Wilde Träume 2

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Wilde Träume 2
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Anli Santos

Wilde Träume 2

Kim und Simon

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Ende von Wilde Träume 1

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Impressum neobooks

Ende von Wilde Träume 1

Vivian und Jay

„Hallo, Cat. Ich freue mich, dich endlich persönlich kennenzulernen. Ich bin Simon.“

„Der Bruder“, stellte sie nüchtern fest.

„Genau. Und ich habe dir neue Sachen mitgebracht.“

„Woher wusstest du ...?“

„Jay hat es mich wissen lassen.“ Er hielt ihr eine Tüte entgegen. Vivian starrte ihr nur an. Jay stand auf, nahm seinem Bruder die Tüte aus der Hand, fasste Vivian am Arm und führte sie in sein Schlafzimmer.

„Zieh dich erstmal um“, sagte er sanft. „Danach werde ich dir alles erklären.“

Mit diesen Worten hauchte er ihr einen Kuss auf die Wange und ließ sie alleine.

Fortsetzung folgt …

1

Simon schlich sich leise aus der Wohnung. Das konnte sein Bruder alleine ausbaden. Er hatte ihn gewarnt, dieselbe Frau zu oft nacheinander im Traum zu besuchen.

In Gedanken versunken schlenderte Simon durch die Straßen von New York. Es war sechs Uhr morgens, und langsam erwachte die Stadt zum Leben. Als er um eine Ecke bog, rannte jemand in ihn hinein. Erschrocken wich er einen Schritt zurück. Vor ihm stand eine zierliche, blonde Frau, die ihn frech angrinste, einen Finger an die Lippen hielt und sich in eine dunkle Ecke drückte. Nur Augenblicke später kam eine dermaßen wütende Frau auf ihn zu, dass Simon unwillkürlich einen Schritt zurückwich.

„Wo ist sie? Wo ist diese Schlampe?“, zischte sie und blickte in Simons Richtung.

Simon, der auch ohne seine neu gewonnene Fähigkeit, die Stimmungen der Menschen zu spüren, deutlich sah, dass mit dieser Dame nicht zu spaßen war, hob die Hände. „Ich habe hier niemanden gesehen.“

Ohne ihn eines weiteren Blickes zu würdigen, stürmte sie an ihm vorbei und verschwand.

Simon hörte ein unterdrücktes Kichern aus der Ecke und spürte deutlich, wie sehr die Frau sich amüsierte. Dann trat sie aus dem Schatten hervor und musterte Simon unverhohlen. Auch er betrachtete sie. Sie war klein, höchstens 1,60 Meter, hatte lange, blonde Haare, die ihr bis auf die Schultern fielen, einen schmalen Körper, lange, schlanke Beine, die in einem Minirock steckten und ein ziemlich freches Grinsen im Gesicht, das zwei Grübchen rechts und links von ihren vollen Lippen offenbarte. Alles in allem sah sie aus wie eine Elfe, jedenfalls so, wie Simon sich eine Elfe vorstellte.

„Du könntest mir auch gefallen.“ Ihre Stimme war klar und hell. Ihre blauen Augen taxierten Simon, der das erste Mal in seinem sehr langen Leben nicht wusste, was er sagen sollte. „Schade, dass ich für heute bereits durch und durch befriedigt wurde. Sogar dreimal.“ Sie umrundete Simon, der immer noch völlig erstarrt war. „Aber ich bin sicher, du hättest es viermal geschafft.“

Endlich fand er seine Stimme wieder. „Mein Rekord liegt bei fünfmal in einer Nacht. Aber ich bin bereit, ihn mit dir zu brechen, oder zumindest zu wiederholen.“

Sie lachte auf. Es war ein glockenhelles Lachen, das Simon durch und durch ging. Auch er verzog seinen Mund zu einem Lächeln.

„Du gefällst mir. Leider muss ich jetzt gehen, ehe die Verlobte meines kleinen Abenteuers wiederkommt.“ Sie drehte sich um und machte Anstalten, in der Dämmerung zu verschwinden.

„Warte! Wie heißt du?“

Sie drehte sich noch einmal zu ihm um, schenkte ihm ein reizendes Lächeln und entgegnete: „Finde es heraus.“ Dann war sie auch schon verschwunden.

2

„Du schuldest mir eine Erklärung!“ Vivian stand drohend vor Jay. „Was für ein dreckiges Spiel läuft hier?“

„Kein Spiel, Cat“, sagte er ruhig und blickte sie von unten herauf an. Dann deutete er auf das Sofa neben sich. „Setz dich!“

Sie schien zu überlegen, ob sie der Aufforderung Folge leisten sollte, gab dann aber nach und setzte sich ihm gegenüber auf einen Sessel. Er schmunzelte, als er registrierte, dass sie versuchte, soviel Abstand wie möglich zwischen sie zu bringen.

„Also?“

Jay atmete tief durch. „Mein Name ist Jay Kevin Simpson der Dritte und ich wurde 1603 im heutigen Boston geboren. Mein Bruder Simon und ich, sowie mein Cousin Ethan und seine Schwester Shelly sind Hüter des Ringes. In unserer Familie gibt es unterschiedliche Fähigkeiten, die es uns ermöglichen, den Ring vor unseren Feinden zu beschützen. Eine meiner Fähigkeiten ist, mental in jemanden eindringen zu können und so seine Gedanken zu manipulieren.“

Jay hielt inne und blickte Cat an. Zu seinem Erstaunen sah sie ihn nachdenklich an. Er schwieg.

„Was für einen Ring beschützt ihr?“, fragte sie nach einer Weile. Das war zwar nicht die erste Frage, mit der Jay gerechnet hatte, aber diese Frau hatte ihn schon mehr als einmal erstaunt.

„Der Ring kann dich in der Zeit zurückversetzen“, antwortete er. „In den falschen Händen ist er eine mächtige Waffe.“

Vivian legte ihren Kopf schief und betrachtete Jay. Merkwürdigerweise glaubte sie ihm jedes Wort.

„Okay.“

Perplex starrte Jay sie an. „Okay? Mehr hast du nicht zu sagen.“

„Im Moment nicht. Ich werde jetzt erstmal schlafen gehen. Danach reden wir weiter.“ Mit diesen Worten ließ sie ihn sitzen und verschwand in seinem Schlafzimmer. Kopfschüttelnd blickte er ihr hinterher. Was für eine Frau!

Die Tür flog auf, und Jay zuckte zusammen.

„Du wirst nicht glauben, was mir gerade passiert ist.“ Atemlos blickte sein Bruder ihn an. Jay zog genervt eine Augenbraue hoch. „Du bist von einem wütenden Ehemann verfolgt worden und konntest dich ohne meine Hilfe retten“, sagte er spöttisch.

Simon winkte ab. „Hör auf darauf rumzureiten. Ich habe schon verstanden, dass du deine Kräfte für Cat brauchst. Nein, ich habe mein weibliches Gegenstück getroffen.“

„Na klasse. Zwei von deiner Sorte haben mir echt noch gefehlt.“

„Du musst sie finden.“

„Wen finden?“

Simon berührte Jay am Arm und schickte ihm eine Bild der blonden Frau.

„Hübsch. Und mindestens zwei Köpfe kleiner als du. Ihr gebt bestimmt ein schönes Paar.“

„Wo ist sie?“

„Woher soll ich das wissen?“

„Dring in sie ein, und zwing sie, es dir zu sagen.“

„Warum sollte ich das tun?“

Simon überlegte nicht lange. „Weil ich dich sonst den ganzen lieben langen Tag nerven werde. Und morgen. Und übermorgen. Und den Tag danach.“

Jay hob die Hände. „Das reicht. Ich bin überzeugt.“

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