Das Fest der Liebe

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Das Fest der Liebe
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Bruno Moebius

Das Fest der Liebe

Ein Weihnachtsmärchen

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Inhaltsverzeichnis

Titel

DAS FEST DER LIEBE

Impressum neobooks

DAS FEST DER LIEBE

Es begab sich vor nicht allzu langer Zeit in der Schule einer kleinen Stadt, dass die Lehrerin zu den Kindern sagte:

„Als Hausaufgabe schreibt ihr bis morgen einen Aufsatz über Weihnachten!“

Am nächsten Tag sammelte die Lehrerin die Hefte ein, um die Aufsätze zu lesen und zu benoten.

Am übernächsten Tag, knapp vor Unterrichtsende, verteilte sie die Hefte wieder, und von da und dort hörte man leise erfreute „Ohs“ und „Ahs“, auch einige „Owehs“ und „Puuuhs“ waren darunter.

„Steffi! Mit dir möchte ich über deinen Aufsatz sprechen!“ Die Lehrerin und hielt das letzte noch nicht ausgeteilte Heft in der Hand.

Da ertönte die Schulglocke und alle Kinder verließen mehr oder weniger eilig das Klassenzimmer. Nur ein kleines, blondes Mädchen mit langen Zöpfen blieb starr sitzen.

„Steffi! Ich hätte gern, dass du mir sagst, warum du das geschrieben hast!“, sagte die Lehrerin. Das Mädchen versteifte sich noch mehr und kniff die Lippen zusammen.

„Ich habe so etwas noch nie erlebt“, fuhr die Lehrerin mit strenger Stimme fort. „Und ehe ich mit dir zum Schuldirektor gehe, möchte ich von dir hören, was du dir dabei gedacht hast!“

Das Mädchen zuckte bei dem Wort 'Schuldirektor' leicht zusammen, gab aber noch immer keinen Laut von sich.

„Nun, Steffi?“

Das Mädchen regte sich nicht.

„Also gut, dann lass uns jetzt gemeinsam zum Direktor gehen!“

Das Mädchen stand folgsam auf, als die Lehrerin ihre Worte mit einer auffordernden Geste unterstrich, beide gingen zur Tür, und dann rannte das Mädchen ganz plötzlich los.

„Steffi!“, hallte es hinter ihr her. „Steffi!“

Dann klappte nur noch die Schwingtür am Ende des Korridors langsam hin und her...

*

Der Besitzer des kleinen Zoogeschäftes beobachtete das kleine Mädchen, das sich am Schaufenster die Nase platt drückte.

Er sah sie nicht zum ersten Mal. Sie kam fast jeden Tag vorbei, guckte durch die Scheibe herein und ging dann bald wieder davon. Doch seit ein paar Tagen blieb sie länger vor dem Laden stehen, nicht so distanziert wie sonst, sondern irgendwie mit größerem Interesse, und seit gestern hatte sie die Nase gut fünf Minuten lang an der kalten Scheibe, ehe sie weiterging.

Was war es wohl, das ihr Interesse erregte? Er konnte ihre Augen hinter der spiegelnden Scheibe nicht gut erkennen, außerdem waren seine eigenen nicht mehr die besten. Er dachte schon daran, einfach die Ladentür zu öffnen und das Mädchen anzusprechen, doch genau in dem Augenblick, als er einen Schritt nach vorn machte, drehte sich das Mädchen um und rannte weg.

„Nun, dann eben beim nächsten Mal“, dachte der Ladenbesitzer achselzuckend.

*

Sonja Spicker saß an ihrem kleinen Schreibtisch.

Sie dämpfte ihre Zigarette in einem Aschenbecher aus, der bereits von abgerauchten Zigarettenstummeln überquoll.

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