Heimvernetzung leicht gemacht

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Heimvernetzung leicht gemacht
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Heimvernetzung leicht gemacht

Mit diesen Praxis-Tipps können Sie Ihr Vorhaben optimal planen, umsetzen und nutzen

von Dr. Holger H. Stutzke und Ute Samenfink

Diese 7 Symbole erleichtern Ihnen das Lesen:

Mit den folgenden 7 Gestaltungselementen werden Sie auf besondere Textstellen aufmerksam gemacht. Im Folgenden ist die jeweilige Bedeutung kurz dargestellt. Das Ende eines Gestaltungselementes zeigt Ihnen das Ausrufezeichen am rechten Rand an.

Tipp!

Der Tipp macht Sie auf praktische Hinweise aufmerksam.

Vorsicht!

Hier werden Sie Besonderheiten aufmerksam gemacht.

Definition!

So erkennen Sie Erläuterungen zu Fachbegriffen sofort.

Quick-Check!

Anhand der Checklisten prüfen Sie geschwind, ob die Einstellungen oder Vorgaben vollständig oder richtig gesetzt sind. Einfach den entsprechenden Aufzählungspunkt kennzeichnen. So haben Sie immer alles im Überblick.

Schritt-für-Schritt!

1 Die Schritte-Anleitungen erläutern Ihnen auf einfache Weise, welche einzelnen Schritte Sie nacheinander durchführen müssen, um an das Ziel zu kommen.

2 Einfach nachmachen - fertig!

Muster-Formular!

Hier werden Sie auf Formulare hingewiesen, die Sie ausdrucken und als Vorlage nutzen können.

Auf einen Blick!

Am Ende eines Kapitels werden die wichtigsten Aussagen zusammengefasst.

Hinweis: Sämtliche in diesem Buch verwendeten Fotos und Abbildungen wurden von den Autoren selbst erstellt.

Impressum

Heimvernetzung leicht gemacht

Dr. Holger H. Stutzke und Ute Samenfink

Copyright 2012 Dr. Holger H. Stutzke, Ute Samenfink

published at epubli GmbH, Berlin www.epubli.de

ISBN 978-3-8442-2878-6

1 Einleitung

Über ein Netzwerk in den eigenen vier Wänden hat um das Jahr 2000 herum noch niemand ernsthaft nachgedacht. Netzwerke gab es im Unternehmen, um PCs, Server und sonstige Geräte nutzen zu können - aber zu Hause? Da gab es weder die Notwendigkeit noch die Möglichkeiten.

Heute ist dies anders! Mittlerweile gibt es fast überall Internet-Zugänge in vernünftiger Geschwindigkeit, neue Geräte wie kleine Notebooks, Tablet-PCs, Smartphones, Spielekonsolen und andere Geräte sind auf den Markt gekommen und können das Internet nutzen. Und mit Blick auf die Unternehmen sind auch Organisationsformen wie das Home Office möglich geworden und werden im Sinne der „Work-Life-Balance" genutzt. Und dies sind nur ein paar Beispiele für die neuen Entwicklungen und Veränderungen in den letzten Jahren.

Ebenso ist es heute üblich, mehrere PCs zu Hause zu nutzen, vom Stand-Alone-PC bis hin zu Notebook und Smartphone. Auch hat heute häufig jedes Familienmitglied seinen eigenen PC, und gleichzeitiges Surfen im Internet ist der Regelfall.

Überhaupt stellt die jederzeitige Erreichbarkeit heute eine der zentralen Anforderungen dar: Unabhängig von Ort und Uhrzeit zu sein und trotzdem jederzeit Informationen abzurufen und auszutauschen scheint oftmals lebensnotwendig.

Darüber hinaus ändert sich auch die Technik des Haushalts nach und nach: Immer mehr Geräte können elektronisch angesteuert und verwaltet werden, vom Fernseher über das Radio bis hin zur Rollladensteuerung, Heizung und Lichttechnik.

All dies geht natürlich nicht ohne ein funktionierendes und alle Komponenten und Geräte berücksichtigendes heimisches Netzwerk: Was nützt es, tolle neue Geräte mit InternetAnschluss oder WLAN-Zugang zu haben, aber keine Nutzungsmöglichkeit, weil Internet-Anschlussdosen oder ein Funknetzwerk per WLAN fehlen? Ein Netzwerk in den eigenen vier Wänden wird also immer wichtiger, und Sie müssen sich in Zweifelsfall Gedanken darüber machen, wie Sie so etwas kostengünstig und zuverlässig realisieren: Planung, Aufbau und Nutzung sind dabei keineswegs trivial, da Sie sowohl technische Faktoren als auch Kosten und letztlich die Bedienung einbeziehen müssen.

Daher haben wir in diesem Buch alle wichtigen Informationen zusammen getragen und beschreiben, was Sie tun müssen, um Ihre vier Wände effektiv und nutzbringend zu vernetzen -von der Verlegung von Netzwerkkabeln bis hin zur Einbindung der Haustechnik. Und auch die Technik für Senioren beschreiben wir, da bei diesem Personenkreis Sicherheit und Komfort im Vordergrund stehen.

So erhalten Sie in Form eines schnellen, aber umfassenden Überblicks alle Informationen, die Sie für die Planung, Umsetzung und Nutzung Ihres Heimnetzwerkes brauchen.

Dieses Buch richtet sich an alle Leserinnen und Leser, die sich mit dem Thema Heimvernetzung beschäftigen und gerade die Planungen und Vorbereitungen der Umsetzung selbst durchführen möchten.

Dieser Ratgeber zeigt Ihnen,

 was der Sinn der Heimvernetzung ist, und wie Sie davon profitieren können.

 wie Sie PC, Heimelektronik, Haustechnik, Haushaltsgeräte und Sicherheitstechnik miteinander vernetzen und gemeinsam nutzen können.

 wie Sie in das Netzwerk Partner einbinden, um beispielsweise die Sicherheit von Personen sowie Haus und Wohnung zu gewährleisten.

 Wie Sie auch als Seniorin oder Senior von den Möglichkeiten der Vernetzung profitieren und so Komfort und Sicherheit bedeutend verbessern können.

Sie sehen: Heimvernetzung ist nicht ganz einfach und bedeutet, dass Sie sich ausführlich sowohl mit dem Gesamtthema als auch den einzelnen in die Vernetzung einzubeziehenden Komponenten beschäftigen müssen.

In diesem Werk erfahren Sie, wie es geht und erhalten viele praktische Ratschläge für die Umsetzung.

2 Intelligentes Zuhause: Sinn und Zweck der Heimvernetzung

Im Haushalt sind heute deutlich mehr und andere Geräte vorhanden als früher. Und die Anforderungen an die Geräte, aber auch die im Hintergrund laufenden Vorgänge sind deutlich gestiegen: Gerade die junge Generation erwartet heute, dass überall der Internet-Zugang möglich ist, dass Musik und Videos aus dem Internet geladen werden können und dass der Austausch von Informationen in Echtzeit über PC, Notebook, Smartphone etc. ständig möglich ist.

Und - ehrlich gesagt - ergeben sich auch eine ganze Menge Vorteile durch diese neue Technik: Unabhängigkeit von Zeit und Raum, Zugriff auf die eigenen Daten von überall, jederzeitige Kommunikation mit Freunden, Verwandten etc.

Doch damit das alles so funktioniert, müssen die Voraussetzungen da sein. Und das bedeutet, dass auch das eigene Zuhause angepasst werden muss, um die verschiedenen vorhandenen Geräte sinnvoll miteinander zu verbinden und so letztlich die Vorteile daraus zu ziehen.

„Heimvernetzung" ist somit ein Stichwort, das immer mehr Benutzer und Benutzerinnen der aktuellen und zukünftigen Technik berücksichtigen und letztlich für sich umsetzen müssen. Was dies bedeutet, wie Sie Ihr Heimnetzwerk richtig planen und umsetzen, und welche Vorteile Sie daraus ziehen können, erfahren Sie in diesem Buch.

Schauen Sie sich zunächst einmal die Vor- und Nachteile der Heimvernetzung an.

2.1 Vor- und Nachteile der Heimvernetzung

Bisher gab es als „echtes" Netzwerk-Gerät das Telefon. Dieses war (und ist es noch immer) im physischen Sinne an ein Netzwerk angeschlossen, das letztlich den Globus umspannt. Und von früher kennen Sie auch, dass Sie neben dem Telefonapparat so lange ausharren mussten, bis Ihr Gespräch beendet war. Das machte oftmals keinen Spaß!

Ebenso mussten Sie manchmal vor dem Telefonapparat sitzen und warten, bis der erwartete Anruf endlich einging. Auch dies war eher unbefriedigend und oftmals Zeitvergeudung.

Und dann gab es da noch das Faxgerät. Mit diesem konnten Sie immerhin schnell Dokumente hin- und hertransportieren. Mehr aber auch nicht.

Fernsehen und Radio waren sowieso eine ganz andere Welt und wurden völlig unabhängig von den anderen Geräten genutzt. Ebenso die weiteren Haushaltsgeräte. Von Vernetzung keine Spur!

Heute, mit allgegenwärtiger Verfügbarkeit des Internets, wächst alles mehr und mehr zusammen und bietet entscheidende Vorteile:

 Sie können mit mobilen Endgeräten überall telefonieren,

 Sie sind auch außer Haus jederzeit erreichbar,

 Sie können Anrufe um- und weiterleiten,

 Sie können Informationen jederzeit abrufen oder senden,

 Sie können (fast) überall Ihr „virtuelles Büro" aufmachen

 und sind so wesentlich unabhängiger, aber auch erreichbarer.

Durch die neue Technik ist es jetzt möglich, auch Fernsehen über das Internet zu liefern: Sie haben mehr Programme zur Auswahl, und das auch noch in besserer Qualität. Ebenso können Sie Sendungen zu der Uhrzeit anschauen, wann Sie es wollen, da diese unabhängig von Programmschemata zu jeder Zeit direkt über das Internet geliefert werden können.

Auch die Ansteuerung von Haushaltsgeräten und der notwendigen Sicherheitstechnik in und um das Haus ist heute kein Problem mehr - vorausgesetzt, Sie setzen die entsprechende Technik ein und haben Ihre vier Wände mitsamt den entsprechenden Geräten miteinander vernetzt. Dazu aber später mehr.

Die Vorteile der Heimvernetzung liegen also auf der Hand. Aber auch die Nachteile sollen nicht verschwiegen werden:

 Zeit- und Kostenaufwand für die Planung und Umsetzung,

 jederzeitige Erreichbarkeit,

 

 Verdichtung von Informationen und

 Informationsüberflutung können die Folgen sein.

Hier kann aber intelligente Planung helfen, vorwiegend die positiven Aspekte zu nutzen.

Wie das geht, erfahren Sie in vielen Tipps und praktischen Hinweisen und Beispielen in den folgenden Abschnitten.

2.2 Voraussetzung: Schneller Internet-Zugang

Eine grundlegende Voraussetzung muss für die Heimvernetzung gegeben sein: Ein Internet-Zugang mit „vernünftiger" Geschwindigkeit. Ein Anschluss mit ca. 6.000 kBit/s reicht dabei für Arbeit, eMail und Surfen im Internet durchaus schon aus, ist aber für Fernsehen über das Internet nicht genug.

Heute verfügbar sind DSL-Geschwindigkeiten von 25.000, 50.000 und mehr als 100.000 kBit/s, also VDSL-Geschwindigkeit).

Letztere ist auch Voraussetzung für viele der neuen, über das Internet gelieferten Dienste: Fernsehen über das Internet, gleichzeitige Aufzeichnung von Sendungen, Telefonieren, Surfen und beispielsweise eMails abrufen funktionieren nur, wenn die Internet-Geschwindigkeit dies zulässt.

Quick-Check!

Überlegen Sie also, ob folgende Bedingungen für Sie zutreffen und ermitteln Sie die entsprechenden Werte:

 Schnelles Internet: wie hoch ist die gelieferte InternetGeschwindigkeit?

 Können Sie Ihren Vertrag ändern, um eine höhere Geschwindigkeit zu bekommen?

 Sind alternative Zugangstechniken verfügbar (LTE etc.)?

Danach geht es auch schon an die Planung.

2.3 Der Start: So planen Sie Ihr Vorgehen

Die Planung des heimischen Netzwerks erfordert von Ihnen einiges an Überlegung: Der Internet-Router mit dem richtigen Leistungsumfang muss gefunden werden - schließlich ist er der Dreh- und Angelpunkt des gesamten Netzwerks.

Und es geht natürlich darum, einerseits Netzwerkkabel zu den „richtigen" Stellen in den eigenen Räumlichkeiten zu verlegen, und andererseits die einzubindenden Geräte und Funktionen zu berücksichtigen - ggf. bis hin zu Haushaltsgeräten und der Eigenheim-Steuerung.

 Machen Sie also einen genauen Plan, d. h., erst einmal eine Übersicht über die vorhandenen Räume und die benötigten Netzwerk-Anschlüsse.


Abb. 1 Ein Internet-Router mit WLAN-Funktionalität ist die Basis des Netzwerks.

Im zweiten Schritt beantworten Sie die folgenden Fragen:

 Welche Internet-Geschwindigkeit wird bei Ihnen derzeit angeliefert und was kostet dies? Für Surfen in halbwegs vernünftiger Geschwindigkeit sollte die DownloadGeschwindigkeit mindestens 6.000 kBit/s betragen. Bei geringerer Geschwindigkeit treten höhere Wartezeiten auf, und Dienste wie Fernsehen über das Internet sind ohnehin erst ab 16.0000 bis 25.000 kBit/s möglich.

Prüfen Sie also, ob Sie ggf. kostengünstig auf ein anderes Tarifmodel wechseln können und, ob Ihr Router für höhere Geschwindigkeiten ausgelegt ist (ggf. müssen Sie das Modell wechseln!).

 Wollen oder müssen Sie Ihre Telefone mit ins Netzwerk einbinden? Wenn ja, planen Sie die entsprechenden Anschlussdosen ein und berücksichtigen Sie dies bei der Entscheidung für einen Internet-Router. Dieser sollte dann einen Anschlussmöglichkeit für Telefone bzw. Telefonanlagen haben und auch eine eigene Telefonanlage inkl. DECT-Funktionalität (für schnurlose Telefone) beinhalten.

 Haben Sie einen analogen oder einen ISDN-Anschluss? Ihr Internet-Router sollte dem entsprechend sowohl analoge als auch ISDN-Telefone ansteuern können.

 Besteht die Möglichkeit, dass Sie auf Ihren analogen oder ISDN-Telefonanschluss komplett verzichten und stattdessen einen so genannten „IP-Anschluss" nutzen? Bei letzterem wird der gesamte Telefon- und Faxverkehr über das Internet geleitet. Für den Kauf Ihres InternetRouters sollten Sie also berücksichtigen, dass dieser auch mit IP-Anschlüssen umgehen kann. Prüfen Sie die Beschreibung des Gerätes entsprechend, oder lassen Sie sich beraten.

 Besitzen Sie ein Faxgerät, und möchten Sie dieses in Ihr Netzwerk einbinden? Wenn ja: Sehen Sie entsprechende Anschlussdosen inkl. der notwendigen Kabel vor. Prüfen Sie bei der Auswahl des Internet-Routers aber auch, ob dieser eine integrierte Funktion für den Faxempfang bietet. Damit können Sie nämlich ggf. auf den Dauerbetrieb Ihres Faxgerätes verzichten. Dazu erfahren Sie im Kapitel 4 noch mehr.

 Wollen Sie WLAN, also das drahtlose Netzwerk, nutzen? Wenn ja, müssen Sie sich einen Internet-Router mit WLAN-Funktion kaufen.

 Stellen Sie auf jeden Fall fest, ob und wo Sie ggf. einen WLAN-Repeater brauchen, also einen Verstärker, um sonst nicht oder nur schlecht erreichbare Bereiche abzudecken. Überlegen Sie alternativ, ob Sie die „Powerline"-Technik nutzen wollen.

 Brauchen Sie in Ihrem Heimnetzwerk die höchste Übertragungsgeschwindigkeit (Gigabit-LAN)? Gegebenenfalls müssen Sie sich einen Internet-Router anschaffen, der diese Geschwindigkeit an seinen Netzwerk-Anschlüssen bieten kann.

 Wollen Sie einen Netzwerk-Speicher nutzen, um beispielsweise Musik oder Videos über das Netzwerk zu verteilen? Und wollen Sie Online-Speicherplatz einsetzen, um Ihre Daten zu sichern oder über das Internet zugänglich zu machen? Wenn ja, kaufen Sie sich einen Internet-Router, in den Sie z. B. einen USB-Speicherstick oder eine USB-Festplatte einstecken können und der die Funktion als „Medienserver" bietet.

 Wollen Sie Ihren Fernseher ans Netzwerk anschließen? Hinterfragen Sie zunächst, welche Funktionen Sie über den Fernseher nutzen: Internet-Zugang, Musik hören oder Videos abspielen vom Medienserver? Oder wollen Sie Radio und Fernsehen komplett über das Internet geliefert bekommen? Auch hier hängt das Gelingen von der Ausstattung des Routers, aber auch von derjenigen Ihres Fernsehers ab. Und einen entsprechenden Tarif bei Ihrem Internet-Anbieter müssten Sie auch buchen.

 Wollen Sie Ihre häusliche Sicherheitstechnik mit ins Netzwerk einbinden? Dies kann z. B. eine Überwachungskamera sein, aber auch komplexe Technik zur Haussteuerung. Nehmen Sie die entsprechenden Wünsche und Anforderungen in Ihre Planungen mit auf. Berücksichtigen Sie dafür sowohl die entsprechenden Netzwerk-Dosen als auch die ansonsten notwendigen Anschlüsse bis hin zu zusätzlichen Stromanschlüssen.

 Wollen Sie Haushaltsgeräte ins Netzwerk einschließen? Wenn ja, prüfen Sie zunächst, welche Geräte dies heute oder zukünftig sein sollen, und wo Sie dafür entsprechende Netzwerk- und Stromanschlüsse brauchen.

Sie merken: Die Netzwerk-Planung kann ziemlich aufwändig und zeitintensiv sein. Nutzen Sie ggf. herkömmliche Techniken wie Millimeterpapier, um alles aufzuzeichnen und um Geräte und Anschlüsse kenntlich zu machen. Und Sie sehen: Vieles hängt von der richtigen Auswahl des Internet-Routers ab! Dieser sollte alle gewünschten Funktionen bieten, aber auch zukunftssicher und vor allem leicht bedienbar sein! Dazu aber im Kapitel 7 noch mehr.

Wenn Sie alles geplant und aufgezeichnet haben, haben Sie auch schon einmal einen ersten groben Überblick über die anstehenden Aufgaben zur Umsetzung.

Sie können nun daran gehen, die benötigten Netzwerkkabel, die Netzwerk-Dosen und sonstigen Teile zu besorgen. Worauf Sie achten müssen erfahren Sie in den folgenden Tipps.

2.3.1 Infrastruktur planen: Wie viele Kabel brauche ich?

Wenn Sie mit Ihren „Netzwerk-Planungen" weiter fortgeschritten sind, geht es irgendwann auch um die Frage „Wie viele Kabel brauche ich eigentlich?". Die Antwort hängt von mehreren Faktoren ab:

 Der Größe Ihrer Räumlichkeiten,

 der Anzahl der geplanten Netzwerk-Dosen bzw.

 der Anzahl der ins Netzwerk einzubindenden kabelgebundenen Geräte.

Grundsätzlich ist es sinnvoll, einen zentralen Punkt zu definieren, an den die Netzwerkkabel zusammen laufen. Dann ist es einfacher, den Überblick zu behalten und die Versorgung der einzelnen Dosen sinnvoll zu steuern (siehe auch im Kapitel 3.1.2 die Erläuterungen zum „Patchfeld").

So klappt die Planung:

Schritt-für-Schritt!

1 Legen Sie fest, in welchen Räumen Sie an welchen Stellen Netzwerk-Dosen brauchen.

2 Überlegen Sie dabei, ob Sie pro Dose einen oder zwei Anschlüsse („Ports") benötigen. Jeder Netzwerk-Anschluss braucht nämlich sein eigenes Kabel! Bei zwei Anschlüssen pro Dose verdoppelt sich so schon die benötigte Kabellänge.

3 Ziehen Sie im Bedarfsfall (oder zur Vorsorge für zukünftige Entwicklungen) auch Netzwerkkabel zum Fernseher, zur Radioanlage, in die Küche, zu Haushaltsgeräten und in jedem Fall auch in die Kinderzimmer.

4 Berücksichtigen Sie Netzwerk-Dosen in Nebenräumen wie ggf. der Autogarage.

5 Messen Sie die Strecken vom Router bis zur jeweiligen Dose genau aus. Berücksichtigen Sie Kurven, Ecken, aber auch Möglichkeiten wie die Verlegung der Kabel hinter Stuckleisten. Addieren Sie alle Längen auf und geben Sie 10% Reserve dazu. Damit dürfte dann der Verlegung nichts im Wege stehen.


Abb. 2 Netzwerkkabel können auch unsichtbar hinter Stuckleisten verlegt werden.

Muster-Formular!

Tragen Sie in die folgende Übersicht einfach ein, welche Hardware Sie in welcher Menge benötigen - die PCs bzw. Notebooks haben wir hier allerdings nicht mit aufgenommen! So vergessen Sie nichts. Sie können die Liste dann später noch ergänzen, wenn es um die zusätzlichen Möglichkeiten der Vernetzung und die dafür benötigten Teile geht:


Zunächst geht es aber im Rahmen der Vorbereitung der Bauarbeiten um die Beschaffung der notwendigen Materialien. Auch dabei müssen Sie verschiedene Grundlagen und technische Standards beachten, um Ihr Netzwerk den aktuellen Standards anzupassen und auch zukunftssicher zu gestalten.