Corona ist das Symptom einer Gesellschaft

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Corona ist das Symptom einer Gesellschaft
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erich julius grashoff

Corona ist das Symptom einer Gesellschaft

Der offene Missbrauch einer ganzen Generation

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Einführung

TEIL I: Den Menschen sehen, der vor uns steht

TEIL II: Der Umgang mit einem Tick im Allgemeinen

Teil III: Die Ticks

Mein Körper ist ein Auto – Er ist hin, kann sich da bitte mal jemand drum kümmern!

Mein Körper ist ein Auto – Wenn er hin ist, wird er repariert

Fehler gehören ausradiert

Macht bleibt

Alles Scheiße, deine Elli

Kann nicht mal einer an die Kinder denken

Wenn sich keiner aufregt, muss ich mich auch nicht aufregen

40 Jahre hab ich gebuckelt

Ich sage allen, was ich dir sagen will. Allen außer dir.

Fazit

Impressum neobooks

Einführung

Ich danke dir, dass du dir Zeit nimmst, dieses Buch in die Hand zu nehmen. Die Jahre 2019 bis 2021 (und folgende) haben vermutlich auch dich viel Zeit gekostet, in der sich die Welt sehr verändert hat. Auch für mich ist einiges nicht mehr, wie es vor 2020 war.

Ich habe meine Familie und viele gute Freunde an eine Überzeugung verloren, die sich von meiner immer stärker unterscheidet. Was sich trennen musste, hat sich nun getrennt und tut dies immer weiter und immer schneller. Aber ich habe dadurch auch neue Erkenntnisse gewonnen – über mich, über die Welt um mich herum.

Durch meine Arbeit als Projektleiter habe ich auch während der Pandemie-Zeit weiterhin arbeiten und reisen können und verschiedene Kultur-Kreise dabei beobachten dürfen, wie sie sich entwickeln. Ich bin heute sehr dankbar für diese Zeit der Erkenntnisse.

Meine Beobachtungen sind zunächst nur in Notizblöcken und an Restaurant-Tischen gelandet aber haben sich immer mehr zu einer Überzeugung verdichtet: Der Wahnsinn hat Methode. Keine gesteuerte Methode, kein böser Clan im Hintergrund, aber eine folgerichtige Bewegung, die sich lange vorher angekündigt hat – was hier passiert, ist kein Zufall.

Im Verlauf der Monate haben mir meine aufgeschriebenen Beobachtungen immer wieder dabei geholfen, Verständnis zu üben und mich zu orientieren. Das war wichtig, um mich in dem Netz aus Überzeugungen nicht zu verstricken und nicht aufzugeben, wie ich es bei so vielen Menschen beobachten musste. Zusammenhänge zu verstehen, ist für mich wichtig, um nicht den Überblick zu verlieren.

Ich möchte die Zusammenhänge in diesem Buch gern darstellen. Das geschieht auf menschlicher Ebene, in jedem Individuum und im Kleinen. Erst daraus entsteht das, was wir im Großen dann Gesellschaft nennen. Denn die Dynamik unserer Gesellschaft erscheint so schwierig zu deuten, wenn das Individuum bereits völlig fremd für uns ist.

Ich wünsche dir, dass du frei durch diese Zeit gehst, frei aus ihr herauskommst, und freie Menschen um dich herum sammelst. Denn Freiheit ist dein größter Schatz. Du bist frei.

TEIL I: Den Menschen sehen, der vor uns steht

Am Anfang jeder Kommunikation steht die Grundlage, auf der sie stattfinden soll. Diese Grundlage meint das, was wir in uns tragen, wird durch unsere innersten Werte bedingt. Unser Wertesystem bildet in jeder Kommunikation die Basis und hat den größten Einfluss – oder sollte diesen zumindest bekommen. Und darum möchte ich als Grundlage voraussetzen, dass wir uns auf den kleinsten gemeinsamen Nenner einigen: Das Mensch-Sein.

Verdeutliche dir, dass vor dir jemand steht, sitzt oder geht, wütet, schimpft, weint oder gar über dich lacht, sich über dich stellt und dich herabwürdigt – der selbst ein ganz normaler Mensch ist. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Es steht weder ihm zu, dich herabzuwürdigen, noch steht es dir gleichermaßen zu. Und doch geschieht es. Doch stehen wir oft einem Menschen gegenüber, der die Grundregeln verletzt oder nicht einmal kennt. Und auch wir vergessen Grundregeln und verletzen diesen kleinsten Nenner.

Es ist nicht ganz einfach, darüber hinweg zu sehen. Und doch ist eine Konfrontation unausweichlich, wenn du dich auf diese Ebene der Kommunikation bewegst – einer Ebene von Erniedrigung. Es geschieht oft in Ermangelung von Respekt vor sich selbst und dem Gegenüber.

Ich möchte zu Beginn dieses Buches ganz deutlich machen, dass bei jeder Darstellung von etwaigen Typen, psycholigischen Effekten oder anderen Charakterisierungen, die ich hier zur Aufzählung bringe, ich den Menschen nicht beschreiben kann. Das geschieht im jeweiligen Moment, im direkten Dialog. Vor dir steht ein Mensch. Er hat Ängste, Bedürfnisse, Wünsche, Träume. Er liebt und lacht – nur eben nicht in diesem Moment. Er isst und schläft und hat auch sonst ganz normale Grundbedürfnisse, die zusammen mit seinem Wesen aus ihm einen Menschen wie dich und mich formen. Nur drückt sich in diesem Moment ein Wesenszug aus, der ganz und gar im Widerspruch zu deinen Werten und Bedürfnissen steht.

Der Beginn jeder Kommunikation – und das Beobachten, Einschätzen und Eingehen auf einen Typus ist bereits eine Kommunkation – erfordert zu allererst das Eingehen auf den Menschen dahinter. Ich sehe dich. Dieser kurze Satz legt in vielen Kulturen bereits von Vornherein fest, worauf das Zusammensein fußt. Ich sehe dich. Ich sehe dein Mensch-Sein. Ich sehe deine Bedürfnisse und deine Wünsche. Nun fühl dich gesehen. Das kann – wohlgemerkt muss es nicht – dazu führen, dass auch dein Gegenüber die emotionalen Augen öffnet und seinen Gesprächspartner widerum wahrnimmt.

Lass uns diesen wichtigen ersten Schritt als kleinsten gemeinsamen Nenner annehmen.

TEIL II: Der Umgang mit einem Tick im Allgemeinen

Nun, nachdem Du festgestellt hast, dass dort ein Mensch aus Fleisch und Blut vor dir steht, beginnt der Prozess des Denkens. Realistisch betrachtet hat er womöglich bereits einen großen Schritt vorher begonnen. Du aber warst so klug und emotional vorbereitet, den Denk-Prozess für den Teil I dieses Buches zu unterbrechen. Was aber ist eigentlich vorher passiert? Wurde eine Konfrontation begonnen? Realistisch gesehen muss ich mir als Autor hier eingestehen, dass es unrealistisch ist, dass du mein Buch in der Hosentasche bei dir trägst und mitten in einer Auseinandersetzung darin blätterst. Somit müssen wir uns auf das theoretische Beleuchten von Konfliktsituationen beschränken.

Meist beginnt solch eine Konfrontation mit einem Auslöser-Satz oder einer Frage, die der ein oder andere stellt, um die Fronten zu klären. Die Pandemie und der allgemeine Umgang mit der Pandemie hat uns hier einige einfache Werkzeuge in die Hand gegeben: Bist du geimpft? Geht dein Kind in die Schule und wie findest du das? Gehst du wählen?

Jeder dieser Sätze – und es gibt von dieser Art auch einige weitere Beispiele – birgt das volle Konfliktpotential, dass sich dann in wüsten Diskussionen entlädt. Diesen Konflikt hast du bestenfalls für eine kurze Beobachtung deiner eigenen Gefühle unterbrochen und dich an Teil I dieses Buches erinnert – das Mensch-Sein. Du hast deine Mentalen Waffen zurück in die Scheide gesteckt, kurz den Tiraden zugehört und Argumente gesammelt. Damit bist du einen großen Schritt weiter gegangen, als es vielen Menschen möglich ist.

Vielleicht hast du dich auch selbst beobachtet, bemerkt, wie nah dir Worte kommen können und wie sehr du auf Hass mit Hass, auf Wut mit Wut und auf Gewalt mit Gewalt reagieren möchtest. Dann hast du dich vielleicht für einen Moment aus der Konversation zurückgezogen und bist in dich gegangen, mit Gebet, Meditation oder einfach einer kurzen Stille. Alles ist erlaubt, solang du bei dir bleibst.

Dir ist in solchen Momenten ganz klar, dass du dich in einer Konfrontation befindest und wie in jeder solchen Auseinandersetzung ist dies auch immer die Chance, mit dir selbst in eine Auseinandersetzung zu gehen. Ich kann dir nur empfehlen, jede dieser Chancen zu nutzen und an ihr zu wachsen.

Bevor es los geht und wir gemeinsam mental durch Situationen gehen, die im Außen stattfinden, hier noch ein kleiner Hinweis zu offensichtlich gewalt-schwangeren Situationen und gewaltbereiten Charakteren: Bei allen Aufzählungen und Beobachtungen, die ich im weiteren Verlauf dieses Skriptes schildere, gehe ich von reflektierten, wachen Menschen aus – und wach bedeutet hier ansprechbar. Sie sind bereit für die Aufnahme des Wortes. Ganz deutlich distanzieren möchte ich mich darum hier von der Bewältigung offener Konflikte. Deutlich gesagt: Wenn dein Gegenüber die Ebene des Wortes verlässt und in die niederen Ebenen der physischen Gewalt eintritt, gelten seltsame Dynamiken, die ich hier nicht beschreiben kann. Wenn dir ein bewaffneter Staatsbediensteter mit der Hand am Pfefferspray oder ein linksradikaler Megafon-Schwinger mit schwarz-maskierten Freunden im Hintergrund gegenüberstehen, oder wenn dein Gegenüber mitten im Satz beginnt, sich aufzurichten, die Fäuste zu ballen und in die Tasche zu greifen. Wenn bereits das Brüllen und zittern in der Stimme deines Gegenübers begonnen hat. Dann ist es zu spät für Reflexion – zumindest für dein Gegenüber. Dann halte dich an das, was Kampfsportler in den ersten Lektionen schon von Kindesbeinen an lernen: Die beste Auseinandersetzung ist immer die, die nicht stattfindet. Beende die Situation, signalisiere die Aufgabe und den Rückzug und dann ab durch die Mitte. Meide Menschen, die diesen tiefen Konflikt für grobe Gewalt missbrauchen – diese Menschen sind nicht für eine reflektierte Herangehensweise geschaffen, sie verstehen allenfalls den Justizvollzug als höhere Instanz aber in keinem Fall werden sie dein Mensch-Sein erkennen oder gar anerkennen. Hier gibt es nichts zu lernen oder etwas woran du wachsen kannst.

 

Und schließlich hier noch ein kurzer Überblick über meine Herangehensweise an den folgenden Abschnitt:

Zunächst möchte ich jeweils den Typus beschreiben. Was genau geht in dem Menschen vor, der da vor dir steht? Ist er sich seiner selbst bewusst? Was sind die Merkmale, an denen du ihn erkennen kannst?

Dann gilt es etwaigen Missbrauch zu erkennen. Das meint: Wurde der Typus dieses Menschen bereits instrumentalisiert? Soll heißen: Gibt es jemanden, der einen Vorteil aus diesem Typus herausschlägt? Kennen wir den- oder diejenige bereits, der den Missbrauch ausführt, und wissen, welche Muster hier bereits gezüchtet wurden?

Danach können wir auf die etwaigen Stärken und Schwächen deiner eigenen Psyche eingehen und reflektieren, inwiefern auch in dir hier etwas ausgelöst wird. Bist du mit diesem Typus im Reinen und kannst respektvolle Distanz einnehmen? Hast du hier sogar eine Stärke in dir, die besonders hilfreich ist?

Hast du deine Schwächen oder sogar Stärken in diesem Moment erkannt, brauchst du auch einen Umgang mit deinen Stärken und Schwächen. Möchtest du deine Stärken einsetzen? Kannst du deine Schwächen schützen? Musst du die Situation verlassen, weil du mit deinen Stärken einen Missbrauch auslösen oder durch deine Schwächen einen Missbrauch erleiden kannst?

Und zu guter Letzt kannst du dem Gegenüber die richtige Behandlung zugute kommen lassen, um auf ihn einzugehen.

Bitte bedenke, dass ich Projektleiter bin, kein Psychologe. Was ich dir also für die drei letzten und auf dich bezogenen Teile anbieten kann, wird dir oftmals nicht gerecht werden. Du bist vielschichtig und hast mit Sicherheit eine große Menge weitere Herangehensweisen parat, um dich durch die beschriebenen Situationen zu bringen. Ich kann dir hier nur Anregungen mitgeben.

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