Omega-3

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OMEGA-3

NATÜRLICH FIT UND VITAL MIT ESSENZIELLEN FETTSÄUREN

Aus dem Französischen von Peter Schmidt

EVELYN CAVILLON


Alle Rechte vorbehalten.

Außer zum Zwecke kurzer Zitate für Buchrezensionen darf kein Teil dieses Buches ohne schriftliche Genehmigung durch den Verlag nachproduziert, als Daten gespeichert oder in irgendeiner Form oder durch irgendein anderes Medium verwendet bzw. in einer anderen Form der Bindung oder mit einem anderen Titelblatt als dem der Erstveröffentlichung in Umlauf gebracht werden. Auch Wiederverkäufern darf es nicht zu anderen Bedingungen als diesen weitergegeben werden.

© international 2004 by Media Services International, Paris-Freiburg

Copyright der ersten Auflage © 2004 Verlag »Die Silberschnur« GmbH – Caducee Edition GmbH, Güllesheim – erschienen unter dem Titel: »Omega-3, Lebertrang & Co. Natürlich fit und vital mit essenziellen Fettsäuren« mit der ISBN: 978-3-937464-05-3

Copyright der überarbeiteten Neuauflage: © 2019 Verlag »Die Silberschnur« GmbH

ISBN: 978-3-89845-622-7

eISBN: 978-3-89845-701-9

1. Auflage 2020

Herausgeber: Peter Schmidt, Paris

Übersetzung: Peter Schmidt

Gestaltung & Satz: XPresentation, Güllesheim

Umschlaggestaltung: XPresentation, Güllesheim; unter Verwendung eines Motiv von © JulijaDmitrijeva; www.shutterstock.com

Verlag »Die Silberschnur« GmbH · Steinstr. 1 · 56593 Güllesheim

www.silberschnur.de · E-Mail: info@silberschnur.de

Inhaltsverzeichnis

Einleitung

Kapitel 1

Lebertran und die Omega-3-Fettsäuren

Lebertran

Ein Cocktail aus den Vitaminen A, D und F

Lebertran – für wen ist er geeignet?

Fettsäuren und die Omega-3-Fettsäuren im Speziellen

Wozu braucht man Omega-3-Fettsäuren?

Wir brauchen Omega-3-Fettsäuren – aber woher nehmen?

Fettfreies Essen?

Guten Appetit! Aber immer mit einem Auge auf den Inhaltsstoffen

Was hilft wirklich?

Pro & Contra

Kapitel 2

Omega-3 und unser Körper

Das Gehirn

Das Herz

Das Blut

Das Immunsystem

Das Skelett

Bei Krebs

Bei Diabetes

Bei Asthma

Bei Depressionen

Kapitel 3

Zu Tisch, bitte!

Fisch

Eier

Öle

Gemüse & Salate

Zum Schluss …

Über die Autorin

Einleitung

Sie hatte recht, meine Urgroßmutter, wenn sie die legendären gesundheitsfördernden Eigenschaften von Lebertran rühmte. Die Jugendlichen der 50er- bis 70er-Jahre kannten fast alle dieses schreckliche Gebräu, das es in der Regel zum Frühstück gab, das übel roch und noch übler schmeckte und von dem man, bevor man in die Schule ging, einen Suppenlöffel voll hinunterschlucken musste – während man sich die Nase zuhielt. Der penetrante Fischgeschmack blieb noch lange im Mund und hat später viele davon abgehalten, auch ein noch so wohlschmeckendes Fischgericht in einem guten Restaurant zu sich zu nehmen!

Lebertran, oder genauer gesagt: das Leberöl von Kabeljau, Dorsch oder Heilbutt, war damals das »Wundermittel« zur Kräftigung des Körpers im Allgemeinen, zur Vermeidung von Erkältungen, zur Erhöhung des körpereigenen Widerstandes gegen die Kälte, zum Kampf gegen Rachitis und Tuberkulose und zur Entwicklung der Intelligenz. Um es kurz zu machen: Es war das Mittel schlechthin, um einen in jeder Beziehung gesunden und guten Schüler zu schaffen.

Die jungen Mädchen warteten damals voller Ungeduld auf die Zeit der Pubertät, denn ab diesem Zeitpunkt gehörte der Lebertran nicht mehr zum täglichen Brot; das Risiko einer zu starken Menstruationsblutung als Folge der Einnahme war nämlich nicht ausgeschlossen. Anders sah es bei den Jungen aus, die eher die doppelte Dosis bekamen, um so unter anderem den Ausbruch von Akne zu vermeiden.

Lebertran hat ein dermaßen schlechtes Image, dass die Labors, die dieses Produkt noch immer in ihrem Angebot haben, es eher verstecken wollen, statt es werbewirksam herauszuheben, zumindest gilt dies für Frankreich, Kanada und die Schweiz. Heute ist die Lebertranmode vorbei und das Öl ist fast in Vergessenheit geraten. Hinzu kamen noch der Anti-Cholesterin-Trend der 80er-Jahre, der fast das endgültige Aus von Lebertran bedeutete, während »neue« Fette wie Margarine, Sonnenblumenöl und auch Maisöl an Bedeutung gewannen. Das Aufkommen von allgemeinen Speiseölen (Isio 4, Becel usw.), verbunden mit einem neuen Bewusstsein in puncto Gesundheitsvorsorge, führte dann direkt zur großen Werbewelle für Olivenöl (kalte Erstpressung natürlich!) als wertvoller Zusatz zu allen Gerichten. Der Lebertran aber verschwand nach und nach ganz vom Frühstückstisch.

Und dann kam die neueste Welle an Nahrungsmitteln, die von der Werbung gehypt wurden und alle das Gütezeichen »Omega-3« trugen: die Omega-Fettsäuren, die im Grunde nichts anderes sind als … Fischöle. Ob als Kapseln zum Frühstück oder löffelweise in der Salatsoße, Omega-Fettsäuren entsprechen dem Vitamin F oder, wie man heute sagt, den essenziellen Fetten. Dieses Vitamin F taucht nun deswegen unter dem Namen Omega auf, weil ein Vitamin in der Regel keine Kalorien enthält, während die essenziellen Fettsäuren Eicosapentaensäure (im folgenden Text abgekürzt EPA genannt) und Docosahexaensäure (abgekürzt DHA), die es enthält, reich an Fettsäuren sind, wie der Name schon sagt. So wurde dann aus dem F ein Omega und der gute alte Lebertran versank in Vergessenheit. Die Hausfrau schwört seitdem nur noch auf Rapsöl, dessen ehemals äußerst niedriger Preis innerhalb eines Jahres auf ein Dreifaches angestiegen ist oder sogar noch mehr kostet, wenn ausdrücklich »reich an Omega-3-Anteilen« auf dem Flaschenetikett vermerkt ist.

Da Lebertran in flüssiger Form aus der Flasche nun einmal schwierig zu nehmen ist, musste er Platz machen für Kapseln mit Fischöl aus der Leber von Kaltwasserfischen wie Kabeljau, Lachs oder Heilbutt, die mit dem Essen eingenommen werden, aber trotzdem den Tag über einen unangenehmen Fischgeschmack im Mund hinterlassen. Diese Kapseln wurden dann erneut dem Markt angepasst und werden nun als »Omega-3-Kapseln« angeboten, da sie nur noch Omega-3 enthalten, was allerdings die unangenehmen Nebenerscheinungen von fettem Fisch nicht ganz aufhebt – unverdaulich und von weitem zu riechen …

Die positiven Auswirkungen der essenziellen Fettsäuren auf unseren Körper sind seit langem bekannt, und der Verbraucher des 21. Jahrhunderts weiß genau, warum er diesen den Vorzug gibt nach vielen Jahren gravierender Ernährungsfehler, in denen geschmacklich sehr wohlschmeckende, aber zu fette Produkte katastrophale Auswirkungen auf unsere Gesundheit hatten. Aber ein Fehler kann leicht durch einen anderen ersetzt werden und, wie wir weiter unten sehen werden, auch von guten Dingen sollte man nicht zu viel zu sich nehmen …


Kapitel1

Lebertran

Lebertran ist ein gelbliches bis bräunliches Fischöl, das aus der frischen Leber von Kabeljau, Dorsch und Schellfisch gewonnen wird. Es weist eine hohe Konzentration an den Vitaminen D, E und A sowie an ungesättigten Fettsäuren auf. Das Öl hat einen sehr ausgeprägten Fischgeruch und riecht auch leicht ranzig. Die Aufbewahrung in einem fest verschlossenen Behältnis an einem trockenen und dunklen Ort ist empfehlenswert. Doch den gewöhnungsbedürftigen Geschmack und Geruch überwiegen die positiven Eigenschaften des Lebertrans bei weitem.

 

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden die antirachitischen und wachstumsfördernden Eigenschaften von Lebertran entdeckt, übrigens fast gleichzeitig mit der Entdeckung der positiven Einwirkung von Sonnenstrahlen auf die Gesundheit. Aber schon lange vorher hatte der englische Anatom Francis GLISSON, der vornehmlich mit jungen missgebildeten Personen arbeitete, als Erster das aus der Leber von Kaltwasserfischen gewonnene Öl mit Erfolg angewandt. Bald schon folgten ihm englische Ärzte, die mit Kindern aus den Armenvierteln arbeiteten, die ebenfalls wegen Mangelernährung an Missbildungen litten und bei denen eine Behandlung mit Lebertran zu leichten Verbesserungen ihres Allgemeinzustandes führte.

Einige Forscher folgerten daraus, dass Lebertran eine Heil- und Schutzwirkung haben musste, vor allem wenn diese innerliche Behandlung noch durch eine Sonnenstrahlentherapie verstärkt wurde. Bereits seit 1827 kämpfte der französische Arzt Pierre Fidéle BRETONNEAU bei Kindern mittels Lebertran erfolgreich gegen Krankheiten im Wirbelsäulenbereich, und sein Schüler Armand TROUSSEAU erreichte 1865 eine wesentliche Besserung bei seinen Patienten dank einer Behandlung mit Lebertran und Sonnenbaden …

Lebertran war auch das erste Produkt, das im Kampf gegen die Arterienverkalkung oder Arteriosklerose seine Qualitäten unter Beweis stellen konnte – und dies bereits seit den 80er-Jahren, als Ärzte aus aller Welt die Alarmglocke schlugen angesichts des rapiden Anstiegs dieser damals neuen Krankheiten, die vor allem aktive und gestresste Männer traf. Herzinfarkt oder Gehirnschlag, also immer Krankheiten, die auftreten, wenn die Blutgefäße in einem schlechten Zustand oder die Arterien verstopft sind, waren die Folge. Und so kam es auch zur Entdeckung der heutzutage so geschätzten Fischöle, nämlich der Omega-Fettsäuren als Nahrungsergänzungsmittel. Denn diese essenziellen Fettsäuren kann der Körper nicht selbst herstellen und muss sie daher über die Nahrung zu sich nehmen.

Vitamin F ist die veraltete Bezeichnung für essenzielle Fettsäuren und war früher auch als Anti-Ekzem-Vitamin bekannt und bildet eine Grundlage für die Herstellung von Gewebshormonen. Bei einem Mangel an Vitamin F sind die Degenerationserscheinungen zahlreich: Sie reichen von nicht sehr schwerwiegenden Problemen wie leicht brechenden Nägeln oder stumpfen Haaren bis zu Krampfadern, Akne, bestimmten Allergien, Entzündungen oder, wenn’s noch schlimmer kommt, bis zu Angina pectoris und verstopften Arterien mit allen damit zusammenhängenden Folgen. Ein Mangel an dem Vitamin kann aber auch Auswirkungen auf den psychischen Bereich haben auf Grund einer unzureichenden Gehirndurchblutung, was nicht nur zu Kopfschmerzen oder einem mangelhaften Erinnerungsvermögen führen kann, sondern auch zu Depressionen.

Essenzielle Fettsäuren kommen sowohl in Lebertran als auch in Fischölen und in der Haut der »blauen« Fischen aus den kalten Meeren des hohen Nordens vor. Die gleichen Vitamine finden Sie außerdem in Ihrem Badezimmer, nämlich in bestimmten Kosmetika zum Schutz gegen klimatische Einflüsse, als Anti-Aging-Mittel oder bei Neurodermitis. Dank der enthaltenen Fettsäuren wird die Haut wieder elastischer und ist vor dem Austrocknen geschützt.

Lebertran hilft daneben dabei, die Zellmembranen durchlässiger zu gestalten, das Nervensystem – dank Vitamin F – zu harmonisieren, das Wachstum, insbesondere das der Zähne, Nägel und Haare, zu unterstützen, die Sehschärfe aufrechtzuerhalten und der Haut dank Vitamin A ihre Elastizität zu erhalten oder zurückzugeben. Ferner bindet Lebertran Calcium, um das Knochengerüst zu stärken und es gegen Osteoporose zu schützen; er ist eine sehr gute Vorbeugemaßnahme gegen Rachitis, Arteriosklerose und eine Verkalkung der Arterien – und dies alles dank der darin enthaltenen Omega-3-Fettsäure, einer Fettsäure, die sich in den Zellmembranen befindet und vom Körper selbst nicht hergestellt werden kann. Da diese Fettsäure der Verengung von Arterien und von Blutgefäßen im Allgemeinen entgegensteuert, indem sie das Fett im Blut reduziert, ist sie ein ausgezeichnetes Mittel im Kampf gegen kardiovaskuläre Krankheiten. Lebertran stärkt außerdem das Immunsystem und erweist sich somit als interessantes Vorbeugemittel gegen Infektionskrankheiten. Das Fischöl, genauer das enthaltene Vitamin D, stimuliert ferner die Interferone, körpereigene Zytokine, die eine immunstimulierende, aber vor allem eine antivirale und antitumorale Wirkung entfalten. Lebertran verbessert den allgemeinen Zustand der Haut, indem er die Vermehrung der Hautzellen erhöht, verstärkt die Muskelkraft und verdichtet die Muskelzusammensetzung – dies gilt auch für den Herzmuskel. Lebertran stimuliert schließlich die Schilddrüse und optimiert auf diese Weise auch den Stoffwechsel.


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