperierten Sonntagsveranstaltungen. So kommt man allerdings weder aus Ägypten heraus noch durch die Wüste hindurch noch in das gelobte Land hinein!

Alles ist möglich dem, der glaubt“, heißt es in Mk 9, 23. Das klingt so recht nach den Wundern, die wir brauchen – jeden Tag. Es ist in der Schrift nicht vorgesehen, dass wir Gott als „Versicherung für Notfälle“ hernehmen, d. h., wir regeln unsere „Geschäfte“ selbst, bis alles aus dem Ruder läuft, dann rufen wir zu Gott und er soll es richten.

Ich glaube nicht, dass Gott mit dieser Position der Feuerwehr, die wir ihm gläubig zuweisen, zufrieden ist. Er wird uns mächtig auflaufen lassen und nicht in das gelobte Land der Erfüllung hineinkommen lassen, wie dereinst auch Israel nicht hineinkam – wegen ihres Unglaubens (Hebr 3, 19).

Wenn wir keinen Glauben haben für das „Manna für heute“, dann sollten wir überprüfen, ob das, was wir Glauben nennen, überhaupt Glauben ist oder nichts als fromme Theorie und religiöser Missbrauch Gottes. Erst wenn wir uns mit unserem Leben auf Gott einlassen, treten wir in die Dimension der Wunder ein und werden das Brot vom Himmel essen – Tag für Tag.

„Der Gerechte wird aus Glauben leben.“

Rö 1, 17

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