Antigone

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Sophokles: Antigone

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Verlag: Alessandro Dallmann Kompendio Verlag Mail: Alessandro.Dallmann@kompendio.de Web: www.Kompendio.de Dietkirchenstr. 32 D-53111 Bonn Auflage: 1

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Sophokles:
Antigone

Wer kennt sie nicht, die vielfach wiederbelebte Heldinnengestalt der Antike – zumindest als schattenhafte Vorstellung im Gedächtnis? Es war ihr nicht vergönnt, ihren Mut für etwas umwerfend Erhebendes zu beweisen, die griechische Tragödie kennt keine Gnade. Wer die Liebe verschmäht, der hat den Tode verdient, lässt sie ihre Zuschauer unmissverständlich wissen, doch darum geht es hier nur bedingt. Getötet ist der Bruder, dem eine ehrenhafte Bestattung verweigert wird, weil er Verworfenes im Schilde führte. Das kann die Schwesterliebe jedoch nicht zulassen, was ihr eine besonders grausame Form der Todessstrafe einträgt. Sie wird so, wie sie ist, von unüberwindbaren Mauern umzingelt, woraufhin sie sich das Leben nimmt. Ihrem Beispiel folgen: ihr Verlobter, ein Sohn des Königs, und dann auch dessen Frau. Das sahen die Athener, als der Autor in der Blüte seines Werdeganges stand, der runde 90 Jahre währen sollte. Der Ort der Handlung ist allerdings in graue Vorzeiten verlegt, wiewohl sie sich im allseits bekannten Theben abgespielt haben soll. Und das auslösende Schicksalsmoment ist ebenfalls hier zu verorten.

König Laios hatte sich nämlich einst verdientermaßen den Zorn seines Sohnes Ödipus zugezogen, der ihn selbst erschlug und die eigene Mutter zur Frau nahm. Beides aber konnte er nicht wissen, viel später erst wurden ihm die Augen geöffnet. Eine der bald darauf inzestuös und generationsübergreifend geborenen Töchter war Antigone, deren Schwester und die beiden Brüder zugleich Verwandte anderen Grades sind. Ein solcher Fluch muss Folgen haben, sie kristallisieren sich heraus, als die Kinder nach dem Tod ihrer Eltern in die Obhut des anderweitig beladenen Schwagers kommen, König Kreon. Die Brüder sollten wechselseitig herrschen, gerieten sich darüber aber nur in die Haare und töteten sich schließlich in der Schlacht, durch die der Thron zurückerobert werden sollte. Polyneikes war verbannt worden, um die wagemutigen Sieben dagegen aufbegehrend zu sammeln und mit ihrer Hilfe den Rettungsschlag zu führen, der Kreon jedoch zu Amt und Würden verhalf. Durch den Frevel seiner Tat wurde der Aufrührer dazu verdammt, dem Reich der Toten fernzubleiben, mit einer angedrohten Steinigung sollte sein Leichnam davon abgehalten werden.

Raue Sitten und klare Verhältnisse herrschen bei den alten Griechen, soweit sie bis dahin bekannt geworden sind, das führt zunächst zum beherzten Disput unter Schwestern. Das königliche Verbot soll respektiert und auch umgangen werden, erbetene Hilfe wird verweigert. Die Jüngere macht keinen Hehl aus ihrer Ansicht, dass Frauen sich Männern nicht zu widersetzen hätten, Antigones Beharren auf einer Fehlentscheidung will sie nicht überzeugen. Ihre erläuternde Begründung, die Götter der Unterwelt forderten schließlich ihr Recht, kann nur insofern fruchten, als in dieser Richtung um Erlösung von der Schuld ersucht werden wird. Die Ältere indes ist fest entschlossen, im Tod die Nähe des geliebten Bruders zu suchen, Heimlichkeiten lehnt sie ab. Das stößt auf Unverständnis, und es tritt der Chor auf. Er weiß getragen Erstaunliches von den Kämpfen zu berichten, nur durch die Unterstützung von Zeus und Ares wäre der Angriff abzuwehren gewesen. So haben manche Gottgestalten ihren Spaß gehabt, vor allem Nike, die zur Siegesfeier ruft.

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