Solomon spricht über ein Leben in Verbundenheit

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Solomon spricht über ein Leben in Verbundenheit
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Wichtiger Hinweis

Die im Buch veröffentlichten Empfehlungen wurden von Verfassern und Verlag sorgfältig erarbeitet und geprüft. Eine Garantie kann dennoch nicht übernommen werden. Ebenso ist die Haftung der Verfasser bzw. des Verlages und seiner Beauftragten für Personen-, Sach- und Vermögensschäden ausgeschlossen.

Titel der Originalausgabe:

Solomon Speaks on Reconnecting Your Life.

Copyright © 2013 by Eric Pearl and Frederick Ponzlov

Originally published in 2013 by Hayhouse Inc. USA

Deutsche Ausgabe:

© 2012 KOHA-Verlag GmbH Burgrain

Alle Rechte vorbehalten

2. Auflage 2013

Aus dem Englischen von Nayoma de Haën

Lektorat: Maria Müller-de Haën

Redaktion: Gabriele Bressem

Gesamtherstellung: Karin Schnellbach

Ebook-Umsetzung Medialike GmbH, München

ISBN 978-3-86728-725-8

Inhalt

Vorwort von Lee Carroll

Prolog: Erics Geschichte

Prolog: Freds Geschichte

Einleitung von Eric Pearl

1. Wer ist Solomon?

2. Staune …

3. Bewege dich vorwärts

4. Unser Instinkt ist die Gesamtsumme von ALLEM-WAS-IST

5. Jeder Augenblick des Lebens birgt eine universelle Wahrheit

6. Indem du dich selbst befreist, hilfst du anderen

7. Lausche deiner eigenen Musik

8. Dein Leben ist in Fleisch und Blut manifestierte, magische und zeitlose Energie

9. Du bist Träger eines großen Lichts

10. Du bist wesentlicher Bestandteil eines sehr umfassenden Prozesses

11. Vertraue darauf, dass du genügst

12. Die erhabene Ekstase des Nichts

13. Probleme sind keine Probleme – sie sind Lektionen, die es zu lernen gilt

14. Du verfügst bereits über die Antwort, die du ersehnst

15. In der Interaktion mit anderen finden wir »uns selbst«

16. Selbstwertgefühl beruht auf dem Verständnis, dass du das Universum bist

17. Glaube an deine Fähigkeit, und sie wird sich dir zeigen

18. Lass ab von dieser Liebesaffäre mit dem Leiden

19. Wahrheit erkennst du daran, dass sie in deiner Seele richtig klingt

20. Nimm dir Zeit, dich einzustimmen

21. Es geht um Klärung, nicht um Komplikation

22. Enthülle deine Seele

23. Das Feiern der Unterschiede bringt keinen Fortschritt

24. Lege deine Definition von Erfolg nicht fest

25. Das Wichtige ist, in Bewegung zu sein

26. Verbinde dich zurück zur größeren Macht dessen, was ist

27. Wo immer du bist, kann eine Heilung geschehen

28. Jedes Wesen weiß selbst, was es braucht

29. Wisse, dass du ein Meister bist

30. Wir erschaffen jede Sekunde unseres Lebens – es ist unser Kunstwerk

31. Es wird nie genug Applaus geben

32. Jede einzelne Existenz ist eine Symphonie

Nachwort

Epilog von Fred

Epilog von Eric

Danksagungen

Über die Autoren

In liebevollem Gedenken

an meine Mutter Lois J. Pearl.

In ehrendem Gedenken

an meinen Vater Harold R. Pearl.

E.P.

Für meine Tante Eleanore,

die mir ein Leben gab.

F.P.

Vorwort
von Lee Carroll

Meine Güte, es war jetzt aber auch langsam Zeit, ein weiteres Buch von Dr. Eric Pearl herauszubringen! Jahrelang all diese Seminare, Workshops und Konferenzen – und kein neues Buch. Doch jetzt ist es da – hurra! Allerdings …, ich habe nicht mit einem … gechannelten Buch gerechnet. Und wer ist dieser Fred?!

***

Damals in den Neunzigern klingelten die Telefone noch anders als heutzutage. Es quakten keine Enten; weder ertönte ein Symphonieorchester noch klimperte es wie am Spielautomaten. Es war ein typisches altmodisches Telefonläuten (wie es sich heute mancher auch gerne auf dem Smartphone installiert). Ich hob ab und hörte eine Stimme, die ich nicht hören wollte. Irgendein Typ hatte mich zu Hause erwischt, wo ich in Shorts vor dem Fernseher abhing, um mich von einem der großen Kryon-Seminare zu erholen, von dem ich gerade zurückgekehrt war. Ich versuchte, höflich zu sein, und man hat mir später bestätigt, dass es mir gelang. Am anderen Ende der Leitung war ein Chiropraktiker aus Hollywood, der einen Rat von mir wollte. Was will er von mir?

»Entschuldigung, aber wie haben Sie mich ausfindig gemacht? Mein Name steht nicht im Telefonbuch …«

Offensichtlich waren in der Praxis dieses Mannes ein paar ziemlich ungewöhnliche Dinge passiert und er wollte mit einem »echten, anerkannten Channeler« sprechen.

Ich hätte mich geschmeichelt fühlen können, aber es irritierte mich, dass er meine Privatnummer ausfindig gemacht hatte. Außerdem wollte ich weiter »Roseanne« schauen – neben einem unsmarten Telefon besaß ich damals auch einen unsmarten Fernseher, der keine Aufnahmefunktion hatte.

»Ich wüsste wirklich gerne, wie Sie an meine Nummer gekommen sind.«

Der Anrufer stellte sich als Dr. Eric Pearl vor. Er kenne die richtigen Leute, um von mehr oder weniger jedem die Telefonnummer herauszufinden, erklärte er mir. So lernte ich den »Reconnection«-Mann kennen.

Heute weiß ich natürlich mehr als damals. Er stellt tatsächlich »Rückverbindungen« her – auch mit mir frischte er eine alte Akasha-Freundschaft auf, die sich wie eine Rückverbindung der Vergangenheit mit der Zukunft anfühlte. Ich kenne das schon.

Er brauchte Hilfe. Eigentlich brauchte er zwar überhaupt nichts, da sein »Problem« darin bestand, dass er anfing, Leute auf fantastische Weise zu heilen. (Solche Probleme sollten wir alle mal haben!) Er wünschte sich jedoch Unterstützung beim Umgang mit seltsamen Dingen wie Channeling. Er war sich nicht sicher, ob es »echt« sei, und es irritierte ihn, wie durch ihn Dinge geschahen, die viele als Wunder bezeichnen würden.

Was erzählt man einem Chiropraktiker mit über 12 Jahren Erfahrung, der in einer guten Gegend praktiziert und einen großen Patientenstamm hat, wenn seine Patienten plötzlich auf dem Behandlungstisch zu »channeln« beginnen? Und sie brachten alle dieselbe Botschaft durch! Ohne einander zu kennen. Und bis auf eine Ausnahme hatte niemand von ihnen je zuvor eine Stimme gechannelt. Sie zuckten, verfielen in Trance und übermittelten ihm Botschaften!

Ich fragte ihn: »Warum rufen Sie ausgerechnet mich an? In Hollywood gibt es bestimmt jede Menge Leute, die als Medium arbeiten …«

Es entstand eine Pause, die etwas zu lange dauerte, bis mir klar wurde, dass meine Bemerkung etwas dumm gewesen war.

Es endete damit, dass ich von meinem Wohnort bei San Diego nach Hollywood fuhr, wo ich das erste von vielen Treffen genoss, die im Laufe der nächsten Jahre stattfanden. Ich stand viele Male auf seiner Bühne und er auf meiner. Wir schienen uns schon ewig zu kennen. Wir waren Freunde … wieder einmal.

Auf den ersten Seiten dieses Buches werden Sie erfahren, welche Rolle Fred bei alldem spielt. Fred hatte damals den Ball ins Rollen gebracht. Dies hatte zu einem höchst ungewöhnlichen Ereignis geführt, das genau zum richtigen Zeitpunkt stattfand. Lesen Sie mehr darüber.

Im Laufe der Zeit schrieb Dr. Eric (wie ich ihn gerne nenne) sein erstes Buch »The Reconnection – Heilung durch Rückverbindung« und begann eine stetig wachsende Gemeinschaft von Heilern auszubilden. Inzwischen ist er eine international anerkannte Autorität einer neuen Ebene der Heilung und hat sich wahrscheinlich längst einen goldenen First-Class-Sitzplatz erflogen. Er reist mehr durch die Welt als ich – oder wie er es ausdrückt: Seine Möbel stehen in Los Angeles, aber er selbst lebt im Flieger.

Und wo ist Fred in alledem? Und wer ist eigentlich Solomon?

Fred gehörte seinerzeit zu den Ersten, die auf Erics Behandlungstisch zu channeln anfingen. Fred gesteht dann, dies schon seit seiner Kindheit hin und wieder getan zu haben. Nach langer Zeit kommen Fred und Eric wieder in Kontakt miteinander, und zwar offenbar, um dieses Buch zusammenzustellen. Und sie erkennen, dass Freds Gabe des Channelns die Energie um Eric sammelt und verstärkt.

Solomon wird als eine Gruppierung von Bewusstsein und Intelligenz beschrieben. Ich verstehe das. Man merkt es in manchen der Sitzungen auch an dem grammatikalischen Wechsel zwischen der ersten Person Singular und der ersten Person Plural. Dies kommt beim Channeln sehr viel häufiger vor, als viele ahnen. Es handelt sich dabei um Kollektive, die von der anderen Seite des Schleiers aus kommunizieren.

 

Mich beeindruckt dabei besonders der perfekte Zeitpunkt, zu dem dieses Buch erscheint. Dies scheint weder Dr. Eric noch Fred besonders bewusst gewesen zu sein. Ich channele nun seit über 23 Jahren die liebevolle Wesenheit Kryon: Sie erklärte uns bereits 1989, es gebe 2012 keinen Weltuntergang. Soviel ich weiß, geschah auch nichts dergleichen. Er riet uns jedoch, uns auf eine Veränderung des menschlichen Wesens vorzubereiten, auf einen Bewusstseinswandel. Es kämen neue Energien auf die Erde, die diesen Prozess unterstützen würden.

Bis 2012 fühlte es sich immer so an, als würde uns etwas zurückhalten, und viele von uns hatten Mühe, ihre Projekte und Ideen voranzubringen. Es herrschte so viel Untergangsstimmung und Zukunftsangst – und auch Angst voreinander. Doch plötzlich bricht all das auf. Kryon zufolge ist 2013 das erste Jahr, in dem die »Samen des neuen Menschen« gepflanzt werden. Wir richten uns in jeder Hinsicht neu aus, auch in Bezug auf unsere Rückverbindung zur Quelle, zum Ursprung.

Betrachten Sie das Inhaltsverzeichnis. Hier werden genau die Themen aufgeführt, die wir Kryon zufolge brauchen. Sie werden aus der Perspektive eines Heilers dargestellt, mit universeller Intelligenz und »gesundem Menschenverstand«, und dazu von einem erfahrenen Kanal übermittelt. Bücher dieser Art sind genau das, was wir dieses Jahr erwartet haben. Und in diesem Fall stimmt nicht nur der Zeitpunkt zu hundert Prozent, sondern auch der Inhalt!

Genießen Sie also die Lektüre! Erkennen Sie die ihr innewohnende Weisheit und welch tiefer Sinn sich darin zeigt, wie alles nach so vielen Jahren auf diese Weise zusammengekommen ist.

Und zu guter Letzt hoffe ich für Sie, dass Dr. Eric nicht plötzlich Ihre Telefonnummer sucht. Denn er wird sie finden, wenn er sie braucht.

Möge Gottes Segen mit Ihnen sein!

Lee Carroll

Original-Channel für Kryon

Prolog
Erics Geschichte

Oh, mein Gott!, dachte ich, während ich zusah, wie mein Patient Fred nicht mehr einfach nur auf dem Rücken auf meiner Praxisliege lag. Das wird mir niemand glauben. Wer oder was ist hier bei mir anwesend?

Freds halb geschlossene Augen rollten nach oben in seine Augenhöhlen hinein und zuckten unter flatternden Lidern rasch hin und her. Sein Atem verlangsamte und vertiefte sich. Seine etwas zur Seite gestreckten Arme begannen mit einer langsamen, rhythmischen Bewegung …, sanft nach oben, dann hinab, dann wieder nach oben, wie von den Wellen eines unsichtbaren Energiefeldes bewegt. Sein Mund öffnete sich etwas; ich konnte sehen, wie sich seine Zunge zu Worten bewegte, und Luft trat hörbar aus seiner Kehle aus.

Zögernd beugte ich mich über ihn und hielt mein Ohr zu ihm hin, um zu hören, was er sagte …, doch seine Versuche, Worte zu bilden, blieben vergeblich, und ich vernahm nur seinen Atem.

Ehrfürchtig wagte ich nicht, mich von der Stelle zu bewegen. Ich wusste, ich befand mich in der Anwesenheit von etwas Größerem, als was ich – wie wahrscheinlich die meisten Menschen, wenn nicht gar alle – je erfahren hatte.

Und gleichzeitig war dies weder der Anfang noch das Ende von etwas, was sich weit über das hinaus entwickelte, was ich mir je hätte vorstellen können, etwas, das schon bald Millionen von Menschen in aller Welt berühren sollte.

Ich lauschte aufmerksam dem Klang von Freds Atem, und schließlich vernahm ich eine Stimme. Allerdings nicht die von Fred. Es war die Stimme meiner Mutter, die mir sagte: Was treibst du denn da? Halte dein Ohr von diesem Verrückten fern, sonst beißt er es dir noch ab! Und ich fing an zu lächeln, ja ich musste innerlich lachen. Es ist kaum zu beschreiben, wie es ist, gleichzeitig ängstlich, ehrfürchtig und amüsiert zu sein …

Bevor ich mit der Geschichte fortfahre: Kann ich behaupten, das Ganze wäre aus heiterem Himmel geschehen? Nun, ja … und nein. Um der Klarheit willen will ich von jenem Tag im Januar 1994 ein paar Monate zurückgehen, bis zum vorigen August.

Ich hatte damals keine Ahnung, dass sich mein Leben schon bald für mich und für viele andere Menschen ziemlich verändern würde. Zu jenem Zeitpunkt blickte ich auf zwölf glückliche Jahre als Arzt zurück. Ich hatte eine der größten und erfolgreichsten Praxen für Chiropraktik in Los Angeles und ging davon aus, dass ich damit mein Leben verbringen würde. An jenem Donnerstag ging ich nach der Arbeit nach Hause und hielt mich für einen Chiropraktiker, doch als ich am Montag danach in die Praxis zurückkam, war ich etwas anderes. Meine Eltern hatten mir schon immer gesagt, ich sei »anders«, aber so hatten sie das wohl nicht gemeint.

Es begann in der Nacht nach jenem Donnerstag. Ich wachte plötzlich von einem sehr hellen Licht auf. Ich öffnete die Augen, um zu sehen, was da so leuchtete. Es war nichts Spirituelles oder Metaphysisches, sondern einfach nur meine Nachttischlampe, die sich von alleine angeschaltet hatte. Ich besaß diese Lampe zu jener Zeit seit über zehn Jahren, und sie hatte sich noch nie von alleine angeschaltet. Doch jetzt hatte sie es getan. Gleichzeitig spürte ich, dass jemand in meinem Haus war.

Es ist ein schwer zu beschreibendes, unheimliches Gefühl, mit der Ahnung aufzuwachen, dass jemand im Haus ist, der nicht da war, als man einschlief. Ich stand also auf, nahm ein Messer und eine Dose Pfefferspray und ging mit meinem Dobermann auf die Pirsch. Nach guten zwanzig Minuten beschloss ich, dass ich mir das wohl nur eingebildet hatte, und ging wieder schlafen. Am folgenden Montag meinten jedoch sieben meiner Patienten unabhängig voneinander, während der Behandlung andere Leute im Raum zu spüren, genauso, wie ich Leute in meinem Haus gespürt hatte – und sie hatten keine Ahnung von dem, was ich zu Hause erlebt hatte.

Nach über zwölf Jahren chiropraktischer Arbeit, in denen nie jemand auch nur andeutungsweise etwas Derartiges bemerkt hatte, könnte man meinen, sieben solcher Hinweise an einem Tag seien merkwürdig genug. Doch dabei blieb es nicht. Am selben Tag vermeinten andere Patienten meine Hände auf sich zu spüren, ohne dass ich sie berührte. Ich glaubte ihnen natürlich nicht. Ich bat sie, die Augen zu schließen, während ich meine Hände zentimeter- bis meterweit von ihnen entfernt hielt, doch sie konnten immer sagen, worauf meine Handflächen gerichtet waren. Linker Knöchel, rechte Schulter. Sie wussten es einfach. Sie konnten mich spüren … oder es.

Ich sah, wie ihre Gesichtsmuskeln – winzige Muskelfasern auf der Stirn, um das Kinn und um den Mund herum – sich bewegten, oder genauer gesagt vibrierten. Diese Muskeln sind so klein, dass man sie nicht willentlich bewegen kann. Die Lippen öffneten sich, die Zunge bewegte sich, die Augen zuckten hin und her, die Finger flatterten synchron oder abwechselnd rechts, links, rechts, links …

Nachdem sie die Augen wieder geöffnet hatten, erzählten sie mir von Farben, die sie nie zuvor gesehen hatten; von blumigen Düften, die sie nie zuvor gerochen hatten; und dass sie »Leute« gesehen und gehört hätten, die niemand sonst im Raum gesehen oder gehört hatte.

Und dann berichteten sie von Heilungen. Echten Heilungen. Manche erhoben sich aus dem Rollstuhl, andere konnten wieder ihre Arme, ihre Beine, ihr Gehör oder ihren Gesichtssinn nutzen. Patienten brachten mir Laborbefunde, die zeigten, dass Krebsgeschwulste verschwunden waren. Und Kinder mit zerebraler Kinderlähmung und Epilepsie konnten wieder herumspringen und normal sprechen, ohne Krämpfe, ohne Medikamente.

Meine Patienten und die Ärzte riefen mich an und fragten: »Was haben Sie gemacht?« – »Nichts«, antwortete ich. »Und erzählen Sie es bloß nicht weiter!«

Es war ähnlich wie bei den Aufforderungen der Regierung in den Anti-Drogen-Kampagnen, einfach »Nein zu Drogen« zu sagen.

Je öfter ich es sagte, desto mehr redeten die Leute.

Schon bald baten mich Leute, diese Arbeit zu lehren. »Lehren?!« antwortete ich. »Wie kann man so etwas lehren?« Ich stehe da und wedele mit den Händen durch die Luft wie ein Idiot, dachte ich. Ich empfahl ihnen, hinauszugehen, mit den Händen durch die Luft zu wedeln und mir dann zu erzählen, was ihre Nachbarn dazu meinten.

Doch immer mehr meiner Patienten riefen mich nach den Heilsitzungen an und erzählten mir, auf ihrem Heimweg habe sich das automatische Garagentor geöffnet, bevor sie den Knopf drücken konnten. Oder ihr Fernseher oder ihre Stereoanlage gingen an und aus, als sie nach Hause kamen. Sie hatten merkwürdige Empfindungen in den Händen, und wenn sie sie nahe an ein Familienmitglied mit einem Gesundheitsproblem brachten, erfuhr diese Person eine Heilung!

Wir erkannten allmählich, was uns die Wissenschaftler und Forscher später bestätigten: Wer einmal mit diesem neuen, breiteren und umfassenderen Spektrum von Heilungsenergien in Kontakt trat, in dem veränderte sich etwas. Er fand nicht nur Zugang zu seiner eigenen Heilung, sondern konnte auch die Heilung anderer fördern. Die Wissenschaft nennt das heute Reconnective Healing. Dies war die Grundlage meines ersten Buches The Reconnection: Heilung durch Rückverbindung.

Zurück zu Fred. Er machte weiter Atemgeräusche, und ich sah ihm weiter fasziniert zu …, vielleicht zu fasziniert, denn plötzlich fiel mir ein, dass ich schon viel zu lange da bei ihm stand und dass draußen andere Patienten warteten. Ich berührte Fred sachte mit zwei Fingern auf dem Brustbein und sagte leise: »Fred, ich glaube, wir sind jetzt fertig.«

Fred öffnete seine Augen. Er sah mich an. Ich sah ihn an. Er sagte nichts. Also sagte ich auch nichts. Ich meine, was sollte ich schon sagen?

Ich kann nicht behaupten, dass ich den Rest der Woche bis zu seinem nächsten Termin nicht darüber nachgedacht hätte. Ich dachte sehr viel darüber nach. Ich war mir sicher, dass es sich wiederholen würde. Ich richtete es so ein, dass ich Fred als letzten Patienten drannahm, um mehr Zeit zu haben, wenn es wieder geschähe.

Und es geschah wieder. Ich behandelte ihn und bat ihn anschließend, seine Augen zu schließen, sich zu entspannen und die Behandlung wirken zu lassen. Während er da lag, hielt ich meine Hände in der Nähe seines Kopfes in der Luft, und die Szene seines vorigen Besuchs wiederholte sich. Sein Kopf fiel zurück, seine Augen rollten nach oben, seine Lippen öffneten sich, seine Zunge bewegte sich, und Luft trat hörbar aus seinem Mund. Diesmal formten sich jedoch Laute, und eine Stimme sprach: »Wir sind hier, um dir zu sagen, dass du fortfahren sollst mit dem, was du tust. Was du tust, ist, Licht und Informationen auf den Planeten zu bringen.«

Fred sah mich an und gestand, dass diese Stimme durch ihn sprach, seit er ungefähr elf Jahre alt war. Nur zwei Menschen in seinem Leben wussten darum. Er hatte bei seinem vorigen Besuch gespürt, dass sie sich meldete, aber er dachte, ich hätte nichts bemerkt. Ich lud ihn ein, sich zu entspannen und es einfach zuzulassen.

Ich dachte, es sei etwas, was mit Fred zusammenhinge. Ein »Fred-Ding«. Ich hatte keine Ahnung, was als Nächstes auf mich zukam.

Zwei Tage später verloren drei weitere Patienten ihre bewusste Wahrnehmung und sprachen dieselben zwei Sätze, die Fred gesagt hatte: »Wir sind hier, um dir zu sagen, dass du fortfahren sollst mit dem, was du tust. Was du tust, ist, Licht und Informationen auf den Planeten zu bringen.« Sie fügten jedoch noch einen dritten und vierten Satz hinzu. Zwei der Patienten sagten darüber hinaus: »Was du tust, ist, Fäden wieder zu verbinden.« Einer sagte: »Was du tust, ist, Stränge wieder zu verbinden.«

Bei einem weiteren Termin erzählte mir Fred, er habe zu Hause automatisches Schreiben praktiziert (wohl ein weiteres »Fred-Ding«). Er sagte, es sei sein gewöhnliches automatisches Schreiben gewesen, bis auf die letzten beiden Sätze, in denen es hieß: Unterschätze nicht die Kraft von Dr. Eric Scott Pearl. Was er tut, ist, Fäden wieder zu verbinden.

Ich fragte ihn, ob er sicher sei, dass es »Fäden« (engl. strings) hieß. Ich wusste, dass sich die »Stränge« (engl. strands) auf die DNS bezogen. Strings musste ein Fehler sein, dachte ich. Oder irgendein Wesen, eine Intelligenz aus dem Universum, versuchte, mit mir zu kommunizieren, und hatte Mühe, auf Englisch ein Konzept zu vermitteln, das irgendwo zwischen Fäden und Strängen lag. Aber Fred bestand darauf, dass seine Quelle ihm strings Fäden vermittelt habe.

Habe ich übrigens schon erwähnt, dass alle drei Patienten einander nicht kannten? Nun, dann will ich es Ihnen jetzt sagen: Alle drei Patienten waren einander unbekannt. Sie kannten auch niemanden der anderen fünf Personen, denen in der folgenden Woche in meiner Praxis dasselbe wiederfuhr. Im Laufe der folgenden drei Monate verloren insgesamt über fünfzig verschiedene Personen vorübergehend ihre bewusste Wahrnehmung und sprachen bis zu sechs der wortwörtlich selben Sätze.

 

Mir wurde schon bald klar, dass uns manchmal die Gelegenheit geboten wird, durch Türen zu gehen, ohne zu wissen, wo sie hinführen. Meistens ist das so, und so war es auch bei mir.

Von Anfang an wurde ich von anderen, die sich das Ganze von außen anschauten, mit Angst gefüttert, die sich als liebevolle Fürsorge ausgab. Die Leute fragten: »Woher kommen diese Heilungen? Stammen sie aus einer guten Quelle?«

»Natürlich ist sie gut«, antwortete ich. »Sie ist Gott. Sie ist Liebe. Sie ist das Universum.«

»Woher wissen Sie das?«, fragten die Leute.

»Ich weiß es einfach«, erklärte ich.

»Aber woher wissen Sie das?«, fragten sie immer wieder, bis ich begann, mich selbst zu fragen, woher ich das eigentlich wusste. Ich wusste es eben. Ich wusste nur nicht, woher ich es wusste. Ich nahm an, diese »Heiler«, die mir solche Fragen stellten, wüssten wohl etwas, was ich nicht wusste, und so fragte ich sie, wie ich denn die Quelle überprüfen sollte.

»Fragen Sie sie«, wurde mir geantwortet.

Fragen Sie sie?! Was für eine absurde Antwort! Wenn ich eine gute Quelle frage, ob sie gut ist, wird sie die Wahrheit sprechen und sagen, sie sei eine gute Quelle. Wenn ich eine schlechte Quelle frage, ob sie eine gute Quelle ist, wird sie lügen und behaupten, eine gute Quelle zu sein.

Ich meine, diese Heiler besaßen die Dreistigkeit, Angst zu säen, wo keine Angst hingehörte, und dann hatten sie nicht einmal genug Integrität, mir einen vernünftigen Weg aufzuzeigen, wie ich an eine Antwort komme. Fragen Sie sie?!

Ich zerbrach mir lange den Kopf darüber. Schließlich landete ich bei zwei Worst-Case-Szenarien:

a) Ich sterbe. Ich komme an das Himmelstor oder wohin auch immer, und Petrus, oder wer auch immer dort steht, schlägt meinen Namen im Buch des Lebens nach:

Eric Pearl …, Eric Pearl …, Eric Pearl …, hier steht’s … Hmm, du hast viele Menschen auf einen ziemlich törichten Weg geleitet. Du musst dein Leben 600-mal wiederholen …

Nun, ehrlich gesagt finde ich das keine besonders verlockende Aussicht. Aber hier kommt das allerschlimmste Szenario:

b) Ich sterbe. Ich komme an das Himmelstor oder wohin auch immer, und Petrus, oder wer auch immer dort steht, schlägt meinen Namen im Buch des Lebens nach.

Eric Pearl …, Eric Pearl …, Eric Pearl …, hier steht’s … Hmm, wir haben dir die Chance gegeben, eine Bewusstseinsveränderung einzuleiten, deren Auswirkungen auf ewig durch das Universum geschwungen wären … Und du hast es nicht getan … Weil du Angst hattest …

Das war eine Sache, mit der ich nicht leben konnte.

Das Licht kommt nicht von außen, sondern von innen …

Euer Leben sorgt für dieses Licht.

• Solomon •

Durch die Lehren Solomons – jener Wesenheit, die durch das physische Wesen Fred spricht – und durch meine eigene Weiterentwicklung habe ich das verstanden, was ich die Theorie der Einen Ursache nenne. Diese Theorie der Einen Ursache besagt, dass wir in demselben Maße von vollkommener Gesundheit entfernt sind, wie wir zeitweilig vergessen haben, dass wir das Licht sind. Wir brauchen nichts zu tun, als uns daran zu erinnern, dass wir dieses Licht sind, also uns so daran zu erinnern, dass wir in unseren natürlichen Zustand der Lichtschwingung zurückkehren. Wenn wir in unserem optimalen Lichtzustand schwingen, bleibt allem, was dichter ist als Licht, nichts, woran es sich festhalten könnte; und so fällt es von uns ab, wenn es zu jenem Zeitpunkt unseres Lebensweges angemessen ist, dass es das tut.

Ich habe das Heiler-Sein – das heißt, die Heilung anderer zu unterstützen – als eine ziemlich pure Erfahrung kennengelernt. Ich habe gelernt, einfach mit einem anderen Menschen und dem Universum zusammen in eine Gleichung einzutreten, alle Technik zu transzendieren und mir zu gestatten zu fühlen. Fühlen. Das heißt, zu lauschen … mit anderen Sinnen. Zu fühlen, zu beobachten, zu spielen, zu bemerken. Ohne Bewertung. Und das ist ein enormer Anteil dessen, worauf es ankommt. Ich lernte, wie wir mit dem Hinauswachsen über Techniken auch die Richtung, die zielgerichteten Ergebniserwartungen und Bewertungen transzendieren. Ich lernte, aus meiner Ergebnisorientierung aus- und in eine Prozessorientierung einzutreten. Und je mehr ich das zuließ, desto mehr wurde ich mir des Feldes und aller meiner Empfindungen bewusst. Unterschiedlicher Empfindungen wie heiß, kalt, nass, trocken, drückend, ziehend, sprudelnd, prickelnd.

Das Komische an alldem ist die Einfachheit, die dem zugrunde liegt. Denn als ich all diesen Empfindungen bis zu ihrer Essenz nachspürte, wurden sie letztlich zu einer: Freude, Glücksempfinden, … Seligkeit. Als ich diese Seligkeit empfand, begab ich mich in das Feld und wurde eins mit ihm. Und ich entdeckte, dass wir in diesem Feld nicht allein sind. Wir sind mit jedem in diesem Feld … und ganz besonders mit der Person, auf die unsere Aufmerksamkeit gerichtet ist, denn – seien wir mal ehrlich – wir sind da, wo unsere Aufmerksamkeit ist, wo unser Gewahrsein ist. Ob bewusst oder nicht, gibt es in dieser Interaktion in jener Person etwas wie eine kleine »Stimme«, die sagt: Hey, das erinnert mich an etwas. So bin ich, wenn ich gesund schwinge. So bin ich, wenn ich als Licht schwinge … Ich glaube, ich tue das mal wieder.

Ich habe beobachtet, wie Menschen in diesem Erinnern wieder anfingen, auf ihrem optimalen Lichtniveau zu schwingen, wieder gesund zu schwingen. Ich beobachtete, wie sich alles, was dichter ist als Licht, und dazu gehören die meisten gesundheitlichen Beschwerden, einfach auflöst, wenn es für die Person zu diesem Zeitpunkt in ihrem Leben angemessen ist. Es wurde sofort überdeutlich klar, dass Heilung genauso einfach ist. Und alles – alles – Kompliziertere will uns nur etwas verkaufen.

Wenn ich mir gestatte, einfach zu lauschen – nicht mehr zu machen, sondern zu werden, zum Beobachter und zum Beobachteten zu werden –, ist das der Zeitpunkt, zu dem das Universum oft sein wahres Wunder und seine wahre Schönheit offenbart. Das ist das Geschenk. Dann sehen wir Dinge, die neu sind, anders, wirklich. Sehr, sehr wirklich. Dann erfahren wir jede Sitzung als etwas Neues, als eine Entdeckung, denn mit jedem Menschen ist es etwas Neues.

Deine Aufgabe ist es, Türen zu öffnen.

Ihre Aufgabe ist, sich dafür zu entscheiden,

den Mut zu haben, hindurchzugehen.

• Solomon •

Ich mag das Wort Heilung nicht besonders. In seinem allgemeinen Verständnis ist es viel zu beschränkt. Heilung vermittelt, dass es da etwas gibt, was sich »bessern« sollte. Wie ich beobachtet habe, bedeutet Heilung sehr viel mehr, als aus einem Rollstuhl aufzustehen, wieder hören oder sprechen zu können, keine Krebsgeschwulst mehr zu haben oder nach einer Kinderlähmung wieder normal gehen und reden zu können. All diese Dinge sind natürlich absolut wundervoll, und es ist äußerst aufregend, sie zu erleben, wenn wir diese Arbeit machen, aber in ihrem wahrhaftigsten Sinne ist Heilung sehr viel mehr als das. Diese »Heilungen« sind Zeichen von etwas viel Größerem. Sie sind Zeichen unseres umfassenderen Zugangs zu und unserer Wechselwirkung mit dem Universum. Sie sind Zeichen unserer Evolution. Ein Human-Upgrade, wenn man so will.

In unserer Existenz geht es um unsere fortlaufende Evolution. Ich habe gelernt, dass es im Leben um unsere Fähigkeit zur Anpassung und zur Weiterentwicklung geht. Es ist ein kontinuierlicher Prozess.

Manchmal findet dieser Prozess so langsam statt, dass wir ihn nicht bemerken. Zu anderen Zeiten springt er uns unmittelbar an und ist alles andere als subtil …

Als ich mir gestattete, einfach zu beobachten und zu »sein«, beobachtete ich Heilungen einer ganz anderen Art als jener, die wir wahrzunehmen, zu verstehen, zu glauben und zu akzeptieren gelernt haben.

In diesen Heilungen geht es um einen evolutionären Prozess, der durch Ko-Kreation mit dem Universum auf der höchsten Schwingungs-Interaktion, durch höchste Schwingungs-Interaktion mit dem Feld erzeugt wird.

Wenn ein Mann jeden Abend eine halbe Stunde dem Selbstgespräch widmete, indem er sich vergegenwärtigt, was er im Verlauf des Tages getan hat, ob richtig oder falsch, so würde ihn das sowohl besser als auch weiser machen.

• Philip Dormer Stanhope,

4. Graf von Chesterfield (1694–1773) •

Mein Leben hat sich durch diese Arbeit verändert. Ich würde Ihnen gerne sagen können, wie genau es sich verändert hat, wie ich mich verändert habe – aber ich weiß nicht so recht, wie. Weil ich Tag um Tag mit »mir« lebe, bemerke ich mehr mein Streben danach, besser zu werden, als was ich schon erreicht habe. Ich sehe, wenn ich mit einer Situation gut umgehe, und fühle mich dann innerlich wohl. Ich sehe mich, wenn ich mit einer Situation nicht so gut umgehe, wie es mir möglich gewesen wäre, und fühle dann Schmerz und Enttäuschung. Und ich bleibe dran, fest entschlossen, es das nächste Mal besser zu machen.