Buch lesen: «Auf Pad im 4x4 Camper: Camping in Namibia»
IMPRESSUM
„Auf Pad“ im 4X4-Camper Camping in Namibia
Tipps und Tricks für Selbstfahrerreisen im Südlichen Afrika
Bernhard Vogt
Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek
Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der deutschen Nationalbibliografie. Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar
© 2018 360° medien gbr mettmann I Nachtigallenweg 1 I 40822 Mettmann
Das Werk ist in allen seinen Teilen urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung sowie Verarbeitung in elektronischen Systemen.
Der Inhalt des Werkes wurde sorgfältig recherchiert, ist jedoch teilweise der Subjektivität unterworfen und bleibt ohne Gewähr für Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität.
Redaktion und Lektorat: Andreas Walter
Satz und Layout: Serpil Sevim-Haase
Bildnachweis:
Alle Fotos stammen von Bernhard Vogt, außer: S. 42/43, 44, 252: Dirk Geinitz; S. 74: Sara&Joachim2 cc by-sa 2.0; S. 76 o: Bobo Campers; S. 100: Damian du Toi cc by 2.0 S. 103: Ralf Junghanns cc by.sa 3.0; S. 152 o: Africa on wheels; S. 161: Jennifer Kraushaar S. 204, 265 o und u, 291, 345 (Löwe): Michael Kuss; S. 214: Jamsta cc by-sa 3.0; S. 272: Tad Arensmeiser cc by-sa 3.0; S. 273: Bernard Gagnon cc by-sa 3.0; S. 274: Ursula Franke cc by-sa 3.0; S. 275: James Gathany, public domain; S. 300: Farm von oben Hp.Baumeler cc by-sa 4.0; S. 345 (Erdferkel, Leopard u. Stachelschwein), 346 (Braune Hyäne): ZFMK; S. 345 (Schabrackenschakal): Hans Hillewaert.
ISBN: 978-3-947164-17-2
Hergestellt in Deutschland
Bernhard Vogt
„AUF PAD“ IM 4X4-CAMPER
CAMPING IN NAMIBIA
Tipps und Tricks für Selbstfahrerreisen im Südlichen Afrika
Inhaltsverzeichnis
Cover
Titel
Impressum
Vorwort
Teil 1: Namibia – Afrikas Selbstfahrerparadies
1. Das Straßennetz Namibias
2. Verkehrsregeln in Namibia
3. Fahrtipps für Namibia
Teil 2: Reise-Route
4. Streckenplanung
4.1 Der erste grobe Plan
4.2 Streckenplanung nach Jahreszeit und Saison
4.3 Der Tagesplan
4.4 Reisen mit Kindern
4.5 Der Allrad-Camper als ideale Familienkutsche
5. Klassische Routen
5.1 „Best of Namibia“ kompakt
5.2 „Best of Namibia“
6. Weitere Routen
6.1 Arid Eden Route
6.2 Offroad-Routen
7. Grenzüberschreitende Routen
7.1 Namibia und Südafrika I: Kalahari
7.2 Namibia und Südafrika II: Windhoek – Kapstadt
7.3 Von Kapstadt zu den Victoriafällen
8. Grenzübertritt und Einreisebestimmungen
8.1 Namibia
8.2 Südafrika
8.3 Botswana
8.4 Sambia
8.5 Simbabwe
Teil 3: Das richtige Fahrzeug für Namibia
9. Fahrzeugvermieter in Namibia
9.1 Namibische Fahrzeugvermieter
9.2 Fahrzeugvermieter des Südlichen Afrika
9.3 Internationale Fahrzeugvermieter
10. Anmietung in Namibia vs. Anmietung in Deutschland
11. Preisgestaltung der Miete
11.1 Zusätzliche Kostenfaktoren
12. Mietwagen in Namibia
12.1 Mietwagen ohne Allradantrieb und ohne Campingausrüstung
12.2 Mietwagen mit Allradantrieb, aber ohne Campingausrüstung
12.3 Mietwagen mit Allradantrieb und mit Campingausrüstung
12.4 Wohnmobile
13. Fahrzeug-Ausstattung
13.1 Technische Ausstattung
13.2 Werkzeuge
13.3 Campingausrüstung
13.4 Küchenkiste
13.5 Zusätzliche Ausrüstung
14. Das Kleingedruckte
14.1 Mietbedingungen
14.2 Versicherung und Kaution
14.3 Pflichten des Mieters
15. Alternativen zur Miete eines Fahrzeugs
15.1 Autokauf
15.2 Verschiffung
Teil 4: Reisen in Namibia
16. Ankunft in Namibia
17. Abholung des Fahrzeugs
18. In und um Windhoek
18.1 Sightseeing in Windhoek
18.2 Erledigungen und Einkäufe
19. „Auf Pad!“
19.1 Der Weg ist das Ziel
19.2 Navigation
19.3 Pausen
19.4 Tanken
20. Alltag im Camper
20.1 Gepäck und Ordnung
20.2 Verpflegung
21. Unfälle, Schäden und Pannen
21.1 Gefahren auf der Straße
21.2 Schäden am Fahrzeug
21.3 Unfall, Schaden oder Panne: Was nun?
22. Tierische Begegnungen
22.1 Säugetiere
22.2 Reptilien
22.3 Spinnentiere
22.4 Insekten
23. Zusammentreffen mit anderen Kulturen
24. Auf Safari
24.1 Namibias 20 staatlich kontrollierte Schutzgebiete
25. Übernachtung
25.1 Campingplätze
25.1.1 Private Campingplätze
25.1.2 Staatliche Campingplätze
25.1.3 Kommunale Campingplätze
25.2 Gästefarmen
25.3 Hotels und Lodges
25.4 Weitere Übernachtungsmöglichkeiten
Teil 5: Anhang – Alles auf einen Blick
I. Wichtige Adressen und Kontakte
Fremdenverkehrsämter
Weitere Informationen zu Namibia
Medien
Diplomatische Vertretungen in Afrika
Diplomatische Vertretungen in Europa
Notfallnummern
Werkstätten
II. Mietwagenanbieter in Namibia
III. Reiseveranstalter für Namibia
Deutsche Reiseveranstalter
Österreichische Reiseveranstalter
Schweizer Reiseveranstalter
IV. Trinkgeld
V. Ausrüstung
VI. Tierspuren
VII. Wörterbuch Englisch
VIII. Wörterbuch Afrikaans
Entfernungstabellen
Stichwortverzeichnis
Vorwort
„Auf Pad“ in Namibia
Wer Namibia kennenlernen möchte, der muss dieses faszinierende und vielschichtige Land mit allen Sinnen ergründen. Für den Blick hinter die Kulissen und ein tieferes Verständnis von Land und Leuten sind längere Aufenthalte oder ein regelmäßiges Wiederkehren nötig. Für die internationalen Besucher ist eine Selbstfahrertour im Camping-Fahrzeug der ideale Weg, um das Land mit all seinen Facetten kennen zu lernen. Der gesamte Reiseverlauf kann auf individuelle Interessen und Wünsche abgestimmt werden. Man ist also vollkommen unabhängig von festen Tagesabläufen und vorgegebenen Routen. Eine Reise im allradgetriebenen Camping-Fahrzeug durch das Südliche Afrika vermittelt ein Gefühl von Freiheit und Individualität, das sowohl die internationalen Gäste als auch die lokalen Reisenden in ihren Bann zieht.
Weniger die große Freiheit als vielmehr Wissenschaft bzw. Leidenschaft führten mich nach Abschluss meines Biologie-Studiums im Jahr 2007 zum ersten Mal nach Namibia. Nachdem in Kapstadt eigens ein VW Bus (T3) erworben wurde, ging es mit diesem auf eine große Reise durchs Südliche Afrika. Diese Reise endete auf der namibischen Farm Claratal, wo ich mehrere Monate verbrachte – vornehmlich um ökologische Daten zur Verbuschungsproblematik zu sammeln. Ganz nebenbei bekam ich so aber auch einen tiefen Einblick in das Leben und Arbeiten in Namibia. In den anschließenden Jahren führte mich meine Arbeit als Reiseleiter und wissenschaftlicher Mitarbeiter nach Südamerika und Ostafrika. Erst 2013 reiste ich wiederum nach Namibia, wobei aus dem privaten Besucher über die Jahre ein zukünftiger Doktorand und schließlich sogar der Verwalter einer Farm wurde. Auf der Jagd- und Gästefarm Okomitundu untersuchte ich zusammen mit anderen Wissenschaftlern (und auch Touristen) im Auftrag des Zoologischen Forschungsmuseums Alexander Koenig die Ökologie von Leopard und Brauner Hyäne auf kommerziellem Farmland. Gern hätten wir unsere Forschung vor Ort weitergeführt, doch wurde das Projekt jäh durch den Verkauf der Farm beendet. So bleiben meiner Lebensgefährtin und mir nur die regelmäßigen, alljährlichen Besuche vor Ort, um Freundschaften zu pflegen und neue Bekanntschaften zu machen – immer auf der Suche nach neuen Forschungsprojekten und unbekannten Zielen und Strecken im Lande.
Die über die Jahre erworbenen Länderkenntnisse und die Erfahrungen im internationalen Tourismus bilden die Grundlage für diesen Reiseratgeber, dem man mit Sicherheit meine Begeisterung für die Region und meine biologische Grundausbildung anmerkt.
Der erste Teil des Buches kommt noch etwas nüchtern daher, liefert aber erste grundlegende Informationen über den Verkehr in Namibia. Neben den offiziellen Verkehrsregeln gibt es Tipps und Tricks für das Fahren auf Namibias Straßen, Pisten oder auch abseits der Wege.
Um die Auswahl von Wegen und Routen geht es im zweiten Teil: von der Planung der Reiseroute über spezielle Hinweise für das Reisen mit Kindern bis hin zu konkreten Routen-Vorschlägen. Die vorgeschlagenen Routen machen dabei an den Grenzen Namibias nicht halt, sondern decken vielmehr das Südliche Afrika ab und reichen weit bis nach Südafrika, Botswana und Simbabwe hinein.
In Teil 3 dreht sich alles darum, das passende Fahrzeug für eine Reise durch Namibia zu finden. Dazu bedarf es detaillierten Informationen über Vermieter und die Mietbedingungen sowie die verschiedenen Fahrzeuge und deren Ausstattung. Wer lieber mit dem eigenen Fahrzeug unterwegs ist, findet Auskünfte über Alternativen zur Miete wie z. B. Verschiffung oder Autokauf.
Im vierten Teil geht die Reise dann endlich richtig los. Die Reise beginnt in Windhoek mit der Abholung des Fahrzeugs vom Vermieter. Danach geht es „auf Pad“, wo alltägliche Situationen (Tanken, Pausen etc.) mit unerwarteten Eventualitäten (Pannen, Unfälle, Tiere etc.) abwechseln. Doch mehr und mehr wird das Leben im Camper zu einem wohlgeordneten Alltag, den es zu beherrschen gilt. Aufgrund der Fülle der Erlebnisse vergehen die Tage in Namibia viel zu schnell; die Nächte werden im trauten, rollenden Heim oder in einer festen Unterkunft verbracht.
Im letzten Teil des Buches rundet der Anhang die Thematik mit nützlichen Adressen und Tipps ab. Er sollte nicht überblättert werden, da er nicht nur verschiedene Kontakte, sondern auch viele Vor-Ort-Tipps sowie ein umfangreiches Wörterbuch in Englisch und Afrikaans enthält. Ein kurzer, schneller Blick in den Anhang kann das ein oder andere Problem lösen!
Auf ein Wiedersehen in Namibia und immerzu „Gute Pad!“,
Bernhard Vogt
Denke ich an Namibia, so erinnere ich mich auch an Katha, Tatonka, Renate, Balu und Ocki.
Denke ich an dieses Buch, danke ich der Verlegerfamilie Walter für das Vertrauen und Verständnis, Jörg Ehrlich und seinem Team von DIAMIR für die Möglichkeiten, meiner Familie und meinen Freunden für die Unterstützung – ganz besonders Johanna, Katrin, Michi, Kuddel, Kristina und Jenny.
Teil 1 Namibia – Afrikas Selbstfahrerparadies
Namibias Weite!
1. Das Straßennetz Namibias
Dem Horizont entgegen!
1. Das Straßennetz Namibias
Namibia besitzt ein hervorragend ausgebautes Straßennetz mit einer Gesamtlänge von über 45.000 Kilometern. Die Infrastruktur hat in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht und steht heute in vielerlei Hinsicht an der Spitze der afrikanischen Länder. Mit rund 250 Kilometern ausgebauter und staatlich unterhaltener Straßen pro 10.000 Einwohnern dürfte Namibia sogar den Weltrekord in der Kategorie „Straßendichte je Einwohner“ halten.
Nun weisen aber nicht alle 45.000 Straßenkilometer dieselbe Qualität bzw. Fahrbahnbeschaffenheit auf. Nur gut 7000 Kilometer des gesamten Straßennetzes Namibias sind asphaltiert; beim Rest handelt es sich um nicht-geteerte Straßen (Schotter, Sand, Salz etc.). Darum werden auch die Straßentypen und deren Nummerierung entsprechend der Fahrbahndecken kategorisiert.
Straßen
A-Straßen
Autobahnen mit mindestens zwei Fahrspuren pro Richtung und stets asphaltiert
B-Straßen
Nationalstraßen: mindestens zweispurig und asphaltiert
C-Straßen (neu: MR-Straßen)
Hauptstraßen (main roads): teilweise asphaltiert, sonst mit Kiestragschicht, d. h. Schotter
D-Straßen (neu: DR-Straßen)
Distrikstraßen (district roads): unterschiedlich gut gewartete Schotterpisten; in wenigen Ausnahmefällen (DR3608) auch asphaltiert
M-Straßen
ersetzen bzw. ergänzen teilweise die Bezeichnungen der C- und D-Straßen und sind länderübergreifend angelegt
P-Straßen (neu: F-Straßen)
schmale und nicht regelmäßig gepflegte private Zufahrtswege zu Farmen, die nicht direkt über eine der anderen Straßen erreichbar sind
Windhoek oder Weimar?
Autobahnen (A-Straßen)
A-Straßen sind ein neuer Straßentypus, der zum Jahr 2017 eingeführt wurde. Das erste Projekt umfasst die Umgestaltung der B1 zur neuen A1. Im April 2017 wurde der erste neue Streckenabschnitt, d. h. die erste Autobahn Namibias offiziell eingeweiht.
Nationalstraßen (B-Straßen)
Nationalstraßen sind in Namibia die Hauptverkehrsstraßen für den Fernverkehr innerhalb des Landes. Darüber hinaus haben sie aber auch eine internationale Aufgabe, nämlich die Anbindung der Nachbarländer („Internationalstraßen“).
Die ersten großen asphaltierten Straßen wurden erst in den 1960/70er-Jahren gebaut, vornehmlich um das unter südafrikanischer Verwaltung stehende Namibia mit dem Mutterland Südafrika zu verbinden.
Seit der Jahrtausendwende verbindet der Trans-Kalahari Corridor Namibia mit Botswana und Südafrika. Die Strecke führt von Walvis Bay bzw. Swakopmund am Atlantik über Botswana bis nach Johannesburg in Südafrika.
Heutzutage unterscheidet man in Namibia neun verschiedene Nationalstraßen:
B1 (z. T. A1): 1600 Kilometer
Wichtigste Nord-Süd-Verbindung des Landes mit Grenzübergängen zu Südafrika (Noordoewer im Süden) und Angola (Oshikango im Norden).
B2: 327 Kilometer
Wichtigste Verbindungsstraße zwischen der Atlantikküste und Zentralnamibia. Die B2 durchquert den Westen des Landes von Walvis Bay und Swakopmund an der Küste bis nach Okahandja im zentralen Teil. In Okahandja trifft die B2 auf die B1. Die B2 bildet den westlichsten Teil des Trans-Caprivi Highway.
Namibias „Highway Nr. 1“: die B2
B3: 160 Kilometer
Kurze Verbindungsachse im Südosten.
Die B3 verbindet Südafrika (Grenzübergang: Nakop) mit Grünau und der B1.
B4: 330 Kilometer
Verbindungsstraße zwischen den Städten Lüderitz und Keetmanshoop; Anbindung an die B1.
Die B4 ist im Süden Namibias einzige Straßenverbindung an den Atlantik (zum Hafen von Lüderitz) und damit in das ehemalige Diamanten-Sperrgebiet.
B6: 290 Kilometer
Wichtigste Verbindungsstraße zwischen Zentralnamibia und Botswana.
Die B6 durchquert den Osten des Landes von Windhoek über Gobabis bis zur Grenze nach Botswana (Grenzübergang: Buitepos). Die B6 ist Teil des Trans-Caprivi Highway.
B8: 930 Kilometer
Wichtigste Straße von Zentral-Namibia in den Nordosten des Landes und einzige Straßenverbindung in die Region Sambesi.
Die B8 beginnt bei Otavi, wo sie Anschluss an die Nationalstraße B1 besitzt; über Rundu geht es bis nach Katima Mulilo (Grenzübergang zu Sambia) und Ngoma (Grenzübergang zu Botswana). Die B8 ist Teil des Trans-Caprivi Highway, der Namibia mit Sambia, Botswana und Simbabwe verbindet.
B10: 412 Kilometer
West-Ost-Verbindung im Norden Namibias.
Die B10 verbindet die Regionen Ohangwena und Kavango-Ost miteinander. Sie verläuft in ca. 50 Kilometer Entfernung parallel zur Grenze mit Angola und in ihrem östlichen Abschnitt direkt entlang des Südufers des Okavango.
„Viel“ Verkehr auf Namibias Nationalstraßen
B11: 53 Kilometer
Kürzeste Nationalstraße; Anschluss an B10 und B15 sowie Verbindung zum Grenzübergang Katitwe (Angola).
B15: 210 Kilometer
Nord-Süd-Verbindung im nördlichen Namibia, von Tsumeb über die B1 bis nach Katitwe (Grenzübergang zu Angola).
Schotterstraßen
Neben den A- und B- Straßen verfügt Namibia über ein weit größeres und dichteres Netz an nicht-geteerten Straßen, die in der Folge als Schotterstraßen oder gravel roads bezeichnet werden. Sie sind zumeist mit einer Kiestragschicht versehen, können aber auch aus Sand oder Salz bestehen. Der Zustand und die Qualität dieser Straßen variieren stark und sind abhängig von der jeweiligen Region, Wetterfaktoren (z. B. Regen), Art und Häufigkeit der Benutzung. Gravel roads benötigen paradoxerweise eine aufwendigere Pflege als Asphaltstraßen und müssen mindestens einmal jährlich gewartet werden. Dabei werden die Straßen mit einem Planiergerät (grader) bearbeitet. Im Allgemeinen lassen sich diese Schotterstraßen aber gut befahren und machen das Reisen in Namibia erst möglich. Fahr- und Verhaltenstipps für das Reisen auf Schotter folgen in Kürze!
Gute Pad!
Pad
Der Begriff pad (Afrikaans für Straße) umfasst in Namibia jegliche Art von Straße unabhängig vom Belag. Will man sich genauer ausdrücken, benennt man die Straßen nach ihrem Untergrund, ihrer Verwendung oder ihren Verursachern. Befahren kann man die teerpads (Asphalt), sandpads (Schotter oder Sand) sowie salzpads (gebräuchlich an der Küste) und die farmpad. Zu Fuß ist man besser aufgehoben bei Elefanten- oder Zebra-pads (Pfaden) oder beesterpads (Rinderwege). Für alle Fälle bzw. für alle Wege lautet der Abschiedsgruß: Gute Pad!
Die größeren, öffentlichen pads werden rechts und links von breiten, offenen Flächen flankiert, den sogenannten Reserven. Die Reserven dienen als Auslaufflächen für den Notfall und Pufferzone zwischen eigentlicher Fahrbahn und angrenzendem, eingezäunten Farmland. Gerade nach der Regenzeit steht das Gras in den Reserven relativ hoch; Wildtiere wie z. B. Warzenschweine sind dort dann nicht auszumachen. Ähnlich wie Straßen müssen auch Reserven regelmäßig gepflegt werden und von dichterer Vegetation befreit werden. Besonders in trockenen Jahren übernehmen diesen Dienst die Viehherden der angrenzenden Farmen, was für den Straßenverkehr eine erhöhte Gefahrensituation darstellt.