Woyzeck

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Georg Büchner: Woyzeck

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Georg Büchner:
Woyzeck

Wie es zu Ende gehen sollte, weiß man nicht so genau, ebenso wenig, wann mit den Vorarbeiten begonnen worden ist. Büchners Woyzeck ist etwas Halbfertiges, es strebt nach individueller Vollendung. Das macht es umso spannender, sich damit auseinanderzusetzen. Woyzeck, der brave Soldat, muss seinem Hauptmann die tägliche Rasur angedeihen lassen und das mit der gebotenen Sorgfalt. Es mache sich nicht gut, mit Blessuren aufzutreten, sagt der, das spräche kaum für einen untadeligen Lebenswandel. Der Ranghöhere nimmt die Gelegenheit zum Anlass dafür, weitere Distanz zu schaffen. Sein Untergebener lasse sich zwar im Prinzip auch nicht tadeln, er sei wie er von Grund auf gut, doch davon abgesehen dumm und auch nicht unbefleckt, was die Moral angeht. Zum Beweis führt er mangelnde meteorologische Kenntnisse an und den Umstand seines außerhalb der Ehebande geborenen Kindes. Woyzeck weiß indes, Tröstliches aus der Bibel zu zitieren und hält es wie Bert Brecht. Möglichst tugendhaft zu sein, meint er, müsse finanzierbar bleiben. Im Himmel, sollte er dahin kommen, wäre er wohl einer von denen, die den Donner rühren. Damit endet die erste Szene, und die Fronten sind abgesteckt. Woyzeck ist schon ein armer Tropf, der sich jedoch zu helfen versteht. Doch er muss unablässig kämpfen.

Der Besuch beim Doktor konfrontiert ihn mit einiger Blasiertheit. Der hält am Fenster Ausschau wie einst David nach der Ersehnten, muss sich jedoch mit abgelegten Kleidungsstücken zufriedengeben. Daraufhin wirft er die Katze hinaus, um zu demonstrieren, wer das Sagen hat. Woyzeck fängt sie trotz der gefletschten Zähne und wird statt ihrer zum Versuchskaninchen. Bis dahin hat er aber schon einiges andere erlebt, wenn man die abgedruckte Reihenfolge einhält. Bei der Feldarbeit suchen zwei sich dem Aberglauben zu entziehen. Woyzeck nimmt wiederum Zuflucht zur Bibel, während der andere kalauert, was ihm jedoch nicht hilft. Der er die Treue hält, macht dem Major bei der Parade schöne Augen. Seinen Sold bessert er mithilfe wissenschaftlicher Experimente auf. Er darf nur Erbsen essen und muss Urin abgeben. Da ein dringendes Bedürfnis dem entgegen sprach, hat er jedoch gefehlt, wird aber nicht gerügt. Im Gegenteil – er hat sich eine Zulage durch seine eigenwilligen Interpretationen der Umstände verdient. Marie, die Treulose, bändelt auch in Woyzecks Gegenwart weiter mit ihrem Auserwählten an, ihre unverhohlene Bewunderung quittiert der seinerseits mit Prahlerei. Das lässt sie spotten, er greift sie und attestiert ihr Teuflisches, als sie ihn abwehrt. Das nimmt sie hin und erwartet seinen Besuch in ihrer Kammer.

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