Mein Speck kommt von eurem Dreck!

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Wassermelone: Wenn Übergewichtige die Gelegenheit haben, täglich eine Portion Wassermelone zu verzehren, erzielen sie ein besseres Gefühl von Sättigung als etwa durch den Konsum von gleich viel Kalorien in Form von Keksen. Die meisten Melonen sind reich an Vitamin C, Kalium und Kupfer. Wissenschaftler aus San Diego, Kalifornien, haben das an 33 Übergewichtigen kontrolliert getestet und empfehlen sehr überzeugt die Wassermelone als idealen Schlankmacher [18].Wissenschaftler der Keio University in Kanagawa, Japan, meldeten zusätzlich im August 2019: Substanzen der Melone hemmen die Entstehung einer nicht-alkoholischen Fettleber, da sie in diesem Organ die Fettspeicherung bremsen.

Avocado: Das Lorbeergewächs Avocado hat in einer Bevölkerungsgruppe von 55.407 Menschen in einem Zeitraum von rund elf Jahren jene vor Übergewicht bewahrt, die durchschnittlich mehr als 32 Gramm Avocado pro Tag verzehrten. Avocado-Anhänger um Mitte 50 wogen mit 78 Kilo drei Kilo weniger als Nicht-Esser. Gleichzeitig wurde andrerseits bei älteren Menschen, die generell von Gewichtsverlust bedroht sind, die natürliche Gewichtsabnahme reduziert, ein für sie gewünschter Effekt. Die Avocado ist eine Frucht sehr reich an Mikronährstoffen. Offensichtlich wirken sie positiv verändernd auf jene Gene, also auf Träger der Erbeigenschaften, ein, die den Fettstoffwechsel prägen. Bekannt ist die zuckrige Substanz Mannoheptulose. Wissenschaftler aus Loma Linda, Kalifornien, sind überzeugt: Der regelmäßige Verzehr von Avocado trägt zur Kontrolle des Gewichts bei. Und die University of Guelph, Kanada, ergänzte am 31. Oktober 2019: Die Avocado verhindert nach Verzehr die Oxidation von Fettsäuren, aus der sich in aller Regel Diabetes und Insulinresistenz entwickeln.

Haferflocken: Und gerade die besonders nährstoffreichen Haferflocken eignen sich ebenfalls als Schlankmacher. Lediglich die nicht-essbaren Teile des Haferkorns werden entfernt, und da die wertvollen Randschichten prall gefüllt mit Vitalstoffen und Schutzstoffen dranbleiben, enthalten Haferflocken unter allen Getreidearten am meisten Vitamin B1 und Vitamin B6, auch üppig Silizium, Biotin, Kupfer, Mangan und Zink. Alle B-Vitamine können nur begrenzt gespeichert werden und müssen regelmäßig aufgenommen werden. Hafer ist der Spitzenlieferant für die chemischen Elemente Silizium und Magnesium. Silizium ist dank seiner elektrischen Leitfähigkeit eine Art Dirigent unter den Mineralstoffen und Spurenelementen. Einen besonders wichtigen Beitrag erfüllt es mit anti-entzündlichen Potenzialen gegen chronische Entzündungen, die gerade bei schwerem Übergewicht fast unvermeidlich sind. Magnesium wird gebraucht, wenn ein Stresszustand beendet werden muss. Hochprozessierte Nahrung ist in der Regel magnesiumarm, kann jedoch mit Zucker und Salz die Nervensysteme strapazieren. Auch Abwertung wegen seines Körpers zu erleben, kann zur schweren Belastung werden. Während der Gegenmaßnahmen droht dem Organismus ein Magnesiummangel. Das trägt speziell bei Jugendlichen zu Überaktivität und zum Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom bei.

Hafer liefert dem Muskelaufbau auch tolles Eiweiß. Weizenmehl und Zucker gehen rasch ins Blut über und treiben den Blutzuckerspiegel rasant hoch … und ebenso rasch sackt er wieder ab. Das erzeugt Heißhunger. Beim kompletten und komplex verzweigten Haferkorn verläuft das wesentlich langsamer. So versorgt Hafer den Körper auch längere Zeit mit Energie. Am Ende wird dem Gehirn zuverlässig eine „Ich bin satt"-Botschaft übermittelt.

Die unverdaulichen Pflanzenfasern der Haferflocken sind ebenfalls Sattmacher, weil sie die Verdauung ordentlich erleichtern, im Magen-Darm-Trakt aufquellen und das Stuhlvolumen vergrößern. Dabei bildet sich auf der Schleimhaut ein Schutzfilm, der vor Säure und Darmgiften schützt. So lindert Hafer sogar auftretende Darmbeschwerden. Der Nichtinformierte denkt mit Schrecken nur an die Kalorien und verbannt Haferflocken aus seinem Blickfeld.

Algen: Die rote Algenart Gelidium elegans hat mit einem Extrakt ihrer Inhaltsstoffe in zwei vom Yonsei University Health System in Seoul, Südkorea, kontrollierten getrennten Versuchen mit 94 und mit 78 Teilnehmern den Body Mass-Index und das Übergewicht reduziert. Dabei mussten die Testpersonen nicht ihren Alltag oder besondere Verhaltensweisen ihres Lebensstils verändern. Die Frauen und Männer starteten mit einem sehr hohen BMI von rund 30. In zwei Gruppen aufgeteilt, erhielt jeweils eine Hälfte der Testpersonen zwölf Wochen lang täglich 1.000 Milligramm Gelidium elegans-Extrakt. Die Kontrollgruppe schluckte nur eine wirkungslose Placebopille. Es war ein Doppelt-Blindversuch. Weder die Frauen und Männer, noch das medizinische Personal konnten wissen, wer wirklich behandelt wurde. Substanzen von Algen der Familie Gelidium, die in den Ozeanen um Korea und Japan beheimatet sind, enthalten Polysaccharide mit interessanten Eigenschaften. Sie heißen Agar-Agar und werden von der Nahrungsindustrie statt Gelatine als Bindemittel und Verdickungsmittel verwendet. Sie quellen nach Verzehr auf und binden Wasser, das beseitigt das Hungergefühl. Auch die Flavonoide Rutin und Hesperidin bilden sich in dieser Wasserpflanze. Gemeinsam mit Sterolen dringen sie in Fettzellen ein und verhindern eine neue Fetteinlagerung.

Die Forscher beobachteten diese Wirkungen im Labor an Tieren und starteten den ersten Versuch mit Menschen 2018. Das Ergebnis, laut schriftlicher Aussage in der Studie: „Körpergewicht und Fettmasse wurden signifikant verringert durch Gelidium elegans-Extrakt und erhöhten sich in der unbehandelten Kontrollgruppe.“ Ihre guten Ergebnisse wiederholten sie ein Jahr später [19].

Ananas: Tropische Früchte sind trotz ihrer überzeugenden Süße in aller Regel kalorienarm, jedoch bis unter die wasserdichte Haut vollgepackt mit wertvollen Wirkstoffen. Ihre Vitamine, Enzyme, Mineralstoffe und Antioxidanzien stärken die Immunkräfte, unterstützen den gesamten Prozessverlauf des Stoffwechsels, versorgen mit Faserstoffen und halten begründete niedrigschwellige Entzündungen im Verdauungsbereich unter Kontrolle. Außerdem schmecken sie köstlich. Von all dem kann eine Person in einem schweren Körper nur träumen.

Ein Expertentipp ist die Ananas. Die weltgrößte Sammlung medizinischer Veröffentlichung, die U.S. National Library of Medicine mit rund sieben Millionen Studien und Büchern, bekräftigt, dass die Ananas beim Abbau von Bauchfett hilft. Da ihre Ballaststoffe den Appetit zügeln, ist sie die wünschenswerte Alternative zu ungesunden Zwischengerichten. Empfohlen wird die frische Frucht. Eine Tasse Ananaswürfel enthält 78 Milligramm Vitamin C, das ist schon die gesamte Tagesempfehlung für diesen anti-entzündlichen Vitalstoff. Die Ananas ist mit einem chemisch wirkenden Enzym versehen, das bei der Aufspaltung von Fett hilft – am stärksten morgens auf leerem Magen. So kann auch die weitere Einlagerung im Fettgewebe gehemmt werden. Das Gleiche bewirkt Ananastee. Die Frucht versorgt ihre Freunde auch mit dem gegen freie Sauerstoffradikale wirkenden Spurenelement Mangan. Weitere Mikronährstoffe reinigen den Verdauungstrakt. Das „Journal of Nutrition and Metabolism“ rät zu zwei bis drei Tassen Ananaswürfel pur oder mit Joghurt pro Woche, und die gewünschten Effekte werden bereits eingeleitet.

Kaktuspflanze: Fündig werden Wissenschaftler häufig, wo der Laie sie nicht vermutet. Ein Beispiel vom Mai 2019: Ein Extrakt aus Blättern der Kaktuspflanze Opuntia ficus indica cladodes bindet im Verdauungstrakt 28 Prozent von Fettmolekülen, die sich dort befinden, und befördert sie nach draußen, ohne dass sie absorbiert und ins Blut weitergeleitet werden. Wenn mehr als Viertel des Fettanteils einer Nahrung nicht mitzählt, macht das einen Unterschied. Jedes Gramm Fett würde neun Kalorien in die Energiebilanz einschleusen. Also: Ein Effekt, als hätte die Versuchsperson dieses Fett gar nicht gegessen, und noch ein paar Gesundwirkungen dazu. Günstigere Blutfettwerte, erhöhter HDL-Cholesterinspiegel, verbesserter Blutzuckerspiegel. Jetzt wird erforscht, auf welche Weise Moleküle der Kaktuspflanze im medizinischen Alltag zum Einsatz kommen könnten. Ehe es diese Erkenntnisse in Bezug zum Abnehmen gab, wurden die Moleküle der Kaktuspflanze bloß als anti-oxidativ eingestuft, die unsere Haut vor UV-Strahlen schützen.

Resveratrol, Sirtfood: Und eine weitere hochinteressante Information. Knallhartes Hungern verlängert die Lebensspanne bei einer Reihe von Tieren, und auch Hefezellen expandieren ihre Existenz. In Notzeiten konzentriert sich ein Organismus voll auf das Wesentlichste, und das Wichtigste ist die Reparatur der Erbanlagen, um der nächsten Generation von Zellen auch unter schwierigsten Bedingungen einen besseren Start zu sichern. Das Eliminieren beschädigter Strukturen hilft der Gesamtgesundheit, zu der ein längeres Leben gehört. Zu verdanken sind solche Effekte speziellen Eiweißen im Organismus. Sie werden durch Nahrungsentzug oder durch starke körperliche Anstrengung aktiviert und heißen Sirtuine.

Hungern ist mit Menschen nicht einmal für die Belohnung durch ein längeres Leben zu machen. Wissenschaftler haben jedoch zum Glück erkannt, dass wir sieben Gattungen von Sirtuinen besitzen und dass ihre Effekte nicht nur durch extremes Hungern, sondern auch durch den Mikronährstoff Resveratrol eingeschaltet werden können. Resveratrol kommt in verschiedenen Pflanzen vor, am intensivsten jedoch in bestimmten Traubensorten, die unter widrigen Naturbedingungen existieren müssen. Diese Erkenntnis machte den Mikronährstoff zur Zentralsubstanz der Rotweinmedizin. Als weiterer Schritt wurden die speziellen Sirtuin-Eiweiße in einer kleinen Gruppe von etwa 20 Lebensmitteln ebenfalls entdeckt. Als Sirtfood bilden sie den Kern eines umstrittenen Versprechens, bei einer Gewichtsreduktion zu helfen. Die am häufigsten genannten Beispiele sind: Grünkohl, Petersilie, Buchweizen, rote Zwiebeln, Sellerie, Kapern, Soja, Apfel, Orange, Blaubeeren, Erdbeeren, Walnüsse, Chilli, Kurkuma, wertvolles Olivenöl, Grüner Tee, Kaffee und Rotwein.

 

Schon zeitweiliges Aussetzen der Nahrungsaufnahme kann die gleichen Reaktionen im Organismus starten.

Buttersäure: Die Zellen der Darmwände ernähren sich vorrangig von der Fettsäure Butyrat, auch Buttersäure genannt. Sie wird genial praktisch direkt im Verdauungs-Trakt von etwa 20 biochemisch vielfältigen Bakterienstämmen erzeugt, vor allem Firmicutes. Nur eine große Artenvielfalt hält das Darm-Mikrobiom stabil und ist besonders wichtig bei Störungen wie eine Antibiotikabehandlung. Pflanzliche Kost erhöht die Präsenz der Butyrat-bildenden Bakterien, während sie bei hohem Fleischverzehr abnimmt. Butyrat programmiert die Abwehrkräfte mit günstigen Effekten auch außerhalb des Darms, beispielsweise in der Leber und im Gehirn. Ein chronischer Mangel erhöht sofort das Risiko von Darminfektionen und langfristig Erkrankungen wie Diabetes, Fettsucht, Herz-Kreislauf-Leiden (Quelle: „Mikrobiom: Butyrat-bildende Darmbakterien identifiziert“. Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung, Ärztezeitung, 16. Januar 2018).

Mineralwasser? Vorsicht! Forscher der University of Copenhagen haben im Zusammenhang mit Übergewicht Mineralwasser mit prickelnder Kohlensäure seiner Unschuld beraubt. Sie erzeugt nämlich Appetit. Diese Säure entsteht bei einer Verbindung von Wasser mit dem fossilen Treibhausgas Kohlenstoffdioxid, CO2. Überall, wo dieser Treibgasanteil in der Luft sehr hoch ist, ist auch der durchschnittliche Body Mass-Index erhöht. Möglicherweise ist Kohlensäure im Mineralwasser ebenfalls ein versteckter Dickmacher, weil sie durch das appetitfördernde Hormon Ghrelin den Körper dazu drängt, neue Nahrung aufzunehmen.

Brottrunk, ähnlich dem russischen Kwass, aus dem Reformhaus und Bioladen schafft mit Brotsäurebakterien, Vitaminen, Aminosäuren und Mineralstoffen probiotische, entgiftende, entschlackende und fastende Wirkungen.

Übrigens: Wer die Darstellung von Lebensmitteln digital abruft, läuft Gefahr, dass die Portionsgrößen unterschätzt werden [20].

Triple A Rating für Sekundäres

Pflanzen bestehen aus zwei Arten von Substanzen. Eine Gruppe wird unbedingt für ihr Wachstum, ihre Entwicklung und ihre Vermehrung gebraucht und kommt in jedem Gewächs vor. Deshalb heißen sie primäre Pflanzenstoffe. Zum Beispiel gibt Cellulose den festen Halt und mit Chlorophyll wird Sonnenergie absorbiert. Kohlenhydrate, Eiweiße, Fette und Aminosäuren gehören ebenfalls zu dieser Auswahl.

Zusätzlich existieren zwischen 60.000 und 100.000 Pflanzenstoffe mit sehr unterschiedlichen Aufgaben. Jede einzelne Substanz wird von bestimmten Pflanzen mit speziellen Eigenschaften ausgestattet, davon einige schwerpunktmäßig im Winter in den Wurzeln, andere im Sommer in den Blättern und Blüten. Sie heißen sekundäre Pflanzenstoffe, nicht weil sie zweitrangig sind, sondern weil sie nicht unmittelbar für den Aufbau von Zellen oder die Gewinnung von Energie nötig sind. Gleichzeitig sind sie für jede existierende Pflanze eminent wichtig, und wie wir heute wissen, für uns selbst ganz besonders wertvoll.

In den Pflanzen sind sie verantwortlich für den umfassenden Schutz vor allen Gefahren, vor denen nicht geflüchtet werden kann, vor Nachtfrost, Hitzschlag, Bakterien, Pilzen und Viren. Insekten werden mit duftenden Ölen und leuchtenden Farbstoffen zur Vermehrung angelockt. Fressfeinde werden mit Bitterstoffen und Säuren vertrieben. Mit chemischen Molekülen im Erdreich werden fremde Gewächse auf Distanz gehalten, denn die Schätze des Bodens, Luft und Sonnenlicht sind begrenzt. Und höchste Priorität hat der Schutz der Zellregulation vor bösartigen Ausreißern. Obwohl nicht eine Drüse existiert, die einen Botenstoff abgeben könnte, erkennen wir auch eine Vielzahl von chemischen Eigenschaften wie von unseren Hormonen. Sie informieren, sie steuern, sie treiben an, sie hemmen. Bitterstoffe, Säuren, Süßsäfte, Fette und Alkohole verleihen jeder Pflanze das typische Profil. Je fordernder die Umweltbedingungen, mit desto mehr Wirkstoffen aus ihrer grünen Apotheke muss die Pflanze gegenhalten. Die Mehrzahl ist antioxidativ. Sie hemmen Entzündungen und stärken die Abwehrkräfte.

Vor etwa 10.000 Jahren begriffen die ersten menschlichen Hochkulturen, dass durch den Verzehr bestimmter Pflanzen für uns gewünschte Wirkungen zu erzielen sind.

Phytostoffe besitzen nach Verzehr im menschlichen Körper regulierende Eigenschaften, die einen Organismus wieder in einen gesunden Bereich bringen können. Heute können diese Unterstützungen genauestens erklärt werden. Die wichtigsten betreffen den Stoffwechsel und das kontrollierte Zellwachstum, mit dem auch die Erneuerung von Bindegewebe und Knochen, von Nervenreizleitungen und Blutkörperchen verbunden ist. Eine besondere Rolle spielen pflanzliche Fette und fettähnliche Substanzen, so genannte Lipide. Wir empfinden sie, zum Beispiel in der Avocado oder im Olivenöl, als besonders schmackhaft.

Spezielle Funktionen helfen im menschlichen Körper bei Enzymreaktionen, gegen oxidativen und inflammatorischen Stress und bei der Weiterleitung von elektrischem Strom. Ein Beispiel: Die Verteilung von Kalium und Magnesium ist erforderlich für die Bildung von elektrischen Impulsen in den Sinusknoten, den Schrittmacherzellen des Herzens. Träge ablaufende Reaktionen werden durch Pflanzenstoffe verbessert oder wiederhergestellt. Heute können die Effekte von Mikronährsubstanzen in den Prozessen unseres Körpers genauestens erklärt werden. Sie gehören zu den schönen Seiten der Ernährung.

Studien belegen, dass einzelne Phytosubstanzen die Aktivitäten in etwa einem Dutzend zur Gesunderhaltung gehörender Bereiche unterstützen können. Darunter sind: der Schutz vor toxischen Schäden an der Erbsubstanz der Zellen, die Verstärkung der Abwehrkräfte, die Aufnahme von Hormonen durch eine Zelle, die Verhinderung von Herzerkrankungen, von Osteoporose und Makula-Degeneration im Auge und immer wieder das Gegensteuern bei chronischen Entzündungen und oxidativem Stress. Derartige Impulse verbessern die Fähigkeiten eines durch Krankheit geschwächten Menschen, seine Systeme der Immunabwehr, der Nervenkommunikation und der Drüsen zu stärken und sich störenden Belastungen anzupassen.

Eine hohe Zahl der Menschen lebt mit Störungen des Stoffwechsels. Das sind die komplexen Vorgänge der Umwandlung von Nahrungsmitteln und Sauerstoff, sowie der Erneuerung von Zellen, und zwar grob geschätzte 50 Millionen in jeder Sekunde.

Defizite an sekundären Pflanzenstoffen, Mineralstoffen und Spurenelementen sind weit verbreitet. Eine Ursache ist Armut. Organisch wertvolle Lebensmittel sind teurer. Gedankenlosigkeit und Unwissenheit sind Erklärungen dafür, dass auch Gutsituierte mit Mangelzuständen leben.

Eine Vernachlässigung der Zufuhr von pflanzlichen Mikronährstoffen kann verschiedene Erkrankungen auslösen. Ein dramatisches Beispiel: Für die Entstehung einer ernährungsbedingten nicht-alkoholischen Fettleber, NAFLD, muss vor allem die typische Kost in der westlichen Welt verantwortlich gemacht werden, bestehend aus in Fertigkost hinzugefügtem Zucker, Fructose, Sucrose, aus Getränken mit künstlichem Geschmack, aus gesättigten Fettsäuren schlechter Qualität, aus rotem Fleisch, raffiniertem Mehl und nahrhaften Milchprodukten [10].

Während es empfehlenswert sein kann, sekundäre Pflanzenstoffe in höherer Dosis aufzunehmen, als sie in der Natur vorkommen, ist es gleichzeitig vorteilhaft, sie direkt aus Pflanzen zu beziehen oder aus Tieren, die ihrerseits wertvolle Pflanzenstoffe verzehrt haben, beispielsweise fettreiche Fische oder Rinder auf Weideflächen. Die grüne Apotheke stattet manche Pflanzen mit Hunderten, ja Tausenden sekundären Pflanzenstoffen aus, so dass ihre Wirkungen für uns im Idealfall auf einem Gesamteffekt beruhen.

Hinweis: Verschiedene Blattgemüse und andere Pflanzen entwickeln Antinährstoffe gegen Fressfeinde, darunter die Phytinsäure und Tannine. Im menschlichen Verdauungstrakt wirken sie ebenfalls, indem die Absorption bestimmter Mineralstoffe geblockt wird. Das Spurenelement Silizium ermöglicht deren Aufnahme dennoch.

Das Immunsystem aus neuer Sicht

In unserem Körper werden in jeder Sekunde etwa 50 Millionen neue Zellen gebildet. Dafür wird Baumaterial benötigt werden, und auch Vitalstoffe müssen bereit sein, um alle Funktionen in die gewünschte Richtung zu steuern. Aus einem Großteil der neuen Zellen entstehen Soldaten des Immunsystems. Gleichzeitig müssen ebenso viele Zellen, die untergehen, aufgespalten und entsorgt werden. Diesen riesigen Aufwand, der die Basis einer funktionierender Krankheitsabwehr bildet, schafft der Organismus nur bei einer ständigen Versorgung mit intelligent gewählten Makronährstoffen und Mikronährstoffen. Bei dieser schicksalshaften Aufgabe erhalten Millionen Menschen durch die auf ihre eigenen Vorteile konzentrierte Nahrungsindustrie nicht die geringste Unterstützung.

Die Panik der Coronakrise lenkte den Blick auf die intelligent gewählte Ernährung als Grundlage unserer Gesundheit. Wertvolle Lebensmittel waren unseren Vorfahren stärker vertraut, als sie es uns heute sind. Aus gutem Grund verzehrten die Generationen vor uns einige hundert der in die Tausende gehenden Pflanzenarten. Nicht allein der Geschmack hat sie geleitet, ganz im Sinne des berühmtesten Arztes des Altertums, des Griechen Hippokrates von Kos. Ihm wird die Erkenntnis zugeschrieben: „Was auch immer wir verzehren, hat Wirkungen im Körper und verändert ihn in gewisser Weise, und diese Effekte bestimmen das ganze Leben, egal ob einer gesund ist, krank oder rekonvaleszent.“ Vernünftige Ernährung ist die bewährteste Gesundheitsvorsorge. Am besten ist es, selbst zu kochen mit Lebensmitteln vom Wochenmarkt.

Wissenschaft und Medizin haben aus der COVID-19-Krise viel gelernt über die unterschiedlichen Stufen der Immunantworten unseres Abwehrsystems … und warum nicht alle Menschen, die dem Virus ausgesetzt sind, infiziert werden und nicht alle erkrankten schwere Atembeschwerden entwickeln. 30 Mikronährstoffe haben in der Phase der Abwehr eine große Rolle der Stärkung und im Falle einer Erkrankung bei den Rettungsmaßnahmen eines angegriffenen Organismus.

In aller Regel wird höchstens auf 18 Mikronährstoffe verwiesen, sobald über die Notwendigkeit der Versorgung mit Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelemente, Enzymen, Fettsäuren und Aminosäuren aufgeklärt wird.Allerdings geschieht dies viel zu selten. Vermutlich jede dritte betroffene Person ist ahnungslos in Bezug auf ihre eklatanten Ernährungsdefizite.

Das sind 18 klassische Immunstoffe:

• Calcium

• Chrom

• Eisen

• Jod

• Magnesium

• Selen

• Zink

• Vitamin A

• Vitamin B1 mit der wissenschaftlichen Bezeichnung Thiamin

• Vitamin B2 mit der wissenschaftlichen Bezeichnung Riboflavin

• Vitamin B6 mit der wissenschaftlichen Bezeichnung

• Vitamin B12 mit der wissenschaftlichen Bezeichnung

• Vitamin C

• Vitamin D

• Vitamin E

• Vitamin B9 mit dem Eigennamen Folsäure

• Vitamin H, bekannt als Biotin

• Vitamin B5, dessen Bezeichnung Pantothensäure mit der griechischen Silbe pan in seinem Namen für ganz, umfassend.

Seit zwei Jahrzehnten belegen Studien von vor allem Befürwortern der Anti-Aging-Medizin, dass sechs weitere Mikronährstoffe völlig unverzichtbar sind, wenn ein Organismus fit bleiben soll. Es sind

• Betain

• Cholin

• Glutathion

• Kalium

• Kupfer

• und die Hauptsubstanz der Rotweinmedizin Resveratrol.

Aktuell im Krisenjahr 2020 meldeten sich engagierte Präventivmediziner in ihrem Bestreben, den Eintritt von schweren Erkrankungen gerade während der Bedrohung durch ein Coronavirus möglichst zu vermeiden, mit weiteren Empfehlungen. Hier sind sie: • Spermidin • Silizium • Melatonin • Maca.

Eine Sonderrolle nimmt das Vitamin D ein. Es ist wie alle anderen eine verzehrbare Substanz, entsteht aber unter freiem Himmel jedoch auch in der Haut. Das rückt es in die Nähe unserer Hormone. Jede Quarantänephase in den eigenen vier Wänden erhöht jedoch die Wahrscheinlichkeit eines Mangels. Unabhängig von seiner Quelle ist es ein besonders potenter Mitstreiter im Immunsystem. Wissenschaftliche Studien aus den letzten zehn Jahren unterstreichen sehr zahlreiche Wirkungen zur Krankheitsabwehr. Diese Substanz verstärkt die uns angeborenen Immunkräfte und hemmt andrerseits Überreaktionen unserer individuell erlernten Abwehrreaktionen. Das ist eine eminent wichtige Schutzleistung. Sobald eine Körperpolizei eigene Organe attackiert, sind leider schwerere Folgen als sie von der ursprünglichen Erkrankung zu befürchten.

 

Das sind die bedeutendsten Quellen:

Algen, Ananas, Apfel, Artischocke, Austern, Avocado, Banane, Bärlauch, Beeren, Rote Bete, Bier, Bierhefe, Birne, Blumenkohl, Bohnen, Brennnesseln, Brokkoli, Butter aus Weidemilch, Champignons, Chilli, Chinakohl, dunkle Schokolade, Eier, Erbsen, getrocknete Feigen, Fenchel, rotes Fleisch, fermentierte Speisen Kimchi, Sauerkraut, Joghurt, Tempeh, die meisten Früchte, Geflügel, Gelée Royal, Gemüse, Grapefruit, Grünkohl, Hartkäse, Hefe, Heilbutt, Ingwer, Joghurt, Kabeljau, Kakaopulver, Kalbfleisch, Kalbsleber, kalt gepresste Pflanzenöle mit ungesättigten Fettsäuren, Karotte, Kartoffeln, Kirschen, Kiwi, Knoblauch, Kohl, Kümmel, Kürbiskerne, Leber, Lebertran, Leinsamen, Linsen, Löwenzahn, Mais, Makrelen, Mandeln, Mangold, Milch, Miso, Meerrettich, Mohnsamen, Molke, Naturreis, Nieren, Nüsse, Orangen, Paprika, Petersilie, Pflaumen, Pilze, Quinoa, Rettich, Rinderleber, Rosinen, rotes Fleisch, Sanddorn, Sardinen, Sauerkraut, Schwarzwurzeln, Sellerie, Senfkörner, Shrimps, Sojabohne, Sojabohnen, Sonnenblumenkerne, Spargel, Spinat, Sprossen, Tofu, Tomate, Trauben, Trockenfrüchte, Vollkorngetreide, Wasserkresse, Wassermelone, Wildlachs und Zitrusfrüchte.

Auch in Kaffee, Tee, Rotwein und Bier. Maca und Kurkumin kommen in eigenen Pflanzen vor. Wenige Substanzen werden von günstigen Darmbakterien produziert.

Alle hier genannten Substanzen müssen dem Organismus entweder mit der Nahrung zugeführt werden, oder unser Essen muss jene Substanzen erhalten, aus denen im Körper Vitamine, Aminosäuren, Enzyme mit gewünschten biochemischen Wirkungen im Körper und Hormone gebildet werden können. Das gelingt nur unter günstigen Bedingungen, für die wiederum andere Mikronährstoffe die Voraussetzung sein können.

Auf die Krankheitsabwehr trifft der Begriff Teamplay stärker zu als auf eine Fußballmannschaft. Substanzen interagieren.

Mikronährstoffe interagieren und beeinflussen sich untereinander. Sie verstärken die Effekte anderer Stoffe und machen sie vielleicht überhaupt erst möglich. Das ist die vorrangige Rolle der essenziellen Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente. Oder sie haben einen eher bremsenden Effekt, weshalb Chronobiologen es für richtig halten können, bestimmte Stoffe etwa acht Stunden voneinander zu distanzieren. Fällt eine Funktionsgruppe aus, sind die anderen oder Teile davon nicht unberührt.