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AlAn Anders-Frey

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Apéritif [apeʀitif]

Amuse-gueule [amyzgœl]

Hors d'oeuvre froid [ˊɔʀdœvʀ fʀwa]

Crème [kʀɛm]

Entrée chaude [ɑ͂tʀe ʃod]

Poisson [pwasɔ͂]

Sorbet [sɔʀbɛ]

Pièce de résistance [pjɛs də ʀezistɑ͂s]

Entremets de légumes [ɑ͂tʀəmɛ də legym]

Rôti et salade [ʀɔti e salad]

Entrée froide [ɑ͂tʀe fʀwad]

Savoury [savuʀi]

Entremet de douceur chaud [ɑ͂tʀəmɛ də dusœʀ ʃo]

Entremet de fromage [ɑ͂tʀəmɛ də fʀɔmaʒ]

Dessert [desɛʀ]

Impressum neobooks

Apéritif [apeʀitif]

… Appetitanreger

„Du weißt doch, dass Ralf und ich uns nur einmal im Jahr sehen können. Also, was stellst du dich so an?“ Marcs Ungeduld spiegelt sich sehr deutlich in seiner Stimme wider.

„Ja, ja, ich hab's kapiert!“, mault Tina eine Spur leiser als zu Beginn der Diskussion.

Marc, dem sehr daran liegt, dass seine Frau ihn zur Geburtstagsparty seines ältesten Freundes begleitet, nimmt sie zärtlich in den Arm und küsst ihren weichen Mund.

„Ich versteh deinen Widerstand nicht so recht, meine Süße. Du magst Ralf doch auch. Hast du zumindest nach unserer Party gesagt!“

Nur zu gern erinnert er sich an den Abend vor einem knappen Jahr. Tina und er gaben zur Einweihung ihrer neuen Wohnung eine 'Koch'-Party, zu der auch Ralf eingeladen war. Ein lustiger Abend, in dessen Verlauf sich aus den anwesenden Singles sehr bald Paare bildeten. Und auch ein voller Erfolg, denn alle Gäste und selbst Tina schwärmen heute noch, wenn sie darüber reden!

Sogar Ralf fand endlich sein passendes Gegenstück: Kiki, Marcs Cousine. Mit ihr ist er sehr glücklich, weiß Marc aus den vielen Mails seines Freundes.

„Ja, schon, er ist auch nicht das Problem, sondern Kiki, diese Schl…!“

„Stopp, Tina, das reicht! Was hat sie dir denn getan, dass du so sauer auf sie bist?“

„Sie hat meine Idee von der Koch-Party einfach abgekupfert. Das ist so billig! Und jetzt gibt sie das Ganze als ihre Idee aus. Wollte die doch allen Ernstes meine Rezepte haben, die spinnt wohl!“

’Okay, das bringt uns jetzt nicht weiter’, stellt Marc fest.

„Ich geh noch 'ne Runde joggen, dann kannst du dich in der Zwischenzeit hübsch machen, meine Süße.“

’Schnell in die Schuhe und ab die Post’, denkt er, ’So richtig auspowern, das hab ich mir verdient, nach der Woche!’

An der Tür dreht er sich nochmal um, schaut seine Liebste an und wird sich wieder bewusst, warum er sich in sie verliebt hat: ihre großen, verträumten grauen Augen, die vollen weichen Lippen und das lange dunkelbraune Haar, das ihr ovales Gesicht weich umrahmt: Sein Engel!

„Du bist jetzt schon die Hübscheste, auch ohne Make-up und tolle Klamotten. Alle Männer werden mich heute Abend beneiden!“, sagt er zärtlich.

Tina lächelt ihn so warm an, dass sein Herz einen Sprung macht. Sie schließt die Tür hinter ihm und er läuft los zum Stadtpark, ’Abtoben’ wie geplant.

***

„Wie sieht's aus? Heute ist es günstig! Da könnten wir es doch probieren. Wir haben Zeit, Lust, alles was wir brauchen …“

Ihre Worte ziehen noch genau so durch seine Gedanken, wie Karin sie ihm vor zehn Minuten ins Ohr gehaucht hatte. Leicht zurückgelehnt sitzt sie inzwischen auf dem Wäschetrockner und lächelt ihren Mann erwartungsvoll an.

Und Daniel lächelt liebevoll zurück, während er den Spiegelschrank über dem Waschbecken öffnet.

Vor ein paar Tagen hatten sie sich bei einem gemütlichen Glas Wein darüber unterhalten und heute früh – an ihrem Urlaubstag - soll es also geschehen. Einen Augenblick zittern seine Hände vor Erregung, während er den Schrank durchsucht. Doch für das, was sie beide vorhaben, benötigt er eine ruhige Hand.

Karins Anblick ist einfach zu verführerisch, obwohl sie noch in einen Bademantel gehüllt und die Schönheit ihres Körpers nur zu erahnen ist.

„Mmmh, verrückt!“, murmelt Daniel. „Ich fühle mich fast wie ein Schuljunge. Weißt Du, für mich ist es auch das erste Mal!“

„Gerade deswegen ist es doch so schön und spannend! Ich finde es jetzt schon wahnsinnig erregend und bin auch irgendwie ein klein bisschen nervös. Aber das ist doch gerade das Prickelnde!“, antwortet sie, ihre Augen blicken ihn dabei sinnlich an.

Daniel versucht sich zu konzentrieren, was ihm sichtlich schwer fällt. Er stellt sich vor, was nun folgen wird, und eine kribbelnde Vorfreude überkommt ihn.

Während er in seiner Phantasie dahintreibt und seine Blicke immer wieder an Karin haften bleiben, hat er unbewusst eine frische Klinge auf den Nassrasierer gesteckt und damit begonnen, warmes Wasser in das Waschbecken laufen zu lassen.

„Das Wasser läuft gleich über, Schätzchen. Bist Du auch wirklich bei der Sache?“, weckt sie ihn aus seinen Tagträumen. Ein Lächeln huscht über ihr bezauberndes Gesicht.

„Ups! Ja sicher. Äh, ich denke, wir können anfangen“, schreckt Daniel auf, dreht das Wasser ab und nimmt Rasierseife und Rasierpinsel aus dem Schrank. Endlich ist alles vorbereitet.

***

Tina lehnt sich gegen die Haustür und lächelt immer noch.

’Dieser Gauner weiß doch genau, wie er mich runter holt von meiner Palme’, denkt sie glücklich.

Nach zwei Jahren ist sie in Marc so verliebt wie zu Beginn ihrer gemeinsamen Zeit.

Sie beschließt, ein heißes Bad zu nehmen: einfach im warmen Wasser liegen und dabei die Gedanken schweifen lassen, träumen … Der Duft ihres Badeöls nach Zitronen, Orangen und Granatapfel hüllt sie ein wie ein Sommertag in der Toskana.

Der Urlaub vor drei Monaten war wundervoll. Jeder Tag ein Fest: die Sonne auf der Haut, die duftenden Felder, das unvergleichliche Licht, das Marc immer wieder nutzte für die vielen wunderschönen, zum Teil sehr erotischen Aufnahmen von ihr …

Sie steckt sich die Kopfhörer ihres MP3-Players in die Ohren und wählt ihre Lieblingsmusik aus: Sinéad O´Connor.

Dann ruft sie den Ordner mit den Urlaubsfotos auf, die Marc ihr auf dem Gerät gespeichert hat, und langsam, mit jedem Bild, taucht sie tiefer ein in ihre Phantasie.

Tina genießt die Lust, die sich bei der Erinnerung an die Fotosession in Wellen in ihrem Körper ausbreitet.

Sie lässt ihre Hände langsam über ihre weichen Brüste gleiten, die Nippel werden hart vom leichten Reiben ihrer Finger. Als ihr Lustzentrum zu kribbeln beginnt, streichelt sie es ganz leicht und zart, bis sie es nicht mehr erwarten kann, den leise summenden Vibrator in sich zu spüren. In weiser Voraussicht hat sie ihren kleinen Unterstützer bereitgelegt.

Langsam schiebt sie ihn in ihre heiße und gierige Spalte, erst zart, dann mit immer heftiger werdenden Stößen.

Kurz bevor sie kommt, hält sie kurz inne, einen Moment liegt sie ganz still, um dann die nächste Welle der Lust zu reiten und sich mit dem Dildo wieder und wieder zu stoßen.

Ein Stöhnen kündigt ihren Orgasmus an. Doch in diesem Moment größter Lust zieht sie den Vibrator aus ihrer pulsierenden Vagina. Zu sehr genießt sie dieses heiße Gefühl zwischen ihren Beinen, um den erlösenden Orgasmus so schnell kommen zu lassen.

Tina dreht das Wasser erneut auf. Ihr Herz beginnt zu rasen, denn sie weiß genau, wie sie sich jetzt verwöhnen wird. Der neue Duschkopf mit dem Massagestrahl soll ihre Muschi wunderbar mit sehr warmen Wasser massieren.

„Das fühlt sich an, als würde Marc abspritzen, direkt dort hin, wo es am schönsten ist … mmmmh …“, flüstert sie.

In ihr Stöhnen mischt sich ein anderes Geräusch, ein ganz ähnliches … Marc lehnt an der Badezimmertür und verfolgt Tinas Bewegungen mit seinen Augen, nein, er verschlingt sie geradezu!

***

Daniel tritt einen Schritt vor, geht in die Hocke und beginnt, Karins Bademantelgürtel zu öffnen. Langsam schiebt er den Stoff nach beiden Seiten auseinander, streift ihn ab und blickt auf ihre aufgerichteten Brustwarzen. Er berührt mit seinen Lippen die linke Knospe, liebkost sie ausführlich, um dann mit zarten Küssen zur rechten hinüber zu wandern, die er ebenfalls für eine Weile verwöhnt.

Dann lässt er seinen Mund abwärts in Richtung Bauchnabel gleiten, immer weiter küssend und leicht mit seiner Zunge leckend. Kurz vor ihren Schamhaaren stoppt er, lehnt sich leicht zurück und fährt ein paar Mal federleicht mit seinem Handrücken über ihre Locken.

 

Mit den Fingerkuppen untersucht er das Terrain, um das er sich gleich kümmern soll. Wie zufällig gleiten seine Finger über Karins Spalte, deren Feuchtigkeit verrät, wie erregend die Situation auch für sie ist.

Daniels Lippen nähern sich wieder dem behaarten Venushügel und bedecken ihn mit gehauchten Küssen. Tief atmet er ihren sinnlichen Duft ein, bevor er sich schließlich daran macht, den Rasierschaum auf das Wäldchen aufzutragen.

Mit vorsichtigen Zügen führt er den Nassrasierer über ihre Muschi. Löckchen für Löckchen trägt er ab. Je länger er rasiert, umso mehr spürt er, wie sich der schneeweiße Rasierschaum mit einer warmen duftenden und leicht klebenden Flüssigkeit vermischt.

Karin stöhnt leicht auf, ihre Bauchdecke spannt sich rhythmisch an. Daniel hält kurz mit der Rasur inne und genießt, wie leichte Lustwogen seine Frau in Besitz nehmen.

Mit einem Seufzen entspannt sie sich wieder, sodass Daniel damit fortfahren kann, Zentimeter für Zentimeter der verführerischen Schatzkammer freizulegen.

***

Als er vor ein paar Minuten erhitzt vom Joggen nach Hause kam, fiel sein Blick von der Haustür direkt in den Badspiegel …

Und was er dort sah, ließ ihn seinen Wunsch nach einer schnellen Dusche sofort vergessen. Ganz zu schweigen von Tinas leisem Stöhnen.

Jetzt steht er einfach da und beobachtet ihre Lust, ganz gefangen von der Zärtlichkeit, mit der sie ihren Körper verwöhnt.

In seiner Hose macht sich sein ältester Freund bemerkbar, ein Gefühl, dass er schon seit einiger Zeit nicht mehr hatte. Zu oft hatte sein bestes Stück in den Wochen seit dem Urlaub versagt: Weder er noch sein Arzt hatten eine Erklärung dafür.

Umso schmerzhafter ist es für ihn, Tina jetzt so zu sehen. Okay, sie sagt immer, dass ihr nichts fehlt und dass sich seine Lust schon noch wieder melden wird, sie glaube fest daran.

’Aber sagt sie das nur aus Mitleid zu mir und leidet in Wirklichkeit nicht doch sehr darunter?!’, eine Frage, die er sich immer wieder stellt. Er wischt den Gedanken mit einer Handbewegung beiseite.

’Tja, mein Freund, alles zu seiner Zeit! Dieser Abend ist anders geplant, also bemüh dich nicht. Und du wirst sehen, es wird ihr gefallen.’ Marc grinst auf seine Hose hinab, dreht sich mit einem Blick auf die jetzt ganz ruhig im Wasser liegende Tina um und verlässt seinen Beobachtungsposten.

***

Als nur noch ein kleines Lockendreieck über Karins glitzernder Lustperle übrig ist, ist das Werk vollbracht. Drumherum fühlt sich alles glatt und geschmeidig an, kein überflüssiges Härchen rankt sich Daniel entgegen. Mit einem Waschlappen wischt er vorsichtig den verbliebenen Schaum weg und genießt diesen vielversprechenden Anblick.

„So, schauen wir mal, ob alles so geworden ist, wie wir uns das wünschen“, sagt Daniel mit leicht bebender Stimme.

Prüfend küsst er mehrfach die nackte weiche Haut und ist mit dem ersten Eindruck zufrieden. Mit den Fingern zieht er ihre Schamlippen ein wenig auseinander und dringt ein kleines Stückchen mit seiner Zunge ein.

Danach leckt er Karins Kitzler, beginnt daran zu saugen und zu knabbern. Erst vorsichtig, dann fordernder. Er spürt ihre Hitze und gewinnt den Eindruck, Karin läuft gleich aus, ist am Zerfließen.

Ihr Becken fängt an, kreisende Bewegungen auszuführen und wieder zuckt die Bauchdecke. Seine Zunge fährt erneut hoch an ihren Lustpunkt und verwöhnt ihn mit leichten, schnellen Bewegungen. Gleichzeitig schiebt er seine Hände unter ihre Pobacken und knetet sie sanft, aber bestimmt.

Karin windet sich mehr und mehr, die Augen geschlossen. Ihr Stöhnen wird immer lauter und auf einmal durchläuft sie ein einziges Zittern. Wellen der Lust schwappen über ihr zusammen, all ihre Muskeln spannen sich kurz an, sie glaubt sich von tausend Händen gleichzeitig berührt, gestreichelt, liebkost, massiert. Dann kehrt eine selten erlebte Entspannung und Ruhe ein.

Nach einigen geruhsamen Sekunden schlägt sie die Augen wieder auf. Mit einem verschleierten, glücklichen Blick streicht sie Daniel über seine dunklen kurzen Haare, lächelt ihn fast verklärt an und flüstert: „Es war herrlich, mein Engel! Aber was machen wir jetzt bloß mit dir?“

***

„Hast du das Geschenk? Und die Schlüssel? Ich kann nichts einstecken, meine Handtasche ist zu klein!“ Tina steht fertig gestylt mit Minirock, Top und durchsichtiger Bluse auf hochhackigen Sandalen im Flur und wartet auf Marc, der nochmal schnell mit dem Handy in der Hand im Wohnzimmer verschwunden ist.

„Was muss er jetzt wieder telefonieren?“, grummelt sie vor sich hin. Ihre Laune hat sich immer noch nicht gebessert, sie würde heute viel lieber auf der Couch bleiben und ein gutes Buch lesen.

„Ja, alles komplett! Und siehe da, das Taxi fährt auch gerade vor … “

Marc betrachtet bewundernd Tinas sehr weibliche Figur, küsst sie zärtlich auf die Wange, gibt ihr einen leichten Klaps auf den Po.

„Du wirst sehen, meine Süße, der Abend wird klasse.“ Tina verzieht das Gesicht und steigt ins Taxi.

Ihr Mann lässt sich neben sie ins Polster fallen und das Taxi setzt sich in Bewegung, mitten hinein in den Innenstadtverkehr.

Amuse-gueule [amyzgœl]

… Gaumenkitzler

Es ist Freitagmittag, kurz nach zwölf Uhr. Karin und Daniel sitzen gemeinsam am Esstisch.

„Ich glaube, den heutigen Vormittag werde ich noch lange in Erinnerung behalten“, seufzt sie. „Du hast mich wirklich von einem Höhepunkt zum nächsten gebracht. Und nachdem du jetzt unten herum auch blitzblank bist, macht es mir doppelt so viel Spaß, dich mit dem Mund zu verwöhnen.“

Daniel setzt seine Kaffeetasse ab.

„Ich habe es auch genossen! Das hat mich ganz schön scharf gemacht, als immer mehr Härchen um deine gierige Möse verschwunden sind und sie mich dann einladend angelächelt hat. Wer kann da schon widerstehen? Und als du dann noch mich rasiert hast! Was habe ich da für einen deftigen Harten gekriegt. Es war einfach super! So etwas hatte ich zuvor höchstens mal in ein paar scharfen Filmchen gesehen. Aber wenn man es selbst erlebt, unbeschreiblich!“

Nach einem weiteren Schluck Kaffee blickt er auf die Uhr.

„Oh, in einer Stunde wird Gerd eintreffen! Mal sehen, was er wieder alles zu berichten hat.“

Daniels bester Freund aus Schulzeiten kommt drei- bis viermal im Jahr zu Besuch. Oft bleibt er über das Wochenende. Leider können sie sich nicht in kürzeren Abständen treffen, denn Gerd wohnt mittlerweile aus beruflichen Gründen in Italien und verbringt sein Dasein als Single zum größten Teil mit Geschäftsreisen.

Auch Karin mag den Freund ihres Mannes sehr. Zu dritt haben sie schon viele schöne Wochenenden verbracht und dabei stundenlang erzählt oder gemeinsam etwas unternommen, ohne dass je Langeweile aufkam.

„Gerd ist schon ein Schnuckelchen! Manchmal frage ich mich, weshalb so ein toller Mann keine Partnerin findet, bei dieser Präsenz, die er ausstrahlt. Ein richtiger Kumpel zum Pferde stehlen! Was ihr beide in eurer Jugendzeit schon alles gedreht habt, reicht fast für einen Abenteuerroman. Bis ich vom Einkaufsbummel mit Jana zurückkomme, könnt ihr ja schon mal das Manuskript dazu entwerfen“, scherzt sie.

Daniel lacht laut auf.

„Die Zeit dürfte kaum reichen, wir kommen bestimmt auf eine zehnbändige Ausgabe. Du willst mit Jana sicher nicht die ganze City leer kaufen, nur damit wir in Ruhe unsere Memoiren schreiben können. Zumal Gerd diesmal schon am Samstag starten muss, sein Job ruft mal wieder.“

„Keine Bange, mein Süßer, soweit wird es sicher nicht kommen! Du kennst Jana: Sie entdeckt in den Schaufenstern die Objekte ihrer Begierde. Doch spätestens wenn sie die Preisschilder sieht, ergreift sie die Flucht“, kichert Karin. „Aber es macht einfach Spaß, mit ihr unterwegs zu sein! Eine geschätzte Arbeitskollegin und gleichzeitig gute Freundin ist heutzutage selten. Davon abgesehen, bin ich wahnsinnig neugierig, was sie von ihrem Urlaub in Kroatien berichten wird.“

Mit ihren letzten Worten steht sie auf und küsst Daniel auf die Wange.

„Ich werde jetzt starten. Bis nachher!“

Hors d'oeuvre froid [ˊɔʀdœvʀ fʀwa]

… kalte Vorspeise

’Mmmmh, riecht Marc wieder gut’, denkt Tina und legt ihre Stirn auf seine Schulter. Sie schließt genießerisch die Augen, als er sie küsst, erst zärtlich, dann immer fordernder. Seine Zunge gleitet über ihre Lippen, öffnet sie sanft, berührt ganz leicht ihre Zungenspitze.

Tina entspannt sich und sinkt tiefer ins weiche Polster. Sie wehrt sich nicht, als seine Hand von ihrer Taille aufwärts zu ihrer Brust wandert. Ganz leicht berührt er ihr Top an der Stelle, wo sich die Brustwarzen jetzt ganz deutlich unter dem Stoff abzeichnen.

Marc streicht kreisend über ihre Rundungen, sie spürt dieses Kribbeln und Ziehen und hat nur noch den Wunsch, ihm ganz nah zu sein.

Seine warme Hand umfasst ihre weiche Brust, knetet sie leicht und zupft ihre Nippel zwischen Daumen und Zeigefinger. Sie windet sich schlangengleich, genießt das heiße Gefühl, dass ihre Lust in ihrem Schoß auslöst.

Schon spürt sie seine Hand an ihrem Oberschenkel aufwärts gleiten, wie sie sich unter ihren Minirock schiebt bis zu der Stelle, wo ihr schwarzes Spitzenhöschen beginnt.

Ein Finger spielt mit dem Rand, schiebt sich unter den dünnen Stoff, zieht sich wieder zurück, nur um gleich mit dem großen Bruder zurückzukehren.

Tina spürt die beiden Finger langsam – viel zu langsam für ihren Geschmack – zu ihrer Muschi tasten. Endlich streicheln sie ihre Schamlippen, fahren die Spalte rauf und runter. Enttäuscht seufzt sie auf, als ihr Mann seine Hand zurückzieht, um gleich darauf erneut lustvoll zu seufzen, als er ihr das Höschen abstreift.

In diesem Augenblick wird Tina bewusst, dass sie sich in einem Taxi befinden. Ihr Blick fällt auf den Rückspiegel: Wunderschöne seegrüne Augen schauen sie an, umrahmt von langen, dichten Wimpern.

Der Ausdruck des Augenpaares verrät, dass die Besitzerin ahnt, was sich gerade auf dem Rücksitz ihres Taxis abspielt.

Aber noch etwas sieht Tina in diesem Blick: Erregung, ähnlich der ihren.

Sie fragt sich, ob die Fahrerin mehr von ihr sehen kann und wundert sich, wie sehr es ihr gefällt, beobachtet zu werden.

Und sie ist erstaunt über den überaus zärtlichen Marc, der gerade zwei Finger in ihre heiße, feuchte Möse schiebt. Sie schließt die Augen, aber nur ganz kurz. Zu groß ist ihr Verlangen, in den grünen Augen zu versinken. Ihre Lust steigert sich immer mehr und sie weiß, dass sie gleich sehr heftig kommen wird!

Scheinbar wissen die grünen Augen das auch, denn sie sind jetzt viel dunkler und weit geöffnet. Marcs Finger haben ihren Lustpunkt gefunden und treiben Tina gnadenlos dem Höhepunkt entgegen. Sie spürt ihre Nässe, hört sein leises Stöhnen.

Und noch ein Geräusch bemerkt sie: Vom Fahrersitz kommt stoßweises Atmen, der Rhythmus ist der gleiche, mit dem Marc sie jetzt stößt … Tina kommt sehr heftig und feucht.

Mit geschlossenen Augen verharrt sie einen Moment bewegungslos und lauscht Marcs Atem an ihrem Hals, ruhig und warm. Radiomusik, Motoren- und Straßengeräusche dringen langsam wieder zu ihr durch und stören diese Harmonie. Sie öffnet die Augen.

Keine grünen Augen im Rückspiegel, nur der kurze blonde Haarschopf der Fahrerin. Hat sie etwa nur geträumt? Verwirrt richtet sie sich auf.

Das Taxi hält, Marc bezahlt und sie steigen aus. Bevor Tina sich noch mal umsehen kann, wird sie stürmisch von Kiki begrüßt und ins Haus gezogen.

***

Nachdem Karin gegangen ist, beginnt Daniel, den Esstisch abzuräumen. Er ist gerade fertig, als es klingelt. Daniel öffnet die Haustür und vor ihm steht Gerd, braungebrannt, muskulös, ein breites Grinsen im Gesicht.

„Hey Daniel, altes Haus, wie schön, dich wieder zu sehen!“

Sie umarmen sich, klopfen sich gegenseitig auf die Schulter und lachen dabei.

„Komm rein, Gerd. Ich hoffe, du hattest eine angenehme Anreise!“

„Ich bin bereits gestern in Mailand gestartet und hatte noch einen geschäftlichen Zwischenstopp in Basel. Heute Morgen ging es dann weiter hierher. Die üblichen Staus, aber bei diesem herrlichen Wetter kommt zum Glück nicht wirklich schlechte Laune auf. Trotzdem, sobald du auf die deutsche Autobahn kommst, merkst du, es sind gehäuft Psychopathen unterwegs. Junge, Junge …“

 

„Jetzt bist du ja angekommen und wir werden uns wieder einen richtig schönen Abend gönnen!“

„Darauf freue ich mich schon seit Wochen! Allerdings muss ich noch an einen Geldautomaten. Ist mir gerade eingefallen, als ich geklingelt habe. Ich denke, das hole ich jetzt noch schnell nach, bevor wir es uns gemütlich machen.“

„Kein Problem, Karin ist auch noch auf Shopping-Tour mit ihrer Freundin. Hier ist mein Hausschlüssel, dann kann ich in der Zwischenzeit in die Dusche verschwinden. Den Weg zur Bank kennst du ja, als alter Einheimischer.“

Während Gerd seine Erledigung macht, holt sich Daniel frische Kleidung und begibt sich in das Badezimmer. Dort angekommen, fällt sein Blick auf den Wäschetrockner, der gestern eine so ’tragende’ Rolle gespielt hatte. Als er die Bilder des Vorabends noch mal Revue passieren lässt, muss er grinsen und fühlt gleichzeitig eine kribbelnde Regung in seiner unteren Region. Er entkleidet sich rasch und betritt die Duschkabine.

***

„Taxi!“

Die Hand erhoben, spurtet Robert über die um diese Zeit nicht so stark befahrene Hauptstraße. Ein bisschen außer Atem kommt er am Taxi an, als ein Pärchen aus dem Fond des Mercedes steigt.

Er betrachtet die Frau, die mit ihren leicht geröteten Wangen sehr attraktiv aussieht. Ihr Blick, den er auffängt, lässt ihn innehalten: selten hat er solch eine Lebendigkeit gesehen.

Überraschend stellt sich bei ihm der untrügliche Instinkt für das weibliche Geschlecht ein, den er schon fast vergessen hatte.

Robert spürt in sich eine Wärme und Freude aufsteigen. Und das nur aufgrund des kurzen Blickwechsels mit der Frau, die mit ihrem Begleiter in einem Hauseingang verschwindet.

„Ja, eine tolle Frau!“, hört er eine Stimme vom Inneren des Wagens.

„Möchten Sie vielleicht dort Platz nehmen, wo sie gerade noch saß?“

Ein bisschen ärgerlich wegen dieser Anzüglichkeit fährt er sich mit der Hand durch sein volles, graues Haar. Aber er steigt tatsächlich hinten in den Wagen.

Erstaunt stellt er fest, dass die Stimme, die dunkel und rauchig klang, die Stimme einer Frau ist: einer herben, aber sehr attraktiven Frau.

Robert nennt sein Ziel und lehnt er sich im Sitz zurück. Nach diesem anstrengenden Geschäftstermin stimmt ihn die Begegnung mit gleich zwei so attraktiven Frauen milde und er beginnt sich zu entspannen.

Schon immer war er sehr empfänglich für diese Ausstrahlung, die interessante Frauen von den langweiligen so deutlich unterscheidet.

Aber was ihn immer noch fast von den Füßen holt, ist die Erotik, der unbändige Sex, den manche Frauen - sehr wenige eigentlich - wie ein Parfüm um sich haben; so wie diese Frau, die seinen Sitzplatz ’vorgewärmt’ hat.

Sarah … ja, auch seine Frau hatte diese Ausstrahlung unterschwelliger Erregung, als er sie vor vielen Jahren aus dem Taxi steigen sah.

Belustigt stellt er fest, welche Rolle das Taxifahren in seinem Leben immer wieder spielt.

Und genau wie eben bei der Unbekannten war er damals hingerissen von den Bewegungen und dem leisen Lächeln.

Wäre die Frau heute nicht in Begleitung eines Mannes gewesen, hätte er wie so oft seinen Charme spielen lassen und hätte sie spontan zu einem Cocktail eingeladen.

’Davon wäre Sarah nicht begeistert!’, lacht er bitter in sich hinein. ’Aber was sie nicht weiß …’

Sie hatte damals vor 21 Jahren nicht lange überlegt, und obwohl sie mit einer Freundin im Taxi saß, nahm sie seine Einladung sofort an.

’Cordula, diese Schnepfe’ - nicht wirklich freundliche Gefühle hegt Robert gegenüber der Freundin und Trauzeugin seiner Frau. Macht sie ihm doch das Leben schwer seit ihrem One-Night-Stand vor 15 Jahren. Aber daran will er jetzt nicht denken.

Seine Gedanken wandern zurück zu der Frau von eben und er streckt gemütlich seine langen Beine aus.

Schon sieht Robert sie und sich nackt, bei der schönsten Freizeitbeschäftigung, die er kennt. Er spürt ihre kleinen prallen Brüste in seinen Händen, spürt ihre Nippel an seinen Lippen. Seine Hand beginnt die prickelnde Reise über ihren Bauch, hin zu dem Dreieck ihrer Begierde, er nähert sich seinem Ziel mit jedem Zentimeter …

„Das macht dann 25 Euro 70 und eine Tasse Kaffee“, reißt ihn eine Stimme aus seinem Tagtraum. Grinsend schaut ihn die Fahrerin im Rückspiegel an.

„Ich erhöhe auf 30 Euro und danke für das Angebot! Hier ist meine Karte. Vereinbaren Sie am Montag einen Termin mit meiner Sekretärin.“

Zusammen mit dem Geld überreicht er ihr seine Visitenkarte und hangelt nach seiner Aktentasche, die vom Sitz gerutscht im Fußraum liegt.

Als er sie aufhebt, hängt ein Stückchen schwarzer Stoff am Verschluss. Er nimmt es ab, steckt es in die Innentasche seines Sakkos und steigt aus.

An der Haustür hält Robert inne und schaut dem davonfahrenden Taxi nach.

„Sag mal, Rob, bist du noch ganz dicht? ’Vereinbaren Sie am Montag einen Termin mit meiner Sekretärin.’ Wie kannst du bei dieser Süßen den Geschäftsmann raus hängen? Du brauchst dringend Urlaub … tztztztz … aber wenigstens war das Trinkgeld angemessen“, grummelt er vor sich hin.

***

Das warme Wasser prickelt auf seiner Haut, während er sich einseift. Er fährt mit beiden Händen über seine frische, glatte Intimrasur und spürt, wie seine Männlichkeit ein Stückchen wächst.

’Brav bleiben, Daniel! Gerd wird gleich wieder zurück sein. Wahrscheinlich möchte er nach der langen Autofahrt ein Häppchen essen’, denkt sich Daniel.

Er wäscht sich das restliche Duschgel von seiner Haut, stellt das Wasser ab und steigt aus der Duschkabine.

Gerade als er mit dem Abtrocknen beginnt, öffnet sich die Badezimmertür und Gerd tritt herein.

„Oh, entschuldige! Ich wollte mir nur die Hände waschen.“

„Kein Problem, Gerd, mach ruhig! Ich bin gleich fertig.“

Daniel bemerkt, wie Gerd aufmerksam seinen rasierten Intimbereich betrachtet.

„Na, so intensiv hast du mich zu Schulzeiten aber nicht in der Umkleidekabine gemustert.“

„Wow, das sieht ja wirklich scharf aus! Wie hast du denn das gemacht?“

„Rasiert natürlich! Ein vollkommen neues Gefühl, sag ich dir“, erwidert Daniel, während sein Freund sich die Hände einseift.

„Du wirst lachen, ich habe mir das vor einer Weile auch mal überlegt. Aber ich habe ein bisschen Bedenken, an dieser Stelle mit einem Elektrorasierer zu hantieren.“

„Da solltest du besser einen Nassrasierer verwenden. Wird außerdem gründlicher!“, lautet der fachmännische Rat.

„Weißt du, mit solchen Gerätschaften habe ich nun wirklich keine Übung. Ich bin da seit je her von der Elektrik abhängig.“

„Dann wird es schwierig für dich. Soll ich das vielleicht übernehmen?“, grinst Daniel Gerd an.

Seit sie sich kennen, lieben sie es, sich gegenseitig mit mehrdeutigen Sprüchen aufzuziehen.

„Würdest du das? Ich meine … Also, versteh’ mich nicht falsch … “

„Ich wollte sowieso ein Gewerbe als Heimfriseur anmelden! Heute sparst du als mein Wochenendkunde sogar ordentlich Geld, gegenüber einem herkömmlichen Salon“, lacht der ’angehende Firmengründer’.

„Zieh dich aus, wenn du willst und setz dich auf den Wäschetrockner, da habe ich die richtige Arbeitshöhe. Das geht ratzfatz!“

***

Lachend begrüßt Marc seinen Freund Ralf und schlägt ihm mit der flachen Hand kräftig auf den Rücken. Die Wiedersehensfreude ist so groß, dass er Kiki nur kurz umarmt und sich gleich wieder an Ralf wendet, der ganz breit grinst.

„Hey, alter Sack, du siehst vielleicht durchgefickt aus! Konntest dich im Taxi wohl nicht beherrschen.“

’Typisch Ralf, mit einem Blick erkennt er mein Innerstes, dem kann ich nichts vormachen’, denkt Marc und grinst breit.

„Na klar, du Ratte, ich wollt noch ein bisschen Action, wo es bei euch heute Abend doch extrem langweilig wird!“ Kräftig boxt er seinen Freund in die Seite.

„Langweilig? Das ist doch wohl die Höhe, du Blödmann!“, mischt sich jetzt auch Kiki lachend ein. „Wir haben ein Event geplant, das keiner von euch Schwachbacken je wieder vergessen wird! Ein ’Dinner in the dark’, Herzchen, und wehe, du verkleckerst dich dabei!“

Gerade noch registriert Marc den überraschten Ausdruck auf Tinas Gesicht, da zieht Ralf ihn mit sich fort ins große Esszimmer.

Überall brennen Kerzen, kein elektrisches Licht erhellt den Raum. Um den großen Esstisch stehen bereits Leute: Alles Unbekannte, stellt er fest. Eine sehr hübsche Schwarzhaarige in einem kurzen Sommerkleid lächelt ihn süß an. „Cathy, ein scharfes Luder!“, raunt Ralf ihm zu.

Marc lächelt verlegen, als Cathy sich eng an ihm vorbeischiebt. Er erstarrt, als er ihren Griff in seinem Schritt spürt; ihr Parfüm umschmeichelt seine Nase und benebelt seine Sinne. Ralf stößt den bewegungslos Starrenden in die Seite, packt Cathy am Po und lacht sehr laut.

„Na, das fängt ja klasse an!“, flüstert Marc und schaut sich weiter im Raum um. Die schweren Vorhänge sind zugezogen, das warme Kerzenlicht zaubert bizarre Schatten auf die Wände: Alles erscheint unwirklich, wie in einem Fantasyfilm.

„So, ihr Lieben! Nachdem wir nun vollzählig sind, nehmt doch bitte alle Platz. Ich möchte mit euch anstoßen auf einen außergewöhnlichen Abend, der bei euch hoffentlich keine Wünsche offen lässt … In kulinarischer Hinsicht, meine ich“, lacht Kiki vom Kopfende des langen Esstisches aus in die Runde.