Long Covid - und jetzt?

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Long Covid - und jetzt?
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Uwe Friedrich

Long Covid - und jetzt?

Folgen von Viruserkrankungen

erfolgreich begegnen

Klar Verlag Baltrum

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Gestaltung, Satz: Klar Verlag

Fotos: Eva und Uwe Friedrich

E-Book-Herstellung: Zeilenwert GmbH

print ISBN 978-3-938461-10-5

ebook ISBN 978-3-938461-11-2


www.klar-verlag.de © 2021 Klar Verlag Baltrum

Inhalt

Cover

Titel

Impressum

Es ist nicht vorbei

Vorwort

1. Erfahrungen

Eine wirklich kurze Einführung in die Homöopathie

Aller Anfang ist einfach

Wenn es nur immer so einfach wäre!

Zum Nachmachen

Jetzt doch noch etwas mehr Theorie

Kleine Hintergrund-Info

Anleitung zum Selbermachen

Von wegen einfach

Von der Kunst, das Auffallende nicht zu übersehen

Hilfe willkommen

Das Geburtstagsgeschenk

Heilung mit Hindernissen

Zu viel Angst

Alte Bekannte

Späte Erkenntnis

2. Wie und Was

Auch wichtig: die Medikamentengabe

Ein Wort zu den Nosoden

Übrigens

Kraftmittel

So viel kann ich selber helfen

Die homöopathische Mittelwahl

Grundstörungen

Liste der Mittel

Die Mittelgabe

Meine Apotheke

Nachwort

Danke

Index

Der Autor

Weitere Bücher des Autors im Klar Verlag

Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!

I. Kant

Es ist nicht vorbei

Es ist Sommer auf unserer Insel. Die Gäste sind wieder da. Die Insulaner sind erleichtert, dass der Stillstand ein Ende hat. Schon immer haben sich die meisten Einheimischen nach dem Winter auf den Beginn der Saison gefreut, leben doch praktisch alle Inselbewohner vom Tourismus. Aber in diesem Jahr ist doch für alle deutlich geworden, was fehlt, wenn keine Gäste kommen dürfen – und es ist nicht nur das Einkommen, das fehlt.

In all dieser sommerlichen Normalität (die noch längst nicht so ist, wie sie einmal war), sind die Schatten der Corona-Pandemie immer noch zu sehen und zu spüren. Viele Gäste sind wie ausgehungert nach Freiheit, Ausgelassenheit und „an nichts denken zu müssen“. Aber immer noch drehen sich Gespräche auch um die Sorgen, die in den Zeiten der Pandemie entstanden sind. Und manch einer leidet weiterhin an den gesundheitlichen, seelischen oder beruflichen Folgen von Corona und den verordneten Maßnahmen.

Trotzdem ist dieser Sommer wieder eine Atempause nach schwierigen Zeiten. Jedoch werden Ärzte noch lange mit Patienten zu tun haben, die die Folgen von Corona, also Long Covid, noch nicht überwunden haben. Die bisher längste Dauer von Long Covid berichtete uns eine Patientin, die 13 Monate nach ihrer Covid-19 Erkrankung immer noch unter schwersten Einschränkungen litt und deren Arbeitsfähigkeit in weite Ferne gerückt war.

Trotz Impfungen wird es auch weiterhin Erkrankungen an Long Covid geben. Die dann in der Regel zwar leichter verlaufenden Erkrankungen der Geimpften können aber auch zu anhaltenden Beschwerden führen, wie wir sie von Long Covid kennen. Es ist ja geradezu charakteristisch für Covid-19, dass einem Long Covid Syndrom häufig nur eine leichte Covid-19 Erkrankung vorausging.

Und nach diesem Sommer kommen auch wieder ein Herbst und ein Winter. Niemand kann voraussehen, wie dann die Corona-Situation sein wird. Vielleicht werden durch Mutationen die Coronaviren weiter das Infektionsgeschehen bestimmen, vielleicht werden andere Viren an die Stelle von Coronaviren treten? Wir wissen es nicht. Einzig sicher scheint zu sein: Die Viruserkrankungen gehören zum Leben der Menschheit und wo es endemische oder pandemische Viruserkrankungen gibt, gibt es in einzelnen Fällen auch lang dauernde Folgezustände dieser Erkrankungen. Je verbreiteter eine Virusinfektion ist, desto häufiger werden wir solche post-viralen Erkrankungen sehen.

Als Ärzte haben wir für diese Folgeerkrankung meist keine Heilmittel. Zwar lassen sich gewisse Störungen lindern, erträglicher machen, aber ein konventionelles Medikament für Folgekrankheiten nach Virusinfektionen gibt es bisher nicht.

In dieser für Ärzte und Patienten deprimierenden und beängstigenden Situation der medizinischen Hilflosigkeit lohnt sich der Blick über den Tellerrand der konventionellen Medizin. Und tatsächlich finden wir in der Homöopathie eine Heilmethode, die aufgrund ihres vollständig anderen Behandlungsansatzes gerade bei Viruserkrankungen und post-viralen Beschwerden ausgezeichnete Behandlungserfolge vorweisen kann. Eine erfolgreiche homöopathische Behandlung kann manchmal sehr einfach sein, sodass selbst medizinische Laien einen Behandlungsversuch wagen können. Sie kann jedoch auch höchst komplex sein, sodass nur sehr erfahrene Homöopathen eine Chance haben, ein Heilmittel zu finden.

Die Spät- und Langzeitfolgen von Covid-19 werden oft als „Long Covid“ oder „Post Covid“ bezeichnet, auch wenn medizinisch nicht klar ist, ob es sich um ein umschriebenes und neues Krankheitsbild handelt. Bis zu 10 % der Erkrankten sollen unter mehr oder weniger schweren Beschwerden leiden. Die Dauer liegt zwischen einem und vielen Monaten.

Besonders häufig bei Long Covid sind die folgenden Symptome (anhaltend oder wieder aufgetreten): Schwäche, Müdigkeit, Erschöpfung, „Fatigue“, Geruchsstörungen, Geschmacksstörungen, Lungenprobleme, Atemnot bei Belastung, Husten, Herzbeschwerden, Hirnfunktionsstörungen (Gedächtnis, Wortfindung u. a.), psychische Störungen, Schwindel und Erbrechen

Vergleichbare Beschwerden sind auch als Spätfolgen nach anderen Viruserkrankungen wie z. B. Influenza seit langem bekannt und wurden und werden erfolgreich homöopathisch (mit-)behandelt.

Vorwort

Long Covid und die Langzeitfolgen anderer Viruserkrankungen sind die schmerzlichen Erinnerungen vieler Menschen an eine Viruserkrankung, von der sie glaubten, dass sie sie überwunden hätten. Über Wochen, Monate, bei einigen Menschen sogar über Jahre bleibt die Gesundheit angeschlagen. Einschränkungen in vielen Lebensbereichen und Verzweiflung sind die Folgen.

 

Das müsste nicht so sein.

Längst gibt es umfangreiche Erfahrungen mit der Behandlung und Heilung von Langzeitfolgen der Viruserkrankungen. Sie werden in der Öffentlichkeit bisher nur nicht zur Kenntnis genommen.

Es ist die Homöopathie, die nicht erst seit Long Covid die Hilfsmittel zur Verfügung stellt, die zur Heilung dieser Langzeitfolgen entscheidend beitragen können.

In diesem Buch können Sie deshalb die Geschichten von Patienten lesen, die unter Long Covid oder den Folgeerkrankungen anderer Viren gelitten haben. Sie können ihre Heilung miterleben und Sie können lernen, in einfachen Fällen sich selber und anderen eine erste Hilfe zu geben. Mit der Homöopathie haben wir und haben Sie eine Möglichkeit, nebenwirkungsfrei den erkrankten Menschen zu unterstützen, seine Folgeerkrankung nach einer Virusinfektion zu überwinden.

Lesen Sie über eine Behandlungsweise von Langzeitfolgen nach einer Virusinfektion und lassen Sie sich Mut machen. Wir sind nicht länger Opfer, sondern wir werden wieder Gestalter* eines gesunden Lebens. Das Einzige, was wir tun müssen, ist uns mit Interesse den Möglichkeiten der Homöopathie zuzuwenden.

* bitte ergänzen Sie da, wo es Ihnen angezeigt erscheint, in Gedanken m/w/d

1. Erfahrungen
Eine wirklich kurze Einführung in die Homöopathie

In der Homöopathie geht es um ein Mittel für einen kranken Menschen, nicht gegen eine Krankheit. Die Krankheit des Menschen (aus homöopathischer Sicht) sind seine Symptome – nicht seine Diagnose und auch nicht die möglichen Ursachen seiner Diagnose.

Dies zu verstehen fällt, wie ich aus eigener Erfahrung weiß, den meisten Ärzten nicht leicht. Interessanterweise konnten wir in unseren Ausbildungskursen feststellen, dass Frauen eher weniger Probleme mit diesem Krankheitsverständnis haben.

Zum besseren Verständnis (für die Männer?) ein Beispiel: Einem Kind mit der Diagnose „hochfieberhafter Infekt“ wird man nach der Untersuchung üblicherweise ein für Kinder verträgliches fiebersenkendes Mittel geben, das das Fieber runter drücken wird. Das ist sehr übersichtlich. Homöopathisch gesehen hat das Kind zwar auch einen „hochfieberhaften Infekt“. Allerdings gibt es aus homöopathischer Sicht zahlreiche Formen von fieberhaften Infekten.

Da sehen wir z. B. ein Kind, das hochrot ist, das heftig schwitzt, das Fieberfantasien hat und das vielleicht tagsüber mit nassen Haaren aus dem Schwimmbad kam: Belladonna wird ihm helfen.

Oder das Kind, das im kalten Ostwind Schlittschuhlaufen war, und nun plötzlich ein hohes Fieber mit Durst und Angst hat: Aconitum ist sein Heilmittel.

Oder ein Kind, das bei hohem Fieber eine rote Backe hat, sehr gereizt ist und dem es beim Herumtragen deutlich besser geht: Chamomilla beendet den Zustand.

Oder ein extrem schwaches Kind, dessen hohes Fieber zunächst langsam mit Frösteln begonnen hat: Gelsemium ist angezeigt.

Allein für diese vier Fiebersorten mit der Diagnose „hochfieberhafter Infekt“ braucht es vier verschiedene Mittel, die den Körper anregen, das Notwendige für die Heilung zu tun. Das Fieber sinkt dann sozusagen automatisch mit.

Das klingt etwas umständlich, ist aber für jeden einzelnen Menschen spezifisch. Es ist nicht nur hoch effektiv in der Wirkung, sondern auch nebenwirkungsfrei.

Diese große Differenzierungsmöglichkeit nach Symptomen und nicht nach Diagnosen führt dazu, dass es Heilmittel für die Folgen und die Langzeitfolgen von SARS-CoV-2 (und anderen Viren) in der Homöopathie schon immer gab, weil es die Symptome der erkrankten Menschen schon immer gab. Und insofern wird es auch für jede bis heute noch unbekannte Mutation und jedes neue Virus ein Mittel geben, das die Folgen des Infektes durch diese Viren heilen kann.

Soweit diese kurze Einführung in die Homöopathie.

Aller Anfang ist einfach

Homöopathische Mittel regen den Körper an, das Richtige zur Heilung zu tun. Die Symptome zeigen an, welches Heilmittel gebraucht wird. Auch wenn die Mittelsuche über die Symptome manchmal herausfordernd sein kann, so ist es im Prinzip eine klare und gradlinige Sache. Wenn wir dann das richtige Mittel gefunden haben, wird es auch wirken, unabhängig davon, welche inneren Ursachen den Symptomen zugrunde zu liegen scheinen. Natürlich gelingt das Finden des richtigen Mittels nicht immer, es braucht eine gute Ausbildung und viel Erfahrung. Aber selbst wenn wir ein falsches, also unpassendes Mittel geben, so sehen wir im schlimmsten Fall keine Wirkung. Niemals sehen wir jedoch eine Nebenwirkung. Die einmalige Gabe eines homöopathischen Mittels, egal wie es heißt, wird nie dem Menschen schaden können. Einzige Voraussetzung ist, dass keine materiellen Stoffe mehr im Mittel vorhanden sind, die Potenz und damit die Verdünnung also z. B. C 30 oder besser noch C 200 ist. Potenzen unterhalb von D 12 sollten vermieden werden. Von dieser Regel gibt es wenige Ausnahmen (einige „Urtinkturen“), von denen später die Rede sein wird.

Als Schulmediziner haben wir es bei der medikamentösen Behandlung von Folgen von Viruserkrankungen (und natürlich auch den meisten anderen Erkrankungen) viel schwerer: Wir müssen zunächst erforschen, welcher „Fehler“ im Körper vorliegt, der zur Erkrankung geführt hat. Was läuft sozusagen schief im Körper, wenn Long Covid auftritt und nicht mehr weggehen will. Große und teure Forschungsanstrengungen sind notwendig, um – vielleicht – die zugrundeliegende Störung zu finden. Selbst wenn das gelingt, haben wir noch keine Heilmittel, aber jetzt ist immerhin der Ansatzpunkt weiterer Forschung bekannt. Falls eines Tages ein Heilmittel gegen postvirale Erkrankungen gefunden werden sollte, so wird es eines sein, das seine Wirkung nicht ohne Nebenwirkung entfalten kann. Ausführliche und langdauernde Studien sind notwendig, um zu belegen, dass das Medikament mehr Nutzen hat, als es Schaden verursacht.

Sollen wir mit der Behandlung warten, bis es soweit ist? Welche Hoffnung können wir den leidenden Menschen, die zu uns kommen, jetzt geben?

In so einer Situation befand ich mich in den 80er Jahren, als ich gerade meine Zusatzausbildung in der Homöopathie absolvierte. Noch war mir nicht klar, wie das mit den Globuli und den hohen Verdünnungen wirklich funktionieren könnte. Ich hatte selber noch kaum homöopathische Behandlungserfahrungen, und wenn, dann war ich bei meinen ersten Behandlungserfolgen nie sicher, ob es sich um einen Zufallstreffer gehandelt hatte.

In dieser Zeit behandelte ich seit einigen Jahren eine in der Gegend sehr bekannte Frau mit chronischen Kopfschmerzen. Diese traten seit 28 Jahren bei jedem Wetterwechsel auf. In den letzten Jahren und besonders den letzten Monaten waren sie so vernichtend und so viele Tage anhaltend, dass die Patientin trotz Unmengen an Schmerzmitteln die Schmerzen nicht mehr aushalten konnte. Die sonst lebenssprühende und umtriebige Frau verfiel zusehends und lebte nur noch unter dem Schutzschirm von vielen Medikamenten im verdunkelten Zimmer.

Das Erste, was man meist in Homöopathiekursen lernt, ist, die richtigen Fragen zu stellen. Und eine Schlüsselfrage bei allen Patienten lautet: „Was war oder was geschah, bevor Ihre Erkrankung aufgetreten ist?“ Die Antwort meiner Patientin: „Es gab nichts Besonderes! Ich war gerade aus einer Sanatoriumskur zur Nachbehandlung meiner inzwischen ausgeheilten Tuberkulose nachhause gekommen und es ging mir gut, als die Kopfschmerzen begannen und sich dann über die Jahre häuften und verschärften.“ Die Patientin wusste zu diesem Zeitpunkt nicht, dass die Tuberkulose und ihre Behandlung eine häufige Ursache von chronischen Kopfschmerzen war.

Das möglicherweise Zweite, was man aus den Kursen mitnahm, war der Hinweis, immer zunächst ein Mittel zu verabreichen, das nicht nur ähnlich zu den Patientensymptomen war, sondern auch etwas mit der Veranlassung der Erkrankung zu tun haben könnte. Es ging also darum, ein für die mögliche ursprüngliche Störung der Gesundheit und ein den aktuellen Symptomen entsprechendes korrigierendes Mittel zu verabreichen.

Mit anderen Worten: Ich brauchte jetzt ein Mittel, das zur Tuberkulose und ihrer Heilung eine Beziehung hatte und außerdem Kopfschmerzen heilen konnte. Und dieses Mittel gab es. Es war Tuberculinum. Mit viel Hoffnung in einer schier aussichtslosen Situation, aber ohne Glauben an einen Erfolg, gab ich Tuberculinum D 200.

Es kam zu einer kaum noch vorstellbaren Verschlechterung der Kopfschmerzen. Ich machte mir Vorwürfe, die Patientin jedoch ertrug die Beschwerden mit bisher unbekannter Gelassenheit. Nach wenigen Tagen verebbten die Kopfschmerzen und kamen für viele Monate nicht wieder.

Dieses „Wunder“ sprach sich schnell rum, und bald konnte ich mich vor Kopfschmerzpatienten in meiner Praxis kaum noch retten. „Leider“ hatte keiner der Patienten als Auslösung der Kopfschmerzen eine Tuberkulose gehabt, Tuberculinum kam also nicht infrage. Da ich ja noch wenig Ahnung von Homöopathie hatte, blieben meine Behandlungserfolge äußerst bescheiden. Ich wusste ja noch nicht, was man sonst noch homöopathisch bei Kopfschmerzen unternehmen konnte.

Ein Jahr später traten bei meiner Patientin die Kopfschmerzen in milder Form wieder auf. Inzwischen hatte ich jedoch weitere Kurse in Homöopathie absolviert und wusste nun, was zu tun war.

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