Das Jahr - Zwölf Monate voller Abenteuer

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Annett Homann

Das Jahr - Zwölf Monate voller Abenteuer

Kurzgeschichten, Spiele und Bastelideen für Kinder

Mit Illustrationen von der Autorin

Engelsdorfer Verlag

Leipzig

2015

Bibliografische Information durch die Deutsche Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.

Copyright (2015) Engelsdorfer Verlag Leipzig

Alle Rechte bei der Autorin

Titelfoto © Hans-Jörg Nisch (FOTOLIA)

1. digitale Auflage: Zeilenwert GmbH 2015

www.engelsdorfer-verlag.de

Die Monate

Cover

Titel

Impressum

JANUAR

FEBRUAR

MÄRZ

APRIL

MAI

JUNI

JULI

AUGUST

SEPTEMBER

OKTOBER

NOVEMBER

DEZEMBER

JANUAR

Die Geschichte von Paulchen dem Schneemann


Es war noch ganz früh am Morgen, als die Sonne ihre ersten Strahlen durch die Wolken schickte. Der über Nacht gefallene Schnee lag wie Puderzucker auf den Häusern und Bäumen und überall glitzerte und funkelte es, wie im Märchenwald. Die Sonne spiegelte sich in den Eiszapfen, die von den Dachrinnen und Zweigen herabhingen und der Wind fegte durch die kahlen Bäume, als ob er ein Lied spielen wollte, um einen neuen, wunderschönen Wintertag einzuläuten.

Gerade eben lag die Winterlandschaft noch in tiefem Schlaf, aber schon im nächsten Augenblick erwachte sie zu einem lustigen Treiben … aber lest selbst, wie diese Geschichte ihren Anfang nahm:

Es ist acht Uhr morgens, der Wecker klingelt und im Haus der Familie Schmidt zieht langsam Leben ein. Mama Schmidt bereitet in der Küche das Frühstück vor, während Papa Schmidt ins Kinderzimmer geht, um Fridolin und Susi zu wecken. Aber wie immer sind die Kinder nur schwer aus den Betten zu bekommen. Doch Papa weiß schon, was zu tun ist. Er geht zum Fenster und lässt das Rollo hoch. Der strahlende Sonnenschein erhellt das Zimmer und die Schneeflocken tanzen vor dem Fenster auf und ab.

Fridolin und Susi bekommen glänzende Augen. Sie springen aus den Betten, rennen zum Fenster und drücken sich ihre Nasen an der Fensterscheibe platt. Wie lange haben die beiden auf diesen Augenblick gewartet. Wie oft sind sie ans Fenster gerannt und haben gehofft, endlich Schnee zu sehen. Nun ist es soweit, die ganze Welt sieht weiß aus und der Schnee wartet nur darauf, von Kinderhänden zu Schneebällen oder Schneemännern geformt zu werden.

Noch nie hatten sich Fridolin und Susi so schnell gewaschen und angezogen wie heute. Die Jacke nur mit einem Ärmel schräg über die Schulter gehangen, mit nur einem Stiefel am Fuß und den Schal fast quer durchs Gesicht geschlungen rennen sie auf die Straße.

Es scheint so, als ob sich alle Kinder der Stadt zu einer riesigen Schneeballschlacht verabredet haben. Von überall her erklingt fröhliches Stimmengewirr, Kinder, die mit ihren Schlitten die Hänge hinab rauschen oder sich mit wackeligen Beinen versuchen auf ihren Skiern zu halten. Fridolin und Susi aber haben heute etwas ganz anderes vor. Sie wollen einen Schneemann bauen.

Während Fridolin drei große Schneekugeln rollt und sie übereinandersetzt, plündert Susi Papas Kleiderschrank: einen Hut, den Schal und eine Pfeife. „Das wird ein toller Schneemann, der Schönste überhaupt.“ Aus dem Keller noch ein paar Kohlestückchen für Augen und Mund und eine Mohrrübe für die Nase. „Ob Mama wohl merkt, dass ihr die Salatbeilage fehlt? Egal, ein Schneemann ohne Nase ist nur ein halber Schneemann!“

Jetzt schnell noch ein paar Ohrenschützer auf den Schneekopf gesetzt und fertig ist er, der wohl schönste Schneemann.

Fridolin und Susi halten sich an den Händen und strahlen übers ganze Gesicht. Stolz zeigen sie Mama und Papa ihren neuen eisigen Freund – Paulchen, den Schneemann.

Spaß mit Schnee

Habt ihr jetzt vielleicht auch Lust bekommen, euer eigenes Paulchen zu bauen? Dann nichts wie raus an die frische Luft.

Fragt doch Mama oder Papa, ob sie euch helfen. Ihr werdet sehen, es macht viel Spaß. Aber nicht vergessen, zieht euch warm an.

Übrigens, wem ein Schneemann zu gewöhnlich ist, der kann sich ja auch mal an etwas Schwierigerem versuchen.

Wie wäre es zum Beispiel mit einem Schneehasen, einer Schneehöhle oder versucht doch ganz einfach mal eure Eltern oder Geschwister im Schnee abzubilden. Für ein paar Farbtupfer könnt ihr auch prima eure Wasserfarben benutzen. Das wird bestimmt lustig.

FEBRUAR

Zu Besuch im Märchenwald


Es ist Februar, draußen vor der Tür liegt das Land tief verschneit. Drinnen in der warmen Stube sitzen Tina und Paul am Kamin und trinken heißen, süßen Kakao. Aber bald wird ihnen langweilig und sie überlegen, was sie tun könnten. Ihr Blick fällt aus dem Fenster auf die weiß glitzernde Schneelandschaft. Die beiden sehen sich kurz an und schon springen sie auf, ziehen sich ihre dicken Jacken an, schnappen sich ihren Schlitten und schon geht es raus in die klirrende Kälte.

Die Sonne scheint und die Schneeflocken tanzen wie kleine Glitzersterne auf und ab. Paul streckt die Zunge weit heraus und versucht, die Flocken mit seiner Zunge zu fangen, aber sie bleiben ihm immer nur auf der Nasenspitze hängen und kitzeln ihn, wenn sie tauen.

Paul setzt seine kleine Schwester Tina auf den Schlitten und zieht sie durch den Schnee. Die beiden wollen zu dem kleinen Wäldchen hinter ihrem Haus.

Tina genießt es, dass sie nicht laufen muss und sich die verschneite Landschaft ansehen kann.

Während Paul durch den Schnee stapft und mit ganzer Kraft den Schlitten hinter sich herzieht, greift Tina neben sich in den Schnee und formt eine kleine Kugel. Patsch! Schon hat Paul den ersten Schneeball abbekommen. Das kann er natürlich nicht so stehen lassen. Er hält an, grinst und greift auch in den Schnee.

Patsch! Diesmal hat Tina eine Ladung Schnee abbekommen.

So geht es hin und her. Sie toben und tollen durch den Schnee und merken gar nicht, dass sie schon im Wäldchen angekommen sind. Die beiden vergessen die Zeit und alles um sich herum.

So eine Schneeballschlacht macht ja so viel Spaß, nur so langsam geht ihnen die Puste aus und sie lassen sich erschöpft in den Schnee fallen.

Als Tina und Paul da so liegen, schauen sie sich um. Es ist wunderschön. Sie liegen im Schnee zwischen den Bäumen, ihren Blick nach oben gerichtet. Die Sonne schickt ihre Strahlen durch die Bäume und ab und zu fällt etwas Schnee lautlos von den Ästen herab.

Tina greift Pauls Hand und sie setzen sich auf den Schlitten und lächeln sich an. Ganz still ist es geworden. Sie kuscheln sich aneinander, um sich zu wärmen und genießen die verzauberte Winterlandschaft ringsum. Goldene Sonnenstrahlen fallen zu Boden, der Schnee überall glitzert wie tausend Kristalle, Eiszapfen hängen hier und da an den Zweigen der Sträucher und biegen sie durch ihr Gewicht nach unten.

Da, ein Eichhörnchen huscht einen Baumstamm hinauf, in der Ferne klopft ein Specht und dort, am Waldrand, ein Reh, das sich scheu umblickt.

Fast könnte man meinen, dass jeden Augenblick eine Elfe oder ein Kobold frech hinter einem Baum hervorschaut. Tina und Paul träumen. Die Landschaft ringsum verwandelt sich vor ihren Augen in einen Märchenwald und die beiden sitzen mittendrin. Und sie fühlen sich ein bisschen wie Hänsel und Gretel im Wald. Fehlt nur noch die Hexe mit ihrem Knusperhäuschen.

Als die Sonne langsam untergeht, machen sich die beiden auf den Heimweg. Ganz still sind sie und blicken sich immer wieder um. Es knackt. War das eben eine Hexe hinter dem Baum oder doch nur ein Reh? Patsch! Hat ihnen da gerade ein Kobold Schnee auf den Kopf geworfen oder war es doch nur der Wind?

 

Es dämmert und Tina und Paul wird es doch etwas unheimlich zumute und sie beeilen sich, schnell nach Hause zu kommen, bevor es ganz dunkel wird.

Erschöpft, aber glücklich und voller Ideen kommen die beiden bei ihren Eltern an und erzählen aufgeregt von ihren Erlebnissen.

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