Die Aufforderung zum Tanze

Text
0
Kritiken
Leseprobe
Als gelesen kennzeichnen
Wie Sie das Buch nach dem Kauf lesen
Die Aufforderung zum Tanze
Schriftart:Kleiner AaGrößer Aa

Die Aufforderung zum Tanze

Alexandre Dumas

Inhaltsverzeichnis

Erste Scene. Franz. Jean. Der Klavierstimmer. Später Rosa. (Die Dienerschaft ist sehr geschäftig: Franz steht auf einem Stuhl und besteckt einen Kronleuchter mit Lichtern. Jean garniert Armleuchter und das Kamin. Der Klavierstimmer sitzt vor dem ganz geöffneten Pianoforte.)

Zweite Scene.Die Vorigen, Mathilde (lebhaft eintretend)

Dritte Scene. Die Vorigen, ohne Mathilde (Man hört läuten.)

Vierte Scene. Die Vorigen. Jean (führt Dombert ein durch die Mitte.)

Fünfte Scene.

Sechste Scene. Die Vorigen. Ein Uhrmacher.

Siebente Scene. Dombert. Mathilde.

Achte Scene. Dieselben. Frau von Ivry.

Neunte Scene. Dombert (allein).

Zehnte Scene. Dombert. Frau v. Ivry.

Elfte Scene. Die Vorigen. Reinhold (erscheint in der Mittelthür in Uniform, von Franz eingeführt, welchen er fortschickt).

Zwölfte Scene. Reinhold. Frau v. Ivry.

Dreizehnte Scene. Reinhold (allein).

Vierzehntes Scene Reinhold Mathilde.

Fünfzehnte Scene. Die Vorigen. Frau v. Ivry.

Sechzehnte Scene. Frau v. Ivry. Reinhold.

Siebzehnte Scene. Die Vorigen. Franz und Rosa (tragen einen servierten Tisch herbei).

Achtzehnte Scene. Reinhold. Frau v. Ivry.

Neunzehnte Scene. Die Vorigen Mathilde (bringt den Kaffee auf einem Tablet)

Zwanzigste Scene. Mathilde (stellt das Tablet auf einen Tisch). Frau v. Ivry.

Einundzwanzigste Scene. Die Vorigen. Dombert.

Zweiundzwanzigste Scene. Mathilde (allein).

Dreiundzwanzigste Scene. Mathilde. Reinhold.

Vierundzwanzigste Scene. Die Vorigen. Frau v. Ivry.

Fünfundzwanzigste Scene. Reinhold. Frau v. Ivry.

Sechsundzwanzigste Scene. Die Vorigen. Dombert.

Siebenundzwanzigste Scene. Die Vorigen. Mathilde.

Impressum

Personen:

Reinhold von Aubry, Hauptmann der Spahis. Von Dombert, Advokat. Frau von Ivry. Mathilde, ihre Schwester. Rosa, Kammermädchen, Franz, Bedienter im Hause der Frau v. Ivry. Jean, Bedienter im Hause der Frau v. Ivry. Ein Uhrmacher. Ein Klavierstimmer.

(Eleganter Salon bei Frau von Ivry. Rechts ein Kamin, links ein Piano. Im Hintergrunde eine Thür; zwei Seitenthüren.)

Erste Scene.
Franz. Jean. Der Klavierstimmer. Später Rosa. (Die Dienerschaft ist sehr geschäftig: Franz steht auf einem Stuhl und besteckt einen Kronleuchter mit Lichtern. Jean garniert Armleuchter und das Kamin. Der Klavierstimmer sitzt vor dem ganz geöffneten Pianoforte.)

Franz. Mamsell Rosa! Mamsell Rosa!

Rosa (eintretend). Was gibt es, Franz?

Franz. Mit Respekt zu vermelden, fehlen noch drei Kerzen für die Kronleuchter und zwei für die Armleuchter.

Rosa. Hier sind sie, jetzt aber ist mein Vorrath zu Ende. Richten Sie sich ein.

Der Klavierstimmer (läßt eine Saite stark räsonieren).

Zweite Scene.
Die Vorigen, Mathilde (lebhaft eintretend)

Mathilde. Wo sind die Blumen, die Blumen?

Rosa. Verzeihung, Fräulein, ich wußte nicht, ob ich sie aus dem Garten oder dem Gewächshause nehmen sollte. Wollen Sie darüber bestimmen?

Mathilde. Ich werde selbst gehen. (Rufend.) Franz! Franz!

Franz (der hinausgegangen war, eintretend). Das gnädige Fräulein haben gerufen?

Mathilde. Ja.

Franz. Mit Respekt zu vermelden, ich ging –

Mathilde. Schon gut, Franz, schon gut. Wenn Herr v. Dombert kommt, so unterrichten Sie meine Schwester.

Franz. Wie gewöhnlich.

Mathilde (lachend). Noch mehr als gewöhnlich. (Sie geht zu dem Klavierstimmer und legt ihm die Hand auf die Schulter. Der Klavierstimmer steht auf, beantwortet Mathildens Lächeln mit einem ehrfurchtsvollen Gruße, setzt sich dann wieder und läßt eine Saite stark anklingen. Mathilde geht ab.)

Dritte Scene.
Die Vorigen, ohne Mathilde (Man hört läuten.)

Jean. Man läutet. Rosa. So eilen Sie, zu öffnen. (Jean ab.) Unzweifelhaft ist es Herr v. Dombert.

Franz. Es ist seine Zeit, sieben Uhr. Er zieht die Glocke stets pünktlich mit der Uhr.

Rosa. Nur geht die Uhr mitunter falsch, er niemals.

Franz. Da irren Sie sich doch; früher kam er stets um sechs, jetzt kommt er um sieben Uhr.

Rosa. Er ist seit einem Jahre um eine Stunde vor gegangen. Für einen Liebhaber ist das sehr vernünftig.

Der Klavierstimmer (läßt eine Saite anschlagen).

Vierte Scene.
Die Vorigen. Jean (führt Dombert ein durch die Mitte.)

Jean. Treten Sie gefälligst ein, die gnädige Frau sind –

Dombert. Bei der Toilette, ich weiß es.

Jean. Die gnädige Frau empfangen erst um –

Dombert. Acht Uhr. Ist mir auch bekannt.

Jean. Die gnädige Frau haben mir aufgetragen, den Herrn zu bitten –

Dombert. Daß ich warte, das weiß ich Alles. Es sind 5 Jahre, alter Freund, daß Sie dieselben Worte machen und ich Ihnen dieselben Antworten gebe.

Franz. Aber mit Respekt zu vermelden, was dem gnädigen Herrn nicht bekannt ist, ist der Auftrag der gnädigen Frau, sie von Ihrer Ankunft zu unterrichten.

Dombert. Ah! Bah!

Franz. Wie ich die Ehre habe zu vermelden.

Der Klavierstimmer (läßt eine Saite anschlagen.)

(Franz geht ab; Jean und Rosa waren schon früher abgegangen).

Fünfte Scene.

Dombert. Der Klavierstimmer. Dombert. Zum Kuckuk, was geht hier vor? Gibt es hier im Hause eine Revolution? Kerzen auf den Armleuchtern, Vasen für Blumen; alle Gesichter mit festlichen Mienen? Und Frau v. Ivry ertheilt Befehl, sie von meiner Ankunft zu unterrichten? (Der Klavierstimmer läßt eine Saite anschlagen.) Man stimmt das Piano, das einzige harmlose Klavier, welches ich kenne, das mir dies Haus so angenehm macht. Seit den 5 Jahren, wo ich hier aus und eingehe, vernehme ich zum ersten Male einen Ton von ihm. Es blieb stets verschlossen und ein angenehmes Möbel, um Hut und Stock darauf abzulegen, (Der Klavierstimmer wie vorher.) Machen wir uns bekannt mit den Ereignissen, welche sich seit gestern Abend hier zugetragen haben. (Er nähert sich dem Klavierstimmer.) Mein Herr – (der Klavierstimmer antwortet nicht.) Mein Herr – (der Klavierstimmer läßt eine Saite an schlagen.) Es scheint, der brave Mann, ist ganz in Melodie aufgegangen. (Laut) Mein Herr – (dasselbe Schweigen. Dombert schlägt dem Stimmer auf die Schulter; dieser steht auf, grüßt und setzt sich wieder an das Instrument.) Mein Herr! (Der Stimmer gibt ihm zu verstehen, daß er taub ist.) Ah! Er ist taub. Eine gute Eigenschaft für sein Geschäft. Allerdings sagt man, daß jeder Blinde ein geborener Musiker sei, aber für die Tauben kannte ich ein solches Privilegium noch nicht. Beethoven war freilich taub, allein er war Komponist und nicht Klavierstimmer. Ich will einmal versuchen, noch lauter mit ihm zu sprechen. (Der Klavierstimmer setzt sein früheres Spiel fort.)(Schreiend.) Mensch, was hat Ihnen das unglückliche Instrument gethan, daß Sie es auf diese Weise mißhandeln? (Der Stimmer zeigt ihm, daß er gehört hat.) Ah! Sie haben mich verstanden? So antworten Sie auch. (Der Stimmer gibt ihm zu verstehen, daß er stumm ist.) Stumm! Prächtig, das ist ein Mann, den man ohne Besorgnis in jede Familie einführen kann.

 
Sie haben die kostenlose Leseprobe beendet. Möchten Sie mehr lesen?