Jüdische Lobpreisungen als Impulse für die christliche Gebetspraxis

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Jüdische Lobpreisungen als Impulse für die christliche Gebetspraxis
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Andrea Pirringer

Jüdische Lobpreisungen als Impulse für die christliche Gebetspraxis

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Vorwort

Lobpreis im Alten Bund

Lobpreis im Neuen Testament

Lobpreis während des Gottesdienstes

Lobpreis im Judentum

Die christlichen Lobsprüche

Der Lobpreis der Gottesmutter

Über die Autorin

Impressum neobooks

Vorwort

Mit dem Begriff „Lobpreis“ können viele Christen heute nicht mehr viel anfangen. Wer sich zum Beten nicht hingezogen fühlt, der wird auch kein Bedürfnis danach haben, Gott zu huldigen und zu preisen.

Es lohnt sich, die vielfältigen und wunderschönen Formen des Lobpreises neu zu entdecken – ob in den Psalmen oder in den Kirchenliedern. Beten und Singen gehört hier nämlich untrennbar zusammen. Ein gesungenes Lob ist stets prachtvoller und eindrücklicher als das nüchterne Wort.

Als Einstieg empfehle ich Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, zunächst die Ihnen bereits bekannten Kirchenlieder still zu lesen anstatt sie zu singen.

Etlichen Gottesdienstbesuchern ist der Sinn und Inhalt dieser Musikstücke nicht wirklich bewusst und gegenwärtig. Gerade, wenn man die Melodie auswendig singen kann, läuft man Gefahr, den berührenden und würdigen Texten zu wenig jene Aufmerksamkeit zu schenken, die sie verdienen.

Nachdem Sie sich dies wieder bewusst gemacht haben, können Sie darangehen, das vorliegende Werk zu lesen. Dazu wünsche ich Ihnen eine gute Lesezeit!

Die Autorin

20. Februar 2016

Fest Unsere Liebe Frau von den Tränen

Lobpreis im Alten Bund

Hinweise im Alten Testament

Den ersten Bericht über einen Lobpreis finden wir im Buch der Chronik (1. Chr, 4-10, Einheitsübersetzung):

David bestellte für den Dienst vor der Lade des Herrn Leviten, die den Herrn, den Gott Israels, rühmen, loben und preisen sollten.

Er bestellte Asaf als ersten, Secharja als zweiten, ferner Jaasiël, Schemiramot, Jehiël, Mattitja, Eliab, Benaja, Obed-Edom und Jëiël. Sie sollten die Harfen und Zithern spielen, Asaf die Zimbeln schlagen und die Priester Benaja und Jahasiël ständig die Trompeten blasen vor der Bundeslade Gottes.

An jenem Tag ließ David Asaf und seine Amtsbrüder zum ersten Mal diesen Lobpreis zur Ehre des Herrn vortragen:

Dankt dem Herrn! Ruft seinen Namen an! Macht unter den Völkern seine Taten bekannt!

Singt ihm und spielt ihm, sinnt nach über all seine Wunder!

Rühmt euch seines heiligen Namens! Alle, die den Herrn suchen, sollen sich von Herzen freuen.“

Dabei handelt es sich um einen gemeinschaftlichen, feierlichen Lobpreis, der von Musikinstrumenten begleitet wird.

Im zweiten Buch der Chronik wird eine ähnliche Szene dargestellt (2. Chr 7,3-6). Hier wird eine Formulierung genannt: „Denn er ist gütig, denn seine Huld währt ewig.

In 2.Chr 20,21-22 gibt es eine weitere Beschreibung, wie Sänger Jubelrufe, Loblieder und Lobpreis anstimmten. Folgender Wortlaut wurde dabei verwendet: „Dankt dem Herrn; denn seine Huld währt ewig.“ – Hier zeigt sich schon die typische Struktur der Lobpreisung als kurzes Dankgebet.

Die Psalmen

Eine ausführliche Form des Lobpreises stellen die Psalmen dar. Sie enthalten verschiedene Elemente, wie z. B. Bitte, Dank, Huldigung, Klage, Flehen, Freude, Trauer, Furcht, Trost, Hoffnung usw. – In gewissem Sinne sind es „Allround-Gebete“ für jeden erdenklichen Anlass, welche gesungen oder gesprochen werden können. Noch heute sind sie daher fester Bestandteil sowohl des jüdischen als auch des christlichen Gottesdienstes.

In den einzelnen Kapiteln der insgesamt 150 Psalmen tauchen immer wieder Worte der Huldigung auf.

Beispiele:

Ps 33,1: „Ihr Gerechten, jubelt vor dem Herrn; für die Frommen ziemt es sich, Gott zu loben.“

Ps 40,4: „Er legte mir ein neues Lied in den Mund, einen Lobgesang auf ihn, unsern Gott.“

Ps 65,2: „Dir gebührt Lobgesang, Gott, auf dem Zion, dir erfüllt man Gelübde.“

In Ps 66, 1-2 heißt es: „Jauchzt vor Gott, alle Länder der Erde. Spielt zum Ruhm seines Namens! Verherrlicht ihn mit Lobpreis!“

Im Psalm 106,12 lesen wir: „Nun glaubten sie Gottes Worten und sangen laut seinen Lobpreis.“

Ps 146, 1-2 beinhaltet auch ein Versprechen: „Halleluja! Lobe den Herrn, meine Seele! Ich will den Herrn loben, solange ich lebe, meinem Gott singen und spielen, solange ich da bin.

All diese Beschreibungen weisen darauf hin, dass die Preisungen ursprünglich in erster Linie gesungen wurden. Bis heute gibt es zahlreiche Nachdichtungen und Vertonungen der Psalmen, die u. a. auch in die Gestaltung der Kirchenlieder eingeflossen sind.

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