Wilhelm Tell

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Schiller: Wilhelm Tell

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Verlag: Alessandro Dallmann Kompendio Verlag Mail: Alessandro.Dallmann@kompendio.de Web: www.Kompendio.de Dietkirchenstr. 32 D-53111 Bonn Auflage: 1

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Schiller: Wilhelm Tell

Wer kennt sie nicht, die ergreifende Begegnung mit dem Landgrafen, während derer der Freischütz seinen Todesmut beweist und den legendären Apfelschuss vollbringt? Doch mit dem nötigen Abstand zu der Schullektüre gerät manches durcheinander, die Details wollen sich nicht mehr so auseinanderhalten lassen, wie es ihnen gebührt. Keiner weiß Jahre später noch so genau, worum es eigentlich ging, weswegen der hilflose, aber treu ergebene und ebenso entschlossene Knabe seinen Kopf hinhalten musste. Der herausgeforderte Machtbeweis und die Demonstration noch stärkerer Kräfte stehen im Mittelpunkt von Schillers Wilhelm Tell, auf die Bühne gebracht lässt er den Zuschauern den Atem stocken. Zu erfahren, wie es dazu kam, bedarf einer Betrachtung der Vorgeschichte, nicht nur im Stück. Für höfische Zwecke war die Uraufführung allemal geeignet, schließlich lag der Ort des Geschehens ja einigermaßen weit entfernt, zumal es sich dabei auch um die Aufbereitung eines Sagenstoffs handelt. Auf dieser Ebene lässt sich die Frauenfrage leichter diskutieren, ebenso wie die Rolle des erbitterten, weil berechtigten Widerstands, die zu Revolution führen kann. Anschaulich erklärt und zur Nachahmung empfohlen wird die Frage, wie es überhaupt zu einem Umsturz kommen wird, wenn für lange Zeit nichts als Unterdrückung herrschte. Schiller legt sich mit seinem letzten Drama noch einmal ins Zeug für jene, die aufbegehren müssen.

Es geht um Liebe, um Geschichte und um Sagenhaftes. Der Landgraf, der ein wahrer Tyrann in der Funktion des Reichsvogts ist, wird letztendlich aus dem Weg geräumt – ein Akt der Notwehr, provoziert aufgrund der übermächtigen Gewalt. Was zu viel ist, kann nicht länger hingenommen werden, dafür braucht es nur den rechten Anlass. Natürlich muss auch einer her, der mutig genug dafür ist. Wilhelm Tell ist fraglos aus diesem Holz geschnitzt, das wird gleich anfangs deutlich. Ohne Rücksicht auf das eigene Leben wirft er sich in die Bresche, als alle anderen verzagen. Auch Sturmesfluten können ihn nicht schrecken, wenn es darum geht, einem Flüchtenden aus der Bredouille zu helfen. Die Schergen sind ihm schon auf den Fersen, und er hatte guten Grund für seine Freveltat, wollte er doch sein Eheweib nicht schänden lassen. Ja, solcherlei Recht nahmen sich die Herrschenden seinerzeit heraus, damit hat es oft nur dann ein Ende, wenn man zum Letzten greift. Und es auch zielgerichtet zu handhaben versteht. Die Bluttat fordert die Solidarität der Eidgenossen, die von ihrem feierlichen Schwur noch ein gutes Stück entfernt sind, von unserem für Dramatisches tauglichen Helden aber vorab schon würdig vertreten werden.

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