Serva Chroniken III

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Serva Chroniken III
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Arik Steen

Serva Chroniken III

Hannah

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Inhaltsverzeichnis

Titel

1

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4

5

Impressum neobooks

1

Seit gut vier Jahren lebte ich im Lande der Nehataner. Als eine der wenigen Weißen. Denn ich bin eine Mani aus dem nördlichen Land Manis. Mein Vater und meine Mutter hatten mich in das Land des schwarzen Volkes, wie einige aus Manis die Nehataner nannten, mitgenommen. Ein Land, das völlig anders war, als das wo ich aufgewachsen bin. Ein sehr trockenes Land. Wild, ursprünglich und nicht sehr dicht besiedelt.

Mein Vater war Goldschmied. In unserer Heimat Manis hatte er sich wegen politischen Äußerungen unbeliebt gemacht. Als dann Händler nach Nehats aufgebrochen waren, hatte er unsere Ersparnisse zusammengenommen und uns einen Platz auf dem Schiff gekauft. Sich selbst, meiner Mutter und mir. Die Fahrt dauerte ewig. Zumindest für mich damals. Fast drei Wochen waren wir auf hoher See gewesen.

Wir wollten nach Tezcatl Poca, einer Stadt im Südwesten von Nehats, nahe den Bergen. Doch in der Stadt durften wir nicht wohnen. Die Nehataner akzeptieren keine Mani in der Stadt, die den Namen von König Atlacoyas Vater hatte. Mein Vater bekam ein Haus außerhalb, nahe der Berge. Ihm war es ganz recht. So war er schnell bei den Bergleuten und konnte Gold ankaufen.

Doch es kam, wie es kommen musste. Kaum einer der Nehataner kaufte die Waren meines Vaters. Er war durchaus begabt. Doch die Nehataner hatten eine andere Vorstellung von Goldschmuck. Vier Jahre später, ich war gerade zur Frau geworden, waren wir vollkommen verschuldet. Mein Vater wollte zurück nach Manis. Er sah keine Zukunft mehr in diesem Land des schwarzen Volkes.

Und dann passierte etwas, das meine Welt verändern würde. Es war an einem sonnigen Morgen. Ich lag noch im Bett. Ich war viel zu faul um aufzustehen.

Ich lag da und starrte an die Decke. Zurück nach Manis? Ich war mir unsicher. Noch einmal viele Tage übers Meer. Und was für eine Zukunft würden wir dort haben? Nein, ich war einfach nur enttäuscht.

Vor allem aber sehnte ich mich nach Liebe. Nach einem Mann. In mir war längst die Weiblichkeit erwacht. Ich sehnte mich nach Berührung, nach starken Armen und einem richtigen Mann.

Die Sonne kitzelte mich an der Nase. Es war viel zu schönes Wetter um sich darüber Gedanken zu machen. Eigentlich war es zu schön um im Bett zu bleiben. Aber irgendwie hatte ich keine Lust aufzustehen.

Meine Muschi triefte vor Nässe. Ich war erregt. Sehr sogar. So oft hatte ich es mir schon in diesem Bett selbst gemacht. Alleine mit meinen Fantasien. Meine Mutter war fortgegangen. In die Stadt um ein paar Brote zu erwerben. Mit den letzten Silberlingen, die wir hatten. Mein Vater war bei den Bergwerken. Ich sollte eigentlich den Haushalt machen. Aber ich hatte keine Lust dazu. Lag viel lieber gemütlich im Bett. Nackt wie die Götter mich geschaffen hatten.

Ich rieb meinen Kitzler. So viel Übung hatte ich schon darin. Meine andere Hand streichelte meine Brüste. Sie waren klein und fest. Ich war schlank. Sehr sogar. Und damit noch ein viel größerer Kontrast zu den oft kräftigen Nehataner. Ich hatte im Grunde noch nie eine Nehatanerin gesehen, die keine großen Brüste hatte. Zumindest waren sie nie so klein wie meine. Aber ich liebte meine kleinen Tittchen. Sie waren sehr empfindsam und für Berührungen anfällig. Und deshalb streichelte ich sie ganz behutsam.

Doch mein Liebesspiel mit mir selbst wurde jäh gestört. Ich hörte Stimmen. Eindeutig Nehataner. Schnell ging ich, nackt wie ich war, zum Fenster. Ich duckte mich und schaute vorsichtig hinaus.

«Wir wissen, dass du da bist. Wir wollen unsere Silberlinge, die du uns gestohlen hast. Also komm raus. Du weißt, was wir sonst tun. Du hast doch dein kleines Töchterchen. Die nehmen wir mit und verkaufen sie als Sklavin!»

Ich bekam Panik. Natürlich wusste ich, dass sie das ernst meinten. Das waren Händler, die keinen Spaß verstanden. Ich musste mich verstecken. Sie würden reinkommen. Ganz bestimmt. Schon hörte ich sie an der Türe rütteln. Schnell rannte ich in den Nebenraum. Schaute mich um. Da hörte ich schon wie Türe zersplitterte. Sie hatten sie eingeschlagen.

Immer mehr Panik erfüllte mich. Es würde nicht mehr lange dauern, bis sie hier herein kamen. Sie durchsuchten jeden Winkel. Ich überlegte nicht lange. Ich musste raus. Schnell stieg ich durch das Fenster. Nackt wie ich war.

Dann rannte ich los.

Ich wollte mich nur irgendwo verstecken. Und dann, wenn sie weg waren wieder zurückgehen.

Doch ich hatte Pech. Einer der Männer sah mich. Er war um das Haus herumgegangen. Ich starrte zu ihm rüber. Ein pechschwarzer Mann, bekleidet nur mit einem Lendenschürz. Typisch für einen Nehataner.

Er brüllte laut: «Da ist sie!»

Und ich rannte. So schnell ich konnte.

Es war heftig. Meine Lunge brannte schnell wie Feuer. Ich war eigentlich fit. Und die Panik sorgte für genügend Adrenalin. Ich war schnell. Aber irgendwann würde mir die Luft ausgehen. Das war sicher.

Ich rannte und rannte. Drehte mich nicht. Aber ich wusste, dass sie hinter mir waren.

Wohin? Was sollte ich nur tun? Ich rannte direkt auf die Berge zu. Ich wusste, dass dort die Bergwerke waren. Das war natürlich dumm. Tief in mir wusste ich das. Es war im Grunde eine Sackgasse. Aber wo sollte ich hin? Richtung Stadt war genauso dumm.

Mein Puls raste wie wild. Ich wollte mich auf keinen Fall kriegen lassen.

Doch dann waren sie hinter mir. Und sie holten auf. Stück für Stück.

Noch mehr Panik machte sich breit.

Ich rannte und rannte. Doch ich wusste, dass ich keine Chance hatte. Links, rechts ... ich versuchte die Richtung zu wechseln, sofern es möglich war. Doch die Berge schränkten mich ein. Und plötzlich merkte ich, dass ich im Kreis gegangen war. Für einen Moment dachte ich mir das wäre gut. Dann konnte ich zurück zum Haus. Vielleicht mich dort verstecken. Doch meine Hoffnung wurde jäh zerstört, als plötzlich einer der schwarzen Männer vor mir stand.

Ich erstarrte. Blieb abrupt stehen. Drehte mich um. Und schon hatten sie mich. Von hinten kamen zwei Männer. Schnell packten sie mich.

Ich kreischte. Schlug wie wild um mich. Doch die Männer waren zu stark. Zwei hielten mich fest.

«Na, wen haben wir denn da!», grinste der Mann, der vor mir stand. Er schaute mich von oben bis unten an: «Dein Vater ist in jedem Fall seine Schulden los. Und damit uns. Allerdings wird er auch dich nie wiedersehen!»

«Lasst mich!», sagte ich zornig. Das Adrenalin machte mich aggressiv. Noch war ich wütend. Sah eine Chance aus der ganzen Sache herauszukommen. Doch als sie mir Ketten anlegten wusste ich, dass es aus war. Tränen rannen an meinen Wangen entlang, als sie mich den Berg hinunter führten.

Man führte mich hinab in die Stadt. Auf den Straßen schauten mich alle an. Eine nackte Mani, die an der Kette durch die Stadt geführt wurde, das war etwas Besonderes.

Mein Herz pochte wie wild, als sie vor einem Haus stehen blieben.

«Dann wollen wir mal sehen, was du uns einbringst!», meinte der Anführer.

Ich wurde in das Haus geführt. Ein alter Mann begrüßte den Anführer und grinste mich dann an: «Ihr habt eine Mani? Sehr schön!»

«Wohin willst du sie?»

«Bringt sie dort hinein!», sagte er und zeigte auf eine Türe.

Sie brachten mich in den Raum. Ich wehrte mich nicht. Mein Herz pochte wie wild. Ich hatte Angst. Unfassbare Angst. Aber ich hatte keine Chance. Keine Fluchtmöglichkeit und keine Hoffnung.

Erstarrt schaute ich mich um. Ketten, Seile und Ösen. Wo war ich? In einem Schlachthaus?

«Hängt sie dort auf!», sagte der Mann. Ein Sklavenhändler. Ein bekannter Sklavenhändler, aber das wusste ich nicht.

Man legte mir Lederriemen um die Handgelenke, hängte Ketten ein und zog meine Arme dann hoch. So stand ich nun mitten im Raum.

«Und, was sagst du?», fragte der Anführer.

Der alte Mann kam näher. Schaute mich an.

Ich musste weinen. Die Emotionen kochten hoch. Ich war fix und fertig mit den Nerven.

Er packte mich am Kinn: «Hübsch ist sie, zweifelsohne!» Mit beiden Händen öffnete er meinen Mund: «Und gute Zähne hat sie auch!»

Ich fühlte mich wie Schlachtvieh. Ich zitterte am ganzen Leib. Gerade noch im Bett gelegen, war ich nun hier diesen Männern ausgeliefert.

«Sie ist schlank!», sagte der alte Mann mit Blick auf meinen Körper: «Und die kleinen Brüste geben einen guten Preis. Es gibt einige auf dem Sklavenmarkt, die suchen nach etwas Besonderem. Sie ist etwas Besonderes, wenn man bedenkt, wie groß die Brüste unserer Nehatanerinnen durchschnittlich sind!»

«Das dachte ich mir!», sagte der Anführer.

«Einen knackigen Po!», meinte der alte Mann anerkennend: «Schön klein, fest. Schlanke Beine. Sie ist perfekt!»

«Wie viel zahlst du?»

 

«Tausend Silberlinge!», meinte der alte Mann.

Ich erstarrte. Tausend Silberlinge war nicht wenig. Vor allem aber wurde mir bewusst, dass ich hier verkauft wurde.

«Zieht sie hoch!», der alte Mann zeigte auf die Kurbel.

Ich wurde in die Höhe gezogen, bis ich schwebte.

«Höher!», sagte der alte Mann.

Ich bekam Panik. Gut einen Meter schwebte ich nun über dem Boden.

In einer Seelenruhe nahm der Mann Lederriemen und legte sie mir um die Fußgelenke. Dann befestigte er auch daran Ketten.

«Zieht sie auseinander!», sagte er zu den Männern.

Sie gehorchten.

Meine Beine wurden auseinandergezogen. Ich kämpfe nicht dagegen an. Ich hatte ohnehin keine Chance. Und so hing ich dort mit den Armen nach oben gestreckt, die Beine immer weiter auseinander.

«Dann schauen wir mal!», sagte der alte Mann. Meine Scham war nun direkt auf Kopfhöhe von ihm: «Gleichmäßige, schöne Schamlippen!» Er nickte anerkennend.

Ich schluchzte, als er mir meine Schamlippen auseinanderzog und kritisch beäugte: «Sie ist noch Jungfrau. Bei den Göttern, sie bringt einen guten Preis. Ich gebe euch 1500 Silberlinge! Ich bringe sie noch morgen nach Atla Coya auf den großen Markt und verkaufe sie dort.»

«Gut, wir haben einen Deal!», sagte der Anführer der Sklavenjäger.

Ich würde die Sklavenjäger nie wiedersehen. Auf der einen Seite war ich darüber froh, auf der anderen Seite wusste ich zu dem Zeitpunkt natürlich, dass mich eine schwierige Zeit erwartete. Ich würde verkauft werden auf dem Markt in Atla Coya. Das war ein hartes Los und das war mir bewusst.

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