Gefährliche Sklavin

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Aus der Reihe: Planet der Frauen #4
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Gefährliche Sklavin
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Christian Bachter

Gefährliche Sklavin

Science Fiction für Erwachsene

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Inhaltsverzeichnis

Titel

1.

3.

4.

5.

6.

Impressum neobooks

1.

Die Luft roch nach Salzwasser, der Wind wehte durch die geöffneten Balkontüren und rüttelte an den durchsichtigen, weißen Gardinen.

Als Shila erwachte strahlte ihr die Sonne durch das Fenster ins Gesicht,

Sie erwachte nicht unmittelbar sondern sanft und gleitend. Alleine das war schon sehr ungewöhnlich. Sonst war sie immer aus dem Schlaf aufgeschreckt und hatte das blanke Metall unter ihrem Körper gespürt - und in die Dunkelheit geblickt, in der es keinen Lichtschein gab, keine Orientierung.

Wie lange hatte sie keine Sonne mehr gesehen? Vier Jahre?

Jetzt war unter ihrer Haut kein kalter Stahl, sondern ein weiches Lacken. Sie lag auf einem Bett.

Ungläubig richtete sich Shila auf. Sie betrachtete die Fenster. Schnell huschte sie vom Bett zu der Balkontür, und was sie sah war überwältigend. Sie blickte auf ein Meer. Über dem Meer schien die Sonne in einem wolkenlosen Himmel. Alle ihre Sinne waren wie berauscht von dieser Schönheit. Sie trat aus der offenen Balkontür ins Freie und spürte den Wind und die Sonne auf ihrer nackten Haut. Es war warm draußen und es fühlte sich an wie eine Wiedergeburt.

Endlich blickte sie auch an sich herunter. Sie war nackt. Alles andere wäre auch verwunderlich gewesen. Sie blickte auf makellose Haut, und den Körper einer jungen Frau, dem man die lange Gefangenschaft nicht ansah. In der Zelle unter der Erde hatte sie jeden Tag trainiert um körperlich fit zu bleiben. Das war ihr offensichtlich gelungen.

Erst jetzt begann sie, ihre Umgebung zu erkunden. Sie stand direkt über dem Meer, auf einer hohen Klippe. Das Landesinnere konnte sie von dem Balkon aus nicht sehen, nur die Spitzen einiger Bäume. Links und rechts ging die Steilküste weiter, bis sie sich im Dunst verlor. Und hinter ihr duckte sich ein großes Haus, dass direkt an die Klippe gebaut war.

Shila konnte sich nicht erinnern, dass sie jemals etwas so Schönes gesehen hatte, wie diese Landschaft und das Haus, in dem sie gerade erwacht war. Sie ging wieder zurück in den Raum. Er hatte nur dieses eine Möbelstück, das Bett auf dem sie erwacht war. Ansonsten wölbten sich die Wände zu einer großen Rundung. Shila konnte sehen, dass überall Schubladen eingelassen waren, hinter denen Dinge verstaut sein mussten. Und dann gab es noch zwei Türen. Niemand war zu sehen oder zu hören. War dies ihr neues Gefängnis? Aber wo war dann ihr Besitzer? Sie hatte ihrem Verkauf als Sklavin zugestimmt, um aus ihrer dunklen Zelle gelassen zu werden.

Shila untersuchte sich noch einmal gründlicher, tastete ihren kompletten Körper ab. Alles war so, wie sie es in Erinnerung hatte. Sie konnte keine einzige Diode erkennen, mit denen die Herrschenden sie früher ausgestattet hatten, damals, vor der Rebellion.

Die einzige Ausnahme war ihr Kopf. Sie spürte ein leichtes Dröhnen, was von den Betäubungsmitteln kommen konnte, die ihr verabreicht worden waren. Aber da war noch etwas anderes. Wenn sie sich durch ihre blonden Haare fuhr, bemerkte sie leichte Unregelmäßigkeiten auf ihrer Kopfhaut. An einigen kleineren Stellen fehlten Haare. Sie konnte sich nicht erklären, was das bedeutete und es beunruhigte sie.

Nach einer Weile beschloss sie, ihre Unruhe zu ignorieren und statt dessen ihre neue Umgebung zu erkunden. Sie öffnete eine der Schubladen. Hier waren Handtücher. Sie nahm eines heraus und prüfte, ob sie es sich um die Hüfte schwingen konnte, damit sie nicht länger nackt herum laufen musste.

„Das würde ich an deiner Stelle sein lassen.“

Shila fuhr herum und lies vor Schreck das Handtuch fallen. Vollkommen lautlos war eine Frau in den Raum getreten, und sah sie mit einer Mischung aus Überheblichkeit und Genugtuung an. Ihre Arme hatte sie unter den Brüsten verschränkt.

Shila betrachtete sie neugierig. Sie war der erste Mensch, den sie bewusst wahrnahm, seit sie ihr Gefängnis verlassen hatte. Sie war ebenfalls vollkommen nackt. Shila schätze, dass sie ein paar Jahre älter war als sie selber, aber nicht viele. Sie war etwas größer und schlanker als sie, mit langen braunen Haaren und mittelgroßen, wohlgeformten Brüsten, etwas kleiner als ihre eigenen. Jetzt trat sie an sie heran und hob das Handtuch auf.

„Dein neuer Besitzer möchte, dass du nackig bleibst. Kleidung ist nicht erwünscht. Jetzt nicht und auch in Zukunft nicht.“ Sie legte das Handtuch zurück in den Schrank und schloss die Tür.

„Wer bist du?“ fragte Shila.

Die fremde Frau wandte sich ihr zu und sagte eine Spur zu förmlich: „Ich bin Mirinda. Wir beide sind Sklavinnen des gleichen Herren, deshalb werden wir von jetzt an miteinander auskommen müssen.“

Eine Weile sagten beide nichts. Shila versuchte, das Gesagte zu verdauen. Natürlich hatte sie mit nichts anderem rechnen dürfen. Aber dieses Erwachen an diesem schönen Ort hatte Hoffnung geweckt.

„Ein Mann also,“ sagte sie schließlich. „Ein gewöhnlicher Mensch.“ Sie dachte daran, dass sie bis zu ihrem 18 Lebensjahr nicht gewusst hatte, was Männer überhaupt sind. Und bis jetzt hatte sie noch nie einen Mann gesehen, der kein Sklave war – außer vielleicht während der kurzen Zeit der Rebellion.

„Er ist einer der Herrscher?“ fragte sie Mirinda. „Wie ist er so?“

„Du wirst ihn nachher kennen lernen. Soweit ich weiß kommt er gegen Abend nach Hause.“

Mirinda ging ein paar Schritte von ihr weg zum Fenster und betrachtete sie von dort etwas übertrieben prüfend. „Du bist schön, kein Zweifel,“ sagte sie. „Außergewöhnlich schön. Mark wird seine Freude an dir haben.“

Dann trat sie wieder an Shila heran und nahm ihr Kinn in die Hand. „Und eine Rebellin dazu, nicht wahr? Mark liebt es, Rebellinnen zu zähmen.“

Ihr Gesicht nahm einen Ausdruck an, der Shila nicht gefiel. Sie selber sagte nichts, sondern wartete ab. Mirinda drehte ihren Kopf nach links und rechts und schließlich nach unten und betrachtete ihre Kopfhaut von oben.

„Ah ja, da sind ja die Implantate.“

Erschrocken blickte Shila auf. Sie sah Mirinda in die Augen. „Wovon redest du?“

Mirinda lies ihr Kinn los. „Du weißt nichts von den Implantaten in deinem Hirn?“

Shila schüttelte den Kopf. Ihr schwante nichts Gutes.

Mirinda fuhr sich mit den Händen durch ihre eigenen Haare und zeigte Shila eine kahle Stelle an ihrer Kopfhaut. „Ich habe auch welche. Sie sind Standard bei den Sklavinnen der Herrschenden. Ohne sie können wir gar nicht in Besitzt genommen werden.“

Sie lies ihr Haar wieder los und blickte Shila spöttisch an. „Glaubst du wirklich, du könntest hier frei in diesem Zimmer und in diesem Haus stehen, einfach so? Natürlich wirst du kontrolliert!“

Sie wies zum Fenster auf die Sonne und das Meer. „Das hier hat seinen Preis. Vorher warst du eine Arbeiterbiene, gefügig gemacht mit Ketten und in Käfigen, nicht wahr? Du warst ein Energiespender wie die meisten anderen Frauen, habe ich recht?“

Shila nickte.

„Aber jetzt bist du ein Spielzeug,“ fuhr Mirinda fort. „Deine Aufgabe ist es, schön zu sein. Und lustvoll. Die Ketten sind jetzt nicht mehr an deinen Armen oder Beinen, sondern in deinem Kopf.“

Mirinda tippte sich gegen die Schläfe.

Shila sagte nichts sondern blickte hinaus auf das Meer. Das war also der Preis. Aber was bedeutete das? Welcher Teil von ihr wurde kontrolliert?

Als sie damals gefangen wurde – oder geerntet, wie die älteren Sklavinnen sagten – hatte sie Bekanntschaft mit den kleinen Maschinen der Herrschenden gemacht. Sie hatten sich als Dioden auf ihre Haut gelegt, und ihre Muskeln manipuliert.

Jetzt waren sie also in ihrem Kopf.

Shila trat zu Mirinda ans Fenster und blickte hinaus. „Es ist wunderschön hier,“ sagte sie. „Ich wurde gefragt, ob ich die nächsten Jahre in meinem Verlies bleiben will, oder mich als persönliche Sklavin zur Verfügung stelle. Ich habe mich für letzteres entschieden.“ Sie wandte sich an Mirinda, „aber von Implantaten war nie die Rede.“

Shila nahm ihren Kopf in beide Hände und befühlte die Haut. Nach und nach wurde ihr bewusst, dass sie etwas Fremdes in sich trug, etwa, was nicht dahin gehörte. „Was bewirken diese Implantate?“

Mirinda zog die Stirn kraus. Shila merkte jetzt, dass sich diese schöne, fremde Frau die meiste Zeit verstellte. Sie beschloss, auf der Hut zu sein.

„Die Implantate machen dich gefügiger. Inzwischen gibt es glaube ich 12 oder 15 Parameter, die einstellbar sind. Bei dir werden sie die neueste Version eingesetzt haben, die mehr kann als meine. Mark kann die Parameter jederzeit rauf oder runter setzen, es funktioniert elektronisch, von seinen Geräten aus.“

Sie zeigte zu einer der Wände, hinter der Shila technische Geräte vermutete. Es war nichts zu sehen, aber ihr war so als wenn von dort ein Summen zu hören war.

 

Dann griff ihr Mirinda unvermittelte an den Schritt. Shila zuckte leicht zurück, als sie die fremde Hand auf ihren Schamlippen spürte. Aber sie ließ es geschehen. Wann war sie zuletzt von jemanden angefasst worden? Sie dachte unvermittelt an Gregosh. Hatte er die Rebellion überlebt?

Mirinda streichelte sie sanft und fuhr dann mit einem ihrer Finger zwischen ihre Schamlippen und ihre Öffnung entlang. „Die meisten Parameter haben mit Sex zu tun. Sie machen dich feucht oder bringen dich dazu, Lust zu empfinden.“

Sie führte ihre Hand hoch, strich über Shilas Bauch und umkreiste eine ihrer Brustspitzen. „Du wirst erstaunt sein, wie effektiv sie darin sind, dass du dich deinem Besitzer hingibst.“ Sie zog leicht an Shilas rechten Nippel, der sich dabei in Form brachte. Dann griff sie Shila in den Nacken, beugte sich vor und küsste ihr sanft auf den Mund. Shila erwiderte den Kuss und versuchte, ihr Unwohlsein zu überdecken.

„Sie haben sogar ein Programm für bestimmte Vorlieben,“ hauchte Mirinda ihr ins Ohr. Dann blickte sie Shila in die Augen. „Ich bin sicher, dass Mark reichlich davon Gebrauch machen wird. Du bist sein neues Spielzeug, genau so wie ich sein bisheriges war.“

Mirinda machte plötzlich einen betrübten Eindruck und wollte sich abwenden, aber Shila hielt sie fest.

„Diese Dinger in unserem Kopf, sie können uns beeinflussen. Das kann ich nachvollziehen. Aber die Entscheidung, der freie Wille, der bleibt doch bei uns!“

Sie versuchte Mirindas Mimik zu deuten. War es Spott? Verzweiflung?

„Oder etwa nicht?“ fragte Shila eindringlich.

„Freier Wille?“ Mirinda löste sich energisch aus Shilas Griff.

„Du bist eine Sklavin. Du bist gezüchtet, oder nicht? Hast du jemals in deinem Leben einen freien Willen gehabt?“

Jetzt sah Shila, wie Mirindas Augen feucht wurden. „Du warst eine Batterie. Sie haben deine Lebenssäfte abgesaugt. Deine Sexualität. Deine Schöpfungskraft. Wo war da dein freier Wille?“

Plötzlich schien ihr etwas einzufallen. „Ach so, ich vergaß. Du bist eine Rebellin. Ja gut, von daher sprichst du also von so etwas exotischem wie einen freien Willen.“

Mirinda ging durch den Raum und setzte sich breitbeinig auf das Bett.

„Du hast vollkommen recht, die Implantate nehmen dir nicht die Fähigkeit ab, zu entschieden. Sie sitzen in dem Bereich des Hirns, der mit Gefühlen und der Steuerung von Grundbedürfnissen zu tun hat.“

Sie zeigte seitlich auf ihren Kopf, oberhalb des Ohres. „Dein Denken wird nicht beeinflusst.“

Jetzt tippte sie sich an die Schläfe. „Aber eines kann ich dir versichern: Wenn dein ganzer Körper, ja, jede Zelle in dir danach schreit, dass dein Besitzer seinen Schwanz in dich versenkt...“

Mirinda fuhr sich mit der Hand in ihre Schamhaare und öffnete ihre Lippen, „dann sind deine Gedanken und Entscheidungen nicht mehr wirklich relevant.“

Sie machte einen Kuss-Mund in Shilas Richtung.

Shila sah sie mit einer Mischung aus Faszination und Abscheu an. Mirinda stand auf und trat noch einmal an Shila heran und betrachtete erneut ihre Kopfhaut. „Wie ich sehe haben sie dich allerdings auch mit den eher praktischen Implantaten ausgestattet, die z.B. einen unnatürlichen Putztrieb in dir erzeugen.“

Sei trat wieder zurück. „Das ist gut, denn bisher habe ich das Haus alleine geputzt.“

Sie ging zur Tür. „Dann gewöhne dich mal ein wenig ein und bereite dich schon mal innerlich auf die erste Begegnung mit deinem neuen Besitzer vor. Von deinem Verhalten wird abhängen, wie viele der Implantate er bei dir aktivieren wird. Und in welcher Intensität.“

Mit diesen Worten trat sie durch dir Tür und schloss sie hinter sich. Shila stand einige Minuten ungläubig da. Dann trat sie wieder auf den Balkon und fühlte die Sonne, sah das Meer. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass ihr an diesem Ort etwas Böses widerfahren könnte. Zugleich wusste, sie, dass sie gewaltiges Glück benötigte, um aus dieser Situation heil heraus zu kommen.

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