Der Reiz der Untreue!

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Der Reiz der Untreue!
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Caroline Milf

Der Reiz der Untreue!

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Inhaltsverzeichnis

Titel

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Impressum neobooks

1

Es war viertel nach acht und sehr dunkel. Nach einem strahlenden Morgen waren am Nachmittag über München Wolken aufgezogen.

Vincent Eberstein sich mit Regenschirm und Mantel ausgerüstet, weil er mit regen rechnete. Es saß in seinem schwarzen Porsche 911 und wartete, den Blick auf die Villa am Tizianplatz 6 im Münchner Stadtteil Nymphenburg gerichtet.

Er sammelte Informationen, denn er wünschte alles über Laura Campe in Erfahrung zu bringen, ehe er zum Sturm auf ihren erregenden, jungfräulichen Schoss ansetzte. Dass die Achtzehnjährige noch nicht defloriert worden war, stand für ihn nach den bisherigen Ermittlungen so gut wie fest.

Er zündete sich eine Zigarette an und fühlte das angenehme Prickeln auf der Haut, das er seiner erotischen Jagdleidenschaft und der festen Überzeugung zuschrieb, noch an diesem Abend aktiv werden zu können. Er war ein vorsichtiger, behutsam vorgehender Mann und rechnete nicht damit, bei Laura zu einem raschen Erfolg zu kommen, aber er war fest entschlossen, ihr binnen weniger Tage die Unschuld zu nehmen.

Wenn man Vincent fragte, welchen Beruf er ausübte, pflegte er lächelnd zu antworten: „Verführer“. Die meisten lachten darüber, aber tatsächlich meinte er es ernst. Er glaubte, die Verführung zur Kunst erhoben zu haben, und verfügte über eine stattliche Buchsammlung, die sich ausschließlich mit diesem Thema befasste. Verführung war für ihn Wissenschaft, Herausforderung und Genuss zugleich. Er hatte sie zu seinem Lebensinhalt gemacht.

Die Tatsache, dass er sehr reich war und sich praktisch jedes Hobby erlauben konnte, erleichterte ihm seine „Arbeit“. Bis zu seinem vierundzwanzigsten Lebensjahr war es ihm eher schlecht ergangen, denn sein Einkommen als Turnschuhverkäufer bei Sport-Scheck hatte ihm enge Grenzen gesetzt, aber nach der ebenso großen wie unerwarteten Millionenerbschaft, die er einem in der Schweiz verstorbenen Onkel verdankte, hatte er angefangen, sein Leben nach seinen Wünschen und Vorstellungen zu gestalten.

Vincent hielt sich für intelligent, aufgeschlossen und anpassungsfähig. Tatsächlich hatte er es nicht schwer gehabt, in die gehobenen Münchner Kreise aufgenommen zu werden. Ein gewisser natürlicher Charme und seine nach der Erbschaft entwickelten Begabungen auf dem Golfplatz und beim Tennis verhalfen ihm zu dem Lebensstil, der ihm und seinem Vermögen angemessen erschien.

Er war jetzt achtundzwanzig Jahre. Anfangs war er beinahe wahllos mit jedem Mädchen ins Bett gestiegen, das ihm gefallen hatte, aber in den letzten beiden Jahren hatte er begonnen, seine immer gegenwärtige Leidenschaft zu kultivieren und nur noch denjenigen zugänglich zu machen, die er als würdige Jagdopfer betrachtete.

Laura Campe war, wie er hoffte und glaubte, ein solches Opfer. Sie hatte unter strenger Aufsicht bis vor kurzem ein Internat in der Schweiz besucht und bereitete sich jetzt, diesmal unter der strengen Aufsicht einer Erzieherin, auf das Studium für Internationales Management an Munich Business School vor. Zu diesem Zweck hatte ihr Vater, ein reicher Bierbrauer aus Dortmund, diese Villa in Nymphenburg gemietet. Es wurde von Laura und ihrer attraktiven, aber sehr sittenstrengen englischen Erzieherin, der neunundzwanzigjährigen Jessica Thadden, bewohnt.

Tagsüber sorgte eine nicht im Haus lebende Angestellte für Ordnung und Essen; nachts blieb das Haus praktisch verschlossen, denn Laura und ihre Erzieherin gingen nur selten aus und empfingen keine Gäste. An jedem Donnerstagabend freilich verschwand Jessica Thadden für zwei, drei Stunden, um einen Kurs an der Volkshochschule zu besuchen.

Das einzige Freizeitvergnügen, das Laura und Jessica sich leisteten, bestand aus einigen Stunden Tennisspiel wöchentlich; bei dieser Gelegenheit hatte Vincent die beiden Frauen auch kennengelernt.

Er war auf Anhieb von Lauras Schönheit, von ihrem schulterlangen, rotblonden Haar, den graugrünen, großen Augen, den vollen, schwellenden Lippen und ihrem schlanken Körper begeistert gewesen.

Er hatte sich vorzustellen versucht, wie es wohl sein würde, wenn ihre Augen sich unter seinen Liebkosungen weiteten, wenn ihr junger, unberührter Schoß sich mit drängenden Säften füllte und wenn ihre Brustwarzen unter seinen Küssen steif wurden.

Die junge Laura und ihre Erzieherin Jessica duzten sich natürlich, waren mittlerweile gute Freundinnen geworden. Die Männer im Tennisclub waren buchstäblich versessen auf die beiden Mädchen, denn auch Jessica, dunkelhaarig und aufregend gewachsen, konnte sich wahrlich sehen lassen, aber inzwischen hatte sich herumgesprochen, dass es so gut wie aussichtslos war, eines der Mädchen zu einem Rendezvous zu bewegen.

Vincent Ebersteins Augen verengten sich, als er sah, wie Jessica das Haus verließ. Sie blieb am Gartentor noch einmal stehen und winkte kurz nach oben, wo sich Laura, gleichfalls winkend, kurz am Fenster zeigte.

Er wusste inzwischen, dass Jessica Thadden zu den Menschen gehörte, die sich an feste Termine hielt. Sie ging auch heute die wenigen Meter zur U-Bahn um zur Volkshochschule zu fahren.

Er stieg aus und folgte ihr, um sich davon zu überzeugen, dass sie auch heute nicht von ihrer Gewohnheit abwich, dann machte er kehrt, ging zurück und klingelte an Lauras Haustür. Es dauerte einige Zeit, ehe sich über ihm ein Fenster öffnete und Laura ihren Kopf ins Freie steckte. Er lächelte. Ihr rotblondes Haar war von berückendem Reiz.

„Hallo?“, rief sie.

„Ich bin´s, Vincent Eberstein. Ich muss Sie sprechen, Laura“, antwortete er.

„Jetzt?“

„Ja. Es ist dringend.“

„Es geht nicht. Ich bin allein.“

„Allein?“, staunte er gespielt. „Ich denke, Sie wohnen mit Jessica Thadden zusammen.“

„Sie ist weggefahren, zu einem Kurs an der Volkshochschule. Warum wollen Sie mich sprechen?“

Sie hat eine umwerfend samtige, dunkle Stimme, dachte er. Sie klingt sinnlich. Plötzlich fragte er sich, ob Laura wirklich so unschuldig war, wie es seine Informationen besagten. Möglicherweise befriedigte sie ihre Leidenschaft auf andere Weise. Natürlich würde sie seit Jahren masturbieren, aber ob sie auch lesbische Neigungen hatte? Nach Jahren in einem Mädcheninternat in der Schweiz hätten sich solche Gefühle entwickeln können. Vielleicht mit Jessica Thadden?

„Es ist wichtig“, sagte er ernst. „Ich kann das nicht hier, auf offener Straße erörtern.“

Hinter ihm ging ein älteres Ehepaar mit einem Hund vorüber. Sie starrten neugierig auf ihn und das Mädchen. Vincent und Laura schwiegen, bis das Paar sich außer Hörweite befand.

„Also gut“, sagte Laura schließlich, „ich lasse Sie herein. Aber Sie müssen mir versprechen, binnen weniger Minuten wieder zu gehen. Ich habe Jessica schwören müssen, während ihrer Abwesenheit keine Besucher zu empfangen.“

Sie schloss das Fenster. Kurz darauf hörte er, wie sie die Türkette aushängte. Er trat ein. Die kleine Diele war mit hochwertigen Möbeln ausgestattet. Wertvolle Teppiche und moderne Pop-Art Bilder vervollständigten den Eindruck von Wohlstand.

Laura wirkte wie das sprühende Leben; in einem modischen, rosafarbigen Hausanzug präsentierte sie sich ihm wie ein Mannequin, lächelnd und doch scheu, eine Mischung aus aktueller Lebensbezogenheit und puritanischer Erziehung.

„Hallo, Vincent“, sagte sie und gab ihm flüchtig die Hand. „Was gibt es denn?“

Er runzelte die Augenbrauen. „So schnell ist das nicht erklärt“, sagte er.

Sie verstand den Wink und führte ihn ins Wohnzimmer. Es war modern, hochwertig, aber gemütlich eingerichtet. Laura setzte sich und forderte ihn auf, Platz zu nehmen. Obwohl es ihm ein leichtes gewesen wäre, sich neben sie auf das Sofa zu setzen, hielt er es für klüger, erst einmal Abstand zu wahren. Er musste erst Lauras Vertrauen gewinnen. Das war die beste Basis für spätere Erfolge.

„Es fällt mir schwer, diese Geschichte in Worte zu fassen“, meinte er und schaute sie an. „Sie ist ziemlich...nun ja, sagen wir: prekär. Es handelt sich dabei um Sie.“

„Um mich?“

 

Er nickte. „Ein paar junge Leute haben sich offenbar vorgenommen, Ihnen... nun ja, Ihnen die Unschuld zu rauben.“

Laura setzte sich steil auf. Ihre großen, graugrünen Augen rundeten sich verwirrt, erstaunt, aber auch etwas frostig, als müsste sie sich gegen ihn zur Wehr setzen.

Vincent wusste, dass er praktisch mit der Tür ins Haus gefallen war, aber er sah keine andere Möglichkeit, seinen Plan zu verwirklichen. Er musste zum Ziel kommen, ohne in den Verdacht zu geraten, mit gezinkten Karten zu spielen. Je rascher und direkter er anfangs vorging, umso weniger wahrscheinlich war es, dass Laura ihn für einen Lügner hielt. Sie durfte einfach keine Zeit zum Nachdenken bekommen.

Vincent lehnte sich zurück. „Sie wissen vielleicht, dass Sie auf die jungen Leute wie ein rotes Tuch wirken. Jung, schön, reich und unnahbar... das können sie nicht verkraften, dagegen lehnen sie sich auf. Es hat den Anschein, als hätten Sie schon mehrere Körbe verteilt. Stimmt das?“

Laura befeuchtete sich die weichen, offenbar trocken gewordenen Lippen mit der Zungenspitze. „Ich kann doch nicht jede Einladung annehmen, dazu von wildfremden Menschen!“, sagte sie. „Das entspricht nicht meiner guten Erziehung.“

Er nickte abermals. „Völlig klar, aber Ihre Reaktion ist in den Augen dieser jungen, wilden Leute mit Arroganz gleichzusetzen. Sie fühlen sich brüskiert und haben offenbar begonnen, Sie zu hassen. Unschuld und Schönheit weckt in gewissen Menschen so etwas wie Lust am Zerstören. Man müsste schon Psychologe sein, um die Wurzeln dieser Gefühle zu ergründen.“

„Ich war stets freundlich zu den Menschen im Tennisclub, auch dann, wenn sich einige ungebeten darum bemühten, mich außerhalb des Clubs zu treffen“, sagte Laura fassungslos. „Ich kann nicht verstehen...“

Sie führte den Satz nicht zu Ende. Erregung und eine gewisse Hilflosigkeit verschlugen ihr die Sprache.

„Das ist mir völlig klar“, sagte Vincent. „Es geht auch nicht darum, Ihr Handeln zu rechtfertigen. Ich bin davon, dass es keinen Tadel verträgt, sondern nur darum, Sie zu warnen. Diese jungen Burschen sind zu allem fähig.“

„Wie... wie haben Sie erfahren, was geplant ist?“, wollte Laura wissen.

Er fand, dass ein leichtes Rot in ihre Wange gestiegen war, und fragte sich, inwieweit sie von dem Gedanken an eine mögliche Gewaltanwendung sinnlich erregt wurde. Konnte es sein, dass sie sich an dieser Vorstellung aufgeilte und insgeheim ihre Verwirklichung ersehnte?

„Ich habe zufällig gehört, was diese Kerle vorhaben, im Umkleideraum“, antwortete er. „Ich war perplex. Das sind doch alles Jungs aus gutem Hause!“

„Ich begreife es nicht!“, murmelte Laura.

Er zuckte mir den Schultern. „Sie sollten den Tennisclub, oder gegen die Kerle rechtlich vorgehen“, sagte Vincent. „Ich stelle mich gern als Zeuge zur Verfügung, obwohl das für mich nicht ganz leichte ist, denn es bedeute, dass man mich in Zukunft schneiden wird...“

„Sind Sie sicher, dass die jungen Leute, von denen Sie sprechen, keinen Witz gemacht haben?“

Er zuckte mit den Schultern. „Ich glaube schon, dass sie es ernst meinten, aber natürlich werden sie es, daraufhin angesprochen, als dummes Gerede abtun.“

„Ich werde aus dem Club austreten“, entschied Laura. „Es ist die einzige Möglichkeit.“

„Sie werden begreifen, dass es mir unendlich schwergefallen ist, diesen Besuch anzutreten“, sagte er. „Anfangs war ich der Meinung, dass ich kein Recht habe, mich in diese Sache einzuschalten. Ich sagte mir, dass die Jungs vielleicht dummes Zeug redeten... aber dann fiel mir ein, dass schon zwei Mal innerhalb eines Jahres auf dem Clubgelände ein Mädchen überfallen wurde. Junge Mädchen wie Sie. Mädchen ohne Lebenserfahrungen...“

„Wie scheußlich“, murmelte Laura. „Davon wusste ich nichts.“

Er verzog die Lippen. „Kein Wunder. Man spricht nicht darüber. Es ist gleichsam ein Tabu.“

„Was hat man getan, um die Täter zu bestrafen?“

„Nichts“, erwiderte er. „Als sich herausstellte, dass die Jungs, die dafür in Frage kamen, aus den besten Familien stammten, setzte ein großes Feilschen ein, ein Ringen hinten den Kulissen. Man einigte sich - wie, kann ich nicht sagen. Jedenfalls kamen die Ereignisse nicht an die Öffentlichkeit.“

„Das ist ja schockierend!“

„So was passiert doch häufiger“, sagte er. „Ein paar junge Kerle spielen verrückt, sie drehen durch, entweder wegen Alkohol oder Drogen. Die mächtigen Eltern bemühen sich hinterher, den angerichteten Schaden wieder zu reparieren.“

„Können Sie... können Sie mir Namen nennen? Im Zusammenhang mit der gegen mich gerichteten Drohung, meine ich“, fragte das hübsche Mädchen.

„Das möchte ich nicht“, antwortete er zögernd, „es sei denn, sie entschließen sich, die Polizei einzuschalten.“

Laura überlegte. Dann sagte sie genau das, womit er fast gerechnet hatte: „Ich möchte unter allen Umständen einen Skandal vermeiden und halte es für klüger, mit Jessica – meiner Erzieherin – in Zukunft dem Klub fernbleiben. Ich muss noch mit Jessica darüber sprechen, bin aber sicher, dass sie meinen Entschluss billigen wird.“

„Ich hatte gehofft, Ihre Erzieherin hier anzutreffen“, log er.

„Sie kehrt erst in zwei, drei Stunden zurück“, meinte Laura und erhob sich. „Jedenfalls danke ich Ihnen für den selbstlosen Hinweis. Ich kann mir vorstellen, dass dieser Besuch Ihnen nicht ganz leicht gefallen ist. Einmal ist es ein Thema, das man als recht delikat bezeichnen muss, und zum anderen unterzieht sich niemand gern der Aufgabe, in den Verdacht eines Verräters zu geraten.“

„Sie haben richtig vermutet“, sagte er. „Ich habe buchstäblich Stunden gebraucht, ehe ich den Mut aufbrauchte, mich zu diesem Besuch durchzuringen. Wenn nicht die Übergriffe gewesen wären, hätte ich das Ganze wahrscheinlich auf die leichte Schulter genommen und als dummes Gerede abgetan.“

„Ich danke Ihnen jedenfalls für ihr selbstloses Handeln“, sagte Laura.

Vincent stand auf. Sie brachte ihn in die Diele. Er reichte ihr die Hand.

„Sie haben gut Tennis gespielt, und vermutlich auch sehr gern“, sagte er. „Falls Sie es wünschen, können Sie meinen Privat-Tennisplatz benutzen. Es wäre mir ein Vergnügen, Sie dort als meine Gäste begrüßen zu dürfen.“

„Sie haben einen eigenen Tennisplatz?“

„Hinter meinem Haus, ja. Er ist prima in Schuss, aber er nutzt mir nicht viel, weil es zu viel Mühe macht, einen Partner zum Spielen zu finden. Im Club habe ich damit nie Probleme.“

„Ich... ich, äh, danke Ihnen für die freundliche Einladung“, meinte sie. „Seien Sie mir bitte nicht böse, wenn ich sie nicht sofort akzeptiere. Ich habe meinem Vater, der in Dortmund wohnt und arbeitet, versprechen müssen, keine Entscheidung zu treffen, ohne vorher Jessica zu Rate zu ziehen.“

„Dafür habe ich volles Verständnis“, sagte er und zog seine Karte aus der Brieftasche. „Hier ist meine Adresse und Handynummer. Sie können mich jederzeit per SMS oder über WhatsApp erreichen. Wenn Sie erlauben, rufe ich Sie in den nächsten Tagen einmal an.“

2

Sein Penis war gewaltig, eine zuckende, von der prallen, violett schimmernden Eichel gekrönte Lanze, die nur darauf wartete, sich in ihren biegsamen, erregten Körper zu schieben.

Jessica Thadden lächelte verloren, als der nackte Mann den Raum durchquerte und dicht vor ihr stehen blieb.

„Los“, sagte er. „Lutsch meinen Schwanz!“

Jessica steckte die Hand aus. Ihre Finger umschlossen den zuckenden, heißen Schaft und massierten ihn liebevoll. Sie blickte zu dem Mann hoch. Er hatte ein grobknochiges, gewöhnliches Gesicht. Es war die Art von Gewöhnlichkeit, die sie erschauern ließ und dazu brachte, die Schenkel lustvoll zusammenzupressen.

„Los! Lutsch ihn endlich!“

Sein Name war Stefan Kühnast. Er arbeitete als Metzger in der Großmarkthalle. Eines Abends (vor genau drei Wochen) hatte er sie angesprochen, als sie die Volkshochschule verlassen hatte. Er war unverschämt gewesen, frech, genau der Typ von Mann, über den man sich lustig zu machen pflegte, weil man ihn für ungebildet und undiskutabel hielt... aber sie war ihm gefolgt, wie in einem Zustand von Trance. Er hatte sie binnen einer Stunde genommen, wild, leidenschaftlich und mit der Hemmungslosigkeit, die so gut zu einem kräftigen Metzger passte.

Er war animalisch, ein anderes Wort fiel Jessica nicht ein, um ihn zu beschreiben. Aber gerade das reizte sie an ihm. Sie hatte jahrelang geglaubt, sich einem strengen Sittenkodex unterwerfen zu müssen, ohne zu ahnen, wie lebhaft sich in ihr die Gegenkräfte mobilisiert hatten. Sie waren zum Ausbruch gekommen, als ihr Stefan Kühnast begegnete.

„Verdammt, worauf wartest du noch?“, fragte er.

Er hatte sich im Badezimmer ausgezogen, warum, vermochte sie nicht zu sagen, denn Zurückhaltung gehörte wahrhaftig nicht zu seinen Eigenschaften. Sie selbst war noch voll bekleidet. Sie saß auf einem Polsterstuhl, in ihrem modisch geschnittenen, aber seltsam unlebendig wirkenden Kostüm, dessen Schwarz trotzdem, wie sie wusste, für Stefan von erotischer Ausstrahlung war. Auch ihre Strümpfe waren schwarz. Selbstverständlich auch die Unterwäsche, die sie sich erst am Vortag gekauft hatte, weil sie wusste, wie sehr er darauf flog.

Oh ja, sie hatte rasch gelernt, die Dinge zu akzeptieren, die ihm Spaß machten. Sie liebte seine einfache Gewöhnlichkeit und seine Kraft, vor allem aber liebte sie diesen großen, gewaltigen Knüppel, der zuckend in ihrer Hand lag und soeben einen kleinen, glasklaren Tropfen aus seiner Eichel entließ.

Sie beugte sich nach vorn, strich mit ihrer Zunge über die Eichel hinweg und genoss es, wie der Mann dabei heftig zusammenzuckte und sich auf seine Zehenspitzen erhob. Es machte ihr Vergnügen, den Mann bis zur Weißglut zu reizen. In ihr brannte die Lust, und sie fragte sich, wie sie es nur fertiggebracht hatte, jahrelang wie eine Puritanerin zu leben.

Natürlich war es nicht immer so gewesen. Als junges Mädchen hatte sie es ziemlich toll getrieben, hatte mit jedem Kerl gevögelt, der nur eine Spur animalischer Männlichkeit ausstrahlte. Aber dann hatte es ihre religiöse, fanatische Tante, bei der sie nach dem Tode ihrer Eltern erzogen worden war, fertiggebracht, sie radikal zu ändern und zu einem sittenstrengen Mädchen zu machen... freilich nur auf Zeit, wie sich jetzt zeigte. Einmal ein verdorbenes schwanzgeiles Luder, dann für immer!

Ihre warmen, weichen Lippen legten sich um seinen Penis, sie schoben die Vorhaut zurück und machten Platz für die Zunge, die herausfordernd um den unteren Eichelkranz hinwegtänzelte.

Stefan stöhnte lustvoll. Er presste den Kopf der jungen Frau mit beiden Händen gegen seinen Körper und fing an, die Hüften zu bewegen. Er stieß in Jessicas weichen, roten Mund, als hätte er einen Frauenschoß vor sich, und fieberte dem Moment entgegen, wo sie mit schlürfendem Eifer seiner Ejakulation begegnen würde.

Plötzlich gab sie sein Glied frei. Auf ihren Wangen brannten zwei rote, kreisrunde Flecke. Sie lächelte zu dem Mann hoch, nahm seinen Hodensack zwischen ihre Finger und presste ihn liebevoll zusammen.

„Zieh dich aus“, sagte er.

Jessica erhob sich. Es machte ihr Spaß, vor seinen Augen Stück für Stück ihrer Kleidung abzulegen. Sie konnte mühelos verfolgen, wie sich dabei sein Atem beschleunigte. Als sie sich ihm nur noch mit Slip, Strumpfhalter und schwarzen Nylonstrümpfen zeigte, zitterte er vor lustvoller Erregung am ganzen Körper.

Er war ein Hüne von Mann, mit tätowierten Armen und verschiedenen Piercings am Körper verteilt. Seine kräftigen Beine waren etwas krumm geraten, aber das störte sie nicht. Sie war nicht auf Schönheit aus, sie suchte etwas anderes... und das gab ihr dieser Mann in reichem Maße.

Vielleicht, dachte sie, ist es so eine Art von Lustausbruch, die Gegenreaktion auf Jahre moralischer Unantastbarkeit. Was immer es auch war, sie brannte jetzt gleichsam lichterloh, sie genoss diese simple, natürliche Lust ohne Einschränkungen.

Er trat auf sie zu und streifte ihr das Höschen von den Beinen, erstaunlich langsam, beinahe zärtlich. Seine Blicke saugten an ihrem tiefschwarzen Schamhaar fest. Er befeuchtete sich mit der Zunge die Lippen, wie jemand, der die Vorfreude auf einen seltenen, delikaten Genuss auskostet.

Jessica stieg aus dem Slip und schob ihn achtlos mit dem Fuß beiseite. Der Mann musterte jetzt aus schmalen Augen ihre Brüste, diese reifen, prallen Halbkugeln, die von bräunlichen, steifen Brustwarzen gekrönt wurden und auch ohne BH ihre stolze, ästhetische und zugleich erotische Form bewahrten.

 

Er hob sie auf, mühelos, wie ein Daunenkissen, und trug sie in das angrenzende kleine Schlafzimmer. Jessica hasste diesen kleinen, schäbigen Raum mit dem schmalen, altmodischen Bett und dem billigen Kleiderschrank, aber sie liebte die Dinge, die sie hier erwarteten und die er nun schon zum dritten Male innerhalb von drei Wochen mit ihr anzustellen gedachte.

Er warf sie auf das weiche Lager, blieb mit lustvoll zitterndem Penis am Bettrand stehen und lächelte auf sie hinab.

„Spreiz die Beine“, sagte er.

Sie gehorchte.

„Spiel mit dir“, befahl er.

„Was?“, murmelte sie. Das war neu. Das hatte er noch nicht von ihr verlangt.

Er grinste. „Hörst du schwer? Ich sehe es gern, wenn ein Mädchen an sich herumspielt. Los, fang an!“

Zögernd griff sie sich an den Schoß. Sie fühlte unter ihren Fingern das weiche Schamhaar und nur Zentimeter darunter das feuchte, empfindsame Fleisch, das darunter brannte, verwöhnt und liebkost zu werden. Sie berührte ihre Klitoris und bewegte die Antenne ihrer Lust, wie sie es schon oft genug in der Wärme und Einsamkeit ihres Bettes getan hatte... immer dann, wenn ihr Körper den Verstand überlistet und die moralischen Skrupel hinweggefegt hatte.

Sie sah, wie sehr es Stefan erregte, ihr dabei zuzusehen, und genoss die aufputschende Wirkung dieser Tatsache.

„Öffne mit beiden Fingern die Fotze“, sagte er. „Ich will sie mir genau ansehen...“

„Du bist unmöglich“, murmelte sie.

Das gehörte zum Spiel. Sie durfte nicht sofort auf seine Wünsche eingehen, das machte ihn erst richtig scharf.

„Tu, was ich dir sage!“, herrschte er sie an.

Sie befolgte seine Aufforderung, sie bäumte ihm sogar den Unterleib entgegen. Jetzt sah er alles ganz deutlich. Das feuchtschimmernde, korallenrote Fleisch, die lockenden, von glättenden Säften erfüllten Tiefen, die sich, von ihrem kurzen, tiefschwarzen Haar umkräuselt, nach seinem Penis, seinen küssenden Lippen, der leckenden Zunge, seinen derben, männlichen Berührungen sehnten.

„Ist es gut so?“, flüsterte sie.

„Schieb einen Finger in deine Spalte...“

„Bitte, Stefan...“

„Stell dich nicht so an!“

Sie tat, was er befahl und erschauerte, mitgerissen von der Doppelwirkung, die sich aus dem sinnlichen Kontakt mit ihrem Finger uns seinem lustverzerrten Gesicht ergab.

Er schwang sich plötzlich zwischen ihre Schenkel, er kniete mit prallem, heißem Penis vor ihr, und sie hatte erneut Gelegenheit, seinen riesigen, Hodensack zu bewundern. Wirklich, dieser Stefan Kühnast war animalisch, aber gerade das reizte sie an ihm. Wäre der Mann höflich gewesen, hätte er sie mit dezentem Werben zu gewinnen versucht, wäre ihr nichts anderes übrig geblieben, als ihn ebenso höflich abblitzen zu lassen.

Aber diesem brutalen Drängen gegenüber waren die Erfahrungswerte ihrer Erziehung sinn- und nutzlos, in seiner Gegenwart durfte man kapitulieren und sich dieser primitiven, fordernden Männlichkeit wie einem Naturereignis überlassen.

„Nochmal“, sagte er, den lüsternen Blick auf ihre feuchte Vagina gerichtet. „Ich will in deine Fotze sehen. Ich muss wissen, wohin ich meinen Schwanz schiebe.“

Er lachte laut, als hätte er sich einen fabelhaften Witz geleistet.

Wieder spreizte Jessica ihre Schamlippen, wieder hob sie ihm den weißen, seidenglatten Unterleib entgegen. Sie wusste, wie in dieser makellosen Figur ihr kurzgetrimmtes schwarzes Schamhaardreieck wirkte: kontrastreich, aggressiv und lockend, ein Stück hinreißender Weiblichkeit.

Der Mann stieß zu!

Sein steinharter Penis glitt bis ans Heft in die Tiefen ihrer Vagina. Er stöhnte laut, als er fühlte, wie ihn deren Innenwände saugend umschlossen. Er ließ sich auf das schlanke Mädchen fallen und rief seinen muskulösen Oberkörper gegen ihre steifen Brustwarzen.

Jessica umarmte ihn, sie hatte Mühe, Luft zu bekommen, sie genoss seine Schwere, seine Muskeln und seinen herben männlichen Geruch, gleichzeitig litt sie darunter, sie war ein Bündel von widerstrebenden Empfindungen, die sich jedoch nach seinen ersten, kräftigen Hüftstößen rasch in pures Entzücken verwandelten, in kochende, reine Lust, die sich lebhaft dem ersten, großen Orgasmus näherte.

Er bewegte sich keuchend auf ihr, beinahe wütend rammelnd, als sei sie seine Gegnerin und nicht seine Geliebte. Er ächzte und kämpfte, als gälte es, einen Preis zu gewinnen. Als es ihm kam, entrang sich ein dumpfes, unartikuliertes Gurgeln seinem Mund.

Jessica wimmerte laut. Sie fühlte, wie der heiße Strom seines Spermas in ihren Unterleib peitschte und sich dort mit den wilden Wellen ihres eigenen Höhepunktes vereinte.

Er stieß noch einige Male hart zu, rang nach Luft, zog seinen Penis aus ihrer überquellenden Scham und ließ sich neben dem Mädchen auf den Rücken fallen.

„Es geht gleich weiter“, versprach er.

Jessica schloss ihre Schenkel. In ihrem Blut sang und rauschte es. Sie hörte seine Worte wie durch einen Nebel und fragte sich, wie sie es fertiggebracht hatte, die letzten Jahre ihres Lebens ohne die Freuden zu verbringen, die ein männlicher Körper in so reichem Maße bot.

„Dein Körper ist geil zu ficken“, meinte er und leckte mit der Zunge über seine trockenen Lippen.

Sie schwieg. Manchmal ging ihr seine Gewöhnlichkeit auf die Nerven.

„Warum hast du keine feste Beziehung, einen Kerl, der dich täglich durchvögelt?“, fragte er.

„Das habe ich bereits versucht dir zu erklären“, antwortete sie. „Ich bin studierte Erzieherin und betreue ein junges Mädchen. Dies ist nur möglich, wenn ich durch keine Beziehung abgelenkt werde.“

„Wieso muss man studieren, um ein Mädchen zu erziehen?“, fragte er und lachte dreckig. „Ich würde das auch schaffen. Mühelos.“

„Woran du wohl wieder denkst...“

„Immer an das Gleiche, wenn ich deinen scharfen Körper ansehen. Du nicht?“

„Nein.“

„Dann bist du verrückt! Das Leben macht doch nur Spaß, wenn man regelmäßig fickt.“

„Ich bin nicht verrückt, sondern völlig normal“, sagte sie, wusste jedoch, dass das nicht ganz stimmte. Sie war geistig völlig in Ordnung, aber irgendwie hatte sich in den letzten Jahren ihr Leben auf einer Ebene bewegt, die keinesfalls innerhalb der gebräuchlichen Normen lag. In gewisser Hinsicht musste sie Stefan sogar dankbar sein; er hatte sie vermutlich davor bewahrt, ein Sonderling zu werden, ein altes, prüdes, verklemmtes Weib.

Aber er hatte ihre sexuelle Lust wieder geweckt, einen Schlussstrich unter diese dumme, körperliche Enthaltsamkeit gelegt, die sie lange, viel zu lange geübt hatte.

„Wie alt ist das Mädchen?“, fragte er.

Sie wusste, was er meinte, aber eine plötzliche Angst ließ sie fragen: „Welches Mädchen?“

„Das Kind, dem du Lesen und Schreiben beibringst“, erklärte er.

„Fünfzehn“, log sie. Es war besser, wenn er Laura noch für ein Kind hielt. Er wäre sonst imstande gewesen, ein Rendezvous mit ihrer Schülerin zu fordern.

„Gut gewachsen?“

„Sie ist noch ein Kind!“

„Mit fünfzehn ist man heutzutage kein Kind mehr. Die habe doch schon alle Computer, surfen stundenlang im Internet. Außerdem sind die mit Facebook und Twitter ständig mit der Welt verbunden. Das Körperbewusstsein ist dadurch bereits sehr früh entwickelt. Ich kenne da eine Puppe, die arbeitet als Nutte an der Großmarkthalle, die ist sicher nicht viel älter.“

„Das ist ja entsetzlich!“, entfuhr es Jessica.

Er grinste. „Ihren Freiern macht sie Vergnügen. Sie selbst hat noch nicht bereut, diesen Weg gegangen zu sein. Sie verdient damit mehr Kohle als ich.“

„Hat sie denn keine Eltern, die sich um sie kümmern?“

„Die Mutter ist tot und der Vater säuft“, sagte Stefan. „In letzter Zeit musste ich mich um das Mädchen kümmern. Sie braucht doch jemand, der sie beschützt...“

Jessica merkte, dass sie eine Gänsehaut bekam. Sie ahnte, was sich hinter Stefans Worten verbarg, hatte aber nicht die Kraft, ihm detaillierte Fragen zu stellen. Er merkte freilich auch so, was sie beschäftigte.

„Claudia ist jetzt siebzehn Jahre“, sagte er. „Beruhigt dich das?“

„Ich weiß nicht“, entgegnete Jessica ausweichend. „Schläfst du mit ihr?“

Er lachte breit. „Manchmal. Warum nicht? Sie mag mich. Sie sagt, ich sei besser als die anderen.“

„Vielleicht sagt sie das jedem. Es kann ein billiger Trick sein“, meinte sie. „Schlägst du sie?“

„Na, hör mal!“, protestierte Stefan.

„ja oder nein?“, bohrte sie weiter.

„Natürlich nicht“, erwiderte er. „Alles Brutale stößt sie ab.“ Er grinste. „Sie liebt nur meinen harten, großen Schwanz. Du doch auch, oder?“

Mit großen Augen sah sie ihn an, während die Leidenschaft schon wieder in ihr zu brodeln begann.

„Ich werde dich von hinten ficken, rammeln wie ein läufiges Tier“, sagte er unerwartet. „Du hast einen megageilen Arsch. Klein, fest und perfekt geformt. Es muss Spaß machen, dich anal zu besteigen.“

„Wie du redest...“

„Wie jemand, der genau erkennt, was du geiles Miststück brauchst“, erklärte er lächelnd.

„Du jagst mir manchmal eine Gänsehaut über den Rücken“, stellte sie fest.