Tiere als sprechende Gefährten

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Tiere als sprechende Gefährten
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Das Buch

Tiere als sprechende Gefährten ist eine Entdeckungsreise der besonderen Art. So lernen Sie, wer Tiere wirklich sind, wie Sie am besten mit ihnen leben und was sie uns lehren. Darüber hinaus erfahren Sie etwas über den Tod von Tieren, ihre Reinkarnation und die Kommunikation mit der Natur. Tiere als sprechende Gefährten lehrt die Kunst, wie Sie - jenseits der Worte - zur universellen Sprache der Schöpfung zurückkehren. Penelope Smith nutzt die Gabe des Sprechens mit den Tieren, Pflanzen, Steinen und Naturgeistern von Kindsbeinen an. Fast eine Million Exemplare ihrer Bücher wurden bisher weltweit verkauft. Gespräche mit Tieren und Tiere erzählen vom Tod sind echte Bestseller. Auch Penelopes Hörbücher Gespräche mit Delfinen, Grundkurs Tierkommunikation, Tierkommunikation: Heilung und Therapien, Tierkommunikation: Die Tierseele verstehen erfreuen sich großer Beliebtheit.

Die Autorin

Penelope Smith ist als Pionierin der speziesübergreifenden telepathischen Kommunikation weltbekannt geworden. Ja, man kann sogar sagen, dass sie durch ihre Arbeit einen neuen Berufszweig gegründet hat.

Penelope, die Zeit ihres Lebens mit Tieren telepathisch kommunizierte, entdeckte 1971, dass sich traumatische Erlebnisse und andere Probleme bei Tieren mit denselben Beratungstechniken lösen lassen wie bei Menschen. Zu ihrem Erfolg beigetragen haben ihr Studium der Sozialwissenschaften, die jahrelange Berufserfahrung auf dem Gebiet holistischer Ernährungsberatung und Energiearbeit; ihre Forschungen zum Thema Ernährung, Anatomie, Verhalten und Pflege von Tieren und nicht zuletzt ihre unzähligen Beratungsgespräche mit Tieren. Penelope ist Verfasserin von Büchern und Zeitschriftenartikeln und gibt die Vierteljahresschrift Species Link heraus. Von ihrer internationalen Vortrags- und Workshop-Tätigkeit zeugen Kassetten und Videos. Penelope sieht in der speziesübergreifenden telepathischen Kommunikation eine der menschlichen Integrität wesentliche Geistesgabe. Sie glaubt, dass jeder mit dieser Gabe auf die Welt kommt. Nur hätten die meisten Menschen sie verdrängt und vergessen. Doch sollte sie zum Wohl aller Wesen auf Erden wieder geübt werden. Penelope lebt mit ihrer Tierfamilie am Inverness Ridge, am Rand des Point Reyes National Seashore, im Nordwesten von San Francisco.

Penelope Smith

Tiere als sprechende Gefährten

Tierkommunikation für Erfahrene

Aus dem Amerikanischen von Ilse Fath-Engelhardt


Inhaltsverzeichnis

Umschlag

Das Buch / Die Autorin

Titel

Inhaltsverzeichnis

Widmung

Vorwort

Einleitung

1 Tiere sind tatsächlich wer

Der entscheidende Draht

Bewusstsein und Intelligenz der Tiere

Die Bewertung anderer Spezies

Die evolutive Beziehung zwischen den Arten

Geist und Form

Höheres Selbst/niederes Selbst

Gruppenseele

2 Mit Tieren leben

Namensgebung

Ankunft

Von einander Lernen

Familiäre Herausforderungen

Mehr Verständnis haben

3 Unsere Heiler, Lehrer und Führer

4 Eine Frage von Leben und Tod

Verantwortung und Eigentum

Menschen als Retter

Jenseits des Todes

Der Geist wählt

Der Raubtier-Beutetier-Tanz

Vegetarier oder Karnivore?

5 Wenn ein Großer stirbt

6 Reinkarnation

Das vereinende Band

Das Große Recycling-Center

Die Rückkehr des Löwen

7 Aus anderen Reichen

Besucher

Spannungen zwischen den Reichen

Die dunkle Seite

8 Die Kommunikation mit Naturgeistern

Bäume und andere Pflanzen

Gesteine und Kosmisches Bewusstsein

Die Elemente

Die Jahreszeiten

Die Erde

Boten zwischen den Welten

Zwiesprache mit der Natur

Die Verbundenheit der Spezies

Anhang

Fußnoten

Impressum

In Erinnerung an Pasha



„Penelope erörtert die Kommunikation zwischen den Spezies eindeutig aus der Verbundenheit aller Wesen und spart nicht mit praktischen Beispielen. Mit erfrischender Klarheit legt sie dar, wie wir zuhören und mit unseren Tierfreunden und der Natur überhaupt kommunizieren können. Dieses revolutionäre Buch gibt den Lesern die Möglichkeit einer tieferen Würdigung der großen Geheimnisse unserer Welt.“

Linda Tellington-Jones

Gründerin von TTEAM - Tellington-Jones Equine Awareness Method (Bewusstseinsarbeit mit Pferden) und Tellington Touch -, das Tierheilungen, Tiertraining und Kommunikation mit Tieren anbietet.

Vorwort

Penelope Smith verfügt über eine bewundernswerte Einfühlung in den großen Reigen der Natur. Das ist sehr selten. Meistens sind wir daran gewöhnt, die Natur als etwas gänzlich von uns Getrenntes anzusehen.

Wir sind der Natur zwar oberflächlich verbunden, aber selten befassen wir uns eingehend mit ihr. Penelopes neues Buch Tiere als sprechende Gefährten bildet hier eine Ausnahme. Es gibt Einblick in die durch die Physis offenbarte geistig-seelische Seite der Natur. So wie wir den Menschen in einen Körper gekleidet sehen, ist auch die Natur in Form gekleideter Geist. Die Form können wir bewundern, aber Kraft schöpfen wir erst im unmittelbaren Austausch.

Unbeabsichtigt entfernen sich die Menschen heute immer mehr von dieser Unmittelbarkeit. Es ist so, als könnten wir die Natur nur noch durch Sicherheitsglas anschauen. Wir sehnen uns nach einem direkten Kontakt mit „dort draußen“, finden aber nicht hinaus.

Dieses Buch führt in vieler Hinsicht zu der gesuchten Außentür. Wenn Sie das Gelesene im Alltag umsetzen - sei es im Umgang mit Haustieren oder mit Gartenpflanzen -, werden Sie ins Freie finden, zu unmittelbaren Naturerkenntnissen.

Michael J. Roads - Autor von Mit der Natur reden, Im Reich des Pan, Durch die Sphären des Zeitlosen.

 

Einleitung

Um körperlich, seelisch und geistig gesund sein zu können, muss der Mensch sich als Teil der Natur begreifen. Die Alten wussten das. Die Ureinwohner wissen es heute noch und halten es rituell in Erinnerung. Sie kommunizieren mit allen Lebensformen wie mit Brüdern, Schwestern, Helfern und Heilern.

In unserer Kultur, in der die rationale Wissenschaft zu einem isolierten Daseinsverständnis geführt hat, bedürfen wir mehr denn je der Bewusstwerdung unserer wahren Naturverbundenheit. Von allen Gattungen scheint es den Menschen am schwersten zu fallen, sich wirklich zu erkennen und richtig zu leben. Tiere und andere nichtmenschliche Wesen können, sofern sie unentfremdet am ewigen Lebensnetz teilhaben, die Menschen an ihre wahre Natur erinnern, was meist der Fall ist. Menschen brauchen Tiere und andere Lebensformen in vieler Hinsicht, von der biologischen bis zur geistigen Ebene. Auf dieser Erde können uns alle Wesen - durch ihre Anwesenheit, ihre direkte Kommunikation, ihre Integrität und ihre Liebe - nach Hause führen, wenn wir ihre Hilfe annehmen.

Die telepathische Kommunikation zwischen unterschiedlichen Spezies geschieht durch den in allen Wesen anwesenden Geist. Sie beruht auf der Anerkennung, dass auf ihre Weise alle Wesen intelligent sind, Erfahrungen machen, Beziehungen herstellen und kommunizieren können. Sie geschieht durch direkte Übertragung individueller Vorstellungen, Gefühle und Eindrücke zwischen Vertretern unterschiedlicher Spezies. Sie bestätigt sich durch positive Verhaltensänderungen und größere Zusammenarbeit, durch zunehmende Sanftmut und wachsendes Vertrauen zwischen den sich austauschenden Wesen. Anstelle von Angst, Aggression und Vorherrschaft regieren dann Harmonie, Würde und gegenseitiger Respekt.

Wenn wir uns der Natur versagen, der geistigen Essenz, die alles Leben durchströmt, spielen wir uns im Umgang mit anders gearteten Lebewesen oft als deren Herren auf. Sobald wir ihnen hingegen als intelligenten Wesen begegnen, die sich mit anderen Intelligenzen unterschiedlicher Lebenswelten austauschen können, besteht kein Bedarf an trennenden Kategorien und Hierarchien.

Egal, aus welcher Spezies wir wem zuhören, es erfordert Aufmerksamkeit. Andererseits sehen wir uns durch den Stress im modernen Leben oft dazu gezwungen, unsere Aufmerksamkeit gegenüber Außenreizen einzudämmen. Wir lernen die subtilen Eindrücke der Kommunikation zwischen Kopf und Herz zu ignorieren, machen seelisch sozusagen die Schotten dicht. Wir hören auf, genau hinzusehen, genau hinzuhören und unser feines Gespür einzusetzen. Wir wissen kaum mehr, wo uns der Kopf steht, weil wir so vielen gesellschaftlichen Erwartungen gerecht werden wollen. Also kommen wir selten oder nie soweit zur Ruhe, dass wir für das, was uns umgibt, tiefer empfänglich sind.

Als Babys und im Kleinkindalter waren wir noch ganz weltoffen, neugierig auf alles, was es um uns herum zu sehen, zu hören und zu begreifen gab. Ja, wir sind, wie alle anderen Spezies auch, telepathisch veranlagt. Doch uns wurde meistens anerzogen, nur die gesprochene Sprache gelten zu lassen. Doch selbst im Gespräch sind wir auf eine gegenseitige Gedankenerfassung angewiesen. Wenn wir die beim Sprechakt gemeinten Gedanken und Gefühle -- nicht erfassen, sagen uns die Worte im Grunde nichts. Die eigentliche Bedeutung der Worte reicht über ihre lexikalische Definition hinaus.

Sobald wir langsamer treten und ruhiger werden, wird uns die Vielfalt des Lebens bewusster: wir können uns mit den anderen Lebewesen in unserer Umgebung intensiver auseinandersetzen. Dadurch lernen wir mit der Zeit ihre Verhaltensweisen und Wesensmerkmale genauer kennen. Wir verstehen ihre Art sich auszudrücken und mitzuteilen, immer besser.

Atmen Sie einmal tief durch und lauschen Sie dem Konzert des Lebens. Wird Ihnen das zur Gewohnheit, werden all Ihre Fragen nach dem Wesen der Natur beantwortet werden. Sie werden erfahren, dass alle Lebewesen durch den universellen Geist verbunden sind und dessen tiefste Weisheit teilen. Wir können von der winzigen Mikrobe ebenso etwas lernen wie vom riesigen Wal. Auch wenn es im Ökosystem die unterschiedlichsten Lebensformen gibt, haben doch alle Wesen an der intelligenten Lebenskraft des göttlichen Geistes Anteil.

Immer mehr Menschen werden sich heute wieder ihrer tiefen Verbundenheit mit der ganzen Schöpfung bewusst. Dieses Erwachen äußert sich in ihrem dringenden Bedürfnis, von den Brüdern und Schwestern anderer Arten im direkten Austausch zu lernen und in Eintracht mit ihnen zu leben.

Dieses Buch ist allen gewidmet, die sich ihrer grundlegenden Verwandtschaft mit den anderen Wesen wieder bewusst werden wollen, die ihre Kontakte zu anderen Spezies vertiefen wollen; die mit allen Wesen in Frieden, Harmonie und Freude leben wollen; die den Geist in allen Dingen erkennen wollen; und die erfahren wollen, auf welch innige Weise wir alle miteinander verbunden sind. Es ist überaus spannend, sich durch die universale Sprache der Telepathie mit allen Spezies verständigen zu können.

Seit 1987 scheint sich die westliche Lehrmeinung, dass Tiere über keine Intelligenz verfügen, etwas gelockert zu haben. Das zeigt sich an den großen Nachrichtenmagazinen, naturkundlichen Veröffentlichungen, Fernsehprogrammen und Konferenzen zum Thema Tier, sowie an der allgemeinen Meinung über Tiere. Bis dahin stand als eine wissenschaftliche Tatsache fest, dass Tiere auf der evolutionären Skala tiefer stehen und wegen ihrer weniger komplexen Gehirne unfähig sind, zu denken und zu fühlen und intelligente Leistungen zu vollbringen, was nur der Mensch könne.

Jede Vermutung, Wahrnehmung oder Erkenntnis „höherer“ Denkvorgänge oder eines Kommunikationsvermögens an „annähernd menschlichen“ Lebewesen wurde in unserer Gesellschaft für unwissenschaftlich gehalten. Um etwaigen unzweideutigen Erkenntnissen von intelligenten Reaktionen vorzubeugen, die eine Untersuchung der tierischen Intelligenz jenseits des anerkannten Rahmens zur Folge gehabt hätten, waren bei „wissenschaftlichen“ Experimenten mentale und emotionale Scheuklappen anzulegen.

Dass Tiere zweitklassig seien und für die geistige und planetare Evolution keine Rolle mehr spielen, wird leider noch in mancher Theologie und esoterischen Weisheitslehre vertreten. Doch gestehen mittlerweile viele ernstzunehmende Forscher den Tieren komplexe sprachliche, emotionale und mentale Potenziale zu. Die Annahme, dass die gesamte Natur für unsere Evolution bedeutsam ist, gewinnt an naturwissenschaftlichem Halt. Die Einheit allen Lebens rückt ins Blickfeld der westlichen Öffentlichkeit.

Die Anerkennung der Tiere als Wesensgeschwister lässt sich nicht mehr als bloßer „Anthropomorphismus“ abtun, der eine „irrtümliche Zuschreibung menschlicher Eigenschaften auf Tiere“ bedeutet. Die Leugnung, dass andere Spezies, ähnlich wie wir, denken und fühlen können, ist wissenschaftlich out! Tiere sind intelligente Wesen mit einem spezifischen Bewusstsein und Erfahrungshorizont, und wir Menschen können lernen, mit ihnen direkt zu kommunizieren.

Noch wird die Kommunikation zwischen unterschiedlichen Spezies meistens indirekt erforscht, indem den Tieren unsere Symbole beigebracht werden und von ihnen erwartet wird, dass sie auf unsere sprachlichen Vorgaben eingehen. Doch glücklicherweise verbreitet sich in unserer Kultur die Einsicht mehr und mehr, dass alle Lebewesen körperlich, seelisch und geistig in Verbindung miteinander stehen.

Unwissenheit und Missachtung haben die telepathische Verständigung bislang behindert. Doch wenn wir mit den anderen Spezies respektvoll umgehen und uns bewusst mit ihnen austauschen, werden wir den ökologischen Schaden schrittweise wiedergutmachen können, der durch ein weitverbreitetes einseitiges Naturverständnis angerichtet wurde.

Ich habe schon immer mit Tieren telepathisch kommuniziert. Seit 1971 bin ich als Beraterin und Tiertherapeutin tätig und biete Bücher, Kassetten und Kurse zu diesem Thema an. Es freut mich sehr, dass sich immer mehr Menschen ernsthaft für die telepathische Kommunikation mit anderen Spezies interessieren und ihren Draht zu allen Lebewesen wieder aktivieren wollen. Möge Ihnen die Lektüre dabei helfen, wachsende Freude an Ihrer Verbundenheit mit allen Lebewesen zu finden.

1
Tiere sind tatsächlich wer

Am Anfang der Welt lehrten die Tiere, denn Tirawa, der Alleinige, sprach nicht direkt zu den Menschen. Er ließ den Menschen durch bestimmte Tiere mitteilen, dass er sich durch Tiere offenbarte, und deshalb der Mensch von ihnen und auch von der Sonne, dem Mond und den Sternen lernen soll.

Letakota-Lesa, Häuptling der Pawnee

Der entscheidende Draht

Dass Tiere eigenständige Wesen sind, hat sich mir im Laufe der Jahre vielfach in der Praxis bestätigt. Da ich ihre essentielle Geistnatur anerkenne, können wir uns intelligent verständigen. Nichtmenschliches Leben stellt keine niedrigere Lebensform dar, in der nur Reflexe oder Reiz-Reaktions-Muster zum Tragen kommen.

Natürlich unterscheiden sich Tiere von Menschen. Körperbau, Erbanlagen und Sinnesorgane variieren von Spezies zu Spezies, deshalb erlebt jede Spezies die Welt auf eine andere einmalige Weise. Jede Gattung besteht aus Individuen, die durch ihre spezifische körperliche Beschaffenheit zu einem einmaligen Selbstausdruck finden und so ihren unersetzlichen Beitrag in der universellen Welt des Geistes leisten können.

Begreifen wir Tiere als bloße Objekte oder biologische Formen, werden wir keine realistische Beziehung zu ihnen aufbauen können. Ein tieferes Verständnis ist erst möglich, wenn wir uns von unseren kulturellen Vorurteilen lösen und ihre psychosomatische Geistnatur erkennen. Es ist zwar nützlich, sich mit der Biologie und der Verhaltensforschung auseinander zu setzen, um sich einen allgemeinen Überblick zu verschaffen, aber dieses systematische Wissen ersetzt nicht die individuelle Begegnung mit den Tieren, durch die sich deren Persönlichkeit, Gedanken, Hoffnungen, Träume und Ziele erschließen. Bei Lebewesen sind äußere Form und Geistnatur untrennbar miteinander verbunden. Wir müssen uns Tieren, egal welcher Spezies, als ganzer Wesen bewusst sein, wenn wir uns ihnen nähern.

Durch die Suche nach geistiger Verbindung verliert der körperliche Aspekt an Gewicht. Die Körper werden dann als der lebendige individuelle Ausdruck der göttlichen Schöpferkraft wahrgenommen. Bei dieser geistigen Kontaktaufnahme von Wesen zu Wesen kommt es zu einem Bewusstsein der Ähnlichkeit, ja selbst des Einsseins. Und diese aus Respekt hervorgegangene Wahrnehmung tiefer Verbundenheit ist etwas Wunderbares. Darin können Vertrauen und Verständnis gedeihen.

Eine solche vertrauliche Kommunikation hat nichts mit Sentimentalität zu tun, noch kommt sie zustande, wenn man Tiere wie Babys oder arme Untergebene behandelt. Sie verlangt Aufgeschlossenheit und ehrliches Wohlwollen. Wer sie schon einmal in der Begegnung mit Lebewesen (Menschen eingeschlossen) erfahren hat, würdigte in diesen Augenblicken die allumfassende geistige Gemeinschaft. Tiere spüren diese Haltung, auch wenn wir uns ihrer nicht verbal bewusst sind.

Das heißt bei weitem nicht, dass sich uns jedes Tier zu Füßen legt, in unserer Anwesenheit ruhig verhält oder auch nur Kontakt mit uns aufnehmen möchte. Tiere treffen ihre Wahl, haben artbedingte Ängste durch Generationen übergreifende Erfahrungen plus eigene persönliche Erfahrungen. Wahrscheinlich ist Flucht oder Angriff ihre erste Reaktion, je nachdem wie es um ihre Körperchemie entsprechend ihrer Funktion in der Natur bestellt ist.

Manchen Tieren fällt es leichter als anderen, mit Menschen geistigen Kontakt aufzunehmen. Andere haben weniger Verlangen danach, sich mit uns oder anderen Spezies auszutauschen. Ich habe jedoch festgestellt, dass sich die meisten Tiere für uns interessieren oder zumindest uns in ihrer Nähe dulden, wenn wir nicht aufdringlich sind, uns also ruhig und aufgeschlossen, aufmerksam und respektvoll verhalten.

Haustiere, sofern sie überwiegend positive Erfahrungen mit Menschen gemacht haben, halten diese nicht für räuberisch und können daher eher mit Menschen kommunizieren als wildlebende Tiere. Wahrscheinlich finden Sie also eher zu Haustieren einen Draht als zu wilden Tieren. In beiden Fällen kann der Kontakt aber etwas Besonderes sein, kann die direkte Kommunikation Freude machen. Wenn ein wildes Tier unsere Anwesenheit toleriert und in geistigen Austausch mit uns tritt, ist das eine große Ehre.

Ich betrachte die Tiere nicht als menschliche Wesen im Fellkostüm oder Federkleid. Sie sind sie selbst: Individuen mit anderen Sinneswahrnehmungen und Gedankengängen, mit anderen Ausdrucksmöglichkeiten und Erlebnishorizonten. Es macht Freude, im geistigen Kontakt andere Lebenswelten kennenzulernen. Hierarchische Einteilungen sind hier überflüssig. Sie können zur Herablassung oder Entfremdung führen. Man genießt einfach den geistigen Erfahrungsaustausch. Unsere Geistnatur lässt uns voneinander lernen und uns in Eintracht weiterentwickeln.

 

Bewusstsein und Intelligenz der Tiere

Es gibt einen riesigen Erfahrungs- und Wissensschatz auf der Welt, dessen sich nur wenige bewusst sind. Er wird von den Pflanzen und Tieren gehütet, und überflügelt bei Weitem das gegenwärtige naturwissenschaftliche Wissen. Diese Weisheit kann der Menschheit von großem Nutzen sein, wenn wir sie annehmen und anfangen, die Wissenschaften in ihrem Sinn zu pflegen.

The Christian Science Monitor, 2. Januar 1992, S. 6

Woran denken Tiere - nur an Futter? Sind sie intelligent? Haben sie ein Erinnerungsvermögen? Können Sie nachdenken? Im neugierigen oder ungläubigen Unterton werden mir immer wieder Fragen dieser Art gestellt, wenn es um meine Arbeit mit Tieren geht. Ein Blick auf die Geschichte zeigt, dass sich die Menschen solche Fragen auch gegenüber anderen Kulturen, Rassen und Gruppen gestellt haben, die sie als fremd erlebten, für minderwertig hielten oder einfach nicht verstanden.

Wie beurteilen Menschen, die sich solche Fragen stellen, die Intelligenz der Tiere? Gewöhnlich halten sie es für einen Intelligenzbeweis, wenn sich ein Tier mit Hilfe unserer Sprache, Zeichen oder Begriffe mitteilen kann. Verhaltensforscher bedienen sich menschlicher Standards, wenn sie den IQ von Tieren messen. Aber Tiere reagieren, sehen und denken nicht so wie wir. Ihre Intelligenz muss unter Berücksichtigung der biologischen Fähigkeiten erschlossen und eigenständig beschrieben werden.