Handbuch der vergleichenden Zivilisatorik

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D.Dere

Handbuch der vergleichenden Zivilisatorik

Kosmische Zivilisationen und Wesenheiten, Strukturanalysen und Gesellschaftskonzepte

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Vorwort

1. Die Jarganer

2. Fünf außerirdische Kontaktberichte

3. Die Anunnaki

4. Aldebaraner und Alderaaner

3. Die Alderaaner aus dem Sonnensystem Epsilon Eridanus

5. Die Hominiden des Rügen-Besuchs

6. Die Reptiloiden

7. Die Plejaden und die Föderation

8. Maitreya, Montauk, Markabianer

9. Die Vielfalt der Begegnungen

10. Die Interdimensionalen

11. Die Archonten in der Version David Icke

12. Gott, die Engel, Maria und Jesus

13. Die Engel von Budaliget

14. Santiner, Cherubims und Elohims

15. Die Erzengel - und die Gesellschaft danach

Nachwort

Quellenangaben und Literaturhinweise

Impressum neobooks

Vorwort

Handbuch der vergleichenden Zivilisatorik

Kosmische Zivilisationen und Wesenheiten, Strukturanalysen und Gesellschaftskonzepte

D.Dere


Impressum

Texte: © Copyright by D.Dere

Umschlag: © Copyright by www.pixabay.com

Verlag: D. Dere

derei@freenet.de

Druck: epubli, ein Service der

neopubli GmbH, Berlin

Printed in Germany

Warum dieses Buch geschrieben wurde

Dieses Buch wurde auch deshalb geschrieben, weil auf Grund der entsprechenden „Öffentlichkeitsarbeit“ noch immer viele Menschen davon überzeugt sind, daß es außerirdische Besucher auf der Erde nicht gibt und nie gegeben hat.

Auch weil man glaubt, daß SIE sich im Falle eines Besuches ja deutlich bemerkbar machen und alle Nachrichtensender davon berichten würden.

Daß es evtl. durchaus gute Gründe dafür geben könnte, hier nicht einfach irgendwo zu landen, um dann offizielle Kontakte zu den Regierenden aufzunehmen, wird i.d.R. ausgeblendet.

Dennoch wäre (bzw. war ?) es nach einer derartigen offiziellen Kontaktaufnahme wohl so, daß die Regierenden, bzw. die von ihnen beauftragten Institutionen sicher alles versuchen, um an Wissen und Hochtechnologie zu kommen, damit dies dann vom entsprechenden Staat, besonders natürlich auch militärisch, genutzt werden kann.

Es gab und gibt also gute nachvollziehbare Gründe für eine außerirdische Zurückhaltung, denn man wird dort sicher schnell mitbekommen, daß unsere irdischen Gesellschaften leider noch gespalten sind; in kleine Minderheiten, die viel und in Mehrheiten, die sehr wenig besitzen.

Das hat dazu geführt, daß ein kleiner Teil der Welt im Überfluss einer Wegwerf-Gesellschaft lebt, während der andere Teil fast verhungert.

Deshalb legt so eine Situation es sehr nahe, daß verantwortungsbewußte, ethisch hochentwickelte Außerirdische sich eher zurückhalten, als hier einzugreifen und sich einzumischen.

Vielleicht warten sie auch nur darauf, daß wir die für den dauerhaften, umfassenden Kontakt nötige gesellschaftliche Reife entwickeln ?

Vieles spricht leider dafür, daß es auch bestimmte nichtirdische Mächte gibt, die bezüglich der Weitergabe militärisch nutzbarer Hochtechnologie keinerlei Skrupel besitzen, sondern dabei höchst egoistische Ziele verfolgen (wer wäre der Nutznießer einer unbewohnbar gemachten Planetenoberfläche ?). Wohl genau deshalb schloss man also Geheimverträge mit gewissen irdischen (Geheim ?)-Regierungen ab, die noch heute wirksam sind.

Jedenfalls ist so ein Szenario keine „Verschwörungstheorie“, sondern dürfte vielmehr eine Realität sein, die dem einfachen Volk aus bestimmten Gründen (z.B. Machterhalt) verschwiegen werden soll.

Auch wenn systemhörige Wissenschaftler diese Gefahr gern andeuten und dramatisieren, dürfte es ihnen kaum darum gehen, die Völker vor dem ansonsten unausweichlichen „Kulturschock“ zu bewahren.

Sollte die Einsicht, daß eine bessere, ausbeutungsfreie Welt durchaus möglich ist, wirklich eine Art „Schockzustand“ auslösen, dann kann es nur ein sehr heilsamer Schock sein.

1. Die Jarganer

1. Alternativen zur Geldära und privatem Kapitalbesitz

In seinem Buch "Menschen vom Planeten Jarga" beschreibt der Autor mit dem Pseudonym Stefan Denaerde seine mehrtägige Begegnung mit außerirdischen Besuchern. Damals befand er sich mit seiner Familie auf seiner Segeljacht auf einem Randmeer der Nordsee. Dieser Kontakt fand bereits in den Sechziger Jahren statt und er hat das reale Erlebnis aus bestimmten Gründen da­mals in Romanform veröffentlicht. Dass es weder sinnvoll, noch notwendig ist, der zeitgenössischen Öffentlichkeit direkte materi­ell-handfeste Beweise für die Realität des stattgefundenen Besu­ches vorzulegen, ist ja eins der hier diskutierten wichtigen philo­sophischen Theoreme und es geht dabei im Besonderen auch um die kritische Analyse der gegenwärtigen menschlichen Identität und deren Zukunftsfähigkeit.

Außerdem ergibt sich eine gewisse Beweislage bereits aus einer objektiven Betrachtung der Folgeer­eignisse. Denn im Wohnort von Denaerde (das bestätigt auch der hier involvierte UFO-Forscher W.C. Stevens) wurde in den Jah­ren danach ein unbekannter, sehr realer Funksender von NATO-Institutionen festgestellt und im Rahmen ihrer Möglichkeiten untersucht. Es zeigte sich dabei, dass auch nach dem Besuch noch regelmäßige, wöchentliche Funkkontakte stattfanden. Aufschluss­reich dürfte auch der Umstand sein, dass bei der Kontaktauf­nahme eine der ersten Fragen der Jarganer sich darauf bezog, ob ein Radiosender an Bord stationiert ist.

Die außerirdischen Besu­cher besaßen eine Größe von etwa 1.40 m und die recht große Masse ihres Heimatplaneten führte zu einer gewissen Stämmigkeit bzw. zu relativ langen Armen und relativ kleinen Beinen. Gewisse physische Unterschiede waren auch an den Händen, die zwei Daumen besaßen und hinsichtlich der Füße, die etwas klauenartig geformt waren, deutlich sichtbar. Sie gaben ihm gegenüber an, dass ihr Heimatplanet etwa in der Größenordnung von 10 Licht­jahren von der Erde entfernt liegt. Eine konkrete Zahl wollten die Besucher, die die Menschheit schon seit längerem beobachten und extra dafür einen Übersetzungsautomaten gebaut haben, aber nicht nennen (Immerhin hat die irdische Astronomie inzwischen schon wenigstens einen sehr nahen Exoplaneten in habitablen Sonnenabstand ausfindig machen können, der das 1,3 fache der Erdschwerkraft besitzt). Auf die Frage von Denaerde, warum sie bisher keinen Direktkontakt mit der Menschheit haben, lautet die Antwort: "Weil wir die Gesetze einer hohen Kultur noch nicht kennen". Uns fehlt das Normenbewusstsein, also die Ethik einer hohen Kultur und deshalb hat die Menschheit noch keine Über­lebenschance; unser Verhalten blockiert unseren Weg in die kosmische Integration.

Da er damals den Jarganern gegenüber den Wunsch äußerte, mehr über das Wesen einer sozial-stabilen Gesellschaft (als eine Bedingung zur Überlebensfähigkeit) zu erfahren, wird der Kon­takt um zwei Tage verlängert und für ihn ein entsprechender "Lehrfilm" vorbereitet. Er erfährt so grundlegende Dinge über die Besucher, ihren Planeten und ihre Gesellschaft. Solange auf ihrem Heimatplaneten diese an die Geldära gekoppelten Besitzunter­schiede noch existierten, gab es auch dort Ungerechtigkeiten und gesetzmäßige soziale Spannungen mit unterschiedlicher Intensität. Als der Buchautor Denaerde, bei dem es sich um einen eher christlich-konservativ eingestellten Unternehmer aus der Auto­mobilbranche handelt, näheres über die Gesellschaft der Jarganer erfährt, hält er sie zunächst für "lupenreine Kommunisten". Schließlich gibt es auf Jarga nun nicht mehr die auf Erden domi­nierende Unterschiedlichkeit bzw. Polarität der privaten Besitz­verhältnisse, die auch aus jarganischer Sicht die Grundlage jeder Ausbeutung bzw. privilegierter Elitenmacht ist.

 

Sie sagen aber, dass ihr Wirtschaftssystem weder dem des Westblocks noch dem des (in den Sechzigern noch existierenden) Ostblocks entspricht. Am östlichen Wirtschaftssystem bemängeln sie, dass es so wenig effizient sei, sonst könnte viel Gutes dort entstehen. Das auf Jarga existierende Wirtschaftssystem ist als universell-kosmisch defi­niert, weil nur dieses zu einem sozial-stabilen und damit überle­bensfähigem Kulturniveau führen kann. Kultur ist hier auch im Sinne einer wirklichen, gleichheitsorientierten Solidargemeinschaft gegenüber ausnahmslos allen Gesellschaftsmitgliedern definiert und gilt als "Maß der kollektiven Uneigennützigkeit.

In der jarganischen Hochzivilisation ist sinnerfüllte Arbeit für alle nicht nur obligatorisch, es existiert zudem eine hohe Gerech­tigkeit und soziale Gleichheit ohne jegliche Diskriminierungen. Die Teilnahme aller am gesellschaftlich notwendigen Arbeitspro­zess ist mit keinerlei Streben nach Ausbeutung oder Privilegien verbunden, sondern selbstverständlicher Ausdruck der persönli­chen Würde, die sich auch in der hohen Freiwilligkeit des Diens­tes am jeweils Nächsten spiegelt. Ihm wurde dabei klargemacht, dass im Kosmos auf jedem Planeten die "Geldära" eine frühe Phase der Zivilisationsentwicklung darstellt, die gleichzeitig zur gefährlichsten wird, wenn die gesellschaftlich-ethische Entwick­lung langsamer als die wissenschaftlich-technische Entwicklung verläuft. Denn die stets damit verbundene Schaffung und Anhäu­fung von Massenvernichtungswaffen in den Händen aggressiver, primär nur an ihrem Machtzuwachs interessierten Eliten führt in seiner Folge oft zum Untergang der Zivilisation.

Dies sei einer der Gründe, warum es jetzt verantwortungslos sei, einen offenen Kontakt zur Menschheit aufzunehmen, denn unter heutigen Bedingungen käme es wahrscheinlich sehr schnell zu einem Machtmissbrauch des zur Verfügung gestellten Wissens - besonders im Militärbereich. Eine entsprechend hohe ethische Reife ist also stets eine wichtige Zugangsvoraussetzung für die kosmische Gemeinschaft der Hochzivilisationen und des damit verbundenen großen Wissens auf praktisch allen Gebieten. Insbe­sondere wird auch darauf hingewiesen, dass eine evtl. bald mögli­che Nutzung immaterieller Strahlung eine Situation schaffen wird, in der nur eine Handvoll Leute die Zivilisation eines ganzen Pla­neten auslöschen können.

Wie sieht nun das jarganische Beispiel einer technologisch ebenso wie ethisch-spirituell hochentwickel­ten, seit Millionen Jahren existierenden Gesellschaft aus ?

Zum einen war die wirkliche Abschaffung aller Diskriminierun­gen, die sich aus extremen persönlichen Besitzunterschieden zwangsläufig ergeben, von zentraler Wichtigkeit, denn nur so wird die Grundlage einer sozial-stabilen Gesellschaft geschaffen (Ar­beitslosigkeit ist eine extreme Diskriminierung). Wichtig ist die realisierte Gleichheit aller Bewohner und beider Geschlechter, auch, aber nicht nur bei Wahlen. Diese haben - anders als auf der Erde - dort eher den Charakter von Programmwahlen. Mittels Volksabstimmungen über die wichtigsten Themen bestimmen also die Bürger direkt und unmittelbar den Kurs der Politik.

Das ist etwas ganz anderes, als ein Ankreuzen von Personengruppen innerhalb einer verwirrenden Parteienvielfalt, die es so auf Jarga offenbar nicht gibt. Statt Abstimmungen über bestimmte regie­rende Personengruppen gibt es also von der Sache her mehr Ab­stimmungen über den optimalen Weg, auf dem bereits gesteckte und formulierte Ziele am besten zu erreichen sind. Für derartige Referenden existieren spezielle Computerprogramme, die deutlich den Willen der Mehrheit erkennbar und als Variante sichtbar ma­chen. So wird ein Maximum an Transparenz erreicht, denn die gewonnenen Daten sind (wie alles andere prinzipiell auch) für alle einsehbar und bindend. Es besteht ja kein Interessengegensatz einzelner Personengruppen, der z.B. durch soziale Ungleichheit bedingt wäre.

Ganz anders sei es auf der Erde. Sind Parteien erst in der Regie­rungsverantwortung, setzen die extrem hoch verdienenden Be­rufspolitiker auch auf Grund des Lobbyismus i.d.R. das Gegenteil von dem Versprochenen durch. Und werden zumeist vom Justiz­apparat dabei unterstützt. Die Manipulation beginnt ja bereits dort, wo optional durch Machthaber entschieden wird, worüber das Volk abstimmen darf und worüber nicht. Oberhaupt der Be­völkerung des Planeten Jarga ist ein Präsident, der an den per Referendum formulierten Volkswillen gebunden ist und auch durch direkte Wahlen von der Gesamtheit legitimiert wird. Er hat innerhalb eines vierköpfigen Gremiums die höchste Kompetenz bei der Schlichtung von eventuellen Streitigkeiten und greift vor allem dann ein, wenn irgendwo was nicht funktioniert bzw. regio­nal oder bereichsintern Klärung, z.B. in Kompetenzfragen, not­wendig ist. Ihm zur Seite steht dabei eine "Weltregierung", in dem die führenden "Wirtschaftslenker" und die jeweiligen Vertreter der wichtigsten Organisationen, gesellschaftlich-kultureller Ein­richtungen, Wissenschaftsinstitute usw. vertreten sind.

Auf Jarga gibt es also weder Geld in all seinen Formen, noch Schuldverschreibungen, Fonds, Derivate, noch Aktienspekulatio­nen usw.. Dennoch existiert zur Lenkung der Wirtschaft und zur Stimulation der Arbeit eine aber nur in den jeweiligen Computern bestehende virtuelle "Verrechnungseinheit", die an eine "Stan­dardarbeitsstunde" gebunden ist. Diese Verrechnungseinheit ist kein vererbbarer Privatbesitz o.ä., sondern personengebundene Arbeitsvergütung. Das funktioniert so, dass bei einem sehr hohen Engagement in der Arbeit und hoher Qualifikation dem Einzel­nen dann entsprechend mehr Verrechnungseinheiten gutgeschrie­ben werden; aber es gibt dabei konkrete und gerechte Obergren­zen, die das erreichbare Maximum und das garantierte Minimum pro Person/Familie definieren.

Auf diese Weise ist auch der indi­viduelle Verbrauch an bestimmten Konsumgütern, die ebenfalls stets von Computern erfasst werden, gut regulierbar bzw. transpa­rent. Die gesellschaftliche Norm bzw. Kultur ist so gewachsen, dass niemand den Wunsch verspürt, mehr konsumieren zu wol­len, als allgemein üblich und allgemeinwirtschaftlich/ökologisch sinnvoll oder angemessen ist. Diesen Verrechnungseinheiten liegt das Maß der planetaren Wertschöpfung zugrunde, bei dem alle Ressourcen, incl. Arbeitsleistungen usw. berücksichtigt sind und über das die Gesamtheit aller Jarganer gleichermaßen als Besitzer diskriminierungsfrei verfügt. Insgesamt wird zwar langfristig eine Nivellierung dieser Arbeitskraft-Gutschriften angestrebt, andrer­seits ist es notwendig, gewisse Anreize zu schaffen, um relativ lange Studienzeiten und Qualifizierungen, die ja für die Beherr­schung von Hochtechnologie notwendig sind, für die Jugend attraktiv zu machen.

Das planetare Wirtschaftsleben wird dabei durch große "Trusts" bzw. "Stiftungen" dominiert, dem jeweils eine Person als "Wirt­schaftsführer" vorsteht. Sie kann jederzeit, wenn sie gravierende Fehler macht oder man sonst wie das Vertrauen verliert, von der Gesamtbelegschaft durch Mehrheitsvotum, ihres Amtes enthoben werden. Die Aufgabe dieses Trust besteht nicht etwa darin, z.B. auf Kosten anderer, bzw. der vielen kleinen Leute (siehe Erde) möglichst hohe "Gewinne" zu machen, sondern einen ganzen Bereich, wie z.B. die Landwirtschaft, das Energie- oder Ver­kehrswesen u. ä., optimal zu organisieren, zu planen und alle Wechselwirkungen zu anderen Bereichen zum größten Nutzen für die Gesamtheit zu gestalten (der "kleine" Unterschied zu irdi­schen Trusts besteht darin, dass auf der Erde die Aktionäre ent­sprechend ihrer Besitzanteile die Bestimmer sind). Die allgemei­nen Wechselwirkungen umfassen den Naturschutz ebenso wie den kulturellen und sozialen Bereich und man unterscheidet dabei die primären und die sekundären Trusts. So ein jarganischer Trust, der ohne jeden Lobbyismus, Machtkalkül, elitäre Besitzan­sprüche bzw. juristisch verklausulierter Privatinteressen stets tat­sächlich primär am größten Nutzen für die Gesamtbevölkerung orientiert ist, hat Millionen Mitarbeiter und eine relativ hohe Selbstäandigkeit in all seinen Handlungen und Abläufen.

Alle Leitungsfunktion, egal auf welcher Hierarchieebene, ist aber ein "Ehrenamt" und jeder Leitungskader hat also darüber hinaus seine konkreten elementaren "Arbeitspflichten"; also Arbeitsstun­den, wie alle anderen auch. Bei bestimmten Arbeiten, insbeson­dere bei denen, die nicht so "beliebt" sind, ist es notwendig, dass im Turnus gearbeitet wird, so dass sich dies auf alle Schultern des Bereiches möglichst gerecht verteilt. Das Pensum der monatli­chen "Pflichtarbeit" ist weit geringer als auf der Erde und liegt etwa bei umgerechnet 3 Stunden täglich. Gebaut wird grundsätz­lich alles so, dass es ggf. für Jahrtausende hält (auch das ist das Gegenteil von irdischen Verhältnissen, wo man aus Profitgründen an einer kurzen Haltbarkeitsdauer intressiert ist).

Innerhalb der Gesellschaft gibt es auch eine Instanz, die im be­sonderen Maße für die Organisation und die kulturelle Entwick­lung der planetaren Gemeinschaft zuständig ist. Ihr kann jeder freiwillig beitreten und für alle Leitungskader ist die Mitgliedschaft in dieser Organisation obligatorisch. Die Vorläufer dieser alle Bereiche umfassenden Gruppierung spielten (auch durch ihren freiwilligen Verzicht auf den über dem Regionaldurchschnitt lie­genden Lohn) in der Geschichte der sozialen Umwälzungen der planetaren Gesellschaft durch die Organisiertheit ihres Wirkens in eine entscheidende Rolle. Innerhalb dieser Organisation trifft man sich auch zu Lehrveranstaltungen bzw. diskutiert innerhalb einer auch durch philosophische Grundsätze beschreibbaren geistigen Plattform über alle ggf. auftretenden Probleme. Auch durch die Praxis einer offenen, kritischen Diskussion dürfte sich so eine Organisation vom klassischen Apparat einer „Einheitspartei“ qualitativ unterscheiden.

2. Kultur und Familie

Obwohl es sogar zwei unabhängige Organisationen für Verbrau­cher- bzw. Produktinformation gibt, existiert keine Werbeindust­rie nach irdischem Muster, bei der man konkret der Meinung ist, dass sie (z.B. durch ihre Medienpräsenz ) längst das Maß des ge­sunden Menschenverstandes übersteigt und nur das Produkt von kranken Hirnen sein kann. So wird der jarganische Bürger durch diese beiden unabhängigen Institutionen des Verbraucherschutzes auch vor Manipulation und Täuschung, die ja stets das eigentliche Ziel des riesigen Werbeaufwands in den irdischen Massenmedien ist, umfassend geschützt. Gleichzeitig unterbindet man sinnloses Streben nach Maximalkonsum und grundsätzlich alles, was zu verantwortungslosem bzw. ungesunden Tun anregt.

Neben der sozialen Gleichheit besteht auf Jarga natürlich eine parallele Gleichheit unterschiedlicher Ursprungsrassen. Es gab vor langer Zeit mal regional verschiedene Rassen, dann bildete sich über lange Zeiträume hinweg schließlich eine "Mischrasse" mit nur geringen Unterscheidungsmerkmalen, z.B. in der Haar­farbe, heraus. Eine ähnliche Entwicklung macht jede Zivilisation durch. Obwohl der wasserreiche Jarga-Planet weit größer als die Erde ist, entspricht seine Landmasse etwa unserem australischen Kontinent. Die jarganische Bevölkerungsdichte ist also wenigstens 100 mal größer als irdische Verhältnisse und deshalb ist eine sehr viel höhere Effizienz nötig. Innerhalb der oft dicht mit grünlichen oder grauen Wolken verhangenen Planetenatmosphäre toben mitunter gewaltige Stürme und so lebt man in komfortablen, überdachten Wohnringen. So ein Wohnring entspricht einer fast autarken Kleinstadt mit etwa 10000 Einwohnern; er hat eine Zy­linderform, dessen Durchmesser etwa 300 m und Höhe etwa 100 m beträgt.

Weil der Gemeinschaftssinn groß ist, entschied man sich für ein Leben in Wohngemeinschaften, die aber selten mehr als 25 Personen, weniger als die Hälfte davon sind Kinder, zählen. Für die Kinder fühlen sich neben beiden Eltern auch alle anderen Mitglieder der Wohngemeinschaft verantwortlich. Die Mitglieder der Wohngemeinschaft verbringen auf die verschiedenste Weise ihre Freizeit zumeist gemeinsam und möchten zumeist auch ge­meinschaftlich, in komfortablen Reisezügen, in den Urlaub fah­ren. Das individuelle Auto, das in der irdischen Gegenwart zudem oft als Statussymbol gilt, hat hier also nur eine geringe Bedeutung und wird vor allem dann genutzt, wenn Gruppen außerhalb des Schienenstrangs bestimmte mittlere Strecken zurücklegen müssen. In Wohnungsfragen gibt es also genauso wenig Privilegien Ein­zelner, wie in Transportfragen; auch damit unterscheidet man sich wohl positiv von irdischen Verhältnissen.

 

Die auf großen Feldern durch Automaten gewonnene Nahrung, zu der im Sortiment auch die in den Ozeanen planmäßig gefange­nen und schmerzfrei verarbeiteten Fische gehören, wird i.d.R. in der Wohngemeinschaft, nach fast religiös anmutenden Zeremo­nien gemeinsam zu sich genommen. Sie gilt gewissermaßen als heilig, ebenso wie die Grundsätze der gerechten Verteilung. Um den Einzelnen und besonders die Kinder auf das wichtige Ereig­nis einzustimmen, werden zuvor auch bestimmte, geeignete Texte verlesen (ein mental auf geeignete Weise eingestimmtes Kind verspürt so kaum die Neigung, am vorgegebenen Sortiment und der Menge zu mäkeln). Eine planetare Gemeinschaft, die der Ei­gentümer aller Produktionsanlagen ist, sorgt vor allem dafür, dass alle stets genug gesunde Nahrung haben und die angestrebte Be­völkerungszahl ist somit auch von der der Gesamtheit zur Verfü­gung stehenden Nahrungsmenge abhängig. Alles andere, insbe­sondere auch die Produktion von "Luxusgütern", ist dem unter­geordnet.

Eine irdische Situation, bei der die einen hungern und die anderen Nahrung wegwerfen und letztlich vernichten, wäre also dort weder denkbar noch politisch durchsetzbar. Die Forde­rung nach ausreichender und qualitativ hoher Nahrung (die sogar einen Fleischanteil besitzt) für ausnahmslos alle ohne jegliche Rangunterschiede hat stets höchste Priorität und ist das Gegenteil einer irdischen Herrschaft der Machteliten. Das jarganische Staatswesen kümmert sich neben der gerechten Verteilung aller Güter auch darum, daß möglichst jeder Bewohner in seiner Stadt, Wohnanlage oder dessen Nähe seine zu ihm passende Arbeit bekommt und auch ausübt.

Durch große mehrgliedrige automatische Magnetbahnsysteme für Personen und Güter sind diese Wohnanlagen und Städte so­wohl miteinander, als auch mit Erholungsgebieten und mit exter­nen Produktionsanlagen verbunden. Das sei effektiver, sicherer und weit umweltfreundlicher als der auf Erden dominierende Transport mit Privatautos und gelegentlichen Bussen; auch ge­genüber dem Flugverkehr, der zudem nur vom gut verdienenden Teil der Bevölkerung genutzt werden kann. So ein umfassendes Bahnsystem wird für Jahrtausende konzipiert und ist wartungs- und verschleißarm. Das Justiz- und Polizeiwesen ist in der jargani­schen Kultur praktisch weitgehend überflüssig geworden, denn die Wenigen, die evtl. das Bedürfnis bzw. die Neigung verspüren, kriminell oder gewalttätig zu werden, sind ein Fall für Sozialpädagogen bzw. für Psychologen/Neurologen. Wenn jemand dennoch, obwohl dafür keine nachvollziehbare Motivation erkennbar ist, deutlich über das Normalniveau hinaus Waren horten sollte, dann werden diese nach den Regeln der Gemeinschaft natürlich ersatzlos eingezogen. Da die dem Sozialwesen untergeordnete Justiz also kaum Tätigkeitsfelder hat, braucht es auch keine Gefängnisse oder Gefängniswärter mehr zu geben. Die Wurzeln von Verbrechen und Terror sind ja zumeist krasse Besitzunterschiede, Beschaffungskriminalität für Rauschgifte, religiöser Fanatismus u. ä. und das alles gibt nun nicht mehr.

Die Alten, die nicht mehr arbeiten können, haben unabhängig von ihrer Vergangenheit alle prinzipiell den gleichen sozial-ökonomischen Status und werden in keiner Weise diskriminiert. Die hohe Effizienz der jarganischen Gesellschaft resultiert auch daraus, dass es keine Berufe und Tätigkeiten mehr gibt, die im Grunde überflüssig sind. Dazu gehören Militär und Rüstungsindustrie ebenso wie das Bankwesen, die Versicherungen, Anwälte, Steuern und Parteien. Auch das planetare Verkehrswesen benötigt nur geringes Personal und bei all den Computern der Leitzentralen sind Störfälle/Unfälle höchst selten. Nicht mal Verkäufer sind mehr notwendig, da alles über Selbstbedienungs-Terminals bzw. Automaten bestellt und geliefert wird. In den Produktionsfabriken aller Art lässt man, soweit dies möglich und angemessen ist, - also außer Bereiche wie Planung, Reparaturen u.ä. - ebenfalls alles von Automaten erledigen.

Obwohl gewisse kleinen Dinge des täglichen Bedarfs aus pragmatischen Gründen per Registrierung "gekauft" werden, erwirbt man für alle wichtigen bzw. größeren Dinge, wie z.B. Wohnung, Fahrzeuge, Geräte aller Art u.ä., lediglich über eine gewisse Zeit das Gebrauchsrecht. Wenn später also etwas aus bestimmten, kaum kalkulierbaren Gründen nicht mehr benötigt wird oder kaputt geht, fließt es zurück zum Eigentümer, d.h. an den Trust, der es hergestellt hat. Der kümmert sich effizient und motiviert um eine fachgerechte Entsorgung bzw. Wiederverwertung. Zwar sind so bestimmte Berufe überflüssig geworden, aber es gibt dafür ein großes Potential bei den verschiedensten Dienstleistungen (wenn man mal von "Finanzdienstleitungen" absieht). Auch im Medizinbereich wird dort, wo es angebracht ist - selbst bei Operationen - vieles von Automaten übernommen. Obwohl es möglich und üblich ist, ggf. kranke Organe zu transplantieren, gibt es dennoch eine gewisse Grenze, wo in den natürlichen Ablauf des Lebens aus Verantwortungsbewusstsein nicht mehr eingegriffen wird. Neben der hochentwickelten und in keiner Weise profitorientierten Apparatemedizin wirkt ja das System der ausgeprägten individuellen Betreuung und Pflege und dieses umfassende System hat einen sehr hohen Stellenwert und personellen Aufwand. Das Niveau der Kranken- und Altenbetreuung ist für alle gleich hoch; da es hier keinen unterschiedlichen sozialen Status gibt, gibt es auch keine Rangunterschiede in der Behandlung und Betreuung.

Die jarganische Textilindustrie hat aber im Vergleich zur irdischen nur eine geringe Bedeutung, auch weil Textilien dort keinerlei Statusfunktion besitzen. Niemand hat den Wunsch, durch besonders luxuriöse, aufwändige Kleidung aufzufallen; dennoch gibt es besonders für Frauen eine Palette entsprechender Möglichkeiten, um mit einfachsten Mitteln (incl. "Kriegsbemalung") Wirkung zu erzielen. Kleidung hat also eher eine gewisse Schmuck-Funktion, denn aus klimatischen Gründen, bzw. wegen starker Temperaturschwankungen, sind dicke, wärmeisolierende Textilien i.A. nicht erforderlich. Obwohl die Stürme drei mal so stark wie auf der Erde sein können, bieten ja die überdachten Wohntürme und die Magnetbahn ausreichend Schutz gegen Naturgewalten.

Der "angesehendste" (und wohl auch schwierigste ?) Beruf ist auf Jarga übrigens der des Lehrers; er beaufsichtigt die Schüler, wie sie mittels präziser Lehrprogramme vor großen Computerbildschirmen lernen und diskutiert anschließend mit ihnen über den Inhalt und auftretende Fragen. Beim Lerncomputer wird auch eine Art Strahlung zur Informationsübertragung genutzt. Dieses einfache, direkte, nicht sprachgebundene Prinzip fand auch beim speziellen "Lehrfilm" für Denaerde seine praktische Anwendung.

Die Kinder wohnen mindestens bis zur Pubertät in der Wohngemeinschaft ihrer Eltern. Das Eheversprechen beinhaltet auch, dass beide Eltern des Kindes solange in der gleichen Wohngemeinschaft leben, bis dieses auf jede Weise selbständig ist. Wenn diese Selbständigkeit durch spezielle Test festgestellt wurde, bekommt der Jugendliche nach einer entsprechenden Feier die volle Souveränität und kann dann auch seinen Wohnsitz und selbstverständlich auch seine Partnerschaften selbst wählen. Ab einer gewissen Reife besucht das Kind die Allgemeinschule und je nach Eignung schließt sich dann eine Spezialisierung bzw. Berufsausbildung an und für Studenten existieren zusätzlich spezielle Studentenunterkünfte.

Der Jugendliche gibt i.d.R. mit Beginn der Berufsausbildung bzw. Studienzeit die feierliche Verpflichtung ab, stets einer geregelten Arbeit bzw. Ausbildung nachzugehen. Diese erklärte Freiwilligkeit ist ein wichtiges Prinzip, das besonders die Jugend in die Ordnungsstruktur der vorhandenen Gesellschaft integriert und ihr im Gegenzug eine gute lebenswerte Perspektive entsprechend den jeweiligen Fähigkeiten und ohne jegliche Arbeitslosigkeit garantiert. Die allgemeine ethische Erziehung erfolgt also bereits in den Schuljahren so, dass jeder das Recht und die Pflicht zur Arbeit gleichermaßen wahrnimmt und niemand etwa das Bedürfnis entwickelt, "blau" zu machen und über den üblichen Urlaub hinausgehende Auszeiten zu nehmen.

Sexualität spielt in der jarganischen Kultur offenbar nicht so eine große Rolle wie in der menschlichen Kultur, es gibt aber eine große Toleranz bezüglich ihrer Formen. Allerdings würde eine jarganische Frau wohl eher sterben wollen, als in diesem Bereich Zwänge oder Gewalt aller Art zu akzeptieren. Auch der individuelle Kinderwunsch wird von der Gesellschaft reglementiert und hat dafür eine gewisse persönliche, ethische Reife als Bedingung. Es wird darauf hingewiesen, dass es innerhalb jeder Zivilisationsentwicklung zu einem starken Rückgang der biologischen Fortpflanzungsfähigkeit kommt. Diesem Prozess versucht man aber durch ein spezielles computergesteuertes System der Komponentenauswahl und Optimierung entggenzuwirken.

Dem gesellschaftlichen Bedürfnis, Kinder mit optimaler Gesundheit und optimalen Fähigkeiten zu erzeugen, wird also mitunter der individuelle Wunsch, Kinder nur mit einem ganz bestimmten Partner bekommen zu wollen, freiwillig untergeordnet. Der klassische, auf der Erde sehr verbreitete monogame Familienverband entwickelte sich hier praktisch immer mehr zu einem aus vielen Komponenten bestehen Beziehungsnetzwerk, welches sich schnell und unbürokratisch den aktuellen Realitäten von persönlicher Zuneigung und Liebe anpasst. Dieses allgemeine Toleranzverhalten wird durch das tatsächliche Fehlen von jeglichen, auch versteckten ökonomischen oder sonstigen Manipulationen und Zwängen aller Art gefördert, aber es schließt auch innerhalb der Wohngruppen die Stabilität guter Zweierbeziehungen auf wahrhaft freiwilliger und gleichseitiger Grundlage bzw. Liebe und andauernder Zuneigung mit ein.