Prostatakrebs-Kompass

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Prostatakrebs-Kompass
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Prostatakrebs-Kompass

Prävention und komplementäre Therapie mit

der richtigen Ernährungs- und Lebensweise

Dr. med. Ludwig Manfred Jacob

Gewidmet allen Männern, die selbst Verantwortung für ihre Gesundheit übernehmen wollen, und ihren Familien sowie meinem Doktorvater Prof. Dr. med. K. F. Klippel.

Dr. Jacob’s Institut für komplementär-medizinische Forschung

www.DrJacobsInstitut.de

© 2014 Dr. med. Ludwig Manfred Jacob

Alle Rechte vorbehalten.

Das Werk, einschließlich aller seiner Teile (auch aller Grafiken und Abbildungen), ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen oder auf digitalen Medien sowie in mündlicher Form z. B. in Vorträgen, bei Funk- und Fernsehsendungen oder über Internetplattformen. Rechte können per E-Mail bei info@nutricamedia.com angefordert werden.

1. Auflage

ISBN 978-3-9816122-7-1

Nutricamedia Verlag

info@nutricamedia.com

1. digitale Auflage: Zeilenwert GmbH 2014

Hinweis

Die im Buch veröffentlichten Ratschläge wurden mit größter Sorgfalt vom Autor erarbeitet und geprüft. Eine Garantie kann jedoch nicht übernommen werden. Ebenso ist eine Haftung des Autors bzw. des Verlags und seiner Beauftragten für Personen-, Sach- oder Vermögensschäden ausgeschlossen. Erkrankungen mit ernstem Hintergrund gehören immer in ärztliche Behandlung. Bei bereits bestehenden Beschwerden kann das Buch deshalb keinen ärztlichen Rat ersetzen.

Inhaltsverzeichnis

Cover

Titel

Impressum

Geleitwort von Prof. Dr. med. K. F. Klippel

Vorwort des Autors

1. Prostatakrebs ist nicht gleich Prostatakrebs

2. Prostatabeschwerden als Zivilisationserkrankung

2.1 Lage, Aufbau und Funktion der Prostata

2.2 Prostatitis und Prostatodynie

2.3 Benigne Prostatahyperplasie (BPH)

2.4 Lower Urinary Tract Syndrome (LUTS)

2.5 Prostatakrebs als Zivilisationskrankheit

2.5.1 Erst wächst der Bauch, dann die Prostata, dann oft ein Karzinom

2.5.2 Metabolisches Syndrom und Prostatakrebs

2.5.3 Prostatavergrößerung als Vorstufe von Prostatakrebs?

2.5.4 Entzündungen in der Entstehung von Hyperplasie und Prostatakrebs

2.5.5 Entwicklung von BPH und PCa in Asien

2.5.6 Medikamentöse Behandlung von BPH und PCa

3. Entstehung des Prostatakarzinoms

3.1 Schritt für Schritt zum Prostatakrebs

3.2 Zellbiologie des Prostataepithels

3.3 Prostatische intraepitheliale Neoplasie als Krebsvorstufe

3.4 Sind Stammzellen die eigentlichen Übeltäter?

3.4.1 Was unterscheidet normale Stammzellen von Krebsstammzellen?

3.4.2 Die entscheidende Rolle des Milieus (Nische)

3.5 Einfluss der Hormone auf die Kanzerogenese

3.5.1 Bedeutung der Androgene für die Kanzerogenese

3.5.2 Bedeutung der Östrogene für die Kanzerogenese

3.5.3 Altersbedingte Veränderungen fördern Kanzerogenese

3.6 Insulinresistenz, Insulin und IGFs in der Krebsentwicklung

3.6.1 Insulinresistenz, Hyperinsulinämie und Übergewicht

3.6.2 Tumorstammzellen: Hochaffin für IGFs und Insulin

3.7 Einfluss von Entzündungsprozessen und oxidativem Stress

3.7.1 Prostatitis als Risikofaktor

3.7.2 Proliferative inflammatorische Atrophie als Präneoplasie

3.7.3 Proentzündliche Faktoren

3.7.4 NF-kappaB-Aktivierung macht Tumorzellen unsterblich

3.7.5 Matrixmetalloproteasen ermöglichen die Tumorinvasion

3.7.6 Prooxidative, proinflammatorische Wirkung von Kupfer und Eisen

3.8 Natrium fördert Krebs, Kalium hemmt Krebs

3.8.1 Erhöhtes Natrium-Kalium-Verhältnis fördert die Krebsentstehung

3.8.2 Der Natrium-Protonen-Antiporter ist wichtig für Krebszellen

3.8.3 Natrium-Einlagerung ins Bindegewebe fördert Krebsmetastasen

3.8.4 Reduktion des Membranpotentials fördert die Krebsentstehung

3.8.5 Übersäuerung als Kausal- und Cofaktor des Krebsgeschehens

3.8.6 Entsäuerung bei Krebs

3.8.7 Diät nach Max Gerson

4. Ernährung bei Prostatakrebs

4.1 Was ergeben klinische Studien zur Veränderung der Ernährungs- und Lebensweise?

4.2 Ernährung auf Basis von Fleisch, Milch und Zucker: bis zu 27-mal höhere Prostatakrebssterblichkeit

4.3 Ernährung – weniger ist mehr

4.3.1 Risikofaktor Fleisch

4.3.2 Risikofaktor Milch und Calcium

4.3.3 Risikofaktor tierische Lebensmittel und Zucker

4.3.4 Risikofaktor Alkohol

4.3.5 Prostatakrebs liebt Fett

4.3.6 Ursachen der Fettleber: Fett, Zucker, Fruktose, Weißmehl

4.3.7 Sonnenlicht liefert Vitamin D, Calcium senkt die Vitamin-D-Synthese

4.3.8 Schützen oder schaden Fisch, Fischöl und Omega-3-Fettsäuren?

4.3.9 Hemmt Olivenöl Prostatakrebs?

4.3.10 Ungesundes durch Gesundes ersetzen statt ergänzen

 

5. Nahrungsergänzung bei Prostatakrebs

5.1 Multivitamine und Spurenelemente

5.1.1 Vitamin E (Tocopherole)

5.1.2 Selen – die Menge macht‘s

5.1.3 Melatonin– das Geheimnis des Heilschlafs?

5.2 Sind wir schlauer als ein Jahrmillionen-langer Reifeprozess?

5.3 Pflanzenpower gegen Prostatakrebs

5.3.1 Tomaten und Lykopin

5.3.2 Andere Carotinoide

5.3.3 Kreuzblütler, Brokkoli und Sulforaphan

5.3.4 Resveratrol

5.3.5 Curcumin

5.3.6 Soja-Isoflavone

5.3.7 Grüntee

5.3.8 Kaffee

5.3.9 Modifiziertes Citruspektin (MCP)

5.3.10 PC-Spes, Prostasol, synthetische Östrogene

5.3.11 Fazit: Prävention, low risk und aggressives Prostatakarzinom

5.3.12 Qualität und Dosierung

5.4 Granatapfel-Polyphenole hemmen Prostatakrebs

5.4.1 Klinische und präklinische Studien

5.4.2 Spektrum antikanzerogener Wirkungen

5.4.3 Verlängerung der PSA-Verdopplungszeit in klinischen Studien

5.4.4 Antiöstrogene Wirkungen

5.4.5 Wirkungen beim hormonrefraktären Prostatakarzinom

5.4.6 Hemmung der Androgenrezeptor-Expression und Androgensynthese

5.4.7 Wirkung auf Zellsignalwege, Genexpression und Genregulation

5.4.8 Mögliche Wirkung von Granatapfel-Polyphenolen gegen Prostatakrebsstammzellen

5.4.9 Mögliche Synergie zwischen Chemo- und Strahlentherapie mit Granatapfel-Polyphenolen durch NF-kappaB-Aktivierungshemmung

5.4.10 Konsequenzen für die Praxis

5.4.11 Breites Wirkspektrum von Granatapfel-Polyphenolen

5.4.12 Lebendfermentation steigert Bioverfügbarkeit und Bioaktivität

5.4.13 Qualität und Verarbeitung von Granatapfelsäften

5.5 Effektiv Knochenmetastasen vorbeugen

5.5.1 Zu viel Calcium erhöht Prostatakrebsrisiko

5.5.2 Übersäuerung greift Knochen an

5.5.3 Knochen- und Calciumstatus verbessern mit Kaliumcitrat

5.5.4 Entzündungsmodulation zum Knochenschutz

5.5.5 Bor, Silizium und Vitamin K2

5.5.6 Bewegung erhält Fitness, Muskelmasse und Knochen

5.6 Zusammenfassung der Empfehlungen zur Chemoprävention und adjuvanten Ernährungstherapie des Prostatakarzinoms

6. Die Ursachen unserer Zivilisationserkrankungen

6.1 Welche Ernährungsweise hält lange gesund?

6.1.1 Das Phänomen der Hundertjährigen von Okinawa

6.1.2 Wegweisende Ergebnisse der Adventist Health Study

6.2 Kohlenhydrate böse, Fett und Protein gut?

6.2.1 Kohlenhydrate schaden nur als „Stichflamme“ im Stoffwechsel

6.2.2 Proteine sind primär keine Brennstoffe, sondern Baustoffe

6.2.3 Fett – der energiereichste Makronährstoff

6.3 Insulin macht uns erst groß, dann dick und schließlich krank

6.3.1 Glykämischer Index, Glykämische Last, Food-Insulin-Index

6.3.2 Das metabolische Syndrom und die Fettleber

6.3.3 Die Sucht nach den Zucker-, Eiweiß- und Insulinwirkungen

6.4 Störungen der Natrium-Kalium- und Säure-Basen-Balance als zentrale Cofaktoren von Zivilisationserkrankungen und Krebs

6.4.1 „Mythos“ Übersäuerung

6.4.2 Natrium-Kalium-Dysbalance und Übersäuerung fördern Krebs

6.4.3 Extreme Verschiebung des Natrium-Kalium-Verhältnisses

6.4.4 Erhöhte Aldosteron- und Cortisolspiegel

6.5 Von Eiweißmangel bis Eiweißmast: Wie viel Protein ist sinnvoll und welches?

6.5.1 Personen unter 65 essen meist zu viel Protein

6.5.2 Warum ältere Menschen häufig „sauer“ sind

6.5.3 Lysin – kritisch bei pflanzlicher Ernährung

6.5.4 Eiweißspeicherkrankheit – wohin mit überschüssigen Aminosäuren?

6.5.5 Viel Protein fördert Insulinresistenz und Diabetes

6.5.6 Erhöhte Krebsmortalität bei proteinreicher Ernährung

6.5.7 Effekte einer Methioninrestriktion

6.6 Der Darm – das Medium zwischen Nahrung und Mensch

6.7 Kohlenhydratarme Ernährungsweisen gegen Krebs

6.8 Schadstoffe sind nicht nur im Essen

6.9 Was ist die artgemäße Ernährung des Menschen?

6.10 Der gesündeste Weg – klinisch & epidemiologisch bestens belegt

7. Dr. Jacobs Weg zu nachhaltiger Gesundheit

7.1 Wir essen uns krank statt Gutes zu genießen

7.2 Die drei Säulen der Insulin-, Redox- und Säure-Basen-Balance

7.3 Dr. Jacobs Ernährungspyramide

7.4 Dr. Jacobs drei Ernährungsregeln

7.4.1 Wichtige Ergänzungen

7.4.2 Unverträglichkeiten und Allergien

7.5 Gezielter Ausgleich einer einseitigen Ernährungsweise

7.5.1 Ausgleich von Störungen der Insulin-, Basen- und Redox-Balance

7.5.2 Vitamin-B 12 -Mangel

7.5.3 Eisenmangel

7.5.4 Schilddrüsenfunktion, Hypothyreose und Jodaufnahme

7.5.5 Makro- und Mikronährstoffe im Überblick

7.6 Sonnenlicht kann Leben retten: Vitamin D ist nicht alles

7.6.1 Vitamin-D-Mangel

7.6.2 NO-Bildung in der Haut

7.6.3 Infrarot-Wärmestrahlung

7.7 Stammbetontes Übergewicht abbauen: Umsetzung in die Praxis

7.8 Bewegung, Atmung und Entspannung

7.8.1 Die Vorteile körperlicher Aktivität

7.8.2 Sport und Bewegung sind gut gegen den Krebs

7.8.3 Sitzkrankheit durch regelmäßige Bewegung heilen

7.8.4 Sport allein reicht nicht aus

7.8.5 Entspannung und Tiefenatmung

7.8.6 Tiefschlaf ist Heilschlaf

7.8.7 Überforderung vermeiden beginnt im Überdenken tiefer Prägungen

7.8.8 Psychologische Ursachen von Übergewicht beleuchten

7.9 Gesund auf jeder Seinsebene

7.10 Psychoonkologie ist wichtig

7.10.1 Auch starke Männer haben Angst

 

7.10.2 Psychosoziale Unterstützung: Liebe und Empathie helfen

7.10.3 Wie Ängste, Stress und Sorgen Krebs fördern

7.10.4 Studien: Je schlechter die Prognose, desto wichtiger die Seele

7.10.5 Palliative Behandlung

7.11 Die Suche und Frage nach dem Sinn

7.12 Seit Jahrtausenden bewährt: Der goldene Mittelweg

Anhang A: Gleason-Grading – Konsens statt Evidenz

A.1 Bewertung von Malignität

A.2 Methodische Kritik am Gleason-Score

A.3 Performance des Gleason-Scores

A.4 Therapeutische Konsequenzen

A.5 Konsens statt Evidenz

A.6 DNA-Zytometrie als effektivster adjuvanter prognostischer Test

A.7 Therapeutische Konsequenzen

Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Tabellenverzeichnis

Glossar

Stichwortverzeichnis

Danksagung

Über den Autor und das Dr. Jacobs Institut

Klappentext

Geleitwort
von Prof. Dr. med. K. F. Klippel

Mit „Prostatakrebs-Kompass“ hat Dr. med. L. M. Jacob ein hochaktuelles, wissenschaftlich fundiertes Buch verfasst, das wichtige, bisher eher weniger bekannte „Wahrheiten“ über das Prostatakarzinom (PCa) einer breiten Öffentlichkeit mitteilt und das nicht nur an Ärzte gerichtet ist, sondern auch und gerade an den Prostatakrebs-Patienten.

Bereits der erste Satz, „Prostatakrebs ist nicht gleich Prostatakrebs“ weist auf die gelegentlich verdrängte Problematik hin, dass, wie Prof. Hackethal einst griffig formulierte, zwischen „Haustierkrebs und Raubtierkrebs“ unterschieden werden muss. Pro Jahr erkranken in Deutschland ca. 70.000 Männer an PCa. Damit ist PCa die häufigste Krebserkrankung des Mannes, gefolgt von Lungenkrebs.

Systematisch listet Dr. Jacob die „Facts“ auf, die ursächlich prostatakrebsfördernd oder -hemmend sind. Das Angebot notwendiger praktischer Hinweise zeigt sich beachtlich: angefangen von der Nahrung und speziellen PCa-präventiven Lebensmitteln und Nahrungsergänzungen bis hin zur Prävention von Knochenmetastasen unter Berücksichtigung von körperlicher Aktivität, Entspannung, Tiefenatmung und psychologischer Begleitung nicht nur durch den Arzt, sondern auch durch die Familie.

Das vorliegende Buch von Dr. Jacob setzt nicht nur einen neuen Maßstab in der verständlichen Vermittlung aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse, sondern auch in der lebenspraktischen Umsetzung wertvoller Ratschläge für Betroffene. Ein neues „Standardwerk“, dessen hoher Anspruch voll und ganz erfüllt wird.

Prof. Dr. med. Karl Friedrich Klippel

Präsident der Gesellschaft für Biologische Krebsabwehr e. V.

Vorwort des Autors

Dieses Buch hat das Ziel, als Kompass zu dienen und einen Weg durch den Dschungel der Meinungen zur richtigen Ernährungs- und Lebensweise bei Prostatakrebs aufzuzeigen.

Prostatakrebs-Erkrankte möchten häufig mehr Verantwortung bei ihrer Behandlung übernehmen. Das Prinzip der Eigenverantwortung kann nicht nur Ängste reduzieren und den Betroffenen schützen, sondern sein Leben verbessern und verlängern. Änderungen der Ernährungs- und Lebensweise sind dabei zentrale Bausteine einer komplementären Therapie. Komplementär wird dabei als Ergänzung verstanden. Am sinnvollsten ist die Suche nach einer optimalen, kompletten Therapie, die Wirkungen und Nebenwirkungen kritisch abwägt. Daher sei kurz auf die aktuelle interdisziplinäre S3-Leitlinie zur Früherkennung, Diagnose und Therapie der verschiedenen Stadien des Prostatakarzinoms verwiesen. Sie bildet eine sinnvolle Grundlage und findet sich im Internet, wenn man nach „S3 Leitlinie Prostatakarzinom“ sucht. Auch Patientenleitlinien sind z. B. über www.krebshilfe.de verfügbar. Sie können helfen, sich für die richtige Behandlungsstrategie zu entscheiden.

Der eigenverantwortliche, informierte Wunsch des Patienten ist letztlich entscheidend, denn er muss jede Therapie und vor allem deren Folgen mittragen und ertragen.

Es fällt uns unbewusst sehr schwer nachzuvollziehen, dass wir selbst eine Epidemie neuer Zivilisationserkrankungen geschaffen haben, die nicht durch Mangel, sondern stark durch einseitigen Überfluss bedingt ist. Schließlich wurde der Mensch Jahrtausende nicht von Überfluss, sondern vom Mangel bedroht. Dennoch ist es eine alte Weisheit, dass Gesundung und Heilung – natürliche Funktionen unseres Organismus – nicht nur durch das Hinzufügen von „mehr“ geschehen, sondern vor allem auch durch das Weglassen von „zu viel“.

Wo immer eine westliche Ernährungs- und Lebensweise in der Welt auftritt, wachsen Bauch und Prostata – zunächst in Form einer gutartigen Vergrößerung. Erst allmählich und verzögert, dann dramatisch steigt die Sterblichkeit durch Prostatakrebs. Das metabolische Syndrom bereitet dabei den wachstumsfördernden, proentzündlichen Nährboden für die Entstehung unserer Zivilisationserkrankungen, zu denen nicht nur Stoffwechsel- und Herz-Kreislauf-, sondern auch Prostata-Erkrankungen zählen. So starben nach WHO-Daten im Jahr 2000 altersstandardisiert 27-mal mehr Männer in der Schweiz, Norwegen oder Schweden und 18-mal mehr Männer in Deutschland an Prostatakrebs als in China.

Änderungen der Ernährungs- und Lebensweise können in der Vorbeugung und Heilung hocheffektiv sein, wie dieses Buch zeigt, doch sie scheitern häufig an zwei Dingen:

Wurst, Fleisch, Käse, Butter und Zucker bilden die Basis unserer gewohnten Ernährung und werden als Teil unserer Lebenskultur und Baustein der täglichen Lebensqualität empfunden. Plötzlich sollen sie aber als krebsfördernd deutlich reduziert werden. Dabei ist die Umstellung nur anfangs schwer und gelingt bei einer konstruktiven Unterstützung durch die Familie und mit leckeren Speisealternativen überraschend gut und nachhaltig. Fakt ist, dass von der Umstellung der Ernährungs- und Lebensweise in puncto Gesundheit und damit Lebensqualität die ganze Familie stark profitieren kann und damit der Prostatakrebs das Potential hat, eine „versteckte Segnung“ für alle Familienmitglieder zu werden. Mehr Prostatakrebs-Erkrankte sterben an Herz-Kreislauf-Erkrankungen als an ihrem Krebs. Die Ernährungsumstellung wirkt nachweislich auch hier hervorragend. Der Genuss zahlloser neuer, schmackhafter Lebensmittel kann eine kulinarische Entdeckungsreise werden, die den zunächst empfundenen Verlust mehr als kompensiert.

Jeden Tag erscheinen neue Studien, die sich nicht selten widersprechen. Dies verhindert eine klare Entscheidung, die man für echte Veränderungen im Leben benötigt. Denn jeder Konflikt hemmt ein entschlossenes Vorgehen. In diesem Buch werden Widersprüche zwischen den Ergebnissen verschiedener Studien sinnvoll erklärt. Häufig lösen sich diese Widersprüche bei tieferer Betrachtung auf. Allerdings muss leider auch festgestellt werden, dass Zusammenhänge häufig von wirtschaftlichen Motiven und anderen Interessen verschleiert werden, was dieses Buch zu berücksichtigen versucht.

Ziel dieses Buches ist es, aus den vielen Einzelbildern ein mehrdimensionales Gesamtbild zu zeichnen und eine klare und wissenschaftsbasierte Vorgehensweise abzuleiten. Dies ist wichtig in der Prävention (insbesondere bei familiärer Vorbelastung), bei Männern mit Niedrigrisiko-Prostatakrebs und auch nach erfolgter Primärtherapie, um das Risiko eines Rezidivs zu minimieren. Solange keine Kachexie (Auszehrung) vorliegt, ist die hier vorgestellte Umstellung von Ernährung und Lebensstil auch bei hochgradigem Prostatakrebs sinnvoll.

Ebenso wichtig und vielleicht noch wichtiger als die zusätzliche Einnahme bestimmter Substanzen ist es, krebsfördernde Ernährungsgewohnheiten zu reduzieren, sich regelmäßig zu bewegen und sein Körpergewicht zu normalisieren. Sowohl Studien als auch persönliche Erfahrungen zeigen, dass sich bei einer Umstellung der Ernährungsweise im Sinne dieses Buches nicht nur der Krankheitsprogress meist stark verlangsamt, sondern auch der PSA-Wert als wichtigster Kontrollparameter sogar deutlich fallen kann.

Bei unserer ersten Begegnung bot mir Prof. Dr. med. K. F. Klippel spontan an, zum Themenkreis Prostatakrebs und Granatapfel-Polyphenole meine Doktorarbeit zu schreiben. Dieser Vorschlag freute mich sehr und legte die Grundlage für vieles weitere. Von Prof. Klippel kam auch der Vorschlag, ein komplettes Buch über Prostatakrebs zu erstellen, weshalb schließlich das vorliegende Buch entstand. Hierfür sei ihm herzlich gedankt!

Daher möchte ich dieses Buch allen Männern, die selbst mehr Verantwortung für ihre Gesundheit übernehmen möchten, und ihren Familien sowie meinem Doktorvater Prof. Klippel widmen. Es ist die Quintessenz meiner Beschäftigung mit Prostatakrebs und dessen Ernährungstherapie auf der Basis des aktuellen Standes der Wissenschaft.

Ein wichtiger Hinweis: Dieses Buch will wissenschaftlich fundierte Fakten, die nicht nur von Fachleuten, sondern auch von vielen Prostatakrebskranken gewünscht werden, mit Allgemeinverständlichkeit verbinden. Das kann aufgrund der Komplexität des Themas nicht immer gelingen. Daher sind die farblich mit einem blauen Balken gekennzeichneten Kapitelzusammenfassungen sowie die praktischen Handlungskonsequenzen einfach gehalten (Kapitel 5.6 und 7, Seiten 155 und 201) und fassen die wissenschaftlich teils komplexeren Ausführungen des jeweiligen Kapitels zusammen.

Viele neue Erkenntnisse beim Lesen und alles Gute für Ihre Gesundheit wünscht Ihnen

Ihr

Dr. med. Ludwig Manfred Jacob