Strahlinchen bringt Licht ins Dunkel

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Strahlinchen bringt Licht ins Dunkel
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Inhaltsverzeichnis

Impressum 2

Märchen vom Strahlinchen das Licht ins Dunkel bringt 3

Das Sternenmärchen 12

Angelinchen und die Briefe an das Christkind (Oh, diese Schutzengel!) 17

Florentinchen der kleine Blumenengel 34

Florentinchen auf dem Weihnachtsmarkt 41

Florentinchen in Eile 45

Flöckchens erster Ausflug 50

Silberhuf auf Erdenreise 55

Impressum

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie­.

Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://www.d-nb.de abrufbar.

Alle Rechte der Verbreitung, auch durch Film, Funk und Fern­sehen, fotomechanische Wiedergabe, Tonträger, elektronische Datenträger und ­auszugsweisen Nachdruck, sind vorbehalten.

© 2022 novum publishing

ISBN Printausgabe: 978-3-99107-860-9

ISBN e-book: 978-3-99107-861-6

Lektorat: Marie Schulz-Jungkenn

Umschlagfoto: Maksym Drozd, Timea Adel Bajko | Dreamstime.com; Elke Baumgartner

Umschlaggestaltung, Layout & Satz: novum publishing gmbh

Innenabbildungen: Elke Baumgartner

www.novumverlag.com

Märchen vom Strahlinchen das Licht ins Dunkel bringt

Strahlinchen war ein Engel mit Goldflügerln, Goldlöckchen und trug ein mit hell funkelnden Goldsternchen übersätes Hemdchenkleid. Sofort war überall Licht, wenn Strahlinchen angeflogen kam, als ob eine klitzekleine Sonne aufging.

Strahlinchen war zum „Findevogel“ des Himmels geworden. Immer, wenn schlampige Engel etwas nicht fanden, Engel sind eben auch nur Engel, und Petrus seine Brille oder den Schlüssel zum Himmelstor suchte, Strahlinchen brachte alles zum Vorschein: verschwundenes Flügelputzmittel, verlegte Noten für den Engelschor, die dringend benötigte Engelslocken-Schere, und noch viel mehr.

Strahlinchen hatte genug vom „Findevogel-Spiel“. Es wollte einmal zur Erde fliegen und unten etwas Besonderes tun.

Vom Christkind hatte es strengstes Erdflug-Verbot, weil Strahlinchen so hell strahlte, dass alle Kinder das Christkind und seine Helferengel sofort sehen würden.


Für die Weihnachtsreise zur Erde war der Spielzeugschlitten bereits voll bepackt und der Christbaumschlitten wurde gerade überprüft.

Eines der kleinsten Engelchen, es war Flöckchen mit den goldenen Löckchen, flatterte schnell von Tannenzweig zu Tannenzweig und kontrollierte Glitzerschmuck, Zuckerzeug und Kerzen. Engelshaar fehlte noch. Flöckchen, gerade noch damit beschäftigt die Engelshaarlöckchen auf die Bäume zu hängen, war gleich fertig mit seiner Arbeit.

Strahlinchen huschte herum und sah in der geöffneten Schublade von Petrus’ Schreibtisch den großen Schlüssel glitzern.


Schnell überlegte es: „Wenn ich jetzt gleich auf die Erde fliege, behindere ich die Weihnachtsengel überhaupt nicht. Ich bin ein Strahle-Engel und möchte auf Erden etwas Besonderes tun.“ Vorsichtig holte sich Strahlinchen Petrus‘ großen Schlüssel, schloss leise und unbemerkt das riesige Schloss auf, ließ den Schlüssel klugerweise stecken, Petrus wird ihn sicher später verzweifelt suchen, und schwang sich im Sturzflug zur Erde.


Die Astrologen in den Planetarien auf der Erde sahen in diesem Moment sicher eine ganz besonders leuchtende Sternschnuppe fallen.

Flott flog es mit hellster Beleuchtung auf Erden dahin, und plötzlich tauchten vor Strahlinchen Siedlungshäuser auf. Das konnte es an den von innen beleuchteten Fenstern erkennen.

Strahlinchen flatterte fröhlich drauflos, und weil es so hell strahlte, sah es aus, als ob tausend Sternspritzer gleichzeitig entzündet worden wären. Strahlinchen landete auf einer Fensterbank im dritten Stockwerk eines Wohnblocks.

Es erschrak sehr, denn es hörte lautes Brüllen, Schreien und Geklatsche.

Das war ungewohnt, ja ganz neu für ein Engelchen. Simon, etwa zehn Jahre, hatte gerade eine Ohrfeige bekommen, weil er zum x. Mal irgendwo sein Schularbeiten-Heft verlegt hatte. Nun starrte das Tränen und Rotz verschmierte Gesicht des Buben verzweifelt hinaus in die Dunkelheit, die plötzlich keine mehr war. Simon erblickte Strahlinchen, glaubte zu spinnen, öffnete sofort den Fensterflügel und das Engelchen flog wirklich herein.


Strahlinchen schenkte Simon gleich eines der leuchtenden Goldsternchen von seinem Kleidchen und flüsterte: „Such schnell noch einmal!“ Mit dem Lichtsternchen fand Simon im Nu das Heft unter dem Fernsehprogrammheft. Er entdeckte auch das vermisste Kuvert mit Kaukau-, Schwimm- und Bustaxigeld. Glückstrahlend kam er mit dem Goldsternchen zurück ins Zimmer.

Aber Strahlinchen war bereits weitergeflogen.

Es war unzufrieden und ein bisschen unglücklich. „Jetzt bin ich wieder so eine Art „Findevogel“! Dabei wollte ich mit meinem Licht doch etwas Besonderes hier machen.“

Traurig flatterte es herum und dachte nach.

Außerdem hatte es ein schlechtes Gewissen, ihr wisst schon warum.

Wieder landete Strahlinchen. Diesmal auf einem Balkon.

Es hörte laute Streiterei zwischen einem jungen Paar und sah in den Herzen der beiden sehr dunkle Flecken, eine Mischung aus Hass, Wut und Lieblosigkeit. „Du glaubst wohl, ich bin blind und habe nicht bemerkt, wie du deine Kollegin angehimmelt hast! Mit mir brüllst du nur herum!“ „Du verschwindest voll geschminkt um die Ecke um dich mit deinen Freundinnen zu treffen. Das soll ich dir glauben? Für mich hast du keine Zeit und hörst mir nie zu!“ „Bist wohl eifersüchtig?“ „Und was bist du?“ Schnell schickte es jedem drei seiner leuchtenden Goldsternchen in die Herzen. Da begannen die zwei auf einmal gute Gedanken zu denken und sagten sie auch. Ihre Herzen waren wieder hell geworden. Strahlinchen freute sich über seinen Erfolg und flog zum Schulhaus.


Dort sah es viele dunkle Flecken in den Herzen der Kinder und der Erwachsenen.

Die Elvira war eifersüchtig auf die Janina, weil der Herr Lehrer immer die Janina zum Hefte-Austeilen bestimmte. Udo war wütend, weil sein Team das Völkerball-Match verloren hatte.

Strahlinchen hörte auch, wie der Lehrer über die unfolgsamen Kinder brüllte, die Putzfrau über das verstopfte Klosett schimpfte und über die Schlamperei in den Klassen meckerte, der Direktor über die Unpünktlichkeit der Kollegen jammerte und die Lehrerin über Kinder, die nicht „Guten Morgen“, „Bitte“, und „Danke“ sagen können, zeterte.


Da wusste Strahlinchen, was zu tun war und schickte schnellstens seine Strahlesternchen in die Herzen aller Menschenkinder, die dunkle Flecken hatten. Überall, wo es hingeflogen kam, traf es Menschenkinder mit dunklen Flecken in den Herzen an. Es schickte seine Strahlesternchen und freute sich über die Wirkung.

Die Herzen der Beschenkten wurden heller, friedlicher und fröhlicher.

Bald waren alle Strahlesternchen verschenkt und Strahlinchen wartete auf die Weihnachtsengel. Es strahlte nicht mehr so hell. Nur seine Löckchen und die Flügelchen leuchteten noch goldig.

So setzte es sich auf das Dach einer aufgestellten Weihnachtskrippe, die auf dem Christkindlmarkt stand und wartete. Strahlinchen war müde, aber sehr glücklich und zufrieden. Als das Christkind mit den Weihnachtsengeln vorbeikam, konnte es Strahlinchen erst nicht erkennen. Strahlinchen flog auf den Engelschlitten. „Ja, was hast denn du hier zu suchen? Du warst sehr unfolgsam. Das hat Folgen!“, schimpfte das Christkind. Da erzählte Strahlinchen ihm alles, was es auf Erden erlebt und getan hatte. Das Christkind war sehr überrascht und freute sich über die guten Einfälle des kleinen Engelchens. Es schimpfte nicht einmal über seinen Ungehorsam. Strahlinchen durfte nun jedes Jahr in der Vorweihnachtszeit Strahleengel auf Erden sein und Licht in die Herzen der Menschenkinder bringen. Es hatte alle Hände voll zu tun und immer gingen die Strahlesternchen weg wie warme Semmeln.

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