Umfang 410 seiten
Friedelind Wagner. Erbin des Feuers
Über das Buch
riedelind (geboren 1918), Tochter von Siegfried Wagner, gilt als das schwarze Schaf der Familie und Widerständlerin des Wagner-Clans. Als aufsässiges Kind von ihrer Mutter Winifred mehr gehasst als geliebt, wurde sie in strenge Internate und Diätkliniken abgeschoben. Doch Friedelind ließ sich nicht abschrecken und bildete sich zur Expertin für das Werk ihres Vaters und Großvaters Richard heran. Im selbst gewählten amerikanischen Exil schrieb sie ihren autobiographischen Schlüsselroman »Nacht über Bayreuth«, der die gesamte musikalische Welt in Aufruhr versetzte und ihre Mutter Winifred im Spruchkammerverfahren schwer belastete. 1953 kam Friedelind zum ersten Mal wieder nach Deutschland und zu den Festspielen. Neun Jahre lang betrieb sie mit einem Kreis hochkarätiger Dozenten die »Bayreuther Festspiel-Meisterklassen«. Nach dem Tod Wieland Wagners im Jahr 1966 eskalierte der Streit mit ihrem Bruder Wolfgang, der den Meisterklassen ein Ende machte und sie selbst aus dem Festspielhaus warf. Nach Stationen in England und der Schweiz starb sie 1991 in Deutschland. Eva Weissweilers akribisch recherchiertes Buch – basierend nicht nur auf Quellen, sondern auch zahlreichen Interviews mit Zeitzeugen – zeichnet ein differenziertes Bild von Friedelind Wagner als einer mutigen und kompromisslosen Frau, aber auch einer höchst kontroversen Persönlichkeit. Sie deckt zahlreiche Widersprüche auf und formuliert offene Fragen. Die Autorin initiierte 1994 den Reprint von Friedelinds seinerzeit praktisch verschollener Autobiografie »Nacht über Bayreuth«.
Die vorliegende Biografie, zumindest für den Zeitraum bis 1940, kann auch als kommentierte Auseinandersetzung mit »Nacht über Bayreuth« gesehen werden. »Weissweilers akribisch recherchiertes Buch, das nicht nur auf Quellen, sondern auch auf zahlreichen Interviews mit Zeitzeugen basiert, zeichnet das differenzierte Bild […] einer höchst kontroversen Persönlichkeit.« Bayern 4 Klassik »Spannend zu lesende Lektüre!« hr 2 Kultur – Fidelio