Dr. Max Holstein
Krankfeiern - Der Report
Wie mache ich am besten krank? Die besten Angaben beim Arzt!
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Inhaltsverzeichnis
Titel
Krankfeiern - Der Report
Wenn ein Buch in die richtigen Hände fällt...
Die Arztpraxis
Krankheiten
Was kannst du machen, wenn du nicht krankenversichert bist?
Tricks und Tips
Impressum neobooks
Krankfeiern - Der Report
Vorwort............................................................................................................................................Seite 02
Die verlorene Zeit............................................................................................................................Seite 03
Zur Sprache......................................................................................................................................Seite 04
Teil 1 - Zur Einführung in den Problemkreis
Die Arztpraxis................. ..................................................................................................................Seite 05
Der Gang zum Arzt...........................................................................................................................Seite 06
Woran erkennen Mediziner Simulanten?...........................................................................................Seite 07
Teil 2 Spezieller Teil - "Krankheitsbilder" leicht gemacht
Niedriger Blutdruck ...........................................................................................................................Seite 08-09
Migräne..............................................................................................................................................Seite 10
Gehirnerschütterung...........................................................................................................................Seite 11-12
Magenschleimhautentzündung...........................................................................................................Seite 13-14
Durchfall, Darmgrippe.......................................................................................................................Seite 15
Blasenentzündung..............................................................................................................................Seite 16
Nieren Becken Entzündung.................................................................................................................Seite 17
Chronische Eierstockentzündung........................................................................................................Seite 18-19
HWS – Syndrom.................................................................................................................................Seite 20-21
Lendenwirbelsyndrom.........................................................................................................................Seite 22
Tennisellenbogen.................................................................................................................................Seite 23
Verstauchung ......................................................................................................................................Seite 24
Weiche Leiste......................................................................................................................................Seite 25
Narbenschmerzen.................................................................................................................................Seite 26-27
Sehnenscheidenentzündung..................................................................................................................Seite 28
Teil 3 - Allgemeiner Teil, Tips und Tricks gegen Arzt und Kasse
Wenn du keinen Krankenschein hast....................................................................................................Seite 29-30
Tricks & Tips 1....................................................................................................................................Seite 31-32
Tricks & Tips 2....................................................................................................................................Seite 33
Warum wohl krank?.............................................................................................................................Seite 34
Psychosomatische Zusammenhänge.....................................................................................................Seite 35
Denn Trott verweigern.........................................................................................................................Seite 36
-01-
Wenn ein Buch in die richtigen Hände fällt...
Aus allen Ecken und Enden tönt uns das Krisen Geschrei der Kapitalisten und ihrer Politiker in den
Ohren. Die Illusionen Tausender Arbeiter, die glaubten, man müsse sich bloß ruhig verhalten und ja nicht
auffallen am Arbeitsplatz, zerplatzten in den letzten Jahren, mit der Aushändigung der
Entlassungspapiere. Gewiß - Rädelsführer. Blaumacher und Saboteure fliegen eher. Doch ihnen gehört
unsere Sympathie - nicht denen, die mit gekrümmtem Rücken als höchstes Glück auf dieser Erde, den
,,Besitz" eines Arbeitsplatzes wähnen. Dieses Broschürchen hat bloß einen Sinn: Diejenigen zu
informieren, die es noch nicht so genau wissen, wie sie ihre läppischen4 oder 5 Wochen Urlaub strecken
können. Gute Krankteirer bringen es auf 3-4 Monate im Jahr. Das Krankfeiern selbst ändert jedoch nichts
am Fabriksystemmoter der Bürohierarchie. Das geht bloß durch gegenseitiges Vertrauen, gemeinsam
langsamer arbeiten, Sabotage und wilde Streiks.
Kein Vertrauen in die Gewerkschaften zu haben, ist schon vernünftig, weicht jedoch oft dem lapidaren
,,man kann ja eh nichts machen". Genau damit überlebt diese Produktionsweise, die heute schon die
technologischen Möglichkeiten unserer wildesten Zukunfts-Fantasien in sich birgt. Die
Gesetzmäßigkeiten des Kapitals - nicht der Mensch,' sondernder maximale Profit als Mittelpunkt jeder
Entwicklung - da ist die Ursache der Krankheit, der Todesfälle am Arbeitsplatz...
»Arbeit macht frei« stand über dem Eingang der Vernichtungslager der Nazis. Zynischer Höhepunkt einer
deutschen Arbeitsmoral. Der alte Trick, für alles Schlechte auf dieser Welt die richtigen Sündenböcke zu
finden, greift angesichts der sonst stehenden Einfachheit, immer wieder. ,,Die Asylanten müssen Granulat
fegen." Da schlägt das Herz des deutschen Spießers wieder höher. ,,Arbeitslose endlich von der Straße
weg - in den Arbeitsdienst". Alles scheint jetzt schon in Ordnung. Recht so, wer nicht arbeitet, soll auch
nicht essen, wieder sagen, unser Staats-Loyaler, mit dem gesunden Menschenverstand. So gibt es wohl
für jede (Arbeits-) Moral eine ,,Rechtfertigung". Doch wir verweigern uns diesen Diskussionen, heben
nur den Arm und weisen in die Richtung: »Schuttplatz der Geschichte« Hier nehmen wir den Faden
wieder auf. So kann dieses Broschürchen eine subversive Kraft werden, wenn es gemeinsam angewandt
wird. Wenn der dumme Meister einem einschüchtern will, am nächsten Tag hat man eine Erkältung.
Wenn die Zeiten am Band verschärft werden, ja, da muß man doch krank werden, wenn der Bürostreß
zunimmt, Gastritis kriegen...
DIE VERLORENE ZEIT
vor dem tor zur fabrik
hält der arbeiter plötzlich an
das schöne Wetter hat ihn am rock gezupft
und als er sich umwendet
die sonne betrachtet
die rot leuchtet und beendet
lächelt im bleigrauen himmel
zwinkert er ihr vertraulich zu
sag kamerad sonne
meinst du nicht auch
man sollte verdammt bedenken
einen solchen tag
dem chef zu schenken
Jacques Prevert
Zur Sprache!
Unsere Sprache ist, wie die meisten Sprachen, die der Herrschenden.
Wir fänden es gut, eine eigene Sprache mit eigenen Begriffen zu haben, die unserer Utopie näher
kommt. Das gelingt uns aber nur in Ansätzen. Ein besonderer Punkt ist die Unterdrückung der
Frauen in der Sprache. Zumeist wird bei Berufsbezeichnungen nur die männliche Form
angegeben. Es wird davon geredet, daß jemand zum Arzt geht, auch wenn das in Wirklichkeit
eine Ärztin ist. Die Aufzählung von solchen Beispielen ließe sich endlos fortsetzen.
Die andere Form aber, immer die weibliche und männliche Form auszuschreiben, mindert
manchmal die Verständlichkeit, ist aber auf jeden Fall mehr Arbeit.
Eine Lösung bieten hier wohl nur neue Begriffe. Wir haben auch nach neuen Begriffen z.B. für
Arzt/Ärztin gesucht, aber keine befriedigenden gefunden (die Spritze, Weißkittel,
Kontrollärztin).Aber wenn wir dann z.B. Facharzt/Ärztin sagen wollten, wurde es mit den
Begriffen schon schwierig. Eine laue Lösung aus diesem Dilemma ist der Weg, den wir auch in
der Broschüre beschreiben:
Wir reden manchmal von dem Arzt, dem Facharzt, dem Patienten usw., an anderer Stelle von der
Ärztin, der Fachärztin, der Patientin. Das heißt dann nicht, daß damit eine Frau oder ein Mann
gemeint ist. Es steht immer für beide.
Die Arztpraxis
Die Arztpraxis: Hexenküche, Folterkammer, Mythos, Reparaturwerkstatt, Dienstleistungsbetrieb,
Nepplokal? Ärzte haben oft ein eigenartiges Image. Unter der Vorstellung, daß sie »heilen«,
dürfen sie über weite Strecken über das Leben der Patienten entscheiden. Ob sie
krankgeschrieben werden müssen, auch wenn sie nicht wollen, oder nicht, obwohl sie sich nicht
wohl fühlen, ob sie jetzt gerade ins Krankenhaus müssen, auch wenn sie gerade mal verreisen
wollen. Obwohl es um wichtige Entscheidungen geht, wird
dem Patienten fast nichts erklärt, sondern mit »es muß sein« abgehackt. Auch wenn die
Entscheidung des Arztes ein Irrtum war, der Patient nicht geheilt wird, oder nach der
überflüssigen Operation das Krankenhaus als Verstümmelter verläßt, erfährt er es entweder gar
nicht oder die Fehlentscheidung wird oft genug auch nachträglich stocksteif für richtig erklärt.
Medizin, wie sie gehandhabt wird, funktioniert sowieso nur als Reparaturbetrieb. Daher ist das
Wenigste, was man erwarten kann, die gleiche Aufklärung und Entscheidungsfreiheit wie b