Koffi & Bitacola - Band 1: Koffi sucht einen Freund

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Koffi & Bitacola - Band 1: Koffi sucht einen Freund
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Koffi & Bitacola - Band 1: Koffi sucht einen Freund

Zwei ungleiche und unglaubliche Detektive aus Afrika und ihre spannenden und lustigen Abenteuer

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Band 1: Koffi sucht einen Freund

Vorwort:

Koffi sucht einen Freund

Vorschau: Band 2

Über den Autor und sein bewegtes Leben

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Impressum neobooks

Band 1: Koffi sucht einen Freund

Die lustigen und spannenden Detektiv-Abenteuer von Koffi, einem fünfjährigen Kind mit übernatürlichen Kräften, und seinem neuen Freund Bitacola, dem kleinen Affen.

„Hallo lieber Affe, mein Name ist Koffi, ich suche einen Freund, willst Du mein Freund werden?“



Ich danke meinen Kindern Sankara (8) und Marah-Noussi (6), die die Idee hatten, mein Buch selber zu illustrieren und es nicht einem Profi zu überlassen. Sie waren die ersten Fans dieser Geschichte und haben mit viel Freude und Spaß die wundervollen Bilder gemalt, als sie sieben und fünf Jahre alt waren.

Danke für eure Zeit, eure Mühe und eure Begeisterung!

Vorwort:

Geschichten aus anderen Ländern und Kulturen bereichern die Kultur und erweitern den Horizont hiesiger Kinder, die davon profitieren und sehr viel lernen können

Kinder unterschiedlicher Kulturen leben miteinander, sie sehen sich in der Schule, auf dem Sportplatz, treffen sich zum Spielen und bei Geburtstagen. Durch die Medien sehen sie andere Kinder in anderen Ländern und wollen zum Beispiel wissen, wie Kinder in Afrika oder in Asien oder in Südamerika leben. Gehen sie auch in den Kindergarten? Was essen sie, wie und was spielen sie? Wie ist der Alltag mit ihren Papas und Mamas? Solche Fragen sind für Kinder, Mädchen wie Jungen, Jugendliche und sogar auch für Erwachsenen sehr spannend. Das habe ich immer gemerkt anhand von Fragen, die sie mir und meinen Kinder stellten. Wenn ich Geschichten über Afrika erzähle, über meine Kindheit, Abenteuer, was ich erlebt habe, und wie ich als Kind gelebt habe, lassen sie alles stehen, um mich anzuhören. Auch Tage später stellen sie immer noch Fragen dazu, oder wollen, dass ich wieder eine Geschichte erzähle. Ihre Eltern sprechen mich auch an, was bedeutet, dass sie die Geschichten ihren Eltern weitererzählt haben.

Die Erziehungswissenschaftlerin Margarete Blank-Mathieu schreibt in ihrem Artikel „Geschlechtsspezifische Aspekte im Bilderbuch“ über die pädagogischen Erwartungen an Kinderbücher, insbesondere an Bilderbücher aus anderen Ländern und Kulturen (zu finden in Dr. Martin R. Textors Online-Handbuch „Kindergartenpädagogik“ unter www.kindergartenpaedagogik.de):

Kinder lieben es, in Gedanken in fremde Länder zu reisen, sich mit anderen Kulturen auseinanderzusetzen. Die Geschichte eines Kindes in einem fremden Erdteil ist für Jungen und Mädchen besonders interessant. Wie leben Kinder in Afrika und Indien, wie sehen Indianerkinder aus und was machen deren Mütter und Väter? Gehen Kinder in anderen Ländern auch in den Kindergarten? Solche Fragen sind für Kinder spannend und werden gerne durch eine Bilderbuchdarstellung immer wieder neu thematisiert. Kinder können an solchen Bilderbüchern lernen, daß eine Männer- und Frauenrolle nicht festgelegt ist, daß es viele Möglichkeiten (und Notwendigkeiten) gibt, wie Männer und Frauen, Jungen und Mädchen leben.

Meine Kinderromane, die auch für die Erwachsenen sehr interessant sind, erzählen nicht nur phantastische Geschichten, in denen die Kinder über ihr Kind-Sein hinauswachsen und spannende Abenteuer erleben, sondern auch vom Alltag und der Realität von Jungen und Mädchen. Ich zitiere wieder Blank-Mathieu: „in denen sie mit Problemen fertigwerden, Ängste überwinden lernen, Mutproben bestehen und ihre eigenen Fähigkeiten entdecken.“

Ich spreche auf spannende und amüsante Weise reale Themen, die die Menschen und die Zukunft unserer Kinder betreffen an: Werte, Umwelt, Tiere, Lernthemen, Freundschaft, Treue, Zuverlässigkeit, Hilfsbereitschaft, Ärger, Streit, Traurigkeit, Trennung und Versöhnung, Verzeihung, Toleranz, Zusammenhalt, Respekt, Mut, Glaube, Geduld usw.

Meine Bücher zeigen Kindern positive Möglichkeiten auf, lassen sie träumen, stärken ihr Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen, geben ihnen Mut, Neues, Schwieriges zu wagen, sie lernen, das Gute zu erkennen, und sich dafür einzusetzen, sie lernen, für einander da zu sein, und zu wissen, dass sie – obwohl sie jetzt Kinder sind – vieles verändern können, wenn sie erwachsen sind, denn sie sind die Zukunft.

Koffi sucht einen Freund

Koffi war ein kleines Kind, ein fünfjähriges Kind und nicht wie andere in seinem Alter. Sehr früh, noch im Bauch seiner Mutter, hatte er schon geredet und sich über Sachen gewundert, die er im Bauch gar nicht sehen konnte.

Zum Beispiel beklagte er sich, wenn seine Mutter sich bückte: „Aie, ich war beim Einschlafen und gerade in diesem Moment bückst du dich“, sagte er zu seiner Mutter, oder: „Leg dich nicht auf den Rücken, sondern auf die Seite, ich verdaue gerade“, oder auch: „Es ist so kalt, warum musst du immer so früh duschen?“, oder auch: „Es ist so warm, warum musst du so spät duschen?“, oder: „Was isst du gerade so? Ich mag was Scharfes essen, sehr scharf. Ich mag keine süßen Sachen“, oder: „Seid leiser, ihr redet zu laut, ich möchte mich ausruhen“ oder: „Warum hörst du auf, zu singen? Das Lied gefällt mir.“

Schon im Bauch seiner Mutter drohte er: „Was macht da so viel Lärm? Das stört mich“, als die großen Trucks voll beladen mit riesigen Holzstämmen mit hoher Geschwindigkeit durch das Dorf fuhren und oft Unfälle verursachten. „Wenn ich geboren bin, verspreche ich dir, Mama, werde ich all das stoppen!“

Seine Mutter ignorierte öfter diese Selbstgespräche ihres ungeborenen Kindes. Aber da er so laut sprach, dass jeder ihn verstehen konnte, sagten schon alle im Dorf, dass Mama Koni (Liebe) ein Hexenkind im Bauch hätte, ein Kind, das man in Afrika 4-Augen-Kind nennt. Das sind Kinder, die nicht ganz normal sind und sich in andere Welten versetzen können und sie sehen, was wir nicht sehen. Sie hören, was wir nicht hören; wissen, was wir nicht wissen. Sie haben magische Kräfte. Koffi hatte bestimmte übernatürliche Sinne, wie wir sehr bald sehen werden.

Nach ca. 32 Monaten kam Koffi auf die Welt und das war auch schon komisch. Normalerweise bleiben Babys nur 9 Monate in Mamas Bauch. Eigentlich war Koffi 3, aber da er noch zwei Jahre länger im Bauch seiner Mama blieb, sagte er, dass er 5 Jahre alt war. Offiziell war er 3.

Koffi war schon von Anfang an anders. Dass er schon lange reden konnte, wussten alle. Aber dass er auch schon bei seiner Geburt laufen und rennen konnte? Das war eine Überraschung und das bekräftigte seinen Namen 4-Augen-Kind; aber ganz 4-Augen war Koffi nicht. Die anderen zwei Augen waren nicht zu sehen. In Afrika nennt man Menschen mit besonderen magischen Fähigkeiten 4-Augen-Menschen. Sie sehen Dinge, die Menschen mit einfachen zwei Augen nicht sehen können. Man sagt, solche Menschen haben ein unsichtbares Auge hinten am Kopf und ein anderes auf der Stirn genau zwischen den normalen Augen.

Manche sagen aber, dass das vierte Auge der Bauchnabel ist. Sie sagen, dass der Bauch mitdenkt, sieht und redet. Sie meinen, wenn man sehen würde, was der Bauch sieht, würde man viel mehr sehen und deswegen viel mehr wissen. Die anderen Völker nennen es das Bauchgefühl. Die Afrikaner nennen das das Bauchauge.

Man nannte Koffi ein vier-Augen-Kind, weil er einfach zu viel wusste.

Er redete über viele Sachen, die ihn nichts angingen und die er gar nicht vorher wissen konnte. Er redete über Sachen, die geschehen waren, bevor er geboren wurde oder über die, die noch geschehen werden, obwohl ihm niemand davon erzählt hatte.

Und wenn er etwas nicht wusste, stellte er so viele Fragen, bis niemand mehr Lust hatte mit ihm zu reden.

Sein Lieblingszuhörer war sein Opa. Er liebte es, bei seinem Opa zu sein und zu reden, weil der ihn ganz ernst nahm. Er war der einzige, der ihn nicht wie ein kleines Kind behandelte.

Da sein Opa seine Fähigkeit erkannte und wusste, dass Koffi niemals so ruhig sein würde wie die Kinder seines Alters, ahnte er, dass er besonderen Schutz brauchte.

 

Deswegen bekam Koffi von ihm 7 Sachen: einen komischen fünfarmigen Kreisel, eine Flugscheibe, eine kurze schwarze Schnur, eine Caps-Mütze aus Stroh, einen Halb-Rundpfeil und eine kleine Anhänger-Klappe in Pyramidenform (Klappe auf-Klappe zu).

„Was soll ich damit, Opa?“, fragte Koffi.

„Das sind deine Zauberutensilien“, antwortete der Opa.

„Wozu brauche ich sie, Opa?“

„Sie werden dir helfen, mein Kind.“

„Mir helfen, Opa? Warum denn mir helfen? Ich, Koffi, brauche keine Hilfe!“

„Doch, doch, mein Kind. Und wie sie dir helfen? Welches Utensil bei welcher Situation dich rettet? Das wirst du allein herausfinden. Ich rate dir aber, diese bei deinen zahlreichen kommenden Abenteuern immer bei dir zu haben.“

„Abenteuer, Opa?“

„Ho doch, mein Kind. Viele Abenteuer erwarten dich bald. Du wirst um die Welt reisen. Du wirst im Wald gefährliche Tiere treffen. Um Tieren zu helfen und sie zu retten wirst du bösen Menschen begegnen, die viel älter und stärker sind als du. Deswegen muss ich als dein Opa dir helfen, deine Ziele zu erreichen.“

Dort in diesem Dorf sind ältere Menschen sehr weise Menschen und sehr respektiert. Alt sein in Afrika ist etwas Besonderes. Alte Menschen genießen in der Gesellschaft einen besonderen Status, nicht nur weil sie alt sind, sondern weil sie es durch ihr Verhalten verdient haben. Es wäre sehr unhöflich, ihnen zu widersprechen oder ihr Geschenk abzulehnen.

Koffi machte sich darüber kurz Gedanken und sagte dann, um dem Opa zu gefallen: „Danke, Opa.“


„Keine Ursache, Kind, du bist ein sehr intelligentes Kind“, freute sich der Opa.

Koffi hatte keinen Freund. Kein Kind wollte mit ihm spielen, und das störte ihn am Anfang auch gar nicht so besonders. Er interessierte sich auch gar nicht für Kindersachen.

Während andere 5-jährige Kinder immer bei ihrer Mama und mit anderen Kindern waren, war Koffi fast den ganzen Tag unterwegs und beobachtete die Natur, die Tiere und die älteren Menschen.

Jeder in dem Dorf kannte ihn, lachte ihn aus, ließ ihn aber in Ruhe. „Wie geht es dir, kleines 4-Augen-Kind?“, konnte man da hören. „Ich habe nur 2 Au-gen!“, antwortete Koffi. Aber meistens ließ er sich nicht aus der Ruhe bringen, ignorierte alles oder lief einfach davon.


Sein bester Versteckplatz war auf einem Ast eines riesigen Baobabs, den er mit einem Sprung fast fliegend erreichte. Erstaunlich für einen Fünfjährigen. Immer nach dem Mittagessen begab er sich zu seinem Lieblingsplatz, von wo aus er beobachten konnte, wie Männer, Frauen und Kinder die Erde ausgruben, trugen und wuschen.

Er fragte sich immer, warum Menschen die Erde waschen mussten. „Erwachsene Menschen sind komisch“, dachte er. „Und was macht immer der helle Mann dabei, der ständig rumsteht? Seine Haut hat die Farbe des Feuers und sein Gesicht ist so rot“, (er meinte dabei den weißen Mann, den Käufer der Edelmetalle) staunte er.

Abends kurz bevor es dunkel wurde, war er wieder zuhause und erzählte seinem Papa alles, was er am Tag gemacht und gesehen hatte. Seine Mutter wollte dies nie hören, aber sein Papa war immer sehr interessiert zu wissen, was sein Sohn gemacht hatte. Koffi war immer so stolz, dass auch sein Vater ihm richtig zuhören konnte.

Morgens, wenn alle Leute außer Haus waren, begleitete er seine Mama beim Wasser- und etwas zu essen Holen. Normalerweise arbeiteten alle Mamas hier im Dorf. Sie gingen immer wie die Männer sehr früh aus dem Haus und blieben den ganzen Vormittag weg. Sie kamen zurück, wenn die Sonne nicht mehr so wehtat.

Aber seine Mama arbeitete seit einem Monat nicht, weil sie seine kleine Schwester geboren hatte. Auf der einen Seite freute er sich, dass er nun ein großer Bruder geworden war, aber auf der anderen Seite war seine Freiheit nachmittags nach dem Kindergarten ein bisschen eingeschränkt. Als seine Mama gearbeitet hatte, war er auch schon immer sehr früh unterwegs gewesen. Er hasste es, zuhause zu sein wenn es noch hell war, und er hasste es noch mehr, mit Mama auf das Kind aufzupassen und mit ihm zu spielen. „Das ist doch so langweilig!“, meckerte er immer.

Jeden Morgen vorm Kindergartengehen stand er vorm Haus und sah, wie die Kinder in khakifarbenen oder blauen Kleidern vorbei liefen. Das erste Mal war das für ihn merkwürdig, er war schnell zu seiner Mama gerannt und hatte gefragt:

„Mama, Mama!“

„Ja, was ist Koffi? Warum schreist du so laut?“

„Komm mal hierher, komm schnell, Mami!“

„Ha, du schon wieder, warum soll ich kommen? Komm du hierher.“

„Nein, Mami, komm doch, ich will dir was zeigen!“

„Naja, ich kenne dein „Ich will dir was zeigen“ genug.“

„Nein, Mama, diesmal ist es wirklich ernst, komm schnell!“

Seine Mama stand dann irgendwann auf, mit dem Baby auf dem Arm und eilte zu Koffi, der vor dem Haus stand.

„Ja, jetzt bin ich da, Koffi. Was ist denn los? Ich hoffe für dich, dass du eine gute Erklärung hast.“

„Na klar Mama, wie immer. Koffi ist doch ein kluges Kind. Ich will alles wissen.“

„Nun, sagst du mir endlich, warum ich zu dir kommen musste?“

„Mama, warum tragen sie alle die gleichen Kleider?“

„Deswegen musste ich lassen, was ich tat, um diese Kinder anzuschauen? Ich habe dir schon gesagt, lass mich aus deinen Sachen raus.“

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