Für Menschen und Für Homöopathie

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Für Menschen und Für Homöopathie
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Branko DFundFepubli

Branko Džakula

Heilpraktiker

Für Menschen

und

Für Homöopathie

Branko Džakula

Copyright: © 2014 Branko Džakula

Published by: epubli GmbH, Berlin

www.epubli.de

ISBN 978-3-8442-9536-8

Gewidmet

Dr. med. Christian Friedrich Samuel Hahnemann

(Er schwamm gegen den Strom und kam an die Quelle)

und

allen Menschen

Inhaltsverzeichnis

Einführende Worte

Was ist Homöopathie und Chronologie

Lebenskraft (Dynamis)

Krankheit

Akute Krankheit

Chronische Erkrankung

Psora (Skabies, Krätze)

Sykose

Syphilis (Lues)

Tuberkuline Miasma

Multimiasmatische Belastung

Simili (Ähnlichkeit)

Arzneimittellehre und Arzneimittelbilder

Arzneipotenzierung

Potenzen von Arzneien

Galenik eines Arzneimittels

 Weingeist

 destillierte Wasser

 Glyzerin für Salben

 Milchzuckerpulver

 Globuli

 Ciprobeta 250

 mikrokristalline Cellulose

 Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A)

 Povidon K 25

 Silicium Dioxid

 Stearinsäure

 Magnesiumstearat

 Croscarmellose-Natrium

 Hypromellose

 Mecrogol 6000

 Talkum

 Titandioxid

Die Basissubstanzen

 Pflanzen

 Mineral

 Tierreich

 Nosoden

 Sarkoden

Die homöopathische Anamnese

 wer

 was

 wo

 womit

 warum

 wie

 wann

Symptome

 Symptomaufnahme

 Modalitäten

Verordnung homöopathischer Arznei

Verlauf der homöopathischen Heilung

 Erstverschlimmerung

 heringsche Regel

Reaktionen bei homöopathischer Behandlung

Beispiel für Wirkung und Reaktionen

Störfaktoren während homöopathischer Therapie

Wirkungsmechanismus der homöopathische Arzneien

Behandlungskosten

Ihre eigene Gesundheit

 Vitamin A

 Vitamin B 1

 Vitamin B 2

 Vitamin B 3

 Vitamin C

 Cadmium

 Vitamin E

 Calcium

 Eisen

 Magnesium

 Natrium

 Phosphor

 Kalium

 Zink

 Zucker

 Brösel

 Capsanthin und Capsorubin

 Kräuter

 Citronensäure

 Aromaextrakten

 Proteinhydrolysat

 Natriumglutamat

 Inosinat

 Guanylat

 Spezialfett

 Quellstärke

 Maltodextrin

 Hefeextrakt

Danksagung

Literaturverzeichnis und Quellenhinweise

Internet

Einführende Worte

Sie halten das Buch „Für Menschen und Für Homöopathie“ gerade in Ihren Händen. Gehe ich recht in der Annahme, dass Sie auf der Suche nach einer alternativen Heilmethode sind, für Sie persönlich oder eines Ihrer Familienmitglieder? Sie haben sie gefunden. Es freut mich, dass Sie die Verantwortung und das Wohlwollen für Ihre Gesundheit selbst übernehmen, als sie jemand anderem zu überlassen. Homöopathie gehört unter anderem zu den alternativen Heilmethoden.

Was ist eigentlich Homöopathie, wie wird sie angewendet, wie wirkt sie, wie werden die homöopathischen Mittel dosiert usw.? Es gibt viele Fragen, die sich stellen, viele Meinungen oder einfach populistische Behauptungen, die in den Raum gestellt werden, ohne fundamentales Wissen. Diese irreführenden Meinungen halten sich hartnäckig. Auf alle diese Fragen bekommen Sie hier Antworten. Seit vielen Jahren bin ich mit ihnen in meiner Praxis konfrontiert. Häufige Fragen und Antworten, die durch Patienten in meiner Praxis auftauchten, erfahren Sie auf nachfolgenden Seiten.

Durch hier erworbenes Wissen werden auch Sie in der Lage sein, Ihren Therapeuten besser zu verstehen und Sie können nachvollziehen, was er meint. Durch meine Erfahrungen mit Patienten habe ich festgestellt, dass vielen Therapeuten fundiertes Wissen fehlt, oder sie nehmen sich nicht die Zeit, gestellte Fragen befriedigend zu beantworten. Das ist auch ein Faktor unter vielen anderen, warum manchmal eine Therapie nicht zum erwünschten Erfolg geführt hat. Homöopathie ist oft nicht die Ursache von Misserfolg, sondern Patient oder Therapeut haben durch ihr Verhalten oder falsche Anwendung zu diesem geführt.

Ihnen bleibt es frei überlassen, ob Sie dieses Buch von vorne anfangen und bis zur letzten Seite lesen oder ob Sie sich einzelne Kapitel durchlesen, um Antwort auf Ihre Fragen zu bekommen. Bedenken Sie bitte, dass es sich hier um „Klassische Homöopathie“ handelt, so wie sie Hahnemann erforscht und uns, als sein Lebenswerk hinterlassen hat. Nicht jeder Therapeut, der sich Homöopath nennt, ist ein „Klassischer Homöopath“. Er arbeitet nicht im Sinne der Lehre, die in „Organon der Heilkunst“ (6. Auflage) für die Therapeuten als homöopathische Richtlinie dargelegt ist. In erster Linie ist dieses Buch für Sie gedacht, um Ihnen eine Hilfe zu sein. Auch Therapeuten kann ich dieses Buch empfehlen, um sich die eine oder andere Anregung für die tagtägliche Praxis zu holen. Ich selber würde mich freuen, Anregungen, Vorschläge oder auch Kritik von Ihnen zu erhalten. Wie immer kommt man nicht ganz um Fachausdrücke herum, diese sind in Umgangssprache erklärt und in Klammern gesetzt. Um leichtverständlich zu sein, ist alles mit nachvollziehbaren Beispielen dargestellt. Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen und ich hoffe, dass ich Ihnen behilflich sein kann und Ihre Fragen zufriedenstellend beantworte.

Düsseldorf, den 16.04.2014

Was ist Homöopathie und Chronologie?

Die Homöopathie ist ein eigenständiger Teil in der Medizin und eine Wissenschaft für sich, mit ihren eigenen Grundgesetzen. Sie basiert auf mehreren Regeln. Diese sind das „Ähnlichkeitsprinzip“ und das „Dynamisieren“, (Potenzierung). Diese Grundlagen sollte jeder Therapeut sehr gut kennen und es ist wichtig die „Chronischen Krankheiten“ und die entsprechenden Arzneimittel zu verinnerlichen, da diese zum Finden einer ähnlichen Arznei für ähnliche Krankheit dient.

In der Geschichte der Medizin gab es zwei große Ärzte. Beide sprachen bereits vom Ähnlichkeitsgesetz. Hippokrates (460-361 vor Chr.), der zur Erkenntnis gekommen war, dass manchmal das Gegenmittel aber auch ähnliche Mittel zur Besserung erkrankter Menschen führte. Auch Paracelsus (1541-1493 vor Chr.) sagte, dass es möglich ist, unter anderem auch mit ähnlicher Arznei zu heilen. Er war der Meinung, das eine kleine Dosis eines Medikamentes ausreicht, um zu heilen. Sein berühmter Satz, „Die Dosis macht´s“ ist bekannt.

Um das 17. Jahrhundert gab es für Medizin mehrere Schulen und Auffassungen. Es gab Dogmatiker, Empiriker und Methodiker. Diese verschiedenen Richtungen führten zu vielen Auseinandersetzungen. Unter diesen Umständen entstanden zwei Richtungen, die bis heute gültig sind. Es entstanden die zwei Schulen, Iatrochemie und Iatrophysik (iatrós griechisch Arzt). Anhänger der Iatrochemie waren Vitalisten. Sie glaubten an die Existenz einer Lebenskraft. Dagegen waren Iatrophysiker mehr Materialisten und sind Anhänger physikalischer Kräfte. Dadurch war nach ihrer Meinung der Körper eine Maschine. Durch diese mechanistische und mathematische Orientierung ist Krankheit verständlich, wenn man den Mechanismus genau erfasst.

Bis heute ist das so. Man nennt sie Alternativmedizin und Schulmedizin (Allopathie). Der Allopath behandelt die Symptome einer Krankheit. Der Alternativmediziner behandelt den ganzen Menschen. Ich bin der Meinung, dass die beiden Richtungen sich sehr gut ergänzen können und sollen, zum Wohle der erkrankten Menschen. Leider ist das nicht der Fall. Dadurch müssen viele Menschen unnötig leiden.

Der Begründer und Entdecker der Homöopathie war Dr. med. Christian Friedrich Samuel Hahnemann, geboren am 10.04.1755 in Meißen, gestorben ist er in Paris am 02.07.1843, im Alter von 88 Jahren. Sein Medizinstudium musste er sich mit Fremdsprachenunterricht und Übersetzungen selbst finanzieren. Im Jahre 1779 legte er im Alter von 24 Jahren sein Doktorexamen ab. Nach nur kurzer Tätigkeit als Arzt hatte er aufgehört zu praktizieren, weil die damaligen angewendeten therapeutischen Praktiken ihm zuwider waren. Er konnte es nicht mehr ertragen, wie Menschen durch die damalige Schulmedizin, durch hohe Gaben giftiger Medikamente, vergiftet wurden. Aderlass wurde bis zum Exzess betrieben. Dadurch starben viele Patienten. Auch Kuren, die Erbrechen förderten, waren an der Tagesordnung. In der Zeit, als er nicht praktizierte und seinen Lebensunterhalt mit Übersetzungen verdiente, las er Abhandlungen über Chinarinde. Dies hatte ihn angeregt, Selbstversuche zu machen. Durch diese Selbstversuche erkannte er das Ähnlichkeitsprinzip. „Similia similibus curentur“ („Ähnliches möge mit Ähnlichem geheilt werden“). Und er gab den Namen für ein neues Heilverfahren, die Homöopathie. Aus dem Griechischen Homoio, homöo: Wortteil „gleich (artig)“, „Entsprechend“ und Pathos „Leiden“, „das Krankhafte“. Homoios=ähnlich+Pathos=Leiden = HOMÖOPATHIE. Diese existiert schon seit 1796. In deutschen Medizinzeitschriften publizierte er mit dem Titel „Versuch über ein neues Prinzip zur Auffindung der Heilkräfte der Arzneisubstanzen nebst einigen Blicken auf die bisherigen“. In diesem Artikel hat Hahnemann uns seine Entdeckung präsentiert.

 

Erst im Jahre 1810 ist seine erste Abhandlung „Organon der Heilkunst“ erschienen. Nach der Entdeckung brauchte er 14 Jahre, bis er die Therapie und Methode in seinem Buch Organon (Griechisch: „Werkzeug“) öffentlich präsentierte. Bis zu dieser Veröffentlichung hat es ca. zwanzig Jahre intensiver Forschung durch ihn bedurft. Das war erst der Anfang. In den folgenden Jahren sind neue Erkenntnisse, Beobachtungen und Entdeckungen dazu gekommen. Dementsprechend kam die zweite Auflage neun Jahre später heraus. Die dritte Auflage wurde 1824 veröffentlicht. Wieder fünf Jahre später erschien die vierte Auflage. Bis zu dieser Auflage hatte er noch nicht von der Lebenskraft gesprochen. In der fünften Auflage 1833 spricht er über die Lebenskraft. Hahnemann forschte weiter und fügte die neuen Erkenntnisse an den Rändern seiner fünften Auflage an. So entstand sein Manuskript für die 1842 fertiggestellte sechste Auflage. Durch seinen Tod im Juli 1843 wurde dieses Manuskript leider nicht veröffentlicht. Es lag jahrelang in seiner Hinterlassenschaft. Seine Witwe Melani bekam mehrere Angebote für eine weitere Auflage von Organon, nahm aber keines an. Damals wie heute waren viele Befürworter der Homöopathie, und viele sind gegen Homöopathie. Es ging so weit, dass die Akademie der Medizin, während ihrer Tätigkeit in Paris verlangte, wegen Unwirksamkeit ein Verbot zu erlassen. Der damalige Minister von Luis-Philipe prüfte den Antrag. Er hat weise entschieden und uns bis heute die Homöopathie erhalten. Dadurch wird vielen Menschen geholfen, ihre Leiden zu heilen. Und so schlummerte 79 Jahre lang sein letztes, wichtigstes Werk. Erst nach dem Tod seiner Witwe 1878 erbte ihre abgelehnte Adoptivtochter Sophie mit der Hinterlassenschaft das fertige Manuskript. Als Erbin und Frau von Carl Bönninghausen, Sohn von Clemens von Bönninghausen, gab sie diese Schriften frei. Lange nach dem Ersten Weltkrieg und dem ganzen Durcheinander, ist erst 1921 dank Richard Haehl und 1922 William Boericke die sechste Auflage von „Organon der Heilkunst“ in deutscher und englischer Sprache erschienen. Das ist relevant, weil er in dieser Auflage die Einnahme und Herstellung von Q-Potenzen beschreibt, auch bekannt als LM-Potenzen. Neben seinem Hauptwerk hatte Hahnemann uns auch sein sechsbändiges Werk „Reine Arzneimittellehre“ hinterlassen. An diesem Werk schrieb er 10 Jahre lang (1811-1821), oft nachts, wenn seine Familie schlief und er dann Ruhe hatte. Auch sein Werk über „Chronische Krankheiten“ in sechs Bändern veröffentlichte er 1828. Seitdem sind bis heute viele Werke über Homöopathie entstanden, durch seine Schüler und viele Homöopathen, ob Heilpraktiker oder Ärzte. Sie haben selbst neue Wege gesucht und sind Befürworter der homöopathischen Heilverfahren geworden. Sie alle tragen dazu bei, dass bis heute weltweit immer mehr Menschen ihre Gesundheit dann wiedererlangen konnten, wenn allopathische Therapien versagten oder erwünschter gesundheitlicher Zustand nicht wiederhergestellt werden konnte. Die Patienten sind es leid zu leiden. Ihrer Suche nach alternativer Medizin haben wir es zu verdanken, dass das zarte Pflänzchen, das vor über 200 Jahren von Hahnemann gepflanzt wurde, heute ein riesiger Baum geworden ist.

Lebenskraft (Dynamis)

In seinem Organon schreibt Hahnemann über die Lebenskraft im §§ 9-11, § 16 und in § 148. Vitalismus (lat. Vita „Leben“), Vitalis ist Lebenskraft. Schon Aristoteles (384-322 v. Chr.) hatte sich aus philosophischer Sicht Gedanken über die Lebenskraft, in seinen Überlegungen über die Seele (Seelenlehre) gemacht. Eine Seele hat eine vitale Funktion auf verschiedenen Ebenen. Auch in vielen anderen Kulturen ist diese Lebenskraft bekannt und selbstverständlich. Sie hat in diesen Ländern einen anderen Namen. In China heißt sie Qi, oft wird sie in der Akupunktur genannt. In Indien ist es Prana, in Japan nennt man sie Ki und in Tibet ist es Lung. Viele Bezeichnungen für immer die Gleiche Kraft. In unserem Fall nannte Hahnemann sie Lebenskraft. Ein Organismus ohne Lebenskraft ist ein toter Körper. Diese Kraft ist zuständig für alle Prozesse, die auf materieller Ebene stattfinden. Ohne sie wären wir nicht das, was wir sind. Ihre Aufgabe ist es, alle Prozesse zu steuern und sie in Gang zu halten, in allen Situationen. Wir fühlen auch unbewusst, dass sie vorhanden ist, körperlich, geistig und seelisch. Durch sie sind wir ausgeglichen und fühlen uns wohl. Nur wenn Störungen auftreten, egal auf welcher Ebene unseres Daseins, dann fühlen wir uns unwohl. Die Störung kann aus philosophischer Sicht auf geistiger Ebene liegen und sich bis zur körperlichen Ebene fortsetzen. Allopathen (Schulmediziner) nennen sie psychosomatische Erkrankung. Wenn wir auf körperlicher Ebene erkrankt sind, dann wird aus vielen Untersuchungen eine Diagnose erstellt, zum Beispiel Herzrhythmusstörungen. Wir wissen jetzt, woran wir erkrankt sind und werden mit Medikamenten behandelt. Also, unsere Symptome, in diesem Fall Herzrhythmusstörung, werden mit Betablockern behandelt. Die Symptome sind dann weg, aber sind die Ursachen der Herzrhythmusstörung weg? Nein, denn wenn wir die Betablocker absetzen, sind die Störungen wieder da. Der Ablauf ist uns bekannt und er ist auch plausibel. Denken wir weiter, dass unsere Lebenskraft gestört ist. Was passiert dann? Kann es sein, dass diese Störung sich als Krankheit darstellt? Ich kann mit ruhigem Gewissen „Ja“ dazu sagen. Und genau das hatte Hahnemann in seinem Organon dargelegt. Also brauchen wir weiter nichts zu tun, als unsere Lebenskraft wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Dies ist die Aufgabe von homöopathischer Therapie. Wie soll das zustande gebracht werden? Alles das steht bis ins kleinste Detail im Organon (Werkzeug) beschrieben, mit genauesten Anweisungen, wie es gemacht wird. Wenn wir diesen Weg gehen, wird unsere Lebenskraft wieder ins Gleichgewicht gebracht und unsere Symptome, die Krankheit darstellen, werden verschwinden. Ja, ich verstehe die Argumentation von Gegnern der Homöopathie, dass dies nicht nachvollziehbar ist. Das ist alles abstrakt und nicht fassbar. Wir sehen die Lebenskraft nicht, können sie nicht messen, wiegen, anfassen usw. Sie ist praktisch für uns als visuelle Wesen nicht da. Was nicht wahrnehmbar ist, wird oft behauptet, existiert nicht. Dies beruht aber auf unserer Unwissenheit und Unkenntnis der Dinge und das wollen wir nicht wahrhaben. Wir sind das intelligenteste Wesen auf dieser Erde. Ob das stimmt? Ich bezweifle das.

Heutzutage hat fast jeder einen Computer. Stellen Sie sich vor, Hardware ist unser Körper, Software ist unser Geist und Strom ist unsere Lebenskraft. Um den Computer funktionstüchtig und fehlerfrei zu erhalten, damit er seine Aufgaben erfüllen kann, ist Lebenskraft, also Strom, unbedingt notwendig. Nicht ein x-beliebiger Strom, sondern passend für dieses Gerät. Er ist also eine individuelle Energie. Physiker werden sagen: Er ist messbar. Anschaulich wird der Wechselstrom als sogenannte Sinuskurve dargestellt. Wir haben aber ein sehr großes Spektrum an Wellen mit unterschiedlichen Wellenlängen. Je nach der Art der Wellen sind sie sichtbar oder auch unsichtbar. Alles, was uns umgibt, strahlt eine bestimmte Wellenlänge aus, und wir sehen dies als Farbe und Form. Aber was ist mit den unsichtbaren Wellen, wie Röntgenstrahlen, Radioaktivität usw.? Wir sehen sie nicht, aber sie sind um uns herum vorhanden. Nehmen wir einen Tisch, den jeder zuhause hat. Wir zerkleinern ihn. Grobe Teile können wir verbrennen und wir bekommen Energie in Form von Wärme. Bei weiterer Zerkleinerung haben wir Späne. Wir zerkleinern weiter bis zu den Molekülen und weiter zu den Atomen, den mit mechanischen und auch chemischen Mitteln nicht weiter zerlegbaren kleinsten Teilen der Materie Holz. In einem sehr vereinfachten Bild stellt man sich das Atom als ein kugelförmiges Gebilde vor, bei dem ein Kern, bestehend aus Protonen und Neutronen, von Elektronen umkreist wird. Stellen Sie sich vor, ein Mensch ist ein Atomkern und um ihn herum kreisen Elektronen. Die Entfernung vom Menschen bis zu den Elektronen beträgt im Bild 15 bis 20 Kilometer. Dass in diesem kleinen Atom so viel Platz ist, ist für die Natur selbstverständlich. Für uns Menschen ist das nicht fassbar und nicht selbstverständlich, aber genauso ist es. Wenn ein Atom seine Elektronen unter Einwirkung von starker Hitze verliert, entsteht Plasma. Der eine oder andere wird es von der Stahlindustrie her kennen; den Plasmabrenner, der als Schneidewerkzeug benutzt wird. Wir können weitere Atome spalten bis Licht entsteht. Diese Vorgänge passieren im All ständig. Unter bestimmten Umständen und Gegebenheiten wird Materie zu Licht. Umgekehrt wird aus Licht Materie.

Licht ist der für das menschliche Auge sichtbare Teil der elektromagnetischen Strahlung. Die an das sichtbare Licht angrenzenden Bereiche der Infrarot- und Ultraviolettstrahlung werden häufig ebenfalls als Licht bezeichnet. Licht ist eine Form der Energie. Die kleinsten Energieteilchen des Lichts nennt man Photonen.

Im ganzen Universum sind sie verbreitet. Dementsprechend ist diese Lichtenergie auch auf der Erde vorhanden. Diese Photonen sind von dem russischen Arzt, Professor Alexander Gurwitsch, 1922 entdeckt worden. Sie sind Bestand jedes Lebewesens, ob Menschen, Tieren, Insekten und Pflanzen. Es ist auch bewiesen worden, dass jede Zelle Licht abgibt. Diese Lichtabgaben kann man messen, und in der Physik sind sie als „Biophotonenstrahlung“ bekannt.

Etliche Jahre später sind wieder Photonen entdeckt worden. Dazu hatte der Physiker Fritz-Albert Popp durch seine Forschung in den siebziger Jahren maßgeblich beigetragen. Ich war auf einer Fortbildung, wo er einen Vortrag gehalten hatte. Ich bin sehr überrascht und verblüfft gewesen wegen der Mitteilung an uns. Nebenbei teilte er uns mit, dass unsere Bundesregierung (1978) ihm den Auftrag erteilt hat, die Wirksamkeit der Homöopathie nachzuweisen. Während seiner Untersuchungen und Messungen ist er mit vielen Photonen konfrontiert worden. Seinen „Bericht an Bonn“ hatte er 1986 fertiggestellt. Unter anderem konnte er die Wirkung von homöopathischen Potenzen, besonders die höheren Potenzen, nicht nachweisen. Das ist für mich logisch, weil wir noch nicht in der Lage sind, entsprechende Messgeräte zu produzieren, die dieses Spektrum in diesen hohen Bereichen erfassen oder messen können. Unsere Biorezeptoren sind jedoch in der Lage, das zu tun. Sie sind 1000-mal empfindlicher als ein zurzeit verfügbares Messgerät.

Diese Biophotonen sind aus meiner Sicht die Lebenskraft. Das war bis zum Jahre 1828 auch Streitpunkt zwischen Vitalisten und Materialisten. In dem Jahr hatte Friedrich Wöhler die Synthese des Harnstoffes durchgeführt. Überall ist Chemie in den Vordergrund getreten. Und 1959 ist von Stanley Miller und Harold C. Urey die „Entstehung von Aminosäuren“ publiziert worden. Seitdem ist Vitalismus überholt und außer Acht gelassen worden. Man stürzte sich auf weitere Forschungen in diese Richtung. Heute wissen wir, dass unsere DNA entschlüsselt ist. Aber welche Aminosäuren, Peptide oder Lipide sie aktivieren oder deaktivieren, das wissen wir noch immer nicht.

Wenn wir in der Homöopathie von Krankheit sprechen, ist immer die Lebenskraft gemeint. Aus diesem Grund bezieht sich die Behandlung auf gestörte oder in Disharmonie geratene Lebenskraft. Egal aus welchem Grund, unsere Aufgabe ist es, diese Störung, die sich Krankheit nennt, wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Dazu teilt uns der Patient sein Befinden mit. An uns liegt es nun, die Causa (Ursache) zu finden und durch Regulation die gestörte Lebenskraft wieder in Einklang zu bringen. Homöopathie wirkt und heilt an der Ursache, daher verschwinden das Symptom und die Krankheit.