Australien – New South Wales mit Sydney

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3. Cremorne Point: Idyllische Halbinsel gegenüber der Sydney Opera

Schräg gegenüber der Oper, nur eine zehnminütige Fährfahrt vom Circular Quay entfernt, befindet sich die Halbinsel Cremorne Point. Auf einem etwa drei Kilometer langen Spazierweg können Besucher den schönen Hafen Sydneys mit seinen Buchten erkunden und haben dabei einen der besten Blicke auf die Skyline der Stadt.


Die Fähre legt an.

Wer Sydney besucht, der sollte unbedingt mit den altmodischen Fähren den Hafen erkunden und sich die Stadt von der Wasserseite aus anschauen. Die Fähren bringen Besucher auch auf die Nordseite der Stadt, die Lower North Shore, wo sich nicht nur der berühmte Taronga Zoo, sondern auch der teure Stadtteil Mosman mit seinen vielen edlen Villen befindet. Direkt nebenan bietet sich vor allem die Halbinsel Cremorne Point mit ihren vielen historischen Häusern und einer idyllischen Parklandschaft am Meer für einen etwa zweistündigen Besuch an.

Cremorne Point ist nur sechs Kilometer von der Innenstadt entfernt. Seinen Namen erhielt der Stadtteil von den Cremorne Gardens, einem einstigen Vergnügungspark im 19. Jahrhundert. Cremorne Point ist eine zehnminütige Fährfahrt vom Circular Quay entfernt – der erste Stopp der Mosman-Fähre. Auf der Halbinsel, die wie ein ausgestreckter Finger in den Hafen hineinragt, führt ein etwa drei Kilometer langer Spazierweg den Besucher auf der Stadtseite – mit herrlichen Ausblicken auf die Stadt und vor allem auf die Oper und die kleine Festungsinsel Fort Denison – sowie an der Mosman Bay entlang. An der Bucht von Mosman ist der Weg besonders idyllisch, mit exotischen Blüten und Bäumen und Ausblicken auf Segelboote, die in der geschützten Bucht ankern.

Insgesamt sollte man für den Weg etwa 90 Minuten einrechnen. Wanderer können über die schattigen Straßen (Hodgson und Bogota Avenues) am Ende der Halbinsel von einer Seite zur anderen durchstechen und den Weg damit zu einem Rundweg machen oder auch am Wasser entlang zurückgehen. In Mosman sowie in Old Cremorne an der Mosman Bay hält auch die Fähre und bringt einen zurück in die Stadt.

Auf der Stadtseite ist der Weg breiter, Grasflächen laden zum Picknicken ein, und an Silvester zelten Besucher hier oft schon die Nacht zuvor, um den besten Spot für das berühmte Feuerwerk in Sydney zu ergattern. Auf der Stadtseite befindet sich auch eines der schönsten Schwimmbäder der Stadt, der Meerwasserpool MacCallum, von dem aus man seine Bahnen (33 m) mit Blick auf die Oper und die Skyline der Stadt ziehen kann. Ursprünglich wurde der Pool von dem olympischen Schwimmer Fred Lane Anfang des 20. Jahrhunderts gebaut, doch er wurde schließlich nach dem Anwohner Hugh MacCallum benannt, der sich über Jahre um das Schwimmbad gekümmert hat, das von jedermann gratis benutzt werden kann.


Mosman Bay


Der kleine Leuchtturm an der Halbinsel


DPicknick in Cremorne Point

Direkt an der Spitze der Halbinsel und ganz in der Nähe des Fähranlegers befindet sich das Robertsons Point Lighthouse (auf diesem kleinen Abstecher sind auch eine Trinkstation, ein Toilettenhäuschen sowie ein Kinderspielplatz). Direkt über dem Leuchtturm erklärt ein Schild die einzelnen Punkte des Hafens und erinnert an die Anfänge der britischen Kolonisierung. Denn auch als Kapitän James Cook mit seinem Schiff Endeavour im April 1770 zum ersten Mal durch den Hafen segelte, nachdem er zunächst an der Botany Bay angelegt hatte, kam er an der Halbinsel Cremorne Point vorbei.

Das Robertsons Point Lighthouse ist nach einem europäischen Siedler benannt, der Anfang des 19. Jahrhunderts als einer der ersten dort Land besaß. James war der Vater von John Robertson, dem fünften Premier des Bundesstaates New South Wales. Abenteuerliche können bis zum Leuchtturm hinunterklettern, doch die Stufen sind eng und uneben – Vorsicht ist also geboten.


Blühende Weihnachtssterne

Direkt am Fähranleger, der neu gebaut wurde, nachdem ein schwerer Sturm den alten 2007 teilweise versenkt hatte, befindet sich ein kleines Café, Sophie’s Place, das nach seiner ursprünglichen französischen Besitzerin benannt ist, die in den 1990er-Jahren anfing, in Cremorne Point Kaffee zu verkaufen. Als sie 2008 nach schwerer Krankheit starb, wurde das Café ihr zu Ehren Sophie’s Place genannt.

Info

Lage: Cremorne Point ist nur 6 km oder 10 Min. Fährfahrt von der Innenstadt Sydneys entfernt. Die Mosman Ferry ist ein regelmäßiger Fährservice, doch ein Besuch der Halbinsel bietet sich eher am Vormittag oder frühen Nachmittag an, wenn das kleine Café an der Fähre noch geöffnet hat.

Anfahrt:

•Mit der Mosman Ferry: Cremorne Point ist die erste Haltestelle nach dem Circular Quay.

•Mit dem Auto: In Cremorne Point kann man kostenlos 2 bis 4 Std. parken, in den etwas weiter vom Fähranleger gelegenen Straßen sogar ohne zeitliche Begrenzung.

•Von der Haltestelle Wynyard in der Stadt fahren auch die Busse 180 und 225 nach Cremorne Point. Doch die Fährfahrt ist dem definitiv vorzuziehen.

Öffnungszeiten: Immer. Der Pool schließt jedoch in regelmäßigen Abständen zur Reinigung. Wer Silvester wegen des guten Ausblicks auf das Feuerwerk dort verbringen möchte, der sollte gut vorausplanen. Für Autos ist die Halbinsel am 31.12. gesperrt, doch per Fähre ist sie gut erreichbar.

Eintritt: Gratis. Die Fährfahrt kostet pro Fahrt rund 6 AUD, der Eintritt zum Pool ist kostenlos. An Sonntagen kann man kostengünstig für 2,50 AUD Fähre fahren.

Aktivitäten: Der im Text erwähnte Meerwasserpool lädt zum Schwimmen ein und im Café am Anleger kann man auf einen Kaffee, ein kaltes Getränk oder einen Snack stoppen. Auf dem Weg sind immer wieder Bänke, in Richtung Leuchtturm an der Spitze ist linker Hand ein netter kleiner Spielplatz. Auf dem Weg lohnt es sich, die Augen nach Papageien, Kookaburras, Eulenschwalmen und Eidechsen aufzuhalten.

Unterkünfte: Wer gerne ein wenig abseits des Getümmels der Stadt wohnen will, für den bietet sich die kleine Pension Cremorne Point Manor an, die ruhig gelegen ist und dabei doch nur 10 Min. von der Stadt entfernt liegt. Die Fähre geht bis in den Abend hinein regelmäßig. Auch Busse bringen einen zu den Geschäftsstraßen der Stadtteile Cremorne und Mosman oder bis in die Stadt (siehe oben). Direkt in Cremorne Point gibt es jedoch außer dem genannten Café kein Restaurant oder Geschäft.

Cremorne Point Manor, hübsche Frühstückspension, 5 Min. zu Fuß vom Fähranleger entfernt, direkt am idyllischen Cremorne Point Reserve, 6 Cremorne Road, Cremorne Point, NSW 2090, Tel: +61 2 9953 7899, E-Mail: stay@cremornepointmanor.com.au, www.cremornepointmanor.com.au

4. Spit to Manly-Walk: Natur mitten in der Stadt

Besucher trauen oftmals ihren Augen nicht: Nationalparks mitten in der Stadt! Dies ist eines der schönsten Merkmale Sydneys. Eine der lohnenswertesten Wanderungen führt in etwa drei bis vier Stunden von der Spit Bridge im Nobelvorort Mosman zum beliebten Badeort Manly.

Der Wanderweg von der Spit-Brücke im Stadtteil Mosman bis nach Manly ist ähnlich schön wie die Klippenwanderung von Bondi nach Maroubra, doch weitaus weniger bekannt. Der etwa neun Kilometer lange Wanderweg führt am herrlichen Hafen Sydneys entlang, mal gemächlich durch schön angelegte Uferlandschaften, mal etwas rauer durch Buschland, mal an imposanten Klippen entlang. Die Ausblicke auf das blaue Meer, Fähren und Boote, Klippen, blühende Bäume und Büsche machen die Strapazen der Wanderung wett.

Mitten in Sydney und doch mitten in der Natur ... Papageien und Kookaburras, Wasseragamen und vielleicht sogar mal eine Schlange lassen sich auf dem Spaziergang beobachten. Der Wanderweg startet am Ende der Spit Bridge, die den Stadtteil Mosman mit Seaforth und Clontarf verbindet. Diese ist leicht mit einem Bus erreichbar. Vom Ende der Brücke geht es die meiste Zeit direkt am Wasser entlang. Am North Harbour Reserve bietet ein kleines Café Erfrischungen, und am Endpunkt der Wanderung, in Manly, erwarten den Wanderer zahlreiche Cafés und Restaurants. Von Manly aus – dem Ort, dem gerne nachgesagt wird, dass er sieben Meilen von der Stadt entfernt ist, aber 1000 Meilen von allen Sorgen – kann man die Fähre zurück in die Stadt nehmen. Die Fahrt ist ein Erlebnis für sich und bester Ersatz für eine Hafenrundfahrt. Obwohl man mitten in der Stadt ist, empfiehlt es sich, ausreichend Wasser, Verpflegung und Sonnencreme mitzunehmen.


Ein Kookaburra oder auf Deutsch ein lachender Hans


Wasseragame auf dem Weg

 

Von der Spit Bridge, die einfach mit dem Bus von der Innenstadt aus zu erreichen ist, geht es immer an den Buchten am Nordufer entlang. Zwischen Fisher und Sandy Bay können aufmerksame Wanderer einen sogenannten aboriginal shell midden sehen. Ein midden ist quasi eine Muschelmüllhalde – ein Ort, an dem Aborigines – in diesem Fall der Cammeraygal-Clan – Muscheln gegessen und die leeren Schalen nach ihrem Mahl weggeworfen haben.

Nur wenige Schritte sind es von der Sandy Bay bis nach Clontarf, einem der exquisiten Vororte Sydneys. Der Wanderweg führt direkt über ­Clontarfs kleinen, beschaulichen Strand, der einst in die ­Geschichtsbücher eingegangen ist. 1868 wurde hier Prinz Alfred, der Sohn von Königin Victoria, von dem Iren Henry James O'Farrell angeschossen. Er hatte Glück im Unglück, da die Kugel ihn genau im Kreuz seiner Hosenträger traf und somit abprallte. Der Prinz blieb unverletzt.


Ein Fischer am Forty Basket Beach – noch hat er keine 40 Körbe gefüllt.

Clontarf selbst lädt auch zu einem ersten Bad ein, denn hier ist ein Stück des Hafens als Schwimmbad abgegrenzt und somit haisicher. Die Angst vor Haien im Middle Harbour ist durchaus berechtigt, nicht nur weil die Schauspielerin Marcia Hathaway 1963 dort von einem Hai getötet wurde. Das dunkle Wasser und die vielen verzweigten Meeresarme sind ein wirklicher Anziehungspunkt für einige gefährliche Haiarten wie den Stierhai, und Clontarf gilt nicht umsonst unter Fischersleuten als Hotspot für Haie. Ab Clontarf wird der Wanderweg deutlich einsamer. Es geht durch Buschland, über Felsen und auf Klippen hinauf. Der kurze Abstecher hinunter zum Castle Rock Beach lohnt und nach der Abzweigung zum Grotto Point Lighthouse sollte man eine Reihe Aborigine-Felsgravierungen nicht verpassen. Ebenfalls ein Muss ist etwas später ein Schlenker hoch zum Tania Park und dem Aussichtspunkt Arabanoo, von wo aus man einen herrlichen Blick auf den Hafen bzw. auf Manly hat. Der Aussichtspunkt ist nach dem Aborigine Arabanoo benannt, der am 31. Dezember 1788 auf Befehl von Gouverneur Arthur Phillip in Manly gefangen genommen wurde, damit die britischen Siedler mehr über die Ureinwohner lernen konnten.

Zurück am Wanderweg sind weitere Höhepunkte der Reef Beach, der früher einmal beliebter Treffpunkt der Nudisten und Naturalisten war, und der Forty Baskets Beach, wo Toilettenhäuschen und ein Gratis-Grill zu einem Picknick einladen. Am Forty Baskets Beach befindet sich auch ein eingezäuntes Stück Hafen zum Schwimmen. Der Forty Baskets Beach erhielt seinen Namen 1885, als Fischer nach einem erfolgreichen Fang 40 Körbe mit Fisch füllten. Diese wurden an australische Truppen ­geschickt, die nach ihrer Rückkehr aus dem Kriegsgebiet im Sudan in der Quarantänestation am North Head über Manly ausharren mussten, damit sie keine Epidemien ins Land einschleppten.

Nicht weit vom Forty Baskets Beach entfernt (jetzt geht es kurz auf der Straße weiter und über eine abenteuerliche Brücke) ist das North Harbour Reserve, bis das letzte Stück bis Manly dann mehr Spazier- als Wanderweg ist und vorbei an hübschen Villen des Stadtteils Fairlight führt.

In Manly selbst endet der Wanderweg am Fähranleger, von wo aus es zurück in die Stadt geht – doch wunde Füße hin oder her – hier muss der Weg noch einmal quer über die Halbinsel und durch die nette Fußgängerzone des Strandvorortes bis zum Hauptstrand Manlys führen. Denn der kilometerlange Sandstrand mit seinen berühmten Norfolk-Kiefern ist ein Blick, den jeder Besucher in Sydney gesehen haben muss.


Blick auf den Manly Beach und seine Norfolk-Kiefern


Der Castle Rock Beach

Info

Lage: Der Wanderweg ist im Norden Sydneys gelegen, rund 20 Min. Autofahrt von der Innenstadt entfernt. Eine Wanderkarte findet sich unter: www.manlyguide.com/wp-content/uploads/2009/12/scenicwalk.pdf

Anfahrt: Der Weg kann von Manly aus bestritten werden oder andersherum (wie im Text beschrieben) von der Spit Bridge aus. Beide Orte sind leicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln von der Innenstadt aus erreichbar.

•Mit dem Bus von der Innenstadt:

z. B. Wynyard Station zur Spit Bridge, Mosman: Bus 180 nach Manly von Wynyard Station, Carrington Street, www.sydneybuses.info

•Zurück mit der Fähre von Manly zum Circular Quay: alle 30 Min., unbedingt die alte „gemütliche“ Fähre nehmen und nicht das Schnellboot, damit sich die herrliche Küstenlandschaft nochmal in aller Ruhe vom Wasser aus anschauen lässt!, transportnsw.info

Öffnungszeiten: Grundsätzlich immer – doch nach einem Sturm oder starkem Regen sollte man vorsichtig sein und vor allem bis zu 3 Tage danach nicht im Meer schwimmen (wegen potenziell aufgewirbelter Schadstoffe).

Eintritt: Gratis.

Achtung: Der Weg ist nicht schwierig, aber gute Wanderschuhe, Wasser und Sonnenschutz (Sonnencreme und Hut) sind Pflicht. Wer unterwegs schwimmen möchte – aufgrund der Haigefahr im inneren Hafen bitte nur in den abgezäunten Bereichen.

Aktivitäten: An der Spit Bridge, in Clontarf, am North Harbour Reserve und in Manly gibt es Cafés und vor allem in Manly auch viele schöne Restaurants. Wer in Manly noch Ausdauer hat, kann sich eine Surfstunde am berühmten Strand von Manly gönnen. Manly Surf School, 93-95 North Steyne, Manly, NSW 2095, Tel: +61 2 9932 7000, E-Mail: bookings@manlysurfschool.com, manlysurfschool.com

Unterkünfte:

•In Manly:

The Sebel Manly Beach, nettes Standardhotel direkt am Strand, 8-13 South Steyne, Manly, NSW 2095, Tel: +61 2 9977 8866, E-Mail: res.sebelmanly@accorvacationclub.com.au, www.thesebelmanlybeach.com.au

•In der Stadt in der Nähe des Fähranlegers Circular Quay:

The Rendezvous Hotel, in guter Lage im historischen Viertel der Rocks, 75 Harrington Street, Sydney, NSW 2000, Tel: +61 2 9251 6711, E-Mail: reservations.sydneytr@rendezvoushotels.com.au, www.rendezvoushotels.com

5. Ku-ring-gai Chase National Park: Der America Bay Track

Sydneys natürliche Grenze im Norden ist der wunderschöne Ku-ring-gai Chase National Park. Der Ku-ring-gai ist ein beliebtes Ausflugsziel für Heerscharen an Radfahrern. Der Park bietet aber auch vielfältige Wanderungen, Panoramablicke und versteckte Buchten und Strände.

Der Ku-ring-gai Chase ist Australiens zweitältester Nationalpark. Die etwa eine Stunde nördlich von Sydney gelegene Region ist eine beliebte Ausflugsgegend für die Städter, die gerne Rad oder Boot fahren und wandern. Wasserstraßen (Hawkesbury und Pittwater) ziehen sich durch den Park und kreieren versteckte Buchten und einsame Strände, die man sich oftmals nur mit Wasseragamen und anderen riesigen Echsen wie den Goannas teilt.

Für einen Tagesausflug empfiehlt sich ein Stopp am sogenannten Basin Track (immer den Schildern Richtung West Head folgen), der gleich am Anfang interessante Aborigine-Gravuren präsentiert. Der Weg selbst führt zum Basin und ist eine einfache, etwas über fünf Kilometer lange Wanderstrecke (etwa 2,5 Std. hin und zurück). Am Basin kann man baden und die hübsche Bucht erkunden und gegebenenfalls die Fähre zurück nach Palm Beach nehmen (wer mit Freunden unterwegs ist, könnte ein Auto an der Fähre parken und eines an der Straße nach West Head). Am Basin ist auch ein Zeltplatz, doch Essen und Trinken müssen mitgebracht werden.


Am Ende des Tracks belohnt diese Aussicht auf die America Bay.

Eine kürzere, etwa einstündige und ebenfalls besonders schöne Wanderung führt von der West Head Road ab zur America Bay. Schilder am Wegesrand kündigen sämtliche Wanderungen im Nationalpark an – am Eingang des Parks erhält man zudem eine Karte, wenn man die Gebühr für den Park begleicht.


Augen auf nach Tieren! Auch giftige Schlangen kann man mal antreffen.

Der Pfad zur America Bay ist eng und uneben. Das heißt, gutes Schuhwerk und Trittfestigkeit sind vorausgesetzt. Doch der etwa ein Kilometer lange Weg bis zu einem Aussichtspunkt (kein Rundweg, etwa 1 bis 2 Std. einplanen!), der über die America Bay blickt, entlohnt für die Strapaze. Denn der Busch ist farbenfroh mit etlichen blühenden Büschen und intensiven Farben. Kleine Echsen, Wasseragamen und große Goannas sonnen sich an den zahlreichen Wasserstellen. Vorsicht ist jedoch geboten, da auch Schlangen die vielen netten Flecken zum Sonnen lieben.


Wasseragamen sonnen sich an den Wasserstellen.

Direkt am Aussichtspunkt (wer fit ist, kann von hier aus sogar weiter bis zur Bucht nach unten gehen, doch der Aufstieg zurück ist anstrengend) tummeln sich manchmal Wallabys. Nach ausreichendem Regen kann man in den entstandenen Frischwasserpools planschen. Auch ein Wasserfall bildet sich dann. Im trockenen Sommer ist dieser jedoch oftmals ausgetrocknet. Eine Felsplattform eignet sich für ein romantisches Picknick, und die einzigen anderen Geräusche, die man hier hört, sind die Grillen, die vor allem im Sommer lautstark zirpen.

Obwohl man nur etwa eine Stunde von der Innenstadt Sydneys entfernt ist, glaubt man während Wanderungen wie dieser fern jeder Zivilisation zu sein. Gleich zu Beginn des Weges führt übrigens auch auf diesem Weg ein kleiner Seitenarm zu Aborigine-Gravuren.

Vor allem im Sommer empfiehlt es sich, früh am Morgen im Park zu sein. Die Schranken in Richtung West Head öffnen ab 6 Uhr morgens und schließen im Sommer um 20:30 Uhr am Abend und ansonsten um 18 Uhr. Zurück am Auto sollte man unbedingt die fünf Minuten weiter bis zum West Head Lookout fahren. Von dort hat man einen der besten Ausblicke Australiens. Das Panorama, das sich vor einem öffnet, umschließt die Broken Bay linker Hand und Pittwater rechts und lässt einen frontal auf das Barrenjoey Headland und seinen Leuchtturm blicken. Über Pittwater schrieb schon der erste Gouverneur Arthur Phillip im März 1788: „The finest piece of water I ever saw.” („Das schönste Stück Wasser, das ich je gesehen habe“). Zu seiner Begeisterung trug sicher auch der freundliche Empfang der lokalen Guringai bei, die sich selbst durch die Begegnung mit den Briten jedoch mit Pocken infizierten und einen großen Teil ihrer Bevölkerung verloren. Außerdem sieht man vom West Head über den Hawkesbury River und auf Lion Island sowie bis hoch zu den Stränden der nördlich von Sydney gelegenen Central Coast wie zum Beispiel Patonga und Umina Beach. Lion Island, wahrscheinlich so benannt, weil sein Namensgeber fand, die Form der Insel ähnele einer Sphinx, ist ein Naturreservat ohne Füchse und Katzen. Zutritt ist verboten.


Blick von West Head nach Lion Island

Auf dem Rückweg könnte man an der Resolute Picnic Area stoppen und an den fest installierten Barbecues grillen. Ein weiterer lohnenswerter Stopp sind die Upper Gledhill Falls, die auf dem Rückweg von der West Head Road ein Stück rechts ab in die McCarrs Creek Road liegen und ganz in der Nähe der Straße sind. Im Sommer kann man hier in einem Pool unter einem Wasserfall schwimmen.


Blühender Busch am Wegesrand

 

Info

Lage: Der Ku-ring-gai Chase National Park bildet die nördliche Grenze Sydneys und ist in etwa 1 Std. mit dem Auto von der Innenstadt erreichbar.

Anfahrt: Für den Besuch im Nationalpark lohnt ein Auto. Von Sydney aus über die Harbour Bridge in Richtung Manly fahren. Immer der Military und später der Spit und Manly Road folgen, die automatisch ineinander übergehen. Bei der Abbiegung nach Manly diese rechts liegen lassen und auf der Burnt Bridge Creek Deviation, die später in die Condamine Street übergeht, weiter in Richtung Norden fahren. Ab dem Stadtteil Brookvale geht diese Straße wieder automatisch in die Pittwater Road über, die einen durch die Stadtteile Dee Why, Narrabeen und Mona Vale führt. Von dort geht es schließlich links ab (gleich nach der Mona Vale Road). Der Straßenname Pittwater Road bleibt erhalten. Von hier aus führt einen die Straße (später McCarrs Creek Road) am Wasser entlang bis in den Nationalpark. Im Park selbst dann den Schildern Richtung West Head folgen (zweimal rechts abbiegen).

Öffnungszeiten: Die Schranken in Richtung West Head öffnen ab ­6 Uhr morgens und schließen im Sommer um 20:30 Uhr am Abend und ansonsten um 18 Uhr.

Eintritt: 12 AUD

Achtung: Bei allen Nationalparks gilt: Wettervorhersage und Buschfeuergefahr beachten. Bei Wanderungen immer auf ausreichend Sonnenschutz achten und Wasser mitnehmen. Festes Schuhwerk und lange Hosen schützen vor möglichen Schlangenbissen.

Unterkünfte:

The Basin Campground, einsam gelegener Zeltplatz im Ku-ringgai Chase National Park, zu Fuß über den Basin Track von der West Head Road aus erreichbar oder per Fähre oder Wassertaxi von Palm Beach aus (Fantasea Cruising, www.fantasea.com.au). Unbedingt vorab buchen! Tel: +61 13000 72757, www.nationalparks.nsw.gov.au/camping-and-accommodation/campgrounds/the-basin-campground

Jonah’s, romantisches Hotel am Whale Beach in den Hügeln über dem Strand mit schönem Panoramablick, ca. 30 Min. vom Nationalpark entfernt, 69 Bynya Road, Whale Beach, Sydney, NSW 2107, Tel: +61 2 9974 5599, E-Mail: enquiries@jonahs.com.au, www.jonahs.com.au

Cottage Point Inn, im Nationalpark gelegenes Hotel mit 2 Apartments (keine Kinder zugelassen) sowie einem exklusiven Restaurant, 2 Anderson Place, Cottage Point, NSW 2084, Tel: +61 2 9456 1011, E-Mail: info@cottagepointinn.com.au, www.cottagepointinn.com.au Das Cottage Point Inn ist wie ein weiteres berühmtes Restaurant im Park (Berowra Waters Inn, www.berowrawatersinn.com) auch per Boot oder noch exklusiver per Wasserflugzeug erreichbar: sydneybyseaplane.com