Der Computerfreak

Text
0
Kritiken
Leseprobe
Als gelesen kennzeichnen
Wie Sie das Buch nach dem Kauf lesen
Der Computerfreak
Schriftart:Kleiner AaGrößer Aa

Bärbel Junker

Der Computerfreak

Dieses ebook wurde erstellt bei

Inhaltsverzeichnis

Titel

DER COMPUTERFREAK

Impressum neobooks

DER COMPUTERFREAK

Sein Computer war sein Leben! Er liebte ihn. Er verehrte ihn. Er verbrachte Tage und manchmal auch Nächte vor seinem hervorragend mit allen Schikanen ausgestatteten PC und reiste auf dem Internet durch die Welt.

Die Beziehung zwischen ihm und seinem Partner, dem Gerät, war so innig, dass ihre Identität sich manchmal zu vermischen schien.

Wenn seine Finger die Tastatur bedienten, dann verschmolz Claude mit seinem besten Freund. Er verließ diese Welt und brach zusammen mit ihm auf in andere Dimensionen.

Das waren die einzigen Momente in seinem Leben, in denen er unsagbar glücklich war.

„Claude, kommst du endlich, das Essen wird kalt“, riss ihn die Stimme seiner Frau aus seinem euphorischen Zustand.

„Verdammt! Immer diese Störungen. Ich hasse das Weib“, knurrte er ärgerlich. Widerstrebend schaltete er seinen PC aus, wobei er ihn mit einer Zärtlichkeit streichelte, die seine Frau nie kennengelernt hatte.

Er stand auf und schlurfte in die Küche, wo seine Frau in der winzigen Essecke an einem liebevoll gedeckten Tisch auf ihn wartete.

Claude musterte sie voller Abneigung.

Die Sorgen hatten Karla vorzeitig altern lassen. Obwohl erst achtunddreißig Jahre alt, wirkte sie erheblich älter. Ihre ständigen Rückenschmerzen und ihr schlechter Gesundheitszustand waren die Ursache. Dazu die ständigen Geldsorgen durch Claudes Arbeitslosigkeit. Und dann noch sein Desinteresse ihre Situation zu ändern, das alles war nicht spurlos an ihr vorbeigegangen.

Es hatte lange gedauert, aber irgendwann hatte sie einsehen müssen, dass ihr Mann niemals einen Job finden würde, weil er ganz einfach nicht arbeiten wollte. Ihn interessierte ausschließlich sein Computer. Alles andere war ihm völlig gleichgültig.

Sollte sie sich doch mit den Problemen des täglichen Lebens herumschlagen. Was kümmerte es ihn, woher sie das Geld für Lebensmittel nahm. Sie hatte dafür zu sorgen wie, das interessierte ihn nicht.

„Was nörgelst du“, war seine Antwort, wenn sie ihn darauf anzusprechen wagte. „Wir kriegen doch Unterstützung vom Staat. Du musst das Geld eben besser einteilen.“

Sie haben die kostenlose Leseprobe beendet. Möchten Sie mehr lesen?