Die Neun größten Seen der Erdgeschichte

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Die Neun größten Seen der Erdgeschichte
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A.D. Astinus

Die Neun größten Seen der Erdgeschichte

Die ganze Welt der Seen - Vom Victoriasee bis zum Kaspisches Meer

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Einleitung

Kaspisches Meer

Oberer See

Victoriasee

Huronsee

Michigansee

Tanganjikasee

Baikalsee

Großer Bärensee

Malawisee

Rechtlicher Hinweis

Impressum neobooks

Einleitung

Seen prägende die Landschaft wohl so beeindruckend wie nichts anderes auf diesem Planeten. Riesige Ansammlungen von Wasser sind für viele Menschen eine besondere Ansicht und weil man nicht immer ans Meer fahren kann sind Seen Erholungsoase und gleichzeitig auch wichtiges Ökosystem in einem.

Seen sind das Kerbholz der Weltgeschichte. Sie sind über Jahrmillionen zu der Form und Größe herangewachsen, in der wir sie heute begutachten dürfen. Die Veränderungen und Verschiebungen der Erde haben sie geschaffen. Auch heute noch entstehen Seen auf dieser Erde, jedoch sind diese vom Menschen geschaffen. Wir haben heute die Möglichkeit sogar ein so großes Natursystem wie den See nachzubauen und damit unsere Umwelt an unsere Belange anzupassen. Doch so groß wie die Neun größten Seen der Welt werden diese nicht sein, denn solch monumentale Seen kann nur die Natur schaffen.

Der See ist ein wichtiger Ort für viele Menschen. Viele üben hier ihr Hobby aus. Ob Bootsfahren, Angeln oder Wassersport, es gibt viele Betätigungen, die man an einem See ausüben kann. Ob man einfach nur die Ruhe des Sees genießt und ab und zu nach seiner Angel sieht oder ob man versucht neue Rekorde im Schwimmen aufzustellen, das Wasser und vor allem der See ist eines der Lieblingselemente vieler Menschen.

Doch ist der See nicht nur ein beliebter Spielplatz für den Menschen. Gerade so ein sensibles Ökosystem, wie der See eins ist, ist Heimat für abertausende von Lebewesen. Zuerst fallen einem da natürlich Fische ein, die diesen Lebensraum maßgeblich mitprägen. Viele Fische brauchen das hier vorhandene Süßwasser und beheimaten somit die Flüsse und Seen dieser Erde. In den Neun größten Seen der Welt finden sich aber sicherlich nicht nur Fische, sondern auch andere Lebewesen wie Pflanzen. Wer im Biologieunterricht aufgepasst hat, der wird wissen, dass Pflanzen unabdingbar sind für jeden See. Sie sorgen für den Ausgleich von Gasen im Wasser und darüber hinaus haben sie auch reinigende Wirkung. Natürlich dienen sie auch als Futter für die Fische im See. Doch zu guter Letzt sind auch die Kleinstlebewesen eines Sees zu nennen, welche den See ebenfalls reinigen und bei fehlender Balance ein ganzes Gewässer zum Kippen bringen können.

Ein See ist wunderschön anzuschauen und bietet Raum zur Erholung. Das ruhige Gemüt des Wassers lädt viele Menschen zu Meditation und Kuraufenthalten ein und gerade bei kleineren Seen kann ein Spaziergang wahre Wunder bewirken. Doch heute wollen wir uns mit den Neun größten Seen der Welt beschäftigen und diese wirken im Gegensatz zum kleinen See im Park fast wie Meere. Sie sind schier unendlich und deshalb so beeindruckend. Eben weil sie so groß und weitläufig sind, gestalten sie nicht nur die Landschaft enorm, sondern vor allem das Leben der Menschen, die um ihn herum beheimatet sind. Viele gehen der Fischerei nach und bestreiten somit ihren Lebensunterhalt. Auch der Transport von Waren und Personen spielt hier eine große Rolle, da der Weg über das Festland oft mit erheblichen Verzögerungen versehen ist, nehmen viele das Schiff um schnell am anderen Ufer zu sein.

Man sieht also, dass Seen an sich schon beeindruckende Naturschauspiele darstellen, wenn sie allerdings so riesig sind, wie diejenigen die ich Ihnen heute vorstellen möchte, dann ist das Staunen oft sehr groß. Der ein oder andere wird schon einmal einen Blick auf einen der Seen, die heute in der Liste vertreten sind, geworfen haben und wird bestätigen können welche Schönheit und Ruhe von ihnen ausgeht. Ich hoffe also, dass sie viel Spaß bei der Lektüre des Buches haben und dass sie interessante Informationen mitnehmen können.

Kaspisches Meer

Das Kaspische Meer ist der größte See der Erde. Der Salzsee liegt in West-Asien und im äußersten Osteuropa ohne natürliche Verbindung zu den Ozeanen innerhalb der großen Aralo-Kaspischen Niederung. Im Norden grenzt es an Russland und Kasachstan, im Osten an Turkmenistan, im Süden an den Iran und im Westen an Aserbaidschan.

Völkerrechtlicher Status

Der internationale Status des Kaspischen Meeres ist bis heute nicht endgültig geklärt. Deshalb wurde von den Anrainerstaaten, Aserbaidschan, Iran, Kasachstan, Russland und Turkmenistan 1992 die Kooperationsgemeinschaft Kaspischer Staaten gegründet. Ziel ist ein Abkommen zum Schutze und zur Nutzung des Kaspischen Meeres.

Vor diesem Schritt gab es nur zwei gültige Verträge aus den Jahren 1921 und 1940 zwischen dem Iran und der Sowjetunion zur Regelung der Schifffahrt und der Fischerei. In ihnen wurde das Kaspische Meer als Binnengewässer mit dem Recht der gemeinsamen Nutzung definiert.

Die neuen Anrainer Aserbaidschan, Kasachstan und Turkmenistan sehen darin für sich eine Benachteiligung und möchten, dass das Kaspische Meer als internationales Gewässer behandelt wird. Hintergrund dieser Forderungen sind vor allem die Förderrechte für Erdöl und Erdgas.

Käme es zu jenem Status, den Russland und der Iran favorisieren, würde es zu einer Aufteilung der Bodenschätze unter den Anrainern zu gleichen Teilen kommen. Käme jedoch – entsprechend der überwiegenden Meinung der Völkerrechtler – das internationale Seerechtsabkommen von 1994 zur Geltung, hätte jeder Anrainer das alleinige Recht der Ausbeutung seiner Zone. Unterstützung finden die drei neuen Anrainerstaaten durch die westlichen Staaten und deren Mineralölkonzerne, die keine Beteiligung Russlands oder des Irans möchten. Die Staaten konnten sich bis heute nicht einigen, bei der Erschließung neuer Erdölfelder sind sich die neuen Staaten mittlerweile auch nicht mehr einig.

Geographie

Das Kaspische Meer, das in einer weitläufigen und bis zu 1.023 m tiefen natürlichen Depression liegt, befindet sich unter anderem zwischen dem trockenliegenden Teil der großen Kaspischen Senke im Norden, der Kasachensteppe im Nordosten, dem großen Tiefland von Turan im Osten, dem Elburs im Süden und dem Kaukasus im Westen. Aserbaidschan (Küstenlänge: ca. 800 km), Iran (Küstenlänge: 750 km), Kasachstan (Küstenlänge: 1894 km), Russland (Küstenlänge: ca. 960 km) und Turkmenistan (Küstenlänge: 1768 km) grenzen daran.

Das Kaspische Meer ist – je nach Definition – Teil der Grenze von Europa und Asien und zerteilt somit Eurasien in zwei Kontinente.

Zum Verlauf dieser Grenze der ineinander übergehenden Erdteile siehe unter innereurasische Grenze.

Die Fläche des Kaspischen Meeres beträgt 386.400 km², damit ist es die größte von Land umschlossene Wasserfläche der Erde beziehungsweise deren größter See. Die Fläche des Kaspischen Meeres entspricht ungefähr der Fläche von Deutschland und Belgien oder auch der Ostsee ohne das Kattegat. Seine Nord-Süd-Ausdehnung beträgt 1200 km, seine West-Ost-Ausdehnung umfasst 435 km (im Mittel 300 km). Während der große Nordteil im Mittel nur etwa 6 m tief ist, beträgt seine tiefste Stelle im Süden 995 m. Weil seine Wasseroberfläche 28 m unter dem Meeresspiegel liegt, befindet sich dieses Tiefenmaximum 1023 m unter dem Meeresspiegel und ist damit die zweittiefste natürliche Depression der Erde nach dem Baikalsee, dessen Seegrund sich 1182 m unter dem Meeresspiegel befindet.

Das Kaspische Meer besitzt keine natürliche Verbindung zu den Ozeanen. Es ist damit ein See und trägt die Bezeichnung „Meer“ nur aufgrund seiner Größe und des Salzgehalts des Wassers. Ein früher geläufiger Name war Kaspisee. Über die Wolga, den Wolga-Don-Kanal und den Don besteht aber eine schiffbare Verbindung über das Asowsche Meer zum Schwarzen Meer.

Siehe auch: Hyrcanischer Wald

Entstehungsgeschichte

Das Kaspische Meer ist wie das Schwarze Meer und der Aralsee ein Rest der Paratethys, eines Binnenmeeres, das sich während des Oligozäns und des Großteils des Neogens von Westeuropa bis nach Zentralasien erstreckte. Gegen Ende des Miozäns bildete sich eine Grenze zum Schwarzen Meer heraus, seit Beginn des Pliozäns kam es zu einer Serie von starken Wasserstandsschwankungen, wodurch die Größe stark variierte. Bei niedrigem Wasserstand schrumpfte das Kaspische Meer auf einen See in den tiefsten Bereichen im Süden, in Zeiten hohen Wasserstandes kam es zu Wiedervereinigungen mit dem Schwarzen Meer. Zum bisher letzten Mal geschah dies zu Ende der Eiszeiten, als die Eismassen der sibirischen Gletscher abtauten und die Manytschniederung geflutet wurde. In Richtung Osten entstand in der Aralo-Kaspischen Niederung eine Verbindung zum Aralsee.

 

Eine direkte Verbindung zum Ozean bestand nie, da das Schwarze Meer zum Zeitpunkt seiner Verbindung mit dem Kaspischen Meer nach gängiger Lehrmeinung vom Mittelmeer getrennt war.

Änderungen im Wasserspiegel

Im 20. Jahrhundert ging die Wasserfläche von Anfang der 1930er Jahre bis in die 1980er Jahre dramatisch zurück; zu Beginn dieses Zeitraums soll die Seefläche etwa 420.000 km² groß gewesen sein. Das Absinken des Seespiegels vollzog sich vor allem in den Jahren 1930–1941 und 1970–1977 mit einer Geschwindigkeit von 16 beziehungsweise 14 cm pro Jahr. Die Wassermassen, die dem See durch die Wolga, den Ural und die Kura zugeführt wurden, reichten damals nicht aus, um seinen Wasserinhalt aufrechtzuerhalten; die Wasserentnahme zu Bewässerungszwecken war an seinen wenigen Zuflüssen enorm groß und die Verdunstung, die auf der riesigen Wasserfläche entstand, ließ seinen Inhalt und damit seine Größe ständig schrumpfen. Mitverantwortlich war auch der Bau der großen Wolga-Staustufen, welche die Verdunstungsfläche der Wolga vergrößerten, so dass die Wolga als Hauptzufluss weniger Wasser einspeisen konnte.

Die Kara-Bogas-Bucht, eine ehemals sehr flache, aber große östliche Ausbuchtung des Kaspischen Meeres, wurde 1980 an der schmalsten Verbindungsstelle durch einen Damm abgeriegelt, weil in diesem trockenen, heißen Gebiet die Verdunstung besonders hoch war. Nach dem Dammbau kam es zur völligen Austrocknung der Lagune und zur Umwandlung in eine für die Umwelt gefährliche Salzwüste. Da der Einbau von Schleusen in den Jahren 1985–1991 die Situation nicht wesentlich verbesserte, wurde der Damm 1992 beseitigt.

Zwischen 1978 und 1994 stieg der Seespiegel anhaltend und intensiv mit einer jährlichen Rate von 14 cm bis 40 cm an. Das führte in dieser Zeit zu weiträumigen Überschwemmungen des Festlandes in einer Breite von 5–25 km und über eine Länge von 1500 km. Dadurch wurden 2 Millionen Hektar Land überflutet.

Der immer noch andauernde Anstieg des Wasserspiegels wird von Wissenschaftlern mit verstärkten geologischen Aktivitäten am Boden des Kaspischen Meeres erklärt. Der Forscher G. Titarenko rechnet damit, dass der Anstieg des Wasserspiegels noch 200 Jahre anhalten und bereits in der zweiten Hälfte des 21. Jahrhunderts zu einer Steigung des Wasserspiegels um 40 Meter über der Hochwassermarke des Jahres 1994 führen wird.

Der Anstieg des Wasserspiegels hat die Anrainerstaaten vor die Notwendigkeit gestellt, die Siedlungen und Industrieanlagen in den überfluteten Gebieten zu schützen. Bedroht sind insbesondere die Gebiete intensiver Erdöl- und Erdgasförderung und die Industriedeponien mit Gefahrgut.

Inseln

Im Kaspischen Meer befinden sich zahlreiche Inseln. Die meisten sind klein und unbesiedelt, aber es gibt auch einige besiedelte. Viele der Inseln nahe Aserbaidschan sind wegen ihrer Erdölvorkommen bedeutsam.

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