Liebelei

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Arthur Schnitzler

Liebelei

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Liebelei

Personen.

Erster Akt

Zweiter Akt

Dritter Akt

Impressum neobooks

Liebelei

Personen.

Hans Weiring, Violinspieler am Josefstädter Theater.

Christine, seine Tochter.

Mizi Schlager, Modistin.

Katharina Binder, Frau eines Strumpfwirkers.

Lina, ihre neunjährige Tochter.

Fritz Lobheimer,

Theodor Kaiser, junge Leute.

Ein Herr.

Wien – Gegenwart.

Erster Akt

Zimmer Fritzens. Elegant und behaglich.

Fritz, Theodor. Theodor tritt zuerst ein, er hat den Überzieher auf dem Arm, nimmt den Hut erst nach dem Eintritt ab, hat auch den Stock noch in der Hand.

FRITZ spricht draußen. Also es war niemand da?

STIMME DES DIENERS. Nein, gnädiger Herr.

FRITZ im Hereintreten. Den Wagen könnten wir eigentlich wegschicken?

THEODOR. Natürlich. Ich dachte, du hättest es schon getan.

FRITZ wieder hinausgehend, in der Tür. Schicken Sie den Wagen fort. Ja ... Sie können übrigens jetzt auch weggehen, ich brauche Sie heute nicht mehr. Er kommt herein. Zu Theodor. Was legst du denn nicht ab?

THEODOR ist neben dem Schreibtisch. Da sind ein paar Briefe. Er wirft Überzieher und Hut auf einen Sessel, behält den Spazierstock in der Hand.

FRITZ geht hastig zum Schreibtisch. Ah! ...

THEODOR. Na, na! ... Du erschrickst ja förmlich.

FRITZ. Von Papa ... Erbricht den anderen. von Lensky ...

THEODOR. Laß dich nicht stören.

FRITZ durchfliegt die Briefe.

THEODOR. Was schreibt denn der Papa?

FRITZ. Nichts Besonderes ... Zu Pfingsten soll ich auf acht Tage aufs Gut.

THEODOR. Wäre sehr vernünftig. Ich möchte dich auf ein halbes Jahr hinschicken.

FRITZ der vor dem Schreibtisch steht, wendet sich nach ihm um.

THEODOR. Gewiß! – Reiten, kutschieren, frische Luft, Sennerinnen –

FRITZ. Du, Sennhütten gibt's auf Kukuruzfeldern keine!

THEODOR. Naja also, du weißt schon, was ich meine ...

FRITZ. Willst du mit mir hinkommen?

THEODOR. Kann ja nicht!

FRITZ. Warum denn?

THEODOR. Mensch, ich hab' ja Rigorosum zu machen! Wenn ich mit dir hinginge, wär' es nur, um dich dort zu halten.

FRITZ. Geh, mach dir um mich keine Sorgen!

THEODOR. Du brauchst nämlich – das ist meine Überzeugung – nichts anderes als frische Luft! – Ich hab's heute gesehen. Da draußen, wo der echte grüne Frühling ist, bist du wieder ein sehr lieber und angenehmer Mensch gewesen.

FRITZ. Danke.

THEODOR. Und jetzt – jetzt knickst du natürlich zusammen. Wir sind dem gefährlichen Dunstkreis wieder zu nah.

FRITZ macht eine ärgerliche Bewegung.

THEODOR. Du weißt nämlich gar nicht, wie fidel du da draußen gewesen bist – du warst geradezu bei Verstand – es war wie in den guten alten Tagen ... – Auch neulich, wie wir mit den zwei herzigen Mäderln zusammen waren, bist du ja sehr nett gewesen, aber jetzt – ist es natürlich wieder aus, und du findest es dringend notwendig Mit ironischem Pathos. – an jenes Weib zu denken.

FRITZ steht auf, ärgerlich.

THEODOR. Du kennst mich nicht, mein Lieber. Ich habe nicht die Absicht, das länger zu dulden.

FRITZ. Herrgott, bist du energisch! ...

THEODOR. Ich verlang' ja nicht von dir, daß du Wie oben. jenes Weib vergißt ... ich möchte nur, Herzlich. mein lieber Fritz, daß dir diese unglückselige Geschichte, in der man ja immer für dich zittern muß, nicht mehr bedeutet als ein gewöhnliches Abenteuer ... Schau Fritz, wenn du eines Tages »jenes Weib« nicht mehr anbetest, da wirst du dich wundern, wie sympathisch sie dir sein wird. Da wirst du erst drauf kommen, daß sie gar nichts Dämonisches an sich hat, sondern daß sie ein sehr liebes Frauerl ist, mit dem man sich sehr gut amüsieren kann, wie mit allen Weibern, die jung und hübsch sind und ein bißchen Temperament haben.

FRITZ. Warum sagst du »für mich zittern«?

THEODOR. Du weißt es ... Ich kann dir nicht verhehlen, daß ich eine ewige Angst habe, du gehst eines schönen Tages mit ihr auf und davon.

FRITZ. Das meintest du? ...

THEODOR nach einer kurzen Pause. Es ist nicht die einzige Gefahr.

FRITZ. Du hast recht, Theodor, – es gibt auch andere.

THEODOR. Man macht eben keine Dummheiten.

FRITZ vor sich hin. Es gibt andere ...

THEODOR. Was hast du? ... Du denkst an was ganz Bestimmtes.

FRITZ. Ach nein, ich denke nicht an Bestimmtes ... Mit einem Blick zum Fenster. Sie hat sich ja schon einmal getäuscht.

THEODOR. Wieso? ... Was? ... ich versteh' dich nicht.

FRITZ. Ach nichts.

THEODOR. Was ist das? So red' doch vernünftig.

FRITZ. Sie ängstigt sich in der letzten Zeit ... zuweilen.

THEODOR. Warum? – Das muß doch einen Grund haben.

FRITZ. Durchaus nicht. Nervosität – Ironisch. schlechtes Gewissen, wenn du willst.

THEODOR. Du sagst, sie hat sich schon einmal getäuscht –

FRITZ. Nun ja – und heute wohl wieder.

THEODOR. Heute – Ja, was heißt denn das alles –?

FRITZ nach einer kleinen Pause. Sie glaubt, ... man paßt uns auf.

THEODOR. Wie?

FRITZ. Sie hat Schreckbilder, wahrhaftig, förmliche Halluzinationen. Beim Fenster. Sie sieht hier durch den Ritz des Vorhanges irgend einen Menschen, der dort an der Straßenecke steht, und glaubt – Unterbricht sich. Ist es überhaupt möglich, ein Gesicht auf diese Entfernung hin zu erkennen?

THEODOR. Kaum.

FRITZ. Das sag' ich ja auch. Aber das ist dann schrecklich. Da traut sie sich nicht fort, da bekommt sie alle möglichen Zustände, da hat sie Weinkrämpfe, da möchte sie mit mir sterben –

THEODOR. Natürlich.

FRITZ kleine Pause. Heute mußte ich hinunter, nachsehen. So gemütlich, als wenn ich eben allein von Hause wegginge; – es war natürlich weit und breit kein bekanntes Gesicht zu sehn ...

THEODOR schweigt.

FRITZ. Das ist doch vollkommen beruhigend, nicht wahr? Man versinkt ja nicht plötzlich in die Erde, was? ... So antwort' mir doch!

THEODOR. Was willst du denn darauf für eine Antwort? Natürlich versinkt man nicht in die Erde. Aber in Haustore versteckt man sich zuweilen.

FRITZ. Ich hab' in jedes hineingesehen.

THEODOR. Da mußt du einen sehr harmlosen Eindruck gemacht haben.

FRITZ. Niemand war da. Ich sag's ja, Halluzinationen.

THEODOR. Gewiß. Aber es sollte dich lehren vorsichtiger sein.

FRITZ. Ich hätt' es ja auch merken müssen, wenn er einen Verdacht hätte. Gestern habe ich ja nach dem Theater mit ihnen soupiert – mit ihm und ihr – und es war so gemütlich, sag' ich dir! ... lächerlich!

THEODOR. Ich bitt' dich, Fritz – tu mir den Gefallen, sei vernünftig. Gib diese ganze verdammte Geschichte auf – schon meinetwegen. Ich hab' ja auch Nerven ... Ich weiß ja, du bist nicht der Mensch, dich aus einem Abenteuer ins Freie zu retten, drum hab' ich dir's ja so bequem gemacht und dir Gelegenheit gegeben, dich in ein anderes hineinzuretten ...

FRITZ. Du? ...

THEODOR. Nun, hab' ich dich nicht vor ein paar Wochen zu meinem Rendezvous mit Fräulein Mizi mitgenommen? Und hab' ich nicht Fräulein Mizi gebeten, ihre schönste Freundin mitzubringen? Und kannst du es leugnen, daß dir die Kleine sehr gut gefällt? ...

FRITZ. Gewiß ist die lieb! ... So lieb! Und du hast ja gar keine Ahnung, wie ich mich nach so einer Zärtlichkeit ohne Pathos gesehnt habe, nach so was Süßem, Stillem, das mich umschmeichelt, an dem ich mich von den ewigen Aufregungen und Martern erholen kann.

THEODOR. Das ist es, ganz richtig! Erholen! Das ist der tiefere Sinn. Zum Erholen sind sie da. Drum bin ich auch immer gegen die sogenannten interessanten Weiber. Die Weiber haben nicht interessant zu sein, sondern angenehm. Du mußt dein Glück suchen, wo ich es bisher gesucht und gefunden habe, dort, wo es keine großen Szenen, keine Gefahren, keine tragischen Verwicklungen gibt, wo der Beginn keine besonderen Schwierigkeiten und das Ende keine Qualen hat, wo man lächelnd den ersten Kuß empfängt und mit sehr sanfter Rührung scheidet.

FRITZ. Ja, das ist es.

THEODOR. Die Weiber sind ja so glücklich in ihrer gesunden Menschlichkeit – was zwingt uns denn, sie um jeden Preis zu Dämonen oder zu Engeln zu machen?

FRITZ. Sie ist wirklich ein Schatz. So anhänglich, so lieb. Manchmal scheint mir fast, zu lieb für mich.

THEODOR. Du bist unverbesserlich, scheint es. Wenn du die Absicht hast, auch die Sache wieder ernst zu nehmen –

 

FRITZ. Aber ich denke nicht daran. Wir sind ja einig: Erholung.

THEODOR. Ich würde auch meine Hände von dir abziehen. Ich hab' deine Liebestragödien satt. Du langweilst mich damit. Und wenn du Lust hast, mir mit dem berühmten Gewissen zu kommen, so will ich dir mein einfaches Prinzip für solche Fälle verraten: Besser ich als ein anderer. Denn der Andere ist unausbleiblich wie das Schicksal.

Es klingelt.

FRITZ. Was ist denn das? ...

THEODOR. Sieh nur nach. – Du bist ja schon wieder blaß! Also beruhige dich sofort. Es sind die zwei süßen Mäderln.

FRITZ angenehm überrascht. Was? ...

THEODOR. Ich habe mir die Freiheit genommen, sie für heute zu dir einzuladen.

FRITZ im Hinausgehen. Geh – warum hast du mir's denn nicht gesagt! Jetzt hab' ich den Diener weggeschickt.

THEODOR. Um so gemütlicher.

FRITZENS STIMME draußen. Grüß Sie Gott, Mizi! –

Theodor, Fritz, Mizi tritt ein, trägt ein Paket in der Hand.

FRITZ. Und wo ist denn die Christin'? –

MIZI. Kommt bald nach. Grüß' dich Gott, Dori.

THEODOR küßt ihr die Hand.

MIZI. Sie müssen schon entschuldigen, Herr Fritz; aber der Theodor hat uns einmal eingeladen –

FRITZ. Aber das ist ja eine famose Idee gewesen. Nur hat er eines vergessen, der Theodor –

THEODOR. Nichts hat er vergessen, der Theodor! Nimmt der Mizi das Paket aus der Hand. Hast du alles mitgebracht, was ich dir aufgeschrieben hab'? –

MIZI. Freilich! Zu Fritz. Wo darf ich's denn hinlegen?

FRITZ. Geben Sie mir's nur, Mizi, wir legen's indessen da auf die Kredenz.

MIZI. Ich hab' noch extra was gekauft, was du nicht aufgeschrieben hast, Dori.

FRITZ. Geben Sie mir Ihren Hut, Mizi, so – Legt ihn aufs Klavier, ebenso ihre Boa.

THEODOR mißtrauisch. Was denn?

MIZI. Eine Mokkacremetorte.

THEODOR. Naschkatz'!

FRITZ. Ja, aber sagen Sie, warum ist denn die Christin' nicht gleich mitgekommen? –

MIZI. Die Christin' begleitet ihren Vater zum Theater hin. Sie fährt dann mit der Tramway her.

THEODOR. Das ist eine zärtliche Tochter ...

MIZI. Na, und gar in der letzten Zeit, seit der Trauer.

THEODOR. Wer ist ihnen denn eigentlich gestorben?

MIZI. Die Schwester vom alten Herrn.

THEODOR. Ah, die Frau Tant'!

MIZI. Nein, das war eine alte Fräul'n, die schon immer bei ihnen gewohnt hat – Na, und da fühlt er sich halt so vereinsamt.

THEODOR. Nicht wahr, der Vater von der Christin', das ist so ein kleiner Herr mit kurzem grauen Haar –

MIZI schüttelt den Kopf. Nein, er hat ja lange Haar'.

FRITZ. Woher kennst du ihn denn?

THEODOR. Neulich war ich mit dem Lensky in der Josefstadt und da hab' ich mir die Leut' mit den Baßgeigen angeschaut.

MIZI. Er spielt ja nicht Baßgeige, Violin' spielt er.

THEODOR. Ach so, ich hab' gemeint, er spielt Baßgeige. Zu Mizi, die lacht. Das ist ja nicht komisch; das kann ich ja nicht wissen, du Kind.

MIZI. Schön haben Sie's, Herr Fritz – wunderschön! Wohin haben Sie denn die Aussicht?

FRITZ. Das Fenster da geht in die Strohgasse, und im Zimmer daneben –

THEODOR rasch. Sagt mir nur, warum seid ihr denn so gespreizt miteinander? Ihr könntet euch wirklich du sagen.

MIZI. Beim Nachtmahl trinken wir Bruderschaft.

THEODOR. Solide Grundsätze! Immerhin beruhigend. – – Wie geht's denn der Frau Mutter?

MIZI wendet sich zu ihm, plötzlich mit besorgter Miene. Denk' dir, sie hat –

THEODOR. Zahnweh – ich weiß, ich weiß. Deine Mutter hat immer Zahnweh. Sie soll endlich einmal zu einem Zahnarzt gehen.

MIZI. Aber der Doktor sagt, es ist nur rheumatisch.

THEODOR lachend. Ja, wenn's rheumatisch ist –

MIZI ein Album in der Hand. Lauter so schöne Sachen haben Sie da! ... Im Blättern. Wer ist denn das? ... Das sind ja Sie, Herr Fritz ... In Uniform!? Sie sind beim Militär?

FRITZ. Ja.

MIZI. Dragoner! – Sind Sie bei den gelben oder bei den schwarzen?

FRITZ lächelnd. Bei den gelben.

MIZI wie in Träume versunken. Bei den gelben.

THEODOR. Da wird sie ganz träumerisch! Mizi, wach' auf!

MIZI. Aber jetzt sind Sie Leutnant der Reserve?

FRITZ. Allerdings.

MIZI. Sehr gut müssen Sie ausschaun mit dem Pelz.

THEODOR. Umfassend ist dieses Wissen! – Du, Mizi, ich bin nämlich auch beim Militär.

MIZI. Bist du auch bei den Dragonern?

THEODOR. Ja. –

MIZI. Ja, warum sagt Ihr einem denn das nicht? ...

THEODOR. Ich will um meiner selbst willen geliebt werden.

MIZI. Geh, Dori, da mußt du dir nächstens, wenn wir zusammen wohingehen, die Uniform anziehn.

THEODOR. Im August hab' ich sowieso Waffenübung.

MIZI. Gott, bis zum August –

THEODOR. Ja, richtig – so lange währt die ewige Liebe nicht.

MIZI. Wer wird denn im Mai an den August denken. Ist's nicht wahr, Herr Fritz? – Sie, Herr Fritz, warum sind denn Sie uns gestern durchgegangen?

FRITZ. Wieso ...

MIZI. Na ja – nach dem Theater.

FRITZ. Hat mich denn der Theodor nicht bei euch entschuldigt?

THEODOR. Freilich hab' ich dich entschuldigt.

MIZI. Was hab' denn ich – oder vielmehr die Christin' von Ihrer Entschuldigung! Wenn man was verspricht, so halt man's.

FRITZ. Ich wär' wahrhaftig lieber mit euch gewesen ...

MIZI. Is' wahr? ...

FRITZ. Aber, ich konnt' nicht. Sie haben ja gesehen, ich war mit Bekannten in der Loge, und da hab' ich mich nachher nicht losmachen können.

MIZI. Ja, von den schönen Damen haben Sie sich nicht losmachen können. Glauben Sie, wir haben Sie nicht gesehen von der Gallerie aus?

FRITZ. Ich hab' euch ja auch gesehn ...

MIZI. Sie sind rückwärts in der Loge gesessen. –

FRITZ. Nicht immer.

MIZI. Aber meistens. Hinter einer Dame mit einem schwarzen Samtkleid sind Sie gesessen und haben immer Parodierende Bewegung. so hervorgeguckt.

FRITZ. Sie haben mich aber genau beobachtet.

MIZI. Mich geht's ja nichts an! Aber wenn ich die Christin' wär' ... Warum hat denn der Theodor nach dem Theater Zeit? Warum muß der nicht mit Bekannten soupieren gehn?

THEODOR stolz. Warum muß ich nicht mit Bekannten soupieren gehn? ...

Es klingelt.

MIZI. Das ist die Christin'.

FRITZ eilt hinaus.

THEODOR. Mizi, du könntest mir einen Gefallen tun.

MIZI fragende Miene.

THEODOR. Vergiß – auf einige Zeit wenigstens – deine militärischen Erinnerungen.

MIZI. Ich hab' ja gar keine.

THEODOR. Na du, aus dem Schematismus hast du die Sachen nicht gelernt, das merkt man.

Theodor, Mizi, Fritz, Christine mit Blumen in der Hand.

CHRISTINE grüßt mit ganz leichter Befangenheit. Guten Abend. Begrüßung. Zu Fritz. Freut's dich, daß wir gekommen sind? – Bist nicht bös?

FRITZ. Aber Kind! – Manchmal ist ja der Theodor gescheiter als ich. –

THEODOR. Na, geigt er schon, der Herr Papa?

CHRISTINE. Freilich; ich hab' ihn zum Theater hinbegleitet.

FRITZ. Die Mizi hat's uns erzählt. –

CHRISTINE zu Mizi. Und die Kathrin' hat mich noch aufgehalten.

MIZI. O jeh, die falsche Person.

CHRISTINE. Oh, die ist gewiß nicht falsch, die ist sehr gut zu mir.

MIZI. Du glaubst auch einer jeden.

CHRISTINE. Warum soll denn die gegen mich falsch sein?

FRITZ. Wer ist denn die Kathrin'?

MIZI. Die Frau von einem Strumpfwirker und ärgert sich alleweil, wenn wer jünger ist wie sie.

CHRISTINE. Sie ist ja selbst noch eine junge Person.

FRITZ. Lassen wir die Kathrin'. – Was hast du denn da?

CHRISTINE. Ein paar Blumen hab' ich dir mitgebracht.

FRITZ nimmt sie ihr ab und küßt ihr die Hand. Du bist ein Engerl. Wart', die wollen wir da in die Vase ...

THEODOR. Oh nein! Du hast gar kein Talent zum Festarrangeur. Die Blumen werden zwanglos auf den Tisch gestreut ... Nachher übrigens, wenn aufgedeckt ist. Eigentlich sollte man das so arrangieren, daß sie von der Decke herunterfallen. Das wird aber wieder nicht gehen.

FRITZ lachend. Kaum.

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