Leichte Beute

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sex & crime

Leichte Beute

Von Eve Renk

Bibliografische Informationen der Deutschen Bibliothek: Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte Dateien sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.

Impressum:

© by Eve Renk – Red Scorpion Books

Serie: sex & crime–Storys von Eve Renk

© Inhaltliche Rechte beim Autor

Vertrieb: Zeilenwert® GmbH

ISBN E-Book: 9783959244428

Inhalt

Cover

Titel

Impressum

Leichte Beute

Selbstgefällig betrachtet sich Alex im großen Wandspiegel seines Schlafzimmers. Seine dunkelbraunen, fest schwarzen Augen, die von dichten Wimpern umrahmt sind üben diesen unwiderstehlichen Blick, dem schon viele Frauen verfallen sind. Sein nackter, muskulöser und stets braungebrannter Körper spiegelt vor dem Hintergrund der luxuriösen Einrichtung des Raumes genau das, was er sehen will. Stolz lässt er seine Muskeln spielen. Die Auf- und Abwärtsbewegungen seiner glänzenden bronzefarbenen Brust gefallen ihm selbst so sehr, dass er eine leichte Erregung spürt. Ein Blick auf sein bestes Stück, das sich langsam erhebt und mit der von der Vorhaut freigelegten Eichel den Spiegel berührt, entlockt seiner Kehle ein leises Stöhnen. Der gekonnte Griff mit einer Hand umfasst seinen ganzen Stolz und lässt ihn in zum Vulkan werden, der seine Lava nach ein paar Minuten gegen den Spiegel schleudert.

„Verdammt“, flucht er, läuft in die Küche und holt eine Papierrolle um die Ergüsse seiner Männlichkeit zu beseitigen. Wenn er eines hat, dann ist es der absolute Hang zur Sauberkeit. Schon als Kind hatte er diesen zwanghaften Putzfimmel, das ging manchmal soweit, dass er seine Mutter tadelte, wenn sich irgendwo etwas Staub sehen ließ. Seine Phobie geht sogar so weit, dass er selbst seiner Putzfrau, die seine Luxus-Wohnung zweimal in der Woche gründlich reinigt, akribisch auf die Finger schaut. Das teure, schicke, extravagant ausgestattete Penthouse in Stuttgart, das er mit körperlicher Arbeit finanziert und unter falschem Namen gemietet hat, gönnt er sich einfach.

Zugegeben sein körperlicher Einsatz ist nicht der gleiche wie z. B. der eines Bauarbeiters. Alex verdient seine Kohle mit der sexuellen Lust einsamer Frauen. Nein, er ist kein Callboy, den man für ein paar Stunden mieten kann, als solcher hat er sich nie gesehen. Er ist mehr, viel mehr.

*

Eleonore von Markstein sitzt wie jeden zweiten Tag in München bei ihrem Coiffeur in der Passage der Luxus-Einkaufsmeile und blättert gelangweilt in der neuesten Ausgabe der Vogue. An ihren gepflegten Fingern glitzern Vierkaräter, die eingebettet in hervorragender Goldschmiedekunst von den schon etwas faltigen Händen ablenken. Vor ihr steht ein Glas Champagner, an dem sie nur einmal genippt hat, während Rodrigues’, ihr persönlicher Friseur, die silbergrauen Haare, die einen leichten Schimmer von fliederfarbenen Strähnen zeigen, föhnt.

„Madame, die Farbe ist wunderschön und passt wie gemalt zu Ihrem Teint“, meint Rodrigues’ und tänzelt mit schwingenden Hüften um sie herum.

„Ist ja schon gut, Rodrigues’“, antwortet sie gedehnt, „Sie müssen mir nicht schmeicheln. Wenn man ein gewisses Alter erreicht hat, weiß man um seine Defizite.“

„Aber Madam, Sie doch nicht. Sie können es immer noch mit jungen Frauen aufnehmen.“

Eleonore lächelt und sieht ihn mit einem skeptischen Blick an.

Drüben in der Herrenabteilung, die nur durch einen gläsernen Tresen von den Damen getrennt ist, sitzt ein gutaussehender Mann an der Bar und wartet auf seinen Coiffeur, der gerade noch mit einem anderen Herren beschäftigt ist. Sein Blick richtet sich auf den Spiegel vor Eleonore und als sie hochsieht, begegnet sie seinen schönen Augen. Sie will sich abwenden, kann es aber nicht. Der etwa 40jährige Mann sieht sie intensiv an und lächelt ihr zu.

So etwas ist ihr schon lange nicht mehr passiert und irgendwie genießt sie den Augenblick. Mehr kann es ja nicht sein, denkt sie.

Doch weit gefehlt. Rodrigues’ ist fertig mit ihr und nachdem sie ihre Kundenkarte unterzeichnet hat und den Bedienungsplatz verlässt, steht der schöne Mann auf und kommt auf sie zu.

„Verzeihen Sie Lady, ich frage mich gerade, woher ich Sie kenne. Kann es sein, dass wir uns schon einmal begegnet sind?“

„Ich wüsste nicht, wo, aber da ich einige gesellschaftliche Verpflichtungen habe, kann es schon sein, dass Sie mich irgendwo gesehen haben.“

„Sie faszinieren mich, Gnädigste, darf sich Sie ein kleines Stück begleiten?“

Eleonore zögert etwas, denkt dann aber „Warum eigentlich nicht?“

„Wenn Sie es freut, können Sie mich in die Tiefgarage begleiten. Dort steht mein Wagen.“

„Sehr, sehr gerne.“

Alex lächelt, denn er hat den ersten Schritt zum Ziel erreicht. Er ruft dem Coiffeur zu, dass er später nochmal kommt und reicht Eleonore galant seinen Arm um sie hinaus zuführen.

In der Tiefgarage angekommen steuert Eleonore auf den dunkelgrünen eleganten Jaguar zu, der nicht weit vom Fahrstuhl auf einem der Frauenparkplätze steht. Mit einem Klick öffnet sie die Türe der Limousine, legt ihre Handtasche hinein und dreht sich um.

„Wollen Sie sich nicht vorstellen, junger Mann?“

„Verzeihen Sie, aber ich dachte, dass Sie nicht daran interessiert sind, mich kennenzulernen.“

„Wie kommen Sie denn darauf?“

„Nun ja, eine so schöne und elegante Dame wie Sie?“

„Papperlapapp“, sagt sie nur und sieht ihn mit fordernden Blick an.

Alex versteht sofort.

„Mein Name ist Maximilian Altstetten.“

„Angenehm, Eleonore von Markstein.“

„Wenn Sie es gestatten, verehrte Frau von Markstein, würde ich Ihnen gerne meine Karte geben. Es wäre wirklich zauberhaft, wenn wir uns – natürlich nur, wenn Sie es wünschen – wiedersehen könnten.“

„Na geben Sie schon her, vielleicht melde ich mich bei Ihnen.“

Alex gibt ihr seine auf edlem Karton mit blauem geprägten Rahmen „Maximilian Altstetten-Visitenkarte“ und verabschiedete sich mit einem gekonnten Handkuss.

„Auf Wiedersehen, Maximilian.“

„Hoffentlich auf bald.“

Er sieht ihr noch eine Weile nach, bis sie den eleganten Wagen aus der Garage fährt und nach rechts abbiegt. Geschafft, die hat er an der Angel. Er ist sich ganz sicher, dass sie ihn anrufen wird, wenn nicht wird er einen Weg finden, ihr nochmals über den Weg zu laufen. Schließlich kennt er nun ihren Namen.

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