River & Matt

Text
0
Kritiken
Leseprobe
Als gelesen kennzeichnen
Wie Sie das Buch nach dem Kauf lesen
River & Matt
Schriftart:Kleiner AaGrößer Aa

River & Matt

Patchwork



von Andy D. Thomas




Impressum



© dead soft verlag, Mettingen 2021





http://www.deadsoft.de







© the author





Cover: Irene Repp





http://www.daylinart.webnode.com





Coverbild: © Jeff Palmer





1. Auflage



ISBN 978-3-96089-452-0



ISBN 978-3-96089-453-7 (epub)




Inhalt



Obwohl sich der 32-jährige River McKenzie tief im Herzen nichts sehnlicher als eine ernsthafte Beziehung wünscht, holt er sich seine Befriedigung seit Jahren fast ausschließlich in One-Night-Stands. Da er alleine lebt, kann er tun und lassen, was er will, bis er seinen gleichaltrigen besten Freund Matthew Buck bei sich aufnimmt, dessen langjährige On-off-Freundin Amy ihn mal wieder vor die Tür gesetzt hat. Die beiden Männer verbindet seit Kindergartentagen eine tiefe Freundschaft, die sogar Rivers frühes Coming-out als Teenager schadlos überstanden hatte. Als River merkt, dass er mit der Zeit viel mehr für Matt empfindet, als ihm lieb ist, ist er drauf und dran, ihn schnellstmöglich wieder vor die Tür zu setzen. Doch Weihnachten steht vor der Tür und als Matt ihm auch noch gesteht, dass Amy ihm den Kontakt mit seinem 13-jährigen Sohn Joey verboten hat, bringt er es nicht übers Herz.




Mein Dank für die wie immer wundervolle Zusammenarbeit geht an Ines & Cleo



und natürlich wie immer auch an J.H.




Warm thanks to Jeff Palmer for providing me once more with a wonderful image for my cover.




One-Night-Stand



„Hey, River, bist du okay?“



River verdrehte die Augen, als Matt mit besorgtem Blick seine Schlafzimmertür öffnete. Gott sei Dank hatte er die Bettdecke noch schnell hochziehen können.



„Sorry, wenn ich dich nerve. Aber ich hab Stöhnen und komische Geräusche gehört. Geht’s dir gut?“



„Ich bin grad heimgekommen und muss erstmal abschalten.“



„Ähm, ja klar, aber …“



„Himmel, ich hab mir ’nen Porno reingezogen, okay?“ Er sah, wie Matt neugierig ums Eck zum Bildschirm linste. „’nen Gay-Porno, du Hirni. Also ab mit dir. Nix für dich.“



„Vielleicht kann ich ja noch was lernen?“, witzelte Matt und kam nun ganz ins Zimmer, doch River hatte genug und schaltete den Fernseher ab.



„Dann schau selbst im Netz nach was Geeignetem! Raus!“



„Schon gut.“ Matt hob die Hände und zog sich zurück.



„Und mach die verdammte Tür wieder zu!“, rief River, doch Matt ließ sie ein Stück angelehnt. Na toll!, dachte er und überlegte, ob er aufstehen und sie schließen sollte. Doch er hatte trotz der Unterbrechung immer noch einen stehen und wollte nicht, dass Matt ihn so sah.



Genervt lehnte er den Kopf an, während seine linke Hand automatisch unter die Bettdecke wanderte. Fuck! Er hatte Frühschicht gehabt und ein paar Überstunden geschoben und wenn er jetzt etwas dringend brauchte, war es, erst einmal seinen Druck loszuwerden. Danach eine lange Dusche und vielleicht noch ausgehen. Immerhin hatte er dieses Wochenende endlich mal frei, das sollte er nutzen.



Er sah wieder zur Tür, doch draußen war alles ruhig, also schaltete er den Fernseher wieder an und war froh, dass er den Clip, der direkt von seinem Laptop kam, gleich weiterlaufen lassen konnte. Den Ton stellte er etwas leiser, auch wenn ihn das sogleich ärgerte, denn immerhin war dies sein Haus. Matt war nur Gast und River hatte ihm lediglich wieder einmal spontan ein Dach über dem Kopf angeboten, als ihn seine langjährige Freundin vor ein paar Tagen Knall auf Fall vor die Tür gesetzt hatte. In den letzten zwei Jahren war das bestimmt schon ein dutzend Mal passiert, daher hatte Matt inzwischen auch einen Schlüssel. River war schließlich nicht immer zuhause und da Matt sein bester Freund war, war das für ihn eine Selbstverständlichkeit.



Aber wenn er so wie eben in seine Privatsphäre eindrang, war Schluss mit lustig.



Seufzend spulte er ein Stück zurück, lehnte sich wieder an und schob die Bettdecke nach unten. Komm schon, dachte er, zeig dem Kerl, wie heiß das ist.



Er hatte ein Abo für diese Gay-Pornoseite und gestern Nacht war ein neuer Film eingestellt worden, der vielversprechend schien. Zumindest hatte der Trailer das versprochen.



Schwuler verführt Hetero. Ha! Als würde das wirklich laufend passieren, dachte er und seine Gedanken wanderten kurz zu Matt.



Oh, bitte nicht jetzt an Matt und seine Probleme denken!, schalt er sich sogleich.



Okay, verführen ist vielleicht das falsche Wort, überlegte er und grinste, als er einen Schluck von seinem wohlverdienten Bier nahm.



Der Hetero im Film war an einen Pfahl gefesselt und man hatte ihm die Augen verbunden. Außerdem war der Typ im Moment geknebelt. River hoffte, dass es noch zu einer Kuss-Szene kommen würde, dafür müsste man dem Kerl aber den Knebel abnehmen. Dann erinnerte er sich an den Trailer, den er sich gerade noch einmal reingezogen hatte, und der dann auch prompt Matt auf den Plan gerufen hatte. Dort war unter anderem ein äußerst erotischer Kuss zu sehen gewesen, neben einem heißen Fick. Also mal abwarten.



Himmel, diese Kameraführung ist aber auch zu gut!, schwärmte River, als Knopf für Knopf des Hemds geöffnet wurde und nackte Haut zum Vorschein kam. Wo bekamen sie nur immer diese Models her? Der Typ hatte ein Piercing am rechten Nippel und ein Maori-Tattoo auf dem anderen Brustmuskel.



Er sah zu, wie eine behandschuhte Hand das weiße Hemd auf die Seite zog und den kompletten Oberkörper freilegte. Lecker, wirklich lecker!



Inzwischen war River richtig hart und freute sich, dass er wieder in diese kleine Phantasie abtauchen konnte.



Komm schon, oh ja, der Gürtel. Gute Idee, Junge!, kommentierte er im Kopf die nächste Szene und leckte sich die Lippen, als die Jeans aufreizend langsam geöffnet und nach unten geschoben wurde. Nun starrte River auf das ansehnliche Paket des gefesselten Mannes.



Pack ihn! Oh ja! River nahm einen Schluck und wünschte sich, er wäre derjenige, der jetzt an das leckere Paket fasste.



Matt? Oh, fuck off!, knurrte er den Teil seines Hirns an, das sich mal wieder einmischen wollte.



Der Kerl mit den Handschuhen war nun vor dem Gefesselten in die Hocke gegangen und drückte seinen Mund auf den ausgebeulten Stoff.



River grinste und musste ein leises Seufzen unterdrücken, als er sah, wie der Schwanz langsam zu reagieren begann. Ha! Jetzt hat er dich!, triumphierte er. Egal, ob du hetero oder schwul bist! Wär doch gelacht!



Irgendwann war kein Stoff mehr dazwischen und River keuchte, während er sich schneller wichste und dabei zusah, wie eine Zunge den mittlerweile harten Schwanz bearbeitete.



Geile Aufnahmen! Wirklich! Man konnte sogar einen Lusttropfen im Schlitz sehen. River merkte, dass es bei ihm ebenfalls schon so weit war, und schaltete wieder einen Gang herunter. Er wollte noch nicht kommen.



Doch bei einer der nächsten Szenen wurde er noch geiler, als er erst zwei steife Schwänze sah, die sich lasziv aneinander rieben, oder besser der Aggressor an seinem Opfer. Jetzt wurde dem Kerl endlich der Knebel abgenommen! Ja! Endlich!



Der Typ mit den Handschuhen brachte sein Gesicht ganz dicht an das des anderen und flüsterte: „Willst du immer noch leugnen, dass dich das geil macht?“



Dann folgte endlich der Kuss, den der Gefesselte mit einem Stöhnen erwiderte.



River konnte sich nicht helfen, wichste sich stärker und kam schließlich mit einem heiseren Knurren.



Er brauchte einen Moment, bis er wieder einen Durchblick hatte. War da ein Geräusch vor der Tür? Er sah hastig hin. Matt? Beobachtete er ihn etwa?



So ein Unsinn! Wozu auch?



Er starrte wieder zum Fernseher, wo die zwei Männer inzwischen eine Nummer schoben. Wow, da hatte er wohl den Schnitt zur nächsten Szene komplett verpasst, während er die Augen geschlossen und sich intensiv einen leidenschaftlichen Kuss vorgestellt hatte. Egal. Er schaltete ab. Die Bilder würden noch ein paar Mal ihre Wirkung tun, da war er sich sicher. Daher wollte er jetzt den Clip nicht zu Ende sehen.



Er zog ein Kleenex aus der Box, säuberte sich und stand dann auf.



Wieder meinte er, etwas vor der Tür zu hören, und gab dem Impuls nach, obwohl er splitternackt war. Leise näherte er sich der Tür, riss sie auf und: nichts. War ja klar. Er fing schon an zu spinnen.



Kopfschüttelnd schloss er sie dieses Mal und ging dann in sein angrenzendes Bad, um zu duschen.



Danach wählte er seine Klamotten sorgfältig aus und zog sich an. Cowboystiefel, schwarze Jeans, Gürtel mit großer Schnalle, ein enganliegendes schwarzes T-Shirt, türkis-schwarz-kariertes Holzfällerhemd drüber, offen getragen natürlich. Dann schnappte er sich noch seinen schwarzen Statson und betrachtete sich kritisch im Spiegel. Auch seinen Hintern. Er grinste. Na, da würde doch sicher einer Appetit bekommen. Er nahm den Hut noch einmal ab und prüfte sein Kinn, doch er war perfekt rasiert. Er zwinkerte seinem Spiegelbild zu, setzte den Hut wieder auf und steckte seinen Geldbeutel ein, dazu Handy und zwei Kondome. Das sollte reichen und war hoffentlich nicht zu optimistisch.



Er angelte nach seiner Bierflasche auf dem Nachttisch, trank sie aus und öffnete dann die Schlafzimmertür.



Als er Matt am Kühlschrank sah, verzog er das Gesicht. Es wäre ihm lieber gewesen, er hätte ungesehen verschwinden können.



„Schönen Abend noch“, rief er ihm zu und griff nach seinem Autoschlüssel.



„Du gehst noch aus?“, fragte Matt, ohne den Blick vom Kühlschrank abzuwenden.

 



„Klar. Ich war seit Wochen nicht weg und hab endlich mal ein paar Tage am Stück frei. Mach dir keine Sorgen, falls ich heute Nacht nicht heimkomme. Du hast also sturmfreie Bude.“



„Heilige Scheiße, willst du was aufreißen?“, stieß Matt hervor, als er aufsah, und kam näher.



River machte eine unzüchtige Geste mit der Zunge. „Ich hab Druck, also hoffe ich, was Passendes zu finden.“



„In ’ner Country Bar?“, fragte Matt und sah ihn skeptisch an.



„Ja, aber in meiner gibt’s ’nen Gay-Bereich. Also dann …“



„Du willst was abschleppen?“



„Vielleicht.“



„Wieso willst du dann nicht heimkommen? Is’ doch deine Bude.“



„Weil ich mir nicht laufend drüber Gedanken machen will, ob du hörst, dass ich Sex habe. Ich bin nicht grad der leise Typ.“ River grinste und fragte sich, wann Matt genug davon hatte.



„Kann ich mitkommen? Schließlich sind wir beide Country Musik-Fans.“



„Oh, bitte, such dir deinen eigenen Club, okay?“, bat River. „Ich geh mit dir überall hin, das weißt du. Aber nicht in ’nen Gay-Club. Bye.“ Er zwinkerte ihm zu und atmete auf, als er die Tür hinter sich zuzog.



Kurz darauf stieg er in seinen Pickup-Truck und fuhr die paar Meilen hinüber zum Club Steel Guitar. Das eine Bier, das er schon intus hatte, war fast alkoholfrei gewesen, daher machte er sich keine Sorgen. Wenn er wirklich etwas trinken würde, könnte er den Wagen einfach stehen lassen und ihn morgen abholen.





„Hey, River, was geht?“, begrüßte ihn der Türsteher.



„Hi, Bud.“ Sie klatschten sich ab, gefolgt von einem Fistbump. Dann war River drin und sah sich um.



Er ließ seinen Blick über die Tanzfläche gleiten, auf der gerade Paare im Twostep unterwegs waren, und entschied sich dann, gleich nach oben zu gehen, wo der Gay-Bereich war. Dies war definitiv sein Lieblingsclub, den es in Alabama, wo er geboren war, so vermutlich nie gegeben hätte. Aber deshalb lebte er ja auch in Kalifornien, wo keiner was dagegen hatte, dass er schwul war. Er hatte sich sogar seinen Südstaatenakzent abgewöhnt, obwohl er schon festgestellt hatte, dass manche beim Sex richtig darauf abfuhren, wenn er wie Elvis redete.



Als er die üblichen Verdächtigen erblickte, begrüßte er einen nach dem anderen grinsend.



Während sich seine Kumpels über das anstehende Football-Spiel der Los Angeles Rams gegen die San Francisco 49ers unterhielten, checkte er die Kerle auf der Tanzfläche ab, die dort bereits beim Linedancing waren. Sein Grinsen wurde breiter, als sich die ihm zugewandte Reihe drehte und ihm ein Hintern nach dem anderen zur Betrachtung präsentiert wurde. Showtime!, dachte er und zahlte sein erstes Corona.



Zwei Stunden später hatte er einen jungen Kerl entdeckt, der garantiert zum ersten Mal in diesem Club war. Er stand alleine an einem Stehtisch und checkte einen nach dem anderen ab. Statt einem Hut trug er eine Baseballkappe der Panthers.



River verzog das Gesicht. Falsches Team, Junge, tadelte er und musterte ihn dennoch interessiert. Kräftig, aber nicht so durchtrainiert wie Matt… Fuck, nicht schon wieder an Matt denken! Er kickte sich gleich selber und wünschte sich augenblicklich, Matt würde bald wieder ausziehen. Er hasste es, dass er laufend seine Gedanken kreuzte. Aber Matt hatte einfach eine klasse Figur, da er bei seiner Arbeit als Landschaftsgärtner viel draußen war und mit körperlicher Arbeit sein Geld verdiente. Und das sah man. Außerdem wusste River einen gut trainierten Körper zu schätzen, egal ob der andere hetero oder schwul war.



River riss sich von seinen Gedanken über Matt los und kam zurück zum Panthers-Fan.



Er war wohl so Mitte zwanzig, also vermutlich gut fünf Jahre jünger als er, aber wenigstens nicht komplett grün hinter den Ohren. Dennoch schien der Kerl unsicher. Eigentlich hatte River vorgehabt, sich einen Typen zu suchen, der ihn heute Nacht mal so richtig rannahm, aber wenn sich so eine Gelegenheit ergab, würde er auch nicht nein sagen, mal der Aktive zu sein.



Er gab sich einen Ruck, nahm sein Bier und ging hinüber.



„Zum ersten Mal hier, Kumpel?“



„Jep. Hi.“



„Ich heiß River und du?“



„River? Oh Mann, was’n Klischee. Und wie heißt du wirklich?“



Ah, doch nicht so schüchtern, wie du wirkst, folgerte River und es gefiel ihm augenblicklich. Vielleicht fickst du ja doch mich und nicht ich dich?, überlegte er so für sich.



„Bin ’n Redneck, kann aber nix dafür, sorry. Meine Mum meinte, River wär ’n cooler Name.“



„’n schwuler Redneck?“



River zuckte mit den Achseln. „Kommt angeblich in den besten Familien vor.“



Sein Gegenüber lachte. „Stimmt. Ich bin ursprünglich aus South Carolina.“



„Uuuuh“, machte River und grinste. „Ich aus Alabama.“



„Oh je.“



„Was?“



„Ich bin Seth.“



„Das auch noch.“



Sie lachten und prosteten sich zu.



Dann tauchten sie ein in ein Gespräch über den Club und die Leute und das entspannte Leben hier in Los Angeles und Umgebung.



„Ich bin grad erst vor ein paar Wochen hergezogen. Hatte die Schnauze voll und musste einfach weg. Hier is’ es cool, hab auch sofort einen Job gefunden.“



„Was machst du?“, fragte River.



„Bin in der IT-Branche. Und du?“



„Bulle.“



„Bitte?“



„Po-li-zist.“



„Du machst Witze!“



„Wieso?“



„Äh.“



River zog seinen Geldbeutel heraus und zeigte ihm seine Marke, die er auch jetzt mit sich trug. Sein Gegenüber riss die Augen auf und schien beeindruckt.



„Okay, ziemlich cool.“



River grinste. „Bin auf der Suche und du?“



„Nach der großen Liebe?“



River lachte auf. „Nein, nach ’nem geilen One-Night-Stand.“



„Aha.“



„Oh ha … du also eher nicht? Ich wollte dir nicht zu nahetreten.“



Seth grinste und checkte ihn ab. „Lecker biste alle mal.“



River beugte sich vor. „Willste probieren?“, raunte er, doch Seth zögerte und er lachte wieder. Dann nahm River seine Flasche und trank einen Schluck, den er allerdings sofort wieder ausspuckte.



Entsetzt starrte er zu einem anderen Stehtisch, an dem – und er konnte es nicht glauben, also zwickte er sich selbst, was scheißweh tat – Matt stand. Hier im Schwulenbereich! Hatte er einen Knall? Und dann quatschte er auch noch mit Big John, der neben ihm stand. Und so, wie sie sich unterhielten, war Matt nicht erst seit fünf Minuten da.



„Oh, fuck!“



„Stimmt was nicht?“



„Sorry, aber ich muss grad mal was klären. Bin gleich wieder da.“ River ließ sein Bier stehen und stiefelte zügig hinüber zu Matt, der zusammenzuckte, als er sich auf einmal neben ihm aufbaute.



„Was zum Teufel tust du hier?“, knurrte er. „Das ist ein Gay-Club! Wenn deiner Tussi das zu Ohren kommt, ist der Ofen ein für alle Mal aus!“



„Ich will nix mehr mit ihr zu tun haben. Das hab ich dir doch schon tausend Mal gesagt“, antwortete Matt ungerührt. „Und hier ist es ziemlich cool. Kein Wunder, dass das dein Lieblingsschuppen ist.“



„Ich hoffe, du weißt, was du tust?“



„Ich komm schon klar.“



River beugte sich dicht zu ihm und flüsterte ihm warnend ins Ohr. „Und der hier“, er zeigte auf Big John, „fickt alles, was bei drei nicht auf den Bäumen ist. Also pass verdammt noch mal auf!“



Doch Matt lachte nur. „Vielleicht brauch ich ja mal ’ne andere Perspektive?“



River schnaubte, sah zu Big John und hob warnend den Finger, auch wenn der einen Kopf größer war als er. „Lass die Finger von meinem Freund, klar?“



„Och, komm schon, er is’ so ein Hübscher“, erwiderte der grinsend.



„Ja, eben!“ River rollte mit den Augen und machte dann auf dem Absatz kehrt, um zu Seth zurückzukehren. Doch er merkte sofort, dass er sich nicht mehr konzentrieren konnte.



Was zum Teufel macht Matt hier?



Seth fragte ihn noch zweimal etwas und als er nicht antwortete, nahm der sein Bier und verschwand, was River erst auffiel, als er etwas zu Seth sagen wollte.



Er seufzte, trank sein Bier aus und reihte sich zur Ablenkung erstmal beim Linedancing ein. Dabei hatte er zumindest Matt im Auge. Big John war immer noch an ihm dran und irgendwann reichte es River.



Am Ende des dritten Liedes sah er, dass Matt kurz zu den Toiletten ging. Also verließ er die Tanzfläche und steuerte direkt auf Big John zu.



„Ich warn dich, Kumpel. Wenn du ihm was in den Drink kippst, bist du fällig! Und dieses Mal kommst du nicht ungeschoren davon, kapiert?!“, fauchte er wütend.



„Schon gut, schon gut. Is’ dein Freund. Würd ich nie tun!“, beteuerte der.



„Du meinst das besser so!“



River ließ ihn stehen und sah sich um. Er erblickte Seth, der gerade mit einem anderen Typen in ein vertrautes Gespräch vertieft war. So viel zu schüchtern, schnaubte er. Falsch eingeschätzt. Was solls. Er landete wieder auf der Tanzfläche und sah erleichtert, dass Matt sich von Big John fernhielt. Stattdessen reihte er sich ebenfalls zum Linedancing ein, allerdings weit weg von River.



Jedenfalls beschäftigte es River viel zu sehr, warum Matt ausgerechnet hier aufgetaucht war, dass er auch nach zwei weiteren Stunden keinen Aufriss gemacht hatte. Matt war nirgends mehr zu sehen und es war ihm inzwischen auch egal.



Frustriert stellte er sich schließlich an die Bar, legte seinen Statson auf den Barhocker neben sich und bestellte sich einen doppelten Whiskey.



Fuck! Er ging wohl leer aus heute Nacht.



Seufzend zog er sein Handy aus der Hosentasche und scrollte durch sein Adressbuch auf der Suche nach einem geeigneten Fick für die Nacht.



Er stoppte bei Spicy Angel, einem umwerfenden Latino, dessen richtigen Namen er gar nicht kannte. Ein zum Sterben schöner Kerl, aber leider nicht besonders gut bestückt und wenn er sich schon vögeln lassen wollte, dann sollte der andere wenigstens was zu bieten haben.



Er verwarf die Idee und überlegte, welcher seiner Kollegen heute Nachtdienst und vielleicht Bock auf eine Nummer hatte. Banton? Hook? Er scrollte weiter.



Plötzlich schlang jemand die Arme von hinten um ihn. Einen um seine Brust und einen tiefer, wobei eine Hand ungeniert in seinem Schritt landete.



„Hey, River, du hast einfach den geilsten Arsch in der Hose“, brummte ihm ein tiefer Bass ins Ohr. „Und wenn du um die Zeit noch hier bist, dann könnt ich Glück haben.“ Dabei verstärkte sich der Griff in seinem Schritt.



Fuck! Darron! Barkeeper vom Erdgeschoss. Bi. Oh Mann. Geiler Schwanz, leider ziemlich groß und er steht definitiv aufs Arschversohlen. River überlegte. Es war erst Freitagabend und bis Montag würde er schon wieder gehen können, sollte er sich darauf einlassen, denn er hasste es, wenn ihn seine Kollegen aufzogen, weil man ihm ein geiles Wochenende noch am Gang ansah.



„Ja oder nein“, raunte Darron und rieb sich von hinten an ihm. „Mary ist grad heimgefahren und hat sich einen jungen Kerl mitgenommen. Ich hab also freie Bahn.“



River spürte eine Zunge im Ohr und dann Bartstoppeln. Er bekam eine Gänsehaut und merkte, wie er langsam hart wurde. Wenn es nach seinem Schwanz ging, hatte er schon verloren, denn der hatte sich schon entschieden. Na, was überlegte er überhaupt noch? Da hatte er doch, was er sich gewünscht hatte. Einen Partner für einen harten Fick.



„Mhmm. Klingt nicht schlecht“, murmelte er und Darrons Griff wurde noch stärker.



Der kicherte. „Ich spür’s! Wie lange hast du schon keinen mehr gehabt?“



„Paar Wochen.“



„Dann sind wir schon zwei.“



Fuck! Das hieß, Darron wollte es die ganze Nacht.



„Lass uns zu dir fahren.“



„Geht nicht.“



„Wieso?“



„Matt wohnt zurzeit bei mir.“



„Verstehe. Dann halt ein Motel. Meine Alte hat den Wagen genommen, also musst du fahren.“



River hob seinen Whiskey an und trank aus. Noch immer hatte er sich nicht umgedreht. „Ich fahr sicher nicht mehr. Du kannst aber meinen Truck fahren.“



„Auch recht. Ich kann es kaum erwarten, dir deinen süßen Bullenarsch zu versohlen, bevor ich dich vernasche. Und wenn ich das richtig deute, was ich in der Hand habe, dann geht es dir genauso!“



River merkte, dass Darron genauso hart war. Was soll’s, dachte er, nahm seinen Statson, setzte ihn auf und drehte sich um.



„Arschversohlen geht nur, wenn ich einen Kuss bekomme.“



„Vergiss es. Und du weißt das. Keine Küsse. Nur vögeln. Komm.“



„Dann auch kein Arschversohlen“, beharrte River.

 



„Von mir aus. Gehen wir.“ Darron nahm seine Hand und zog ihn hinter sich her.





Eine halbe Stunde später waren sie bereits voll dabei.



River kniete auf allen vieren auf dem Bett und Darron hielt ihm mit seiner Pranke den Mund zu, während er sich Zugang verschaffte. River stöhnte schmerzerfüllt auf, was durch die Hand keiner hörte und Darron grunzte nur zufrieden.



„Du bist so schön eng, wenn du mal ein paar Woche