Mittel gegen Stress

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Mittel gegen Stress
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Barbara Schöne

Mittel gegen Stress

Wenn die Psyche krank ist und Stress die Gesundheit angreift

Dieses ebook wurde erstellt bei

Inhaltsverzeichnis

Titel

Inhalt

Vorwort

Krankheit beginnt im Kopf – meistens!

Wirksame Stress-Killer

Beobachten Sie sich mal ganz genau:

Schlusswort

Impressum neobooks

Inhalt

Vorwort ...................................................................................................................................................................... 2

Krankheit beginnt im Kopf – meistens! ..................................................................................................................... 4

Wenn die Psyche krank ist und Stress die Gesundheit angreift ................................................................................ 5

Stress zerfrisst das Gehirn ......................................................................................................................................... 7

Positiver Stress – negativer Stress ........................................................................................................................... 10

Das Herz ist oft besonders betroffen ....................................................................................................................... 10

Angst versetzt Organe in Daueranspannung ........................................................................................................... 11

Psychosomatik = Krankheiten .................................................................................................................................. 14

Jeden Tag Probleme ................................................................................................................................................ 16

Wirksame Stress-Killer ............................................................................................................................................. 16

Schlusswort .............................................................................................................................................................. 48

Vorwort

Für ein Drittel aller Erkrankungen finden Ärzte keine körperlichen Ursachen. Und ein sehr

großer Anteil aller Beschwerden haben psychische Ursachen, bzw. sind auf die seelische

Verfassung zurückzuführen. Manche Fachleute sagen treffend zur Psychosomatik: „Der

Körper ist der Übersetzer der Seele ins Sichtbare.“

Wenn Mediziner für Rückenschmerzen keinen Befund finden oder sich Magenschmerzen

nicht erklären können, dann wird jede Behandlung schwierig. Soll man etwa auf einen

reinen Verdacht hin Pillen verschreiben oder Spritzen verabreichen? Man kann

bestimmten Erkrankungen durch Bluttests oder Röntgenbilder auf den Grund gehen.

Wenn da aber nichts zu finden ist, was soll der Arzt dann machen? Bestimmte

Krankheitsbilder wie Kopfschmerzen oder Übelkeit sind ohnehin schon schwierig zu

diagnostizieren. Und Hausärzte haben nicht die Zeit, in einem ausführlichen Gespräch den

Dingen auf den Grund zu gehen. Vielfach landen Patienten mit Rückenleiden,

Magenbeschwerden oder Migräne in psychosomatischen Kliniken.

Man weiß inzwischen ziemlich klar, dass psychische Probleme wie Ängste oder

Depressionen bestimmte körperliche Beschwerden auslösen können. Also therapiert man

zunächst die Psyche solcher Menschen – in der Hoffnung, damit auch die rein

körperlichen Erkrankungen heilen zu können. Der Ansatz ist jedenfalls nicht verkehrt.

Dabei war es lange Zeit auch schwierig, psychische Erkrankungen überhaupt

festzustellen. Mittlerweile kann man relativ genau durch Befragung der Betroffenen

Depressionen, Psychosen oder Ängste herausfinden. Es gibt bestimmte Parameter wie

Schlaflosigkeit, Antriebslosigkeit, Wahnvorstellungen, Selbstmordgedanken, nächtliche

Erscheinungen und vieles mehr, mit denen man heutzutage die Psyche gut und treffsicher

beleuchten und deren Fehlfunktion bestimmen kann.

Aber bei vielen rein körperlichen Beschwerden steht jeder Medizinmann vor einem Rätsel.

Was macht man also? Kopfschmerzen? – Kauf Dir ein paar Pillen in der Apotheke! –

Rückenschmerzen? – Beweg Dich mehr! – Bauchschmerzen? – Leichte Kost! Und so

weiter. Merken Sie etwas?

Man greift tief in Omas Klamottenkiste, aber richtige Heilung sieht anders aus. Warum?

Der Arzt hat keine Zeit, sich intensiver mit dem Patienten auseinanderzusetzen und

empfiehlt stattdessen zwischen Tür und Angel alte Hausrezepte, die nicht verkehrt und

auch nicht wirklich richtig sind. Denn er horcht ja oft nicht einmal den Magen ab. Sein

volles Wartezimmer steht ihm auf den Füßen. Also werden die Patienten schnell

durchgereicht. Was ist die Konsequenz? Der Kranke wird nicht richtig gesund, sondern

schleppt zu seinen Beschwerden nun auch noch den Stress über den oberflächlichen Arzt

mit sich herum. Es werden Symptome kurzzeitig medikamentös unterdrückt, aber die

wirkliche Krankheit nicht geheilt. Denn der Weg geht oftmals über die Psyche. Das

Problem schaukelt sich immer mehr hoch. Anstatt die Ursachen beim Patienten zu

hinterfragen, treibt der nun in ein metabolisches Syndrom: Seine Krankheit wird nicht

richtig behandelt und weitere Beschwerden kommen nun noch hinzu. Und alles nur, weil

die Psyche kaputt ist, was der Hausarzt oft nicht erkennt.

Dieses ebook will daher die Zusammenhänge zwischen Krankheit und Psyche beleuchten,

um daraus Tipps zu vermitteln, wie Sie künftig stressfreier und damit gesunder leben. Sie

haben einen guten Griff getan, denn es ist der erste Weg aus Ihrer Stress-Situation.

Dieses ebook ist kein medizinischer Ratgeber, sondern nur ein Problemlöser, wie Sie mit

zahlreichen Tricks und Kniffen Ihr Leben stressfreier gestalten können. Es zeigt Ihnen

Wege, den Stressfallen des Lebens zu entkommen. Weniger Stress bedeutet eine

bessere Gesundheit. So einfach ist das. Denn manchmal sind es die wirklich kleinen

Dinge, die Ihnen schon mehr Lebensqualität bringen können.

Krankheit beginnt im Kopf – meistens!

Die meisten Menschen bräuchten überhaupt keine Medikamente. Zu diesem Schluss

kommen ausgerechnet Mediziner in der pharmazeutischen Forschung. Das haben sie, die

selbst ihre eigenen Pillen jahrelang einnahmen, in umfangreichen Studien festgestellt. Sie

entwickelten ihr halbes Leben lang Medikamente gegen Krankheiten, die es eigentlich gar

nicht geben müsste. Was hindert uns eigentlich daran, gesund älter zu werden? Es sind

letztendlich unsere Motive zu handeln und unser Verhalten, die uns viele Jahrzehnte zu

früh erkranken lassen. Gehen Sie doch mal einfach nur auf die Natur angepasste neue

(oder auch alte) Wege. Dabei muss man wissen, dass jeder körperliche Vorgang seinen

Ursprung im Gehirn hat. Es ist sozusagen das Zentrum der Macht in unserem Körper.

Genau dort entscheidet sich das jeweilige Krankheitsbild, dort sind Ausgang und Ursache

von Gesundheit oder Krankheit.

Und: Die Grenze von Gesundheit zu Krankheit ist fließend. Unsere Schulmedizin definiert

Gesundheit und auch Krankheitsbilder. Wenn die Schulmedizin jedoch nur

Krankheitsbilder behandelt, ignoriert sie die Ursachen im Gehirn. Die Folge: Symptome

verschieben sich und chronische Krankheiten können entstehen.

Und: Negative Emotionen machen schneller alt. Schauen Sie sich mal Menschen an, die

sich viel über Kleinigkeiten aufregen, ständig unter Druck stehen, viel zu tun haben, nicht

wissen, wie sie das alles schaffen sollen! Beobachten Sie Staatsmänner während ihrer

Regentschaft: Sie werden sofort feststellen, wie schnell diese altern – alles Folge von

Stress und Überlastung. Denn ständig wird das gesamte Stress-System im Körper

aktiviert. Das System, das dahintersteckt: Freie Radikale bilden sich in den Zellen

vermehrt und lassen den stressgeplagten Menschen deshalb schneller altern. Sie werden

kaum jugendhaft aussehende Manager treffen, im Gegenteil: Sie sehen durch die Bank

weg älter aus als sie biologisch wirklich sind.

Wenn die Psyche krank ist und Stress die Gesundheit

angreift

Krankheit beginnt im Kopf - oder – die Haut als Spiegelbild unserer Seele – oder – die

Einheit von Körper, Seele und Geist (Denken): Man mag es nennen, wie man will, letztlich

landen wir doch immer wieder bei unserer Psyche und deren Verfassung. Denn sie ist

 

überwiegend auch für unser gesundheitliches Wohlbefinden verantwortlich. Psyche und

körperliche Gebrechen hängen so eng zusammen wie Pech und Schwefel. Ein schlechter

Gesichtsausdruck lässt automatisch auf eine beschädigte Seele schließen. Menschen, die

strahlen, andere anlächeln, froh ihre Vergnügtheit am Leben kundtun, haben mir sehr

großer Wahrscheinlichkeit eine intakte Psyche.

Es ist erwiesen, dass Gefühle wie Trauer, Ärger oder Depression unseren Körper belasten

und zu psychosomatischen Erkrankungen führen, wenn sie über einen längeren Zeitraum

anhalten und nicht an der Wurzel behandelt werden. Wer chronisch angespannt ist,

ständig Angst hat, chronischen Stress hat – etwa durch Hilflosigkeits- oder

Einsamkeitsgefühle – schwächt schnell seine körpereigene Abwehr und die

Selbstheilungskräfte.

Eine erfahrene Psychologin und Therapeutin sagte einmal einem Patienten ins Gesicht:

„Wenn Sie Ihr Problem, Ihre Ängste, nicht endlich anpacken, spielen Sie mit Ihrem Leben“

Ja, so kann es passieren. Und wer dann auch noch erblich vorbelastet ist – etwa mit

Herzinfarkt oder Diabetes bei Vater oder Mutter – der kann deutlich gefährdeter sein,

wenn dann noch chronischer Stress dazu kommt.

Stress macht krank.

Wer am Arbeitsplatz immer unter Volldampf steht und hochtourig fährt, kann ernsthafte

körperliche Beschwerden bekommen: Magenprobleme, Kopfschmerzen,

Rückenschmerzen, Verspannungen und Herzrasen können die Folge sein. Dabei

bedingen sich Psyche, Stress und Krankheit einander. Stress setzt die Psyche unter

Druck, darauf folgen rein körperliche Beschwerden. Und Stress kann emotional ausgelöst

sein oder durch körperliche Anstrengung. Die zahlenmäßig meisten Infarkte und

Schlaganfälle passieren jedoch durch emotionalen Stress, also durch psychisch

verursachte Probleme.

Stellen Sie sich das einmal konkret vor: Auf Ihrer Arbeit wird Personal abgebaut; Sie

bekommen mehr zu tun. Das Telefon klingelt, Mails müssen beantwortet werden, Ihr Chef

steht Ihnen im Nacken und Kollegen mobben Sie auch noch. Was ist die Folge: Sie haben

z.B. Kopfschmerzen, bekommen Herzrasen, Bluthochdruck, Herz-Kreislaufbeschwerden,

Ihr Nacken verspannt, Rückenschmerzen – und Sie nehmen einen Teil davon mit nach

Hause. Sie machen Überstunden, um Ihr Pensum zu erledigen, können in Ihrer Freizeit

nicht mehr entspannen und schlafen schlecht.

Morgens gehen Sie unausgeschlafen zur Arbeit, sind nervös, machen Fehler und Ihr Boss

stellt Sie zur Rede. Sie können das jetzt weiterspinnen. Irgendwann kommt es zur

Explosion, vielleicht sogar zu Ihrem körperlichen und psychischen Kollaps. Sie sind

ausgebrannt – Burn-out. Nicht nur Ihre Psyche ist beschädigt, auch Ihr Körper. Sie

schieben vielleicht ein paar Pillen ein, um ein einige Symptome an der Oberfläche

kurzfristig zu lindern (Kopfschmerzen, Verspannungen und so weiter). Das machen Sie

auch noch in Selbst-Therapie, anstatt einen Arzt um Hilfe zu bitten. Ihre Psyche können

Sie aber nicht selbst behandeln. Hausärzte greifen dann schnell zum gelben Schein und

ziehen Sie erst mal für ein paar Tage oder Wochen aus dem Verkehr. Wo der Arbeitsplatz

wackelt, verzichtet man auch darauf. Erkennen Sie den inneren Zusammenhang von

Stress und Psyche, dann haben Sie den ersten Ansatz für eine Besserung Ihrer Situation.

Und noch eins: Sehen Sie auch einmal den Menschen, der ständig um sich oder etwas

anderes besorgt ist und in Angst lebt. Das löst bei ihm körperliche Reaktionen aus, zum

Beispiel höhere Sekretausscheidungen, mehr Magensaft, Schweißausbrüche, Schleim in

Rachen und Bronchien. Wer zum Beispiel ständig eine Überproduktion von Magensaft hat,

kann sich schnell eine Magenschleimhaut-Entzündung einhandeln; dann folgen

Magengeschwüre und daraus kann Krebs entstehen. Und alles nur, weil jemand sich

ständig aufregt oder sorgt – die Krankheit kommt aus dem Kopf und muss zunächst keine

organischen Ursachen haben.

Wichtig für eine gute Diagnose und für jeden Arzt ist also, den Menschen ganzheitlich zu

sehen, in seinem sozialen Umfeld, in seiner Arbeit, in seinem Privat-/Familienleben. Nur

so kann man echte Rückschlüsse auf die Ursachen körperlicher Beschwerden und auch

Krankheiten nehmen. Wie denkt er, wie handelt er, welchen Einflüssen, auch emotionalen,

ist er ausgesetzt, wie lebt er, auch wie arm oder reich ist er, was kann er sich leisten und

was nicht?

Doch diese Zeit hat ein Hausarzt oftmals nicht. Erst wenn solche Menschen in

psychosomatischen Kliniken sind (wenn sie Glück haben!), wird die Gesamtheit des

Patienten aufgearbeitet. Deshalb steht am Anfang immer ein intensives

Aufnahmegespräch – die Anamnese. Dabei wird die Entwicklung des Kranken vom Kind

bis zum Jetzt-Zustand erfragt, das Krankheitsbild im Laufe der Jahre, also welche

Krankheiten und Operationen stattgefunden haben. Dann folgt die augenblickliche

Familien- und Jobsituation. Es wird aber auch nach der Beziehung zu Vater und Mutter

geforscht. Die Anamnese, zu der auch eine intensive medizinische Untersuchung mit

Blutbild gehört, soll dem Therapeuten einen Ansatz geben, wie der Patient optimal zu

behandeln ist. Denn seine Psyche soll wieder in Ordnung kommen und stabil werden.

Gleichzeitig hofft man, damit auch die Gesundheit zu verbessern, also Rückenschmerzen

und Magenprobleme zum Beispiel zu überwinden.

Stress zerfrisst das Gehirn

Wissenschaftler haben nachgewiesen, dass dauerhafter Stress unser Gehirn buchstäblich

zerfrisst, schrumpfen lässt, an bestimmten Stellen weniger durchblutet ist. Wir haben

grundsätzlich zwei verschiedene Partien, die vordere und die hintere. Im hinteren Teil

unseres Hirns (motorischer Kortex) sind alle primitiven Aktivitäten wie

Sinneswahrnehmungen oder Muskelbewegungen verankert – wie im Tiergehirn übrigens

auch. Hier sind Tier und Mensch ähnlich. Doch der vordere Teil, der so genannte

präfrontale Kortex, macht eigentlich erst unser menschliches Gehirn aus. Das macht uns

so einzigartig und gibt uns ein denkendes Gehirn. Bevor wir nämlich handeln, denken,

überlegen und planen wir erst mal. Wir sind eigentlich frei, unseren Impulsen

nachzugeben – ein Schwein zum Beispiel hat das nicht, weshalb es auch einen Urlaub

nicht planen und eben keinen Koffer packen könnte – oder sein Fressen plant, es frisst

einfach, was da ist, und folgt seinen Instinkten blind. So, und jetzt kommt der Stress ins

Spiel. Denn wenn es stressig wird, stellt der denkende Teil unseres Hirns seinen Betrieb

ein. Das passiert aus gutem Grund. In normalen Situationen geht die Information von den

Augen zum visuellen Kortex, von dort wird sie zum präfrontalen Kortex gesandt. Dort

werden die Informationen bewertet, es wird über eine angemessene Reaktion

entschieden. Die Entscheidung geht dann an den motorischen Kortex, der unsere Muskeln

steuert.

Stress jedoch unterbricht diesen Fluss, der präfrontale Kortex wird übergangen, die

Information gelangt direkt vom Sinnessystem zur Motorik innerhalb des impulsiven

Gehirns. Die logische Erklärung: Würden wir im Angesicht einer Gefahr – herannahendes

Auto – erst überlegen, wäre es zu spät und wir könnten uns nicht mehr retten. Unser

Gehirn schaltet – gottseidank – den nachdenken Teil bei Gefahr aus und analysiert nicht

erst. Die Stilllegung unseres Denkzentrums in Stresssituationen sichert unser Überleben,

wir handeln impulsiv, und das ist auch gut so. Man nennt das Kampfoder-Flucht-Reaktion.

Der Blutfluss verlagert sich von der Stirngegend in das Stresszentrum unseres Gehirns:

Das beschleunigt unseren Herzschlag und Blutdruck und pumpt alle Arten von

Stresshormonen in unseren Körper. So können wir schnell auf plötzliche Gefahren

reagieren – sie entweder bekämpfen oder davor flüchten. Nun aber kommt der Haken, wo

Stress unser Gehirn zerfrisst: Dieser Mechanismus wurde aber nicht für chronischen

Stress geschaffen, denen wir heute allzu oft ausgeliefert sind.

Sitzen wir zum Beispiel in einem Zug, der stundenlang auf der Strecke stillsteht, brauchen

wir keine Flucht- oder Kampfreaktion mehr. Und dennoch ist die Stressreaktion in unserem

Körper aktiviert. Je mehr unser Gehirn solchem chronischen Stress ausgesetzt ist, umso

mehr trainieren wir unsere Denkzentrum, sich permanent abzuschalten. Genau das aber

schadet unserem Gehirn. Moderne Bildgebungsverfahren in der Untersuchung des

Gehirns (SPECT/Gehirnschichten) messen den Blutfluss im Gehirn – mit beängstigendem

Ergebnis: hochgestresste Menschen, die gewalttätige Neigungen haben, haben oft so

genannte funktionelle Löcher in ihrem Denkzentrum (präfrontaler Kortex); man sieht hier

keinen Blutfluss mehr, wo das Gehirn dauerhaft abgeschaltet ist. Und das Stresszentrum

(Amygdala) wird überreizt.

Auch hier das gleiche Bild: Je mehr wir chronischem Stress ausgesetzt sind, umso mehr

wird dieser Teil unseres Gehirns (Amygdala) ständig und dauerhaft in Alarmzustand

versetzt, bis er sich nicht mehr beruhigen kann. Der Teufelskreis: Stress produziert noch

mehr Stress, unter Stress verlieren wir schneller die Nerven. Es erhöht sich die

Wahrscheinlichkeit, in eine Konfrontation gezogen zu werden – das stresst uns doch noch

mehr. Manche Menschen können sich dann gar nicht mehr entspannen. Selbst den Urlaub

empfinden sie noch als Stress. Andere bekommen einen Herzinfarkt. Stress bringt unser

Glück um, denn unser Gehirn produziert dann weniger Serotonin (Glückshormon) bis es

ganz eingestellt wird. Man bekommt den Eindruck, dass unser Gehirn zu sehr damit

beschäftigt ist, Stresshormone auszuschütten, anstatt sich noch an die Glückshormone zu

erinnern. Wenn Ihr Serotoninspiegel dauerhaft reduziert ist, kann das zu vielfältigen

Problemen führen.

Stress kann Ihr Gehirn zerstören – hier haben Sie den direkten Beweis und

Zusammenhang zwischen Stress und Krankheit, ohne wirklich körperlich krank zu sein.

Wenn dann auch noch der Schlaf gestört wird, kann sich unser Gehirn nicht mehr erholen

und regenerieren. Denn Ruhe ist das Gegenmittel zu Stress. Außerdem: Durch Stress

kann schnell Sucht entstehen. Ein Alkoholiker ist einfach nicht fähig, eine Entscheidung zu

treffen und greift immer wieder zur Flasche. Denn der Teil seines Gehirns, der für die

Impulskontrolle und Bewertung langfristiger Konsequenzen verantwortlich ist, kann durch

Stress bereits abgeschaltet sein. Je öfter das passiert, umso tiefer rutscht er in die Sucht,

wie auch bei Drogen. Nikotin und Tabletten.

Positiver Stress – negativer Stress

Grundsätzlich gibt es zwei Arten von Stress. Doch beide können an unserer Gesundheit

nagen. Der erfolgreiche Manager hetzt von einem Termin zum anderen, macht gute

Geschäfte und ist am Ende des Tages zufrieden über seinen Erfolg. Er ist angesehen und

bekommt viel Lob. Aber Hetze, physische und psychische Beanspruchung knabbern an

seiner Gesundheit. Er freut sich in seinem Berg von Arbeit, aber das hat auch

Konsequenzen.

Ein anderer müht sich und rackert, bekommt dafür auch noch Kritik, wird angefeindet und

gemobbt. Hier wirkt der Stress doppelt negativ auf ihn ein, denn er fühlt sich unter Druck

und ungerecht behandelt, angefeindet, ja muss sogar seinen Job absichern. Verstehen

Sie, was hier passiert? Sie arbeiten hart; das Lob bleibt aus; Sie sind körperlich belastet

und Ihre Psyche streikt. Und wenn das Dauerzustand wird, ist es bis zu einer Krankheit

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