1 Wie bestimme ich mit einfachen Mitteln die Echtheit von Silbergegenständen
Einleitung
Um Silberbarren, Schmuck oder Münzen auf den Silbergehalt zu prüfen sind normaler Weise sehr aufwendige Verfahren notwendig.
Verfahren wie die Röntgenfluoreszenzspektroskopie und Strichproben mit chemischen Nachweisverfahren weisen immer nur das Metall, welches sich an der Oberfläche befindet nach. Was im Kern liegt bleibt meist verborgen.
Als Garant der Echtheit wird in der Regel die Punzierung der Silbergegenstände angesehen. Aber auch hier ist es mit einfachen Mitteln möglich Fälschungen zu erstellen.
Die vorliegende Anleitung zeigt auf, wie mit einfachen Mitteln, welche in fast jedem Haushalt zur Verfügung stehen oder für wenige Euro angeschafft werden können ohne großen Aufwand eine sichere Aussage über den Silbergehalt von Gegenständen erstellt werden kann.
Um ein grundlegendes Verständnis von versilberten oder silbernen Gegenständen zu schaffen werden die üblichen Legierungen und Kennzeichnungen von Silbergegenständen erläutert und erklärt.
Historisches
Um die Echtheit von Silbergegenständen zu überprüfen, wurden im Mittelalter Farbe, Klang und Gewicht in Augenschein genommen. Zum Nachweis von Silber in Legierungen diente den Goldschmieden die sog. Strichprobe. Dabei wurde das Metall über einen Schwarzschieferstein gerieben und auf den entstandenen weißen Strich ein Tropfen „Silberprobierwasser- (Salpetersäure, HNO3-saure Kaliumdichromat-Lösung) gegeben. Rotfärbung zeigte Silber an.
Silberlegierungen
Reines Silber ist für Gebrauchsgegenstände viel zu weich. Schon im Altertum wurde Silber daher mit anderen Metallen legiert. Sehr gut lässt sich Silber mit Gold, Kupfer oder Palladium (ein Palladiumgehalt von 20 bis 30% macht Silber anlaufbeständig) legieren. Das Legieren erhöht zumeist die Härte des Silbers. Nicht legierbar ist Silber mit Eisen.
Wichtige Silberlegierungen
Die wichtigsten Silberlegierungen sind heute Kupfer-Silber-Legierungen. Sie werden in der Regel nach ihrem Feingehalt an Silber in tausendstel, angegeben.
Die gebräuchlichsten Silberlegierungen haben einen Feingehalt von 800 und 925 tausendstel Teile Silber.