Der Sultan von Karisi

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„Sag dem Sultan meinen besten Dank.“

Er verbeugte sich und eilte zum Sultan zurück. Der war auch schon sehr unruhig und neugierig, was sie genommen hatte.

„Und was hat sie gesagt oder getan?“

„Sie bedankt sich beim Sultan.“

„Und weiter? Spann mich nicht auf die Folter. Raus mit der Sprache, Omar!“

„Es gibt nichts zu sagen. Amal holte die Schatulle und sie und Aischa kreischten vor Freude. Fatma sagte kein Wort. Sie nahm ganz sanft die Ketten heraus und bedankte sich.“

„Und jetzt sehen wir nach wer gewonnen hat.“

Er hatte mit ihm gewettet, dass sie die blaue und die violette Kette nehmen würde. Omar setzte die gelbe und die orange dagegen. Wenn Omar gewann, dann hatte er die Ehre das Tuch mit ihrem Blut von der Oase fortzubringen. Wenn er verlor, durfte es ein anderer machen. Omar verlor! Er musste bleiben und auf den Reiter warten.

Natürlich war er etwas sauer. Aber er durfte trotzdem der erste sein, der das Tuch danach sah. Und als Beweis ihrer Jungfräulichkeit seinen Frauen und den Würdenträgern zeigen.

Jeder erwartete natürlich, dass kein Tuch kommen würde, da es keine Jungfräulichkeit gab. Diese Ungläubigen sparten sich dafür ja nicht auf.

Um die Mittagszeit zog Fatma das violette Kleid mit der violetten Kette an. Sie wurde zu den Würdenträgern geführt und dort mit dem Sultan vermählt. Der sah sie nur mit bewundernden Blicken an. Und erfreute sich ihres guten Geschmacks. Dann wurde sie zu den Frauen geführt, wo gefeiert wurde und der Sultan ging zu den Männern.

Er wäre jetzt schon gerne mit ihr fortgeritten. Dass er beabsichtigte mit ihr wegzureiten, wussten nur Omar und Kadir. Er wollte nicht, dass sie seine oder ihre Schreie hören würden. Obwohl sehr viel Lärm wäre. Aber es gab immer Lauscher. Den Sultan beschäftigte auch das Problem mit der Jungfräulichkeit. Was sollte er machen, wenn sie keine Jungfrau mehr war? Sie sagte doch, dass sie den Sex genoss? Er musste das später überlegen. Jetzt forderten alle seine Aufmerksamkeit. Die Nacht nahte und nach dem Nachtgebet durfte sie endlich zu ihm. Fatma wurde in die dafür vorbestimmten Räumlichkeiten gebracht, in denen er schon wartete. Sie kam wie vermutet in dem blauen Kleid mit dem blauen Schmuck. Die Frauen verabschiedeten sich.

„Fukran“, sagte die Braut zu ihnen.

Jetzt waren sie alleine. Ihr war trotzdem nicht ganz wohl dabei. Er starrte sie nur an. Sie sah atemberaubend aus. Er hatte sich sogar rasiert für sie. Nicht ganz, aber der Bart wurde kräftig gestutzt. Das gefiel ihr. Sie hatte sich mal beschwert, dass er nur Haare im Gesicht hatte und ob er die nicht etwas schneiden lassen könnte. Er musste ihn ja nicht ganz abrasieren. Denn hier trugen die meisten Männer Bärte.

Als die Frauen weg waren, schlich Omar herein.

„Die Luft ist rein“, sagte er.

Was sollte das? Wieso kam Omar, wenn sie beide alleine sein sollten? Er brachte auch eine andere Kleidung für sie mit. Alles auch in Blau gehalten. Sogar der Turban war blau.

„Dort hinten kannst du dich umziehen. Wir bleiben nicht hier. Ihr würdet sagen, wir machen Flitterwochen. Zieh dich bitte rasch um.“

Er wirkte etwas nervös. Zu was hatte er sie dann so anziehen lassen? Fatma tat wie befohlen und zog sich um. Das Kleid wich einer weiten Hose und einem kurzen Kaftan. Dann nahm er sie bei der Hand und zog sie mit sich. Sie schlichen durch einen Geheimgang hinaus zu den Ställen. Es passte keiner auf. Alle feierten. Die Pferde waren schon gesattelt. Darum musste sie unbedingt reiten lernen. Der Sultan selbst stahl die Braut! Sie führten die Pferde durch das Tor, stiegen draußen auf und ritten davon. Fatma wusste nicht wohin. Sie ließ sich von Kasim und Ari führen.

Die Vereinigung

Sie ritten in die aufkommende Nacht. Fatma traute sich nicht zu fragen wohin. Sie musste ihm und Ari vertrauen. In weiter Ferne sah man einen Lichtschein. Die Pferde ritten darauf zu. Vor dem Steingebirge sah man einen Mann bei einem Feuer sitzen. Daneben stand ein Pferd. Er begrüßte den Sultan. Sie stiegen ab und gingen mit den Pferden weiter. Der Mann blieb. Kasim übernahm die Führung. Sie durchquerten eine Schlucht. Am Ende stand ein Stall mit Wasser und Futter für die Pferde. Dort band man sie an. Der Sultan führte seine Braut durch eine niedrige Höhle, durch die sie gebeugt gehen mussten. Fatma staunte nicht schlecht, als sie das andere Ende der Höhle erreichten und aus dieser heraustraten.

Sie standen in einer großen Oase. In ihrer Mitte lag ein kleiner See, umgeben von Dattelpalmen und Feigenbäumen.

Nicht unweit davon entfernt stand es ein großes Zelt. Auf das steuerte Kasim zu. Er ließ sie eintreten. Es war mit Teppichen, Decken und Kissen ausgelegt. Fatma kam aus dem Staunen nicht heraus. Kasim legte seine Jacke und den Turban ab. Fatma war immer noch hin und weg von dem Anblick. Er stellte sich hinter sie und sagte: „Ist meine Fatma sprachlos? Habe ich dich so überrascht?“

„Ja und wie. Auf so etwas war ich hier in der Wüste nicht gefasst.“

„Das ist mein Versteck. Wenn ich alleine sein will, fliehe ich hierher. Hier hört uns keiner. Da kann ich, sollte ich Schmerzen haben, schreien - und deine Lustschreie wird man auch nicht hören.“

Er küsste sie. Doch sie erwiderte seinen Kuss nicht so, wie er es gewohnt war.

„Was ist mit meiner Blume? Hat sie die Lust verlassen oder …“

„Oder was?“, fragte sie.

„Bist du unpässlich?“

Sie sah ihn verwirrt an.

„Nein, nein, das war schon. Aber ich bin noch so überwältigt von der Schönheit der Oase und dass hier ein Zelt steht mit allem Drum und Dran.“

„Das wurde in der letzten Woche aufgebaut. Für dich und mich. Am liebsten würde ich dich jetzt überwältigen.“

„Du hättest keine Freude an mir. Meine Gedanken sind immer noch draußen.“

Er nahm zwei Gläser und das eisgekühlte Getränk und ging hinaus.

„Nimmst du bitte zwei Kissen und eine Decke mit?“

Sie nahm das Gewünschte, schmiss endlich ihren Turban weg und folgte ihm. Sie setzten sich in die Nähe des Sees. Dann füllte er die Gläser.

„Auf die Zukunft!“

„Auf die Zukunft!“

„Mmmhhhh, das schmeckt aber gut. Was ist das?“

„Ein Sharbat. Ein Mixgetränk aus verschiedenen Früchten und Kräutern.“

„Schmeckt nach mehr“, sagte Fatma grinsend und hielt ihm bereits ihr leeres Glas hin.

Er schenkte ihr nach und nahm sich selbst auch noch ein wenig. Dann sahen sie hoch zu den Sternen. Fatma wurde immer ruhiger. Die Vermählung, die Feier und der lange Ritt hatten sie nervös gemacht und ziemlich mitgenommen. Er nahm ihre Hand.

„Ist meine Blume schon ruhiger geworden?“

„Ja. Hier ist es so herrlich.“

Sie sah noch mal hoch, schloss die Augen und genoss die Ruhe.

„Das ist schon besser als im Palast bei diesem Lärm. Ich glaube, ich hätte da heute nicht schlafen können.“

„Ich auch nicht. Aber aus einem anderen Grund.“

Sie sah zu ihm und er beugte sich zu ihr und gab ihr einen Kuss. Diesmal erwiderte sie ihn.

„Ja, so kenne ich meine Fatma.“

„Ja Kasim“

Er wurde schon ganz heiß. Kasim schnappte sie, hob sie hoch und trug sie zum Zelt. Er legte sie auf die Kissen. Dann holte er noch etwas aus der mitgebrachten Tasche. Und legte es neben das vorbereitete Bett. Fatma war inzwischen aufgestanden. Sie wollte sich nicht liegend ausziehen. Das wäre zu umständlich gewesen mit dieser Kleidung.

„Was machst du?“, fragte er.

„Das hier“, sagte sie lächelnd und fing an sich auszuziehen.

Bald stand sie nackt vor ihm. Ihr Atem ging rascher. Vor Erregung und Nervosität rann ihr eine Gänsehaut über den Körper. Auch er zog sich aus. Sie ging auf ihn zu und blieb direkt vor ihm stehen. Er nahm sie, küsste und streichelte sie. Sie spürte schon seine steife Männlichkeit an ihrem Bauch. Er wollte sie unter sich legen.

„Bitte lass mich beim ersten Mal die Führung übernehmen. Ich will, dass es dir so wenig wie möglich Schmerzen bereitet.“

Sie musste es ja wissen.

„Was soll ich tun?“

„Leg dich bitte auf die Decke. Auf den Rücken … und lass mich einfach machen.“

Er machte, was sie sagte. Seine Männlichkeit ragte steif in die Höhe. Zuerst musste sie ihn noch begutachten und strich mit ihrer Hand darüber. Er regte sich sofort. Sie hatte wieder mal gute Arbeit geleistet. Dann setzte sie sich über ihn und führte ihn zu ihrer Höhle. Setzte ihn an und ließ sich mit einem Ruck herunterfallen. Es gab einen kurzen Schmerz. Sie hatte die Augen geschlossen. Auch er spürte etwas. Aber weniger seinen Schmerz als den ihren. Wie konnte es sein, dass sie noch Jungfrau war? Er suchte sofort die Schatulle, nahm den Schlüssel von seinem Hals und sperrte sie auf, nahm ein weißes Tuch heraus und sagte: „Ich brauche etwas von dir.“

Sie wusste sofort, um was es ging. Fatma nahm es ihm ab, legte es auf seinen Bauch, rutschte rasch von ihm herunter und setzte sich auf seinen Bauch. Sie blieb kurz sitzen und beugte sich nach vorne.

„Wie kannst du noch Jungfrau sein, wenn du den Sex genießt?“

„Das erkläre ich dir später“, flüsterte Fatma und küsste ihn heiß.

Nach einer Weile setzte sie sich wieder auf und betrachtete das Tuch.

„Sieht fast aus wie eine Tulpe“, scherzte sie.

Fatma hob es auf und zeigte es ihm.

„Ja irgendwie schon“, sagte er, nahm es ihr ab, legte es wieder in die Schatulle und sperrte sie zu.

„Setz dich bitte wieder auf ihn. Das mag er. Wie nennt ihr noch mal diese Stellung?“

„Die Reiterstellung“, erwiderte Fatma und fing schon an ihn zu reiten.

Er genoss es in vollen Zügen. Kurz bevor er kam, nahm er sie bei den Hüften und schmiss sie auf die Kissen nebenan. Dann kam der erlösende Schrei von ihm und er spritze in einer großen Fontäne ab. Das hätte eventuell auch böse enden können, wenn er mit diesem Druck in ihr gekommen wäre. Sie legte sich auf den Rücken und erholte sich von ihrem ersten Ritt. Kasim wurde auch ruhiger. Dann zog er unter einem der Kissen ein Tuch hervor und wischte sich ab.

 

„Dr. Meier war noch so nett und hatte mich vor meinem ersten Samenerguss gewarnt. Er könnte eventuell zu stark sein, nach der langen Abstinenz.“

„Wann hatte er dir das erzählt?“

„Ich war nach unserem zweiten Ausritt noch bei ihm. Irgendwie sind sie ja deine Familie. Also musste ich obligatorisch bei ihnen um deine Hand anhalten. Er bat mich noch, gut zu dir zu sein. Und dass ich auch mein Wort halte. Er wusste zwar nicht, um was es bei dem Deal ging, aber ich solle mich auch daran halten, so wie du. Ich versprach es ihm. Sollte ich dich nicht bis Ende Juli nach Hause lassen, würde er zu mir kommen. Ich versicherte es ihm, dass ich mich auch an mein Wort halten würde. Es wird sicher schwer werden, aber wenn du glücklich bist, muss ich es machen. So aber jetzt muss ich dich kurz verlassen. Ich komme gleich wieder.“

Er zog sich seinen Kaftan über und nahm die Schatulle an sich, gab ihr einen Kuss und verschwand. Fatma kuschelte sich unter die Decke. Doch sie hörte das Plätschern des Sees, wenn das Wasser ans Ufer schlug. Sie ging hinaus und setzte sich auf das Kissen. Hier war es immer noch warm. Kasim fand sie dort vor, als er wieder zurückkam. Er hatte sich beeilt. Jetzt setzte er sich zu ihr und sie gab ihm sein Glas und füllte es.

„Ist es auf dem Weg zum Palast?“

„Ja.“

„Kann es auch keiner austauschen?“

„Nein, nur ich und Omar haben einen Schlüssel dazu.“

„Kann man in dem See auch schwimmen?“, fragte Fatma und wechselte das Thema.

„Ja sicher!“, erwiderte Kasim grinsend, stand auf, zog sich seinen Kaftan aus und zog sie mit sich.

Das Wasser umfing sie mit einer wohligen Wärme. Während sie sich im Wasser tummelten, ritt der Reiter zum Palast zurück. Mittlerweile wurde das Fehlen der Brautleute schon von Miriam entdeckt. Sie war neugierig, ob die Braut noch Jungfrau war. Und sie wollte als Erste das Tuch sehen. Auch wenn sie den Sultan und seine Frau dabei stören musste. Vielleicht wurde ja auch nichts daraus, wenn er durch den Schreck keinen hochbekam. Das würde sie am meisten freuen. Doch der Raum war leer. Sie verständigte die hohen Würdenträger. Denen war das egal, wo er mit ihr die Vereinigung machte. Hauptsache sie bekamen die Bestätigung. Die ließ noch auf sich warten. Dann kam der Reiter und brachte die Schatulle. Miriam nahm sie sofort an sich und wollte sie öffnen, um das Tuch auszutauschen. Sie hatte sich sicherheitshalber ein falsches eingesteckt. Doch sie konnte ohne den Schlüssel die Schatulle nicht öffnen und wollte Omar den Schlüssel entreißen.

„Es macht sonst keiner die Schatulle auf - nur ich. Befehl des Sultans“, sagte Omar bestimmt.

Dagegen konnte sie nichts machen. Denn alle Würdenträger standen jetzt vor dem Tisch, wo Omar die Schatulle hingestellt hatte. Dort lag auch die Kette von Fatma. Er öffnete vorsichtig die Schatulle und sah das Tuch. Also hatte er es zurückgeschickt. Aber war auch das Erforderliche darauf?

Langsam öffnete er den Deckel komplett. Dann grinste er und hob es hoch. Alle starrten das Tuch an wie ein Wunder. Sie war noch Jungfrau gewesen. Aber wie das, wenn sie von dem Land der Ungläubigen kam. Miriam wollte es sofort anzweifeln. Doch einer der Würdenträger sagte: „Dieses Zeichen kenne ich doch. Das Zeichen der neuen Sultanin, der Sahiba, die uns das Glück bringen wird. Das hat uns doch diese Wahrsagerin gesagt. Es wird einen Nachfolger geben, wenn ihr das Zeichen der Tulpe seht.“

„So wie das hier?“, fragte Omar und hob die Kette hoch, in die der Stein in der Form einer Tulpe eingesetzt war.

Sie hatten diese Kette an der Sahiba schon bewundert, aber nicht so sehr darauf geachtet. Miriam wollte trotzdem nicht aufgeben.

„Schweig neidische Frau und gehe zu deinesgleichen. Du hast hier nichts mehr zu suchen“, wurde sie von einem der Würdenträger zurechtgewiesen.

So musste sie unverrichteter Dinge abziehen. Er nahm das Tuch und ging hinaus in die Menge und zeigte die Jungfräulichkeit der neuen Sahiba. Dann feierten sie erst richtig. Natürlich bekamen es auch die beiden Ärzte mit und wunderten sich auch, dass sie noch Jungfrau war, aber nicht so sehr wie so manch andere.

***

Die beiden, die es betraf, schwammen seelenruhig im See. Dann stiegen sie heraus, legten sich auf die mitgebrachte Decke und sahen zum Sternenhimmel.

„Jetzt habe ich eine Frage an dich. Die mich schon sehr plagt.“

„Und welche wäre das?“

„Wie konntest du noch Jungfrau sein und doch Spaß am Sex haben?“

Sie lachte laut auf.

„Kasim, Kasim es gibt Mittel und Wege Sex zu haben, ohne dass der Mann in die Lusthöhle stößt. Eine davon ist diese ...“, erwiderte Fatma lächelnd, setzte sich auf, strich über seinen schon wieder leicht erigierten Penis, bewunderte, wie gerade er jetzt stand, und fing an ihn zu blasen.

„Fatma, Fatma tu das bitte nicht!“

„Wieso nicht?“

„Weil ich dich nicht bestrafen will.“

„Ist das bei euch eine Strafe für die Frau, wenn sie deinen Schwanz in den Mund nehmen muss? Bei uns nicht. Manche machen es leidenschaftlich gerne. Bleib liegen und lass dich verwöhnen.“

Was sollte er jetzt tun? Es tat so gut, wenn sie mit ihren Lippen und ihrer Zunge über seine neue Männlichkeit fuhr. Kasim tat wie sie sagte und entspannte sich. Er schloss seine Augen und genoss ihr Liebesspiel. Doch es dauerte nicht lange und er kam in ihr. Er war sehr schnell richtig heiß geworden. Sie leckte sein Prachtstück noch sauber und legte sich zurück auf die Decke.

„Du bist eine wundersame Frau. Aber wieso hast du dich aufgespart. Bei euch ist das ja egal.“

„Dazu muss ich erst etwas weiter ausholen. Ich war so um die 18 oder 19 Jahre alt, als ich mit Freunden auf einen Rummel ging. Dort gab es auch eine Wahrsagerin. Ich glaube sie hieß Abila oder Akiba.“

„Du meinst wohl Akilah. Die Weise oder die Kluge.“

„Kann sein, aber das ist schon so lange her. Jeder wollte sich die Zukunft voraussagen lassen. Ein Jeder von uns ging alleine hinein. Keiner erzählte hinterher so richtig, was sie gesagt hatte. Ich war noch nicht mal ganz drinnen, da sagte sie auch schon: ‚Du bist mutig und wirst Ärztin für Männerprobleme werden. Dadurch wirst du deinen Mann kennenlernen, dem du hilfst sein Problem zu lösen. Er ist in einem weit entfernten Land mit viel Sand und vielen blinkenden Sternen zu Hause.‘ Das ließ mich nicht mehr los. Ich ging sofort nach Hause, lernte viel und bestand die harte Prüfung, die vor mir lag. Und in einem fernen Land mit Sand musste man Jungfrau sein oder nicht?“

„Darum warst du nicht so überrascht über mein Angebot. Und fügtest dich in alles ein. Auch mir hatte eine Wahrsagerin, die hieß auch Akilah, etwas gesagt. Ich war so um die 20 und hatte noch keine Probleme mit meiner Männlichkeit. Er wölbte sich zwar etwas, aber das passte schon. Es wurde nur mit der Zeit immer schlimmer und ich war dann auch schon in Deutschland, um mich operieren zu lassen. Dann starb mein Vater und ich musste sofort zurück. Ich dachte nicht daran, dass es noch schlimmer werden könnte.

Sie sagte mir, dass ich mit meiner Männlichkeit Probleme haben würde und dass drei Schamanen aus einem kalten Land kommen würden. Diese könnten mir helfen. Jedoch würden nach erfolgter Heilung zwei Männer und meine Frau zurückfliegen. Ich verstand das damals nicht und dachte erst wieder daran, als ihr angekommen wart. Man hatte schon Gerüchte gehört, dass ein Schamane eine Frau sein sollte. Ich spielte das Spiel zuerst mit, nur musste ich auch mein Gesicht wahren und das Spiel nicht bis zum Ende mitspielen. Ich hatte mich sofort in deine Augen verliebt und hoffte, dass du eine Frau warst, denn in einen Mann hätte ich mich nicht verlieben dürfen. Und es war so, wie die Wahrsagerin gesagt hatte.“

„Auch ich hatte mich sofort in dich verliebt, als ich dich so sitzen gesehen habe. Alle hatten mir abgeraten hierherzukommen. Denn ich wäre ja eine Frau und das würde nicht gut gehen. Zu meinen Kollegen sagte ich, dass ihnen kein Haar gekrümmt werden würde. Denn wenn etwas wäre, würde ich es ausbaden, denn ich hätte ja einen Trumpf im Ärmel. Ich wäre eine Frau und es wäre mein Schicksal. Das verstanden sie natürlich nicht, denn sie kannten ja meine Prophezeiung nicht.“

Er sah in ihre Augen und küsste sie.

„Wie nennt man ihn auf Arabisch?“, fragte Fatma und strich über seinen Penis.

„Qadib“ (audib)

„Ja, ein Dieb ist er! Er stiehlt den Frauen die Jungfräulichkeit.“

Zuerst verstand er es nicht, doch dann lachte er.

„Er kann auch noch was anderes“, sagte Kasim, legte sich auf sie, küsste sie und spielte mit ihrer Brust, wodurch er wieder heiß wurde und sein Schwanz sich versteifte.

Diesmal schob er ihre Beine auseinander und fuhr mit ihm in ihr Himmelreich.

„Jetzt ist er im Himmelreich und wird dich das erste Mal richtig beglücken“, keuchte er und fing schon an sich rhythmisch zu bewegen. Dazwischen küssten sie sich und streichelten sich gegenseitig. Sie hatten Zeit. Es drängte sie nichts. Und da er schon zweimal abgespritzt hatte, hielt er diesmal auch länger aus. Sie fing schon an zu winseln, dass er endlich in ihr kommen möge, weil sie es nicht mehr länger aushielt. Er hatte ihr schon ein paar Orgasmen beschert. Fatma musste aufpassen, dass sie ihn nicht wie eine Katze kratzte, wenn sie einen heftigen Orgasmus bekam, denn dann wusste sie nicht mehr, was sie tat. Kasim musste oft ihre Hände festhalten. Doch dann hielt er es selber nicht mehr aus und kam das erste Mal in ihr. Nach einer kleinen Verschnaufpause sagte er: „Jetzt sind wir endlich wirklich Mann und Frau, vereint in Liebe.“

„Ja, vereint in Liebe, Kasim.“

Sie küssten sich, doch dann wurde es Fatma zu kalt. Sie fing an zu zittern. Sie nahmen alles mit und gingen ins Zelt, kuschelten sich unter die warme Decke und merkten gar nicht, dass sie danach vor lauter Müdigkeit einschliefen.

***

Fatma wurde von etwas geweckt. Sie schlug die Augen auf und wusste nicht gleich, wo sie war. Neben ihr lag Kasim. Er streichelte sie mit einer Feder.

„Du Schlafmütze! Es ist schon heller Tag!“

„Ja und? Ruft uns die Arbeit oder irgendwer anders?“

„Nein, aber mein Dieb ruft nach dir. Er verlangt seine warme Höhle?“

Sie lächelte ihn an, er hatte das von gestern aufgenommen.

„Und wie heißt das Zauberwort?“

„Sesam öffne dich!“, flüsterte Kasim, denn er wusste sofort was sie meinte.

Sofort küsste er sie, legte sich auf sie und sein Sesamstab rutschte in die vorbereitete Höhle. Sie war feucht und immer noch heiß. Er nahm sie zart und küsste sie immer wieder dabei.

Nachdem er sie lange betrachtet hatte und sein „Dieb“ sich erfreut aufstellte, fing der an sie zu kitzeln. Er freute sich sehr, dass er wieder Sex haben konnte und dass ohne irgendwelche Problem. Sie genossen es beide sehr. Er hatte Angst, dass sie nach der Vereinigung sofort gehen würde. Sie hatte dann ja auch Wort gehalten. Fatma lag jetzt unter ihm und genoss seinen Dieb in vollen Zügen.

Sie zeigte ihm nebenbei auch einige andere Stellungen. Denn er kannte nur die Standardstellungen.

„Wieso sind unsere Frauen nicht so agil und heiß wie du?“

„Weil sie nichts anderes gelernt haben, als brav im Bett zu liegen, den Mann arbeiten zu lassen und ja keine Gefühle zu zeigen. Oder willst du das abstreiten?“

„Nein, in dem Sinne sind wir hintendran.“

Und ihm gefiel die Hündchen-Stellung, da konnte er sich so richtig austoben. Auch Fatma mochte sie. Denn da kam sie problemlos an ihren Kitzler dran und konnte mithelfen. Sie tobten sich richtig aus.

Dann schnitt sich Fatma mit der Hand an einer Pflanze.

„Komm ich zeige dir etwas. Wie lange braucht so ein Schnitt, bis er verheilt ist?“, fragte Kasim.

„Schon gut sechs bis sieben Tage.“

„Der ist in zwei Tagen weg.“

Das glaubte sie nicht. Er ging mit ihr zum See und sie schwammen wieder darin. Als sie herauskamen sagte er: „Sieh dir deinen Schnitt an.“

Sie musste ihn suchen, denn er war kaum mehr zu sehen.

„In unserem Land würde man das sofort ausnutzen und Geld damit verdienen. Das Wasser in Flaschen abfüllen und verkaufen.“

 

„Das geht nicht. Es heilt der See und nicht das Wasser. Und er heilt auch nur den, der ihm wohlgesonnen ist. Miriam half es auch nichts.“

„Sie würden es trotzdem bei uns vermarkten.“

Dann kam es ihr erst!

„Darum wolltest du unbedingt wieder reiten und warst eine Zeit lang weg. Du warst hier und hast gebadet. Darum hatte sich Dr. Meier so gewundert, dass alles so schnell heilte.“

„Genau, meine Blume.“

Sie lagen wieder beim See und sahen in den Himmel.

„Wann müssen wir wieder zurück?“

Sie waren schon den dritten Tag hier. Das Essen wurde morgens immer frisch gebracht. Kasim holte es immer von dort, wo die Pferde stehen geblieben waren.

„Willst du schon wieder zurück?“

„Nein, nein. Ich dachte nur, du musst zurück.“

„Nein, ich habe Omar gesagt, er soll für eine Woche das Essen bringen. Sollte etwas sein, dann kommt am Morgen kein Essen und ich weiß, dass ich vor der verabredeten Zeit zurückmuss. Ansonsten bleiben wir noch.“

Das beruhigte sie. Am nächsten Tag fragte er sie, ob sie tauchen und wie lange sie die Luft anhalten könne.

„Ja, es geht so leidlich.“

„Dann komm mit.“

Sie gingen zum See und Kasim übte mit ihr das Tauchen und die Luft anhalten. Sie wusste nicht warum. Aber er wusste, wie lange man die Luft anhalten musste. Am nächsten Morgen ging er mit ihr tauchen.

„Schwimm einfach hinter mir her!“, sagte Kasim und schon tauchte er unter.

Sie wusste zwar nicht warum, machte es ihm aber nach. Es würde schon seinen Grund haben. Er schwamm zu einem dunklen Loch im Fels. Dann wurde es ziemlich finster. Sie befanden sich in einem unterirdischen, mit Wasser gefluteten, Tunnel. Am anderen Ende wurde es dann wieder heller. Fatma schwamm dem Licht entgegen und hoffte, dass dort Luft war. Denn sie brauchte ganz dringend welche. Mit Mühe kam sie dort an und schnappte sofort nach Luft. Sie hatte noch Kasims Beine gesehen, als er aus dem Wasser stieg. Sie prustete sofort los, strich sich die Haare aus dem Gesicht und wollte schon Kasim beschimpfen. Er hielt ihr seine Hand entgegen, half ihr aus dem Wasser und deutete ihr an zu schweigen. Kasim schaute nach oben und zeigte mit der ausgestreckten Hand zur Decke. Rund um ihn herum leuchtete es. Fatma sah sich um. Sie waren in einer Höhle. Sie wusste nicht, von wo das Licht herkam, das die ganzen Steine anstrahlte, die rundherum waren. Sie leuchteten, blinkten und glitzerten.

„Kasim, was ist das?“, fragte sie verwirrt.

Er nahm ihre Hand und half ihr aus dem Wasser.

„Das ist die Höhle der leuchtenden Sterne. Es ist meine Höhle. Mein Geheimnis. Die zeige ich nicht jedem.“

Sie setzten sich hin und Fatma sah sich um.

„Von woher kommt das Licht, das die Steine so leuchten lässt?“

„Das weiß ich auch nicht.“

Sie lehnte sich nach links und stützte sich mit der Hand ab.

„Autsch!“

„Was ist Fatma?“

„Irgendetwas hat mich gestochen.“

Sie wühlte vorsichtig im Sand und zum Vorschein kam ein ca. fünf Zentimeter großer, runder Stein.

„Wow. Ist der schön“, sagte Fatma staunend und hielt ihn hoch.

„Das ist dein Stein. Er gehört dir. Den darfst du dir mitnehmen.“

„Nein, so etwas Kostbares will ich gar nicht haben. Ich lasse ihn lieber hier. Hier ist er besser aufgehoben“, entgegnete sie und vergrub ihn ein Stück weiter hinten.

Kasim lächelte.

„Wieso lächelst du?“

„Weil du das Richtige getan hast. Derjenige, der viele Steine mitnehmen will, nur des Geldes wegen, kommt hier um. Denn er kommt gar nicht erst durch die Pforte. Die Steine wiegen dann so schwer, dass er nicht mehr hochkommt. Nicht mal, wenn du nur einen Stein ungefragt mitnimmst. Derjenige, der ihn für etwas Bestimmtes braucht, der darf welche mitnehmen. Derjenige, der ihn nur des Geldes wegen mitnimmt, wird hier sterben oder gezwungen die Steine hierzulassen. Miriam wollte welche mitnehmen. Sie wollte damit ihrer Familie helfen, doch die Pforte ließ sie nicht durch. Weil ihre Familie nämlich gar kein Geld brauchte, denn sie hatten genug. Sie musste zurück und die Steine hierlassen. Darum wurde sie auch bestraft und der See half ihr nicht. Jetzt kennst du die Wahrheit des Sees. Das wissen die wenigsten. Miriam hatte ich es gezeigt, weil sie meine erste Frau war. Aber danach war ich vorsichtiger. Du bist die erste nach langer Zeit, die dieses Reich hier sieht. Wenn ihr abreist, hole ich von hier vier Steine für eure Bezahlung. Und für das Krankenhaus, weil sie euch ersetzen mussten.“

„Wie viel ist so ein Stein wert?“

„Bei uns nicht so viel, aber bei euch sicher ein paar Hunderttausend, je nach Größe und Gewicht.“

„Jetzt verstehe ich es auch, wenn sie sagen du seiest reich, aber nicht wie reich. Das kann man ja gar nicht schätzen. Mir wird nur schwindlig dabei.“

Sie legte sich zurück und sah hoch.

„Dadurch treffen sie ihren Mann in einem fernen Land mit viel Sand und bunten Sternen. Jetzt verstehe ich das auch. Es war nicht der Sternenhimmel gemeint, sondern der Himmel mit den bunten Sternen hier.“

Sie griff hoch und tat so, als könnte sie die Steine streicheln.

„So kommt also immer die Wahrheit raus.“

„Wir müssen leider wieder zurück. Man darf sich auch nicht zu lange hier in der Höhle aufhalten.“

„Tschau ihr Sterne. Ich komme wieder zu euch und lasse mich von euch kitzeln.“

Kasim sah sie verwundert an.

„Hast du das nicht gespürt? Als ich so dagelegen habe, hat mich das Licht gekitzelt.“

„Nein, bei mir war das noch nie so.“

Dann tauchten sie ab und Fatma kam ohne Probleme wieder hoch. So als wäre der Weg jetzt kürzer gewesen. Kasim sah ihren fragenden Blick und sagte: „Nein, das macht die Höhle. Sie schleust dich ganz rasch heraus, wenn sie dir wohlgesonnen ist. Und du hast auf der ganzen Linie gesiegt.“

Am Abend kuschelten sie wieder am See. Sie wollte Kasim noch etwas beibringen, wenn er es überhaupt machte.

„Kasim, geht dein Dieb immer nur ins Himmelreich oder auch in die Hölle?“

Er wusste nicht, was sie meinte.

„Na das Himmelreich ist die Lusthöhle für deinen Sesamstab und die Hölle liegt gleich dahinter.“

Jetzt wusste er, was sie meinte.

„Ja, aber nur als Bestrafung, wenn eine Frau ungehorsam ist.“

„Und was muss man tun, damit man bestraft wird.“

„Das kommt immer darauf an. Wenn man nicht will, dass sie schwanger wird, weil sie sich selbst befriedigt hat oder mit einem anderen Mann alleine war. Oder so was Ähnliches.“

„Bestrafst du mich auch?“

Er drehte sich zu ihr um und blickte sie erstaunt an.

„Wieso soll ich dich bestrafen? Du bist ja willig und gefügig.“

„Und wenn ich dich darum bitte, mich zu bestrafen?“

„Nein Fatma, das mache ich nicht.“

„Aber es muss sein, du musst doch darauf vorbereitet sein, wenn du demnächst mal wieder eine deiner Frauen bestrafen musst. Falls jetzt etwas reißt, dann hast du immer noch den See zum Heilen. Im Palast geht das dann nicht mehr.“

Er sah sie verwirrt an.

„Das ist jetzt doch nicht dein Ernst, oder?“

„Doch mein voller Ernst und bei uns zuhause ist es keine Strafe. Oder was glaubst du, wieso ich noch Jungfrau war! Männer machen das gerne, denn es ist dort sehr eng.“

„Nein, ich kann das nicht, tu mir das bitte nicht an.“

„Doch! Ich muss irgendetwas finden, damit du mich bestrafst. Ein Mann ist nicht da, also muss ich mir etwas anderes überlegen.“

Sie verschwand im Zelt.

„Fatma komm her.“

Sie hörte ihn nicht mehr. Wenn sie ungehorsam war und nicht folgte, dann musste er sie bestrafen, das war noch das einfachste. Oder sie musste sich vor ihm selbst befriedigen. Das tat sie nie gerne, aber wenn der Zweck die Mittel heiligte? Er kam ihr in das Zelt nach.

„Komm her meine Blume. Du wirst dich doch nicht selber so erniedrigen wollen.“

„Doch Kasim ich muss es tun! Deinetwillen!“

Sie sahen sich gegenseitig böse an.

„Und ich werde es nicht tun!“

„Doch du wirst es tun! Du musst es tun!“