Die Lust auf wechselnde Sexualpartner

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Die Lust auf wechselnde Sexualpartner
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Amelie Oral

Die Lust auf wechselnde Sexualpartner

Erotik Roman

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Inhaltsverzeichnis

Titel

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Impressum neobooks

1

Die schwellenden Rundungen des neunzehnjährigen Mädchens waren nicht länger zu übersehen.

Roman Schreiber blickte verstohlen, mit leicht gesenkten Wimpern, zu Ellen Lang, die ihm genau gegenübersaß. Die süße Blondine spielte mit ihrem Rocksaum. Sie hielt in der rechten Hand einen Kugelschreiber, kritzelte etwas auf den Block, dachte kurz nach und lehnte sich zurück. Sie saß mit geweiteten Schenkeln zurückgelehnt auf dem Stuhl.

Roman bemerkte, dass Ellen eine Strumpfhose trug, deren Stoff ziemlich transparent und durchsichtig war. Er konnte die Augen nicht von diesem reizvollen Anblick abwenden. Völlig verblüfft erkannte Roman, dass die Strumpfhose zwischen ihren Schenkeln ein großes offenes Loch hatte!

Das blonde Mädchen lächelte und spreizte ihre Beine noch weiter.

Roman konnte ihren nackten Schambereich deutlich erkennen. Er betrachtete den dichten Busch ihrer Schambehaarung. Sie war eine Naturblondine. Der helle Busch ermöglichte es ihn, die leicht geöffnete Vagina betrachten zu können. Die Schamlippen glänzten feucht.

Dem achtzehnjährigen Roman blieb die Luft weg.

Langsam legte Ellen den Mittelfinger auf ihre Vulva und strich die Spalte entlang. Roman glaubte ein Schmatzen zu hören, als sie einen Finger in ihre Scheide schob. Die wunderschöne Ellen masturbierte vor seinen Augen!

Roman war hart. Der Penis drückte gegen den Stoff seiner Hose und verursachte wegen der Enge leichte Schmerzen. Wie gerne hätte er jetzt seinen Pimmel hervorgeholt und sich selbst befriedigt.

Die blonde Klassenkameradin war so schön, so heiß, so erotisch.

Mit Gewalt hob Roman den Kopf und riss sich von diesem Anblick los. Er sah der blonden Ellen direkt in die Augen. Sie grinste ihn an und zwinkerte mit dem rechten Augenlid. Langsam schloss sie die Beine und strich den Rock zurück über die Knie. Sie nahm den Mittelfinger in den Mund und leckte die eigene Erregung ab.

Romans Blut raste durch seine Adern. Ellen lächelte und spielte mit der Zungenspitze um ihre dunkelrot geschminkten Lippen.

Schnell drehte er den Kopf und blickte an die Tafel. Warum war der Lehrer so nervös?

Zugegeben, das Thema war heikel.

Für einen Mann wie den Biologielehrer Dr. Axel Haar sogar peinlich. Das war aber nicht die Schuld der siebenundzwanzig Abiturienten und schon gar nicht die von Roman Schreiber, dem Klassenprimus. Trotzdem hatte er wieder einmal darunter zu leiden.

Und das sollte diesmal Folgen haben. Schwere Folgen!

„Also, hört mal her“, sagte Dr. Axel Haar, auf dessen Stirn sich kleine Schweißperlen gebildet hatten. Er räusperte sich und fuhr mit dennoch belegter Stimme fort: „Was ich euch heute zu sagen habe, wird euch wohl erst in späteren Jahren beschäftigen. Dann aber wahrscheinlich öfter und mehrmals hintereinander. Es geht nämlich um die menschliche Fort...“

Dr. Axel Haar räusperte sich wieder und siebenundzwanzig plötzlich sehr interessierte Abiturienten reckten ihre Köpfe in die Höhe. Rainer Hohn und Andreas Kreuz, die in der letzten Reihe saßen, unterbrachen ihr Onlinespiel, das sie ungeniert unter den Pulten mit ihren Smartphones spielten und blickten zum Biologielehrer.

„Es geht nämlich“, wiederholte der Lehrer leise, „um die menschliche Fortbildung!“

Siebenundzwanzig enttäuschte Abiturienten senkten ihre Köpfe wieder. Rainer Hohn und Andreas Kreuz setzten das Onlinespiel fort. Der Rest der Klasse gähnte und war – bis auf Roman Schreiber – schon wieder am Einschlafen.

Lehrer Axel Haar suchte nach einem neuen Anfang. Eigentlich hatte er ja gar nicht Fortbildung, sondern Fortpflanzung sagen wollen, aber im letzten Moment hatte ihn der Mut verlassen. Aber dieser verdammte Programmpunkt im Biologieunterricht musste behandelt werden. Und wenn es noch so peinlich war, es musste sein. Zur Schulzeit des Biologielehrers hatte man dieses heiße Eisen mit weitaus mehr Delikatesse behandelt. Da hatte man es mit der kurzen Erwähnung des Klapperstorches abgetan. Aber dieser neuartige Unterrichtsplan, mit dem er sich nun herumzuschlagen hatte, riss an seinen Nerven, machte ihn fix und fertig, frustrierte ihn, brachte ihn an den Rand der Verzweiflung.

Er nahm einen neuen Anlauf.

„Die menschliche Fortpflanzung nimmt, wie ihr alles wisst, im Gehirn ihren Anfang. Die Fantasie ist dabei ein wesentlicher Faktor. Jeder, der genug Fantasie hat, kann sich also auch weitere vorstellen.“

Das war gut, sagte sich der Biologielehrer. Das habe ich fein hingekriegt. Der Pädagoge schaute tapfer in die Runde. Es war ganz still im Klassenzimmer geworden. Rainer Hohn und Andreas Kreuz hatten erneut das Onlinespiel unterbrochen. Aber nicht, um den Ausführungen des Lehrers aufmerksam zu lauschen, sondern um sich mit gesenkten Köpfen halbtot zu lachen. Aber sie waren nicht die einzigen Schüler, die sich vor Lachen krümmten. Die ganze Klasse prustete los.

Bis auf den Primus, Roman Schreiber, der noch vor wenigen Sekunden einer Klassenkameradin beim masturbieren zugesehen hatte. Jetzt heuchelte der Musterschüler volle Aufmerksamkeit, richtete seine unschuldsvollen Augen auf den Biologielehrer und wartete auf weitere Ausführungen. Roman war eben der Musterschüler, der Liebling aller Lehrer und Lehrerinnen, der gute, brave „Roman Eins mit Stern“.

Wirklich, der Roman war ein Genie. Zuverlässig und garantiert für alle noch so unmöglichen Lehrpläne geeignet. Ein Schüler, der zu den größten Hoffnungen Anlass gab. Wenn sich in dieser Klasse einer befand, der es einmal im Leben zu etwas bringen würde, dann war es Roman Schreiber.

Der Blick von Lehrer Axel Haar fiel auf den Musterknaben. Eine großartige Idee kam dem Biologielehrer. Eine infame Idee, wie die Klasse später sagte. Eine hundsgemeine Idee!

„Na, Roman“, sagte der Pädagoge voller Wohlwollen in der Stimme, „erzählen Sie doch mal Ihren unbedarften Kameraden, was es mit dem menschlichen Trieb so auf sich hat.“

Der Biologielehrer war ungeheuer zufrieden mit sich. Er hatte das Problem von sich abgewälzt, hatte es einem anderen aufgebürdet, war somit zunächst mal aus dem Schneider. Das Genie Roman würde schon Rat wissen. Zumindest würde er nun etwas zur Diskussion stellen, man konnte polemisieren und die Zeit bis zum Pausenklingeln mit Geschwätz füllen. Dann war man das leidige Thema für eine längere Zeit los.

Alle Augenpaare, besonders die von Ellen Lang, richteten sich auf Roman. Der Klassenprimus schaute zuerst erstaunt in die Runde, dann auf den Lehrer. Sein Gesicht wurde zuerst rot, dann langsam blass. Seine Lippen verzogen sich zu einem schmalen Strich, seine Augen wurden erst groß, verengten sich dann zu winzigen Schlitzen.

„Okay, Herr Haar“, sagte Roman mit merkwürdig gepresster Stimme. „Wenn Sie meinen, dann wollen wir mal.“ Er drückte den noch halberigierten Penis tiefer in die Unterhose, richtete sich auf und legte los: „Die Vermutung, dass schon die alten Germanen etwas von der menschlichen Fortpflanzung verstanden hatten, liegt nahe. Nach der ergänzten und mehrfach erweiterten Ausgabe des Kinsey-Reports unterschieden die alten Germanen ihre heranwachsenden Söhne in Ostgermanen, Westgermanen, Erotomanen und Ottomanen. Erotomane wurde man, sobald es einem gelang, den Nachweis zu erbringen, dass man innerhalb eines Monats drei Bärenfelle durchgewetzt hatte. Die Ottomanen waren die Erfinder des Sofas, wurden als verweichlicht betrachtet und zerfielen später als dekadente Untergruppen wie die Kleptomanen, Satyromanen und Pyromanen. Letztere befriedigten ihre Lust zunächst nur beim Überspringen der Sonnwendfeuer. Weil das aber nur zweimal im Jahr stattfand, begannen sie zu zündeln und legten Brände an allen Ecken und Enden. Diese heißen Jungs...“

„Roman!“, fuhr Dr. Axel Haar dazwischen. „Was ist passiert? Fühlen Sie sich nicht wohl?“

Der Biologielehrer nahm die Brille ab, weil diese sich auf merkwürdige Weise beschlagen hatte. Das konnte doch nicht wahr sein! Roman Schreiber, der Musterschüler, aufsässig? Was war wohl in ihn gefahren? War die Fantasie in diesem Supergehirn durchgegangen?

 

Die Schulklasse kicherte. Ellen Lang warf Roman einen Kussmund zu und spreizte wieder leicht die Beine.

„Ich fühle mich ausgezeichnet, Herr Doktor Haar“, versicherte Roman Eins mit Stern. „Soll ich weitermachen? Vielleicht interessiert es Sie, wie es die alten Erotomanen trieben?“

„Genug!“, schnaubte der Pädagoge. Er setzte die Brille wieder auf, sah Roman mit abgrundtiefer Verachtung an und sagte: „Das hätte ich nicht von Ihnen gedacht, Roman. Wirklich nicht. Nicht von Ihnen! Ich bin enttäuscht.“ Der Lehrer raffte seine Utensilien zusammen, klemmte sie unter den Arm und verkündigte: „Die Stunde ist zu Ende! Ich empfehle Ihnen sich über das unmögliche Verhalten ihres Mitschülers Roman klar zu werden. Ich jedenfalls lehne es ab, diese unwürdige Szene fortzusetzen. Weitere Schritte behalte ich mir vor! Jawohl, ich behalte mir diese vor!“

Doktor Axel Haar verließ im Laufschritt das Klassenzimmer.

Der Tumult ging los, als er die Tür hinter sich zugeknallt hatte. Die ganze Bande sprang auf und belagerte Romans Bank. Er war der Held des Tages. Die süße Ellen Lang drückte ihm einen kleinen Zettel in die Hand.

Rainer Hohn, der aus der letzten Bankreihe nach vorne gestürzt kam, meinte: „Mensch, Roman, dem Vollpfosten hast du es aber gegeben! So eine Schweinerei von dem Typ. Drückt sich der Schuft doch glatt vor dem Thema Fortpflanzung und versucht es dir aufzuhalsen. Du bist schwer im Kommen, Roman! Warst echt gut.“

Roman Schreiber blickte grimmig vor sich hin. Er hatte mit einem Schlag seine Starrolle als patentierter Musterknabe satt. Warum, das wusste er selbst noch nicht genau. Lag es an den blondbehaarten Schamlippen der süßen Ellen? Der Anblick ging ihm nicht aus dem Kopf. Er war der Beste der Klasse gewesen, weil es ihn einfach gelangweilt hatte, wie die anderen, am Nachmittag hinter einem Fußball oder den Mädchen herzurennen. Er hatte lieber gelesen, was ihm in die Quere gekommen war. Alles hatte er gelesen, die Schriften des heiligen Augustinus, die göttliche Komödie, Faust, Karl May bis zum Buch „Geschichte der Sexualität“. Dieser dicke Wälzer stand ziemlich zerfleddert als letzter ganz hinten links in seinem Bücherregal; aus ihm hatte Roman seine Weisheit. Theoretisch war er perfekt. Die Praxis hatte er bislang immer aufgeschoben, bis zum heutigen Tag, bis Ellen Lang die Schenkel gespreizt hatte. Bis zum Zettel in seiner Hand. Nachdem sich die erste Hektik gelegt hatte, faltete er das Papier auf und las:

Sport-Umkleidekabine der Mädchen in dreißig Minuten

Sein Puls beschleunigte sich. Er suchte nach Ellen Lang, die jedoch bereits das Klassenzimmer verlassen hatte.

Einige Minuten verstrichen, dann fasste er sich ein Herz und schlich in die Turnhalle. Im Eingangsbereich führte eine Treppe nach unten zu den Umkleideräumen und den Duschen. Diese schlich er hinab. Unten angekommen lagen die Jungenumkleiden links, die der Mädchen rechts. Und diesen Weg wählte er.

Zwei große Umkleideräume lagen auf der linken Seite. In die erste spähte Roman hinein, sah aber nichts. Keine Sportsachen, keine Straßensachen, keine Schultasche. Langsam schlich er zur nächsten Tür. Schon als er auf den spärlich beleuchteten Gang entlangschlich hörte er ein leises Geräusch. Dies verstärkte sich, je näher er kam.

Er gewöhnte sich immer besser an das schummrige Licht. Nur einige Strahlen des Sonnenlichtes drangen durch die kleinen Oberlichter. Zu wenig, um ihn zu sehen, zu viel, um seine Angst vor Entdeckung zu vertreiben. Endlich war er am Ende des Ganges.

Als er um die Ecke schielte, sah er Ellen Lang auf den Bauch liegen, der Rock bis auf ihre Taille hochgeschoben, die Beine etwas gespreizt und die Unterschenkel hochgestellt.

Er konnte seinen Blick nicht von ihren perfekt geformten Gesäßbacken abwenden. Dann kamen ihre Hände zum Vorschein und zogen die transparente Strumpfhose herab, bis auf die Knie. Roman hat erneut einen freien Blick auf ihre blondbehaarten Schamlippen. Sie wackelte etwas mit dem Popobacken hin und her, geradezu als würde sie ihn einladen.

Schließlich drehte sie sich herum und setzte sich hin. Sie öffnete die Bluse und zog das Oberteil aus. Als nächstes entledigte sich das blonde Mädchen von ihrem Büstenhalter und legte sich anschließend auf den Boden, den Kopf auf die Schultasche.

Zunächst streichelte sie nur die prallen Brüste und knetete die erigierten Nippel. Roman konnte die aufgerichteten Knospen bewundern.

Dann richtete sie sich plötzlich etwas auf, streifte die Strumpfhose ganz von den Beinen, nahm sie in die rechte Hand, und warf sie direkt vor Romans Füße.

„Bringst du mir meine Strumpfhose zurück?", hauchte Ellen.

Roman erstarrte und verhielt sich völlig still.

„Nun mach schon, Roman. Bring sie mir!“

Wie in Trance bückte er sich und ergriff die Strumpfhose. Langsam kam er zu ihr. Sie hob ihre Hand und winkte ihn herunter. Und so kniete sich der schüchterne Musterschüler neben ihre Knie. Plötzlich hob sie das rechte Bein und schwang es über ihn hinweg, um es neben ihm wieder auf den Boden zu legen. Somit kniete er genau zwischen ihren Beinen und schaute auf das blonde Haarvlies. Der Geruch ihrer Weiblichkeit drang im seine Nase und verwirrte seine Sinne.

„Und? Gefällt dir meine Muschi?", fragte sie mit einem kessen Augenaufschlag.

„Ja."

„Dann berühre sie sie doch."

Zögernd legte er seine Hand auf ihre Schenkel, strich sanft zu ihrer Scheide. Bei der ersten Berührung sog sie stöhnend die Luft ein. Mit den Fingerkuppen rieb er zärtlich die Spalte auf und ab. Der schlanke Mädchenkörper erzitterte.

„Weiter... bitte, mach weiter..."

Dieser Bitte kam er unverzüglich nach. In dem dicken Buch der Sexualität wurde die weibliche Klitoris genau beschrieben. Diese war sein nächstes Ziel. Er drückte den Mittelfinger auf die kleine Wölbung, die er für den Kitzler hielt. Aus ihrem ekstatischen Stöhnen erkannte er, dass er die richtige Stelle gefunden hatte.

„Ja... besorge es mir dort... bitte...“

Roman erinnerte sich plötzlich daran, dass er zwei Hände hatte. Er massierte und rieb mit dem Mittelfinger der rechten Hand ihre Klitoris. Den ausgestreckten Zeigefinger der linken Hand schob er zwischen ihre Schamlippen.

„Ohhh... jaaaa...“

Es gefiel ihr eindeutig! Ein innerer Instinkt befahl ihm, die Bewegungen zu beschleunigen. Er rieb den Kitzler schneller und erhöhte den Rhythmus seines stoßenden Zeigefingers.

Dann zuckte der Mädchenkörper wie ein gefangener Fisch an Land. Ellen stöhnte und schrie ihren Höhepunkt heraus. Erschöpft blieb sie noch liegen, bis sich ihre Atmung wieder beruhigt hatte.

„Ich muss nach Hause", flüsterte sie.

„Aber ich bin noch hart“, meinte er frustriert.

„Darum werden wir uns das nächste Mal kümmern“, antwortete Ellen, sprang auf und kleidete sich an.

Das alles trug zu Romans spontaner Veränderung bei. Zu Hause feuerte er seine Schulmappe in eine Ecke, dann ging er ins Bad, wo er sich das ganze Gesicht einseifte. Das hatte er bislang noch nie getan, denn die leichte Wucherung an Kinn und Oberlippe verlangte noch nicht nach einer vollkommenen Rasur. Heute aber ging er aufs Ganze!

Als er frisch rasiert und gutgelaunt in die Küche kam, betrachtete ihn die Mutter mit Rührung. Nostalgische Erinnerungen wurden in ihr wach.

„Weißt du, Roman“, sagte sie, als sie ihm die Suppe einschenkte, „du erinnerst mich immer mehr an deinen Vater. Wir haben uns in der ersten Tanzstunde kennengelernt. Beim Tango sind wir uns dann nähergekommen.“

Sie lächelte geheimnisvoll und Roman verstand. Merkwürdig fand er nur, dass in seinem Buch „Geschichte der Sexualität“ nichts von einem Tango zu lesen war. Er meinte, es müsse sich wohl um eine altmodische Art von Petting gehandelt haben. In der weiteren Unterhaltung kam er dann darauf, weshalb seine Mutter von der Tanzstunde angefangen hatte. Er musste ja heute hin zu ihr! Zur Tanzstunde für die Abschlussklasse, als Vorbereitung für den Abitur-Ball. Na, denn...

2

Die Schüler der Abiturklasse standen in einer langen Reihe und rückten sich verlegen die von den Müttern aufgeschwatzten Krawatten zurecht.

Auf der anderen Seite befanden sich die hübsch gestylten Mädchen. Roman äugte hinüber. Welche würde es sein, die ihm in die Finger fiel, wenn er nur schnurstracks die Distanz überwinden und auf die „Erotische Zone“ steuern würde, die ihm gegenüberlag?

Er rückte an seiner Brille, als der Tanzlehrer schnarrte: „Engagement, meine Herren! Angaschemanggg!“

Etwas hölzern und in wirren Schlangenlinien torkelten die Augsburger Burschen auf die holde Weiblichkeit zu. Roman dachte an die Mama, an den Tango und an das Buch „Geschichte der Sexualität“, an den Biologielehrer Dr. Axel Haar und an die verpasste Gelegenheit bei Ellen Lang.

Er latschte los. Im Näherkommen erkannte er dann ein Mädchen mit kreisrundem Vollmondgesicht und einem erwartungsvoll nach vorne gewölbten gewaltigen Busen, der Roman an die letzte Alpenwanderung mit den Eltern erinnerte. Ein hungriges Baby hätte bei diesem Anblick zu schreien begonnen. Vor Gier und Lust auf Nahrung!

Roman Schreiber entschloss sich zur Flucht! Zwei Meter trennten ihn noch vor seiner Tanzpartnerin. Wenn er sich die beim Tango vorstellte! Er schlug einen Haken und wich zur Seite aus.

„Pass doch auf, du Rindvieh!“

Er war mit dem Kollegen zur Linken zusammengestoßen. Der Junge war sehr kräftig und hatte geistesgegenwärtig die Schultern nach rechts geworfen. Roman landete auf dem Hintern. Aus der Froschperspektive betrachtete er fasziniert den Einsatz diverser Schien- und Wadenbeine. Die mit den langen Hosen beachtete er nicht weiter und konzentrierte sich flugs auf die bestrumpften Beine. Da waren ganz hübsche dabei! Ganz nett für den Tango!

Romans Blicke kletterten an einem Paar strammer Waden nach oben, kamen aber nur bis wenig über die Kniescheibe, da hörte er des Tanzlehrers Stimme:

„Bravo, Roman! Sehr gekonnt! Wie fühlen Sie sich da unten?“

Schadenfrohes Gelächter begann, dann griffen kräftige Hände zu. Das Mädchen mit dem Vollmondgesicht und den Monstertitten hatte sich Roman geschnappt und stellte ihn auf die Beine.

„Halt dich fest“, sagte sie. „Du bist doch der Roman Schreiber, richtig?“

„Ja... ähhh...“

„Meine Freundin, Ellen Lang, erzählte mir, dass du flinke Finger hast! Also benutze sie und halte dich an mir fest!“

„Ah... hm...“, stammelte Roman, dann ging es auch schon los.

Aber es war kein erotischer Tango, es war ein schneller Foxtrott. Roman war mit seinen Gedanken aber beim Tango. Deshalb stand er auch mehr auf den Füßen seiner Partnerin, als auf dem Parkett.

„Eins, zwei – und – eins, zwei – und...“, begann das Vollmondgesicht zu zählen, wobei sie ihren Partner resolut durch die Gegend schleifte.

„Mein Gott“, stöhnte sie verzweifelt. „Stellst du dich immer so hölzern an?“

An diesem Abend wurde überhaupt kein Tango gespielt. Alles ging schief. Auch auf dem Nachhauseweg.

Martha Pfahl – so hieß das Vollmondgesicht – zog den unbeholfenen Musterschüler hinter sich her. Roman grübelte über die „Geschichte der Sexualität“ nach und kam zu keinem Entschluss. Er wusste, dass er etwas tun musste, wenn sein Ruf nicht in die Binsen gehen sollte. Martha war eine Freundin von Ellen, das sagte doch alles.

„Wie wäre es, Martha“, begann er mutig, „wollen wir uns nicht noch ein bisschen den herrlichen Mondschein anschauen? So eine Gelegenheit kommt erst in vier Wochen wieder, dann haben wir nämlich neuerlich Vollmond.“

Er dachte, der Vergleich mit dem Himmelskörper und ihrem Gesicht wäre passend um eine erotische Atmosphäre zu erschaffen. Und tatsächlich schien Madame Monstertitte nachdenklich zu werden.

„Erst in vier Wochen wieder...“, meinte sie und blickte sich neugierig um. Die Straßen von Augsburg waren verlassen, die Bürgersteine bereits hochgeklappt. Vielleicht war dies der Grund, warum Roman plötzlich in dichtes Buschwerk gezerrt wurde.

„Ich will aber keine vier Wochen mehr warten“, erklärte das Vollmondgesicht und blickte Roman erwartungsvoll an.

„Na ja... ist ja nicht so schlimm. Wir haben anschließend den abnehmenden Halbmond und dann den Neumond, ist auch klasse“, stammelte Roman, verstummte aber, als er spürte, wie das kräftige Mädchen die Monstertitten an seinen Körper presste.

 

„Willst du lecken?“, hauchte sie und strich mit der Zungenspitze über ihre Lippen.

„Wir haben doch nichts dabei...“

„Dummkopf! Du darfst mich lecken!“

„Hm... dich?“

„Ja... schleck meine Fotze...“

Roman war ratlos, hatte aber keine Zeit weiter darüber nachzudenken. Martha legte ihre Hände auf seine Schultern und drückte den Knaben nach unten. Der hilflose Bursche kniete in einer Pfütze und hatte den Kopf in Höhe ihres Bauchnabels. Während er überlegte, wie er die nasse Hose der Mutter erklären sollte, hob das Vollmondgesicht den Rock und entblößte ihren nackten Unterleib.

Plötzlich verloren sich die Gedanken an seine nassen Knie. Er blickte direkt auf eine rotbehaarte Schamzone, dessen Geruch in seiner Nase kitzelte.

„Leck mich endlich... Ellen sagte, du hast es ihr geil besorgt!“

Die muskulöse Martha, die gewiss als Kugelstoßerin bei der Leichtathletik gepunktet hätte, drückte den schmächtigen Kopf des Schulprimus auf ihr Geschlecht. Sie spreizte die Schenkel und Roman Nase wurde gegen den Urwald roter Intimbehaarung gepresst. Während er überlegte, wie er in diesem Fell die interessanten Stellen finden sollte, drückte die gefühlte Athletin seinen Mund auf ihre Schamlippen.

„Genau dort... leck mit deiner Zunge meine Fotze...“, stöhnte das Vollmondgesicht.

Roman streckte tastend und neugierig suchend seine Zunge hervor. Er spürte zwischen krausen Haaren eine heiße Feuchtigkeit, die ihn magisch anzog. Von den Bildern aus seinen Büchern und dem Anblick der nackten Ellen Lang war ihm klar, dass es sich um die Scheide handeln musste.

Na gut, dann leckte ich hier etwas herum, so beschloss er mutig. Er streckte die Zunge so weit heraus, wie es möglich war und strich die prall gefüllten Schamlippen auf und wieder ab.

„Ja... so ist es geil... ich helfe dir...“, erklärte Martha Pfahl, spreizte die Schenkel, legte die Hände an ihre Schamlippen und spreizte die Labien.

Nun hatte Roman mehr Spielraum für seine Zunge. Er konnte nicht nur auf und ab lecken, sondern auch nach vorne stoßen und in die geöffnete Spalte dringen.

Allerdings störte es ihn, dass sein Nacken schmerzte und sich ein Muskelkrampf ankündigte. Aber er wollte seinen guten Ruf, den er sich bei Ellen Lang erworben hatte, nicht gefährden.

Also leckte er, wie er glaubte, dass es richtig wäre. Auf und ab, rein und raus. Es wurde immer feuchter und wärmer. Das Mädchen immer lauter und unruhiger.

„Ohh... aahhh... ich komme...“, stöhnte sie.

Roman überlegte gerade, dass sie bereits da wäre, da spritze ein feuchter Strahl in sein Gesicht. Eine komplette Ladung weiblicher Ejakulation traf seine Nase, den Mund und lief über seinen Hals auf die Krawatte.

Roman überlegte gerade, wie er das der Mutter erklären sollte, da wurde er wieder auf die Füße gezogen. Der Schwung ließ ihn einige Zentimeter hochschnellen. Das Vollmondgesicht besaß wirklich die Kraft einer Amazone.

Als er wieder auf den Beinen gelandet war, hoffte er, nun selbst befriedigt zu werden. Sein Penis drückte hart gegen den Stoff seiner Hose.

„Werden wir jetzt Sex haben?“, fragte er schüchtern.

„Ach, Süßer, ich muss doch nach Hause...“

„Aber ich...“

„Ja, ja, du warst toll. Wir werden das nachholen, ist versprochen.“

Sie zerrte ihn um die nächste Straßenecke. Vor ihrer Haustür hatte sich in Roman neuer Mut angesammelt. Er wollte doch auch sein Ejakulat abgeben. Voller Tatkraft packte er das Vollmondgesicht im Nahkampfgriff, dass ihr für einen Augenblick die Luft weg blieb. Dann trat sie ihm gegen das Schienbein, knallte ihm eine Ohrfeige herunter und war im nächsten Moment im Haus verschwunden.

Roman hielt sich die Wange, dann massierte er sich das Schienbein. Er wusste, dass er irgendetwas nicht ganz richtig gemacht hatte. Dann kam Zorn in ihm auf.

„Blöde Ziegen sind sie alle!“, schimpfte er vor sich hin. „Die ganze Menschheit ist blöd! Die Weiber, die Lehrer – alle! Es muss etwas geschehen! Etwas Besonderes!“

Roman rief es durch die nächtlichen Straßen von Augsburg, dass sämtliche Hunde im Viertel zu bellen anfingen. Dann latschte er weiter. Irgendetwas muss passieren, verdammt nochmal! So konnte das Leben doch nicht weitergehen!

Da kam er an einer Kneipe vorbei. Schwarzer Blues tönte aus den Fenstern. Roman ging hinein.

Die Kneipe am Augsburger Bahnhof war gesteckt voll. An der Theke hingen langhaarige Typen in nietenbesetzter Lederkleidung herum. Ihre Bärte badeten sie in Bier. Rauchwolken wogten wie gärender Wein durch die Pinte. Alle Gäste, die Roman in Augenschein nahmen, verzogen die Gesichter. Er war ein bisschen zu anders gekleidet, als die Typen in der Kneipe.

Roman Schreiber war es gleichgültig, wie sehr er in dieser Pinte auffiel. Er war zum ersten Mal in seinem Leben stocksauer. Was dachten sich diese blöden Weiber nur? Ließen sich befriedigen und zeigten dann die kalte Schulter.

„Ein Bier und einen Tequila mit Limette und Salz!“, knurrte er die Bedienung an.

Es war auch das erste Mal in seinem Leben, dass er ein Bier und einen Tequila bestellte, hatte aber aus dem Freundeskreis gehört, dass man dies so machte. Aber irgendwann ist ja immer das erste Mal.

Er rieb Limettensaft auf die Hand, streute Salz darüber, trank den Tequila und leckte die Haut ab. Anschließend nahm er einen großen Schluck Bier und schüttelte sich, da es grässlich schmeckte.

„Noch einen Tequila“, rief er zur Bedienung.

Die Szene wiederholte sich mehrmals. Aber schon nach dem dritten Schnaps sah die Welt ganz anders aus. Roman spürte die Ohrfeige nicht mehr, und auch das Schienbein war wieder in Ordnung. Und die Zählerei aus der Tanzstunde hatte einen neuen Rhythmus: Eins, zwei – Schluck – eins, zwei – Schluck...

Es ging ganz prima. Der Tanzrhythmus wurde zum Kneipenrhythmus. Eins, zwei – Schluck...

Der Teufel soll Ellen Lang, Martha Pfahl und den Lehrer Axel Haar holen!

Eins, zwei – Schluck! Das machte kolossal Spaß!

Dann kam ein neuer Klang in die Symphonie: Einsssss, zzzzwei – hicks...

Roman bestellte sich lautstark eine Zigarre und begann zu paffen. Wohlgeformte Kummerwölkchen umhüllten sein Haupt. Die Musik schien immer dieselbe zu sein, jedenfalls kam es Roman so vor. Die Typen, die zu ihren Bluesgitarren sangen, schienen allesamt Kaugummi im Mund zu haben. Aber schön war es doch.

„Die Musssik issss depppert“, lallte Roman und sah erstaunt seiner Krawatte zu, die im Bier badete. „Die Musik und die Kneipe und alles ist deppert. Hier bringt mich keiner mehr raus. Warum bin ich nicht schon öfter hier gewesen?“

Roman begann laut zu philosophieren. „Ich lass mich einbalsamieren, Leute, wenn sich nicht alles sofort ändert! Es wird alles anders! Alles!“

Er stieg auf einen Stuhl und verlangte Silentium. Es wurde wirklich etwas ruhiger und Roman kam in Fahrt. Da holte er zu einer großen Rede aus.

„Auch, ihr Deppen, ihr Wolpertinger und Vollpfosten! Hört, was ich euch zu sagen habe! Ich verkünde meine Resolution! Es wird alles abgeschafft! Der Wecker wird abgeschafft, sämtliche Lehrer werden abgeschafft, die Schulen werden bestreikt! Die Zunft der Tanzlehrer wird zum Sandschaufeln in die Wüste geschickt, die Pädagogen werden durch absoluten Alkoholentzug bestraft, sämtliche Musterschüler zu Schwarzbrennern umerzogen. Ich gehe mit gutem Beispiel voran! Als Beweis, dass ich es ernst meine, vergesse ich sofort sämtliche auswendig gelernte unregelmäßige lateinische Verben, ich ersäufe sie in Bier und Schnaps!“

Applaus brandete auf. Die ganze Meute an der Theke prostete Roman zu.

„Der Junge sieht zwar ungeheuer bürgerlich aus“, sagte einer, „aber seine Ideen sind gut. Mach weiter, Freund!“

Roman ließ sich nicht lumpen. „Leute“, rief er, „hiermit verkünde ich die Abschaffung der Schulpflicht, die Verhaftung des Kultusministers, die Bestrafung aller Streber und Einserabiturienten! Ferner ist die diskriminierende Einteilung in Konfektionsgrößen sofort aufgehoben. Die Staatskasse wird versoffen, der Bundesadler als Pleitegeier über offenem Feuer gebraten. Kapiert?“

„Kapiert!“, brüllte es im Chor.

„Dann erhebt das Glas und trinkt auf unsere neue Kneipenrepublik!“

Nun war es still, denn alle schluckten sie hingebungsvoll. Dann knallten an die hundert Gläser auf die Tische zurück und sämtliche Bedienungen gerieten in höchste Aktionen, denn es musste neuer Treibstoff herangebracht werden.

Roman hatte Luft geholt, um eine neue Resolution zu verkünden, da merkte er, dass ihn jemand am rechten Hosenbein zupfte.

„Was isss denn los, Kumpel?“, fragte er von seiner Höhe hinunter.

Da stand ein Langhaariger und schaute grinsend zu Roman hinauf. Aus einem mächtigen Bart leuchtete ein gepflegtes, weißes Gebiss, zwei strahlende Augen lugten unter dem Pony hervor.

„Gut gebrüllt, Löwe“, sagte der Typ. „Ich frag mich nur, wie lange du die Luft dort oben noch aushältst. Komm runter, bevor du eine Ozonvergiftung bekommst.“

Roman schaute sich um – da wurde ihm schwindlig. Erst jetzt merkte er, dass er auf einem Stuhl stand, der auf geheimnisvolle Weise auf einen Tisch gekommen war. Sofort begann Roman zu schwanken und griff, um nicht augenblicklich zu fallen, den Leuchter, der sich dicht über ihm befand.