Königlich herrschen

Text
0
Kritiken
Leseprobe
Als gelesen kennzeichnen
Wie Sie das Buch nach dem Kauf lesen
Königlich herrschen
Schriftart:Kleiner AaGrößer Aa

Luc Niebergall

Königlich herrschen

Einen Lebensstil der Erweckung kultivieren

GloryWorld-Medien

1. Auflage 2021

Copyright © 2016 by Luc Niebergall. Originaltitel: „Reigning as Royalty“

© der deutschen Ausgabe 2021 GloryWorld-Medien, Xanten, Germany, www.gloryworld.de

Alle Rechte vorbehalten

Bibelzitate sind, falls nicht anders gekennzeichnet, der Elberfelder Bibel, Revidierte Fassung von 1985, entnommen. Weitere Bibelübersetzungen:

LUT: Lutherbibel, Revidierte Fassung von 2017

SLT: Schlachter 2000

Das Buch folgt den Regeln der Deutschen Rechtschreibreform. Die Bibelzitate wurden diesen Rechtschreibregeln angepasst.

Übersetzung/Satz: Manfred Mayer

Umschlaggestaltung: Jens Neuhaus, www.7dinge.de

Umschlagmotiv: Pixabay

ISBN (epub): 978-3-95578-490-4

ISBN (Druck): 978-3-95578-390-7

Inhalt

Vorwort

Einführung

1 Das Königreich

2 Das erste regierende königliche Paar

3 Das innere Land

4 Das dreifältige Wesen des Menschen

5 Der Geist-Mensch

6 Der Seelen-Mensch

7 Der natürliche Mensch

8 Über den Garten hinaus expandieren

9 Eine Elisa-Generation steht auf

10 Vom fünffältigen Dienst profitieren

11 Das Zeitalter der Seraphim

Widmung

Ich widme dieses Buch meiner Frau Sophie, die mich ständig darin unterstützt, meine Träume mit Gott zu verwirklichen. Nie habe ich einen Menschen getroffen, der das, was ich in diesem Buch lehre, so gut demonstriert.

Ich widme es auch meinem Freund Lewis Ball, der mir bei der Veröffentlichung geholfen hat.

Vorwort

Mit 16 Jahren begegnete ich zum ersten Mal dem Herrn. Dadurch begegnete ich auch seinem Herzen, und als Folge davon begann für mich sofort ein längere Phase, in der ich lernte, eine Freundschaft mit ihm aufzubauen. Damals stellte ich jeden Tag nach der Schule oder der Arbeit meine Tasche zu Hause ab, um vier bis sechs Stunden mit Gott spazieren zu gehen. Ich arbeitete oft hart, um genug Geld zu sparen, damit ich mir eine Auszeit von der Arbeit nehmen konnte, in der ich monatelang nichts tat, außer bis zu vierzehn Stunden am Tag mit dem Herrn zu verbringen. Das war mein Lebensstil in den ersten vier Jahren, nachdem ich Jesus kennengelernt hatte. Ich wurde in vielerlei Hinsicht für diese vier Jahre abgesondert, damit der Herr mich in der Verborgenheit heranziehen konnte. Diese Jahre legten ein Fundament für mich, auf dem der Rest meines Lebens und Dienstes aufgebaut werden sollte.

Da ich so viel persönliche Zeit mit dem Herrn verbrachte hatte, bekam ich ein Herz dafür, dass auch andere Menschen Gott begegnen. Die zwei Aspekte, in denen Gott mich benutzte, während ich den Menschen diente, denen ich begegnete, waren der prophetische Dienst und Heilung. Ich begann auf eigene Faust täglich in die Krankenhäuser zu gehen, um Zeit mit den Kranken und Leidenden zu verbringen. Es dauerte nicht lange, bis der Herr in den Krankenhäusern mächtig zu wirken begann. Ich erlebte, dass Blinde ihr Augenlicht erhielten, dass Gehörlose hörten und dass Behinderte aus ihren Rollstühlen aufstanden und gehen konnten.

Die Wunder, die ich in den Krankenhäusern erlebte, begannen sich in den örtlichen Gemeinden herumzusprechen. Da die Gemeinden mitbekamen, was der Herr tat, häuften sich mit der Zeit die Einladungen zum Predigen. Das führte dazu, dass ich im Alter von 20 Jahren meinen Reisedienst begann. Zwei Jahre lang lehrte ich in Gemeinden in Teilzeit, während ich immer noch Vollzeit als Bauarbeiter in meiner Heimatstadt arbeitete. Nach zwei Jahren im Reisedienst sagte mir der Herr, ich solle vieles von dem aufschreiben, was er mich in den sechs Jahren zuvor gelehrt hatte. Ich begann, in Worte zu fassen, was er mir in meinen persönlichen Gesprächen mit ihm gezeigt hatte und ebenso meine Erfahrungen als junger, aufkommender Leiter. Ich stellte das, was der Herr mir in dieser Zeit geoffenbart und in mein Herz gepflanzt hatte, in Buchform zusammen. Somit schrieb ich im Alter von 22 Jahren dieses, mein erstes Buch.

Einführung

Ich habe dieses Buch in der Überzeugung geschrieben, dass allen, die es lesen, noch tiefer offenbart wird, wer sie als Söhne und Töchter Gottes sind. Im Leib Christi haben wir manchmal eine Armutsmentalität gepflegt und geglaubt, wir müssten vor der Dunkelheit fliehen und uns im Club der Christenheit verstecken, bis Jesus zurückkommt, um uns zu retten. Obwohl wir wissen, dass Jesus für eine reine und fleckenlose Braut zurückkommt, versuchen viele von uns, sich unter einem Deckmantel der Niederlage zu verstecken und verweigern der Welt die Gelegenheit, die Schönheit zu sehen, die sie zu Jesus ziehen wird. Es wird jedoch bald eine Offenbarung in Bezug auf unsere Identität kommen, die über den ganzen Globus verbreitet und die Gemeinde ins Zentrum der Welt rücken wird. Die Gemeinde ist im Begriff, ihre neu gewonnene Zuversicht auszuleben und aus ihrer Identitätskrise auszubrechen. Sie wird nicht länger das Gefühl haben, besiegt und am Ende zu sein, sondern wird in ihrer Schönheit aufstehen, um in den Nationen die Ordnung des Himmels aufzurichten. Bei dieser nächsten Bewegung des Geistes geht es nicht um eine Ein-Mann-Show oder einen großen Apostel oder Propheten, der in seine Berufung eintritt, sondern darum, dass jeder Heilige die Fülle seiner Sohnschaft und Tochterschaft einnimmt, ohne sich seines Königs Jesus und des Königreichs, dessen Bürger er ist, zu schämen.

Ich bin mir bewusst, dass vielleicht einige von euch, was die Lehren in diesem Buch angeht, mit Wahrheiten konfrontiert werden, die für euch völlig neu sind. Eure Theologie könnte in Frage gestellt werden. Dieses Buch ist, wie gesagt, eine Zusammenstellung von Offenbarungen, die ich in den vergangenen sechs Jahren vom Heiligen Geist erhalten habe, in Bezug darauf, wie man eine innere Erweckung erlangt und kultiviert. Diese Offenbarungen haben meine eigene DNA verändert. Genauso wie ich dir rate, die Worte, die ich lehre, nicht vorschnell abzutun, ermutige ich dich auch, mir nicht nur auf Grundlage dessen, was ich geschrieben habe, zu vertrauen. Wenn dir irgend­etwas frisch und neu erscheint oder wenn du bei etwas, das ich gesagt habe, skeptisch bist, dann prüfe es anhand der Bibel. Es ist meine volle Absicht, alles, was ich schreibe, mit dem Wort Gottes zu untermauern. Mein Anliegen ist es, niemals davon abzuweichen, aber auch, dir zu helfen, deine Erkenntnis dessen zu erweitern, was durch das Kreuz vollbracht wurde.

Das Reich des Himmels ist unsere Farbe, und die Welt ist unsere Leinwand. Als Mitschöpfer mit Gott haben wir das Privileg, Tristesse zu entthronen, indem wir Schönheit schaffen.

Vater, gerade jetzt bete ich, dass der Geist der Weisheit und der Offenbarung kommt und auf jeder Person ruht, die dieses Buch liest. Genau jetzt erkläre ich, dass sie alle eine Offenbarung über die wahre Identität des Königreichs empfangen. Errichte in jedem Herzen die Ordnung des Königreichs. Jeder Leser soll das Verständnis und die Kraft empfangen, um weitergehen zu können, als ich es mir je erträumt habe, damit dein Reich so auf die Erde kommt, wie es im Himmel ist.

Kapitel 1: Das Königreich

Wenn wir uns jetzt näher mit diesen Dinge beschäftigen, müssen wir eine fundamentale Offenbarung verstehen. Diese Offenbarung ist eine der Grundwahrheiten für das Leben der nächsten Generation von Gläubigen. Wenn ich den Begriff „kommende Generation“ verwende, dann beziehe ich mich nicht nur auf die Jüngeren, als würden die Älteren in dieser Bewegung vergessen. Das würde völlig an der Wahrheit vorbeigehen. Ich beziehe mich vielmehr auf diejenigen, die bereit sind, in eine neue Stufe der Erkenntnis hineingeboren zu werden. Etwas zu verstehen, ist etwas anderes, als etwas zu wissen. Jeder Intellektuelle kann wissen, aber damit wir verstehen können, müssen wir erleben. Die fundamentale Offenbarung, die wiederhergestellt wird, ist die Wahrheit über unser Erbe als Bürger des Reiches Gottes. Diese Offenbarung wird sich durch das gesamte Buch ziehen, und deshalb möchte ich dich ermutigen, dir die Zeit zu nehmen, sie zu verstehen, indem du über die Realität dessen nachsinnst, was gesagt wird, während wir gemeinsam weitergehen.

Wir beginnen mit Matthäus 6,9-13 (LUT). In diesen Versen lehrte Jesus seine Jünger, wie sie beten sollten. Als die Jünger Jesu kamen, um ihn zu fragen, wie sie mit dem Vater reden sollten, sagte er: „Darum sollt ihr so beten: Unser Vater im Himmel! Dein Name werde geheiligt. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden …“ Das Wort „Reich“, auf das sich Jesus hier bezog, bedeutet wörtlich „Herrschaftsbereich des Königs“. Wenn also das Reich der Herrschaftsbereich Gottes ist, dann wissen wir, dass überall dort, wo das Himmelreich ist, Gott ist – es ist sein Wohnort. Die Kultur eines Haushaltes ist immer ein Spiegelbild der Kultur bzw. der Persönlichkeit dessen, der die Leitung darüber hat. Da Gott der Schöpfer des Himmels ist, ist er das Haupt und die Autorität des Himmels. Gott ist von seinem ganzen Wesen her Güte und Liebe. Wenn Gott in der Schöpfung den Himmel zum Ausdruck gebracht hat, können wir sicher sein, dass die Kultur der Schöpfung ein direktes Spiegelbild dessen ist, wer Gott ist.

 

Sieh dir an, was Jesus in Vers 10 sagt: „… wie im Himmel so auf Erden.“ Jesus forderte seine Jünger buchstäblich auf, dafür zu beten, dass alles, was im Himmel vor sich geht, auf der Erde manifestiert wird. Jesus kam, um zu offenbaren, dass es Gottes Herzenswunsch ist, dass die Vollkommenheit der Kultur des Himmels mit der Schöpfung auf der Erde koexistiert. Viele von uns sind von der wahren Reich-Gottes-Botschaft Jesu abgekommen. Viele von uns leben, um den Himmel erst eines Tages zu sehen und zu erleben, wenn wir in die Ewigkeit übergehen, obwohl es der Wunsch Jesu war, dass wir die Segnungen des Himmels schon jetzt erleben, während wir noch auf der Erde sind. In Epheser 1,3 steht: „Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus! Er hat uns gesegnet mit jeder geistlichen Segnung in der Himmelswelt in Christus.“ Hier steht nicht, dass er uns irgendwann mit jeder geistlichen Segnung im Himmel segnen wird, sondern dass er das bereits getan hat. Er sagte: „Tut Buße, denn das Reich der Himmel ist nahe herbeigekommen“ (Mt 4,17). Das bedeutet, dass es ein erreichbares und konkretes Reich ist, das zum Greifen nahe ist. Jesus kam, um auf der Erde ein himmlisches Reich zu errichten, das aufgrund von himmlischen Prinzipien hier und jetzt in unserem Leben funktioniert.

Was sind einige der Prinzipien des Himmels? Wir wissen, dass die Heilige Schrift sagt, dass es im Himmel keine Krankheiten, Depressionen, Süchte oder Armut gibt. Es gibt nur vollkommene Liebe, Gesundheit, Frieden, Freude und Segen im Überfluss. Das Himmelreich ist ein Ort, an dem Gottes Wille vollkommen regiert. Wenn wir Jesus als König in unser Leben aufnehmen, kommen wir unter die Herrschaft und die Prinzipien seines Reiches. Wir werden tatsächlich Bürger des Himmels (vgl. Phil 3,20). Krankheiten und Süchte haben keine Macht über uns, weil sie in dem Reich, aus dem wir kommen, gar nicht existieren.

Die Bibel spricht von zwei Königreichen; dem Himmelreich (welches das Reich Gottes ist) und dem Reich der Finsternis. Wenn zwei Reiche aufeinanderprallen, wird das stärkere Reich immer die Oberhand behalten. Ein gutes Beispiel dafür wäre, wenn das Reich der Finsternis in einem bestimmten Lebensbereich einer Person herrschen würde, die zum Beispiel mit Depressionen zu kämpfen hat. Mit Depressionen zu kämpfen, ist keine Sünde. Es ist allerdings auch nicht Gottes Wille, weil es kein Teil des Himmelreiches ist. Wenn diese Person in diesem Bereich ihres Herzens Jesus als König empfängt, kommt dessen Reich, das mit vollkommener Freude erfüllt ist, hinein. Da Gottes Reich größer ist als das Reich der Finsternis, vertreibt es die Depression, und im Leben dieser Person stellt sich Freude ein.

Vor ein paar Jahren fuhr ich mit dem Bus in die Innenstadt. Nach ein paar Minuten Fahrt setzten sich zwei Männer, die alkoholisiert waren, neben mich. Ich stellte mich vor und erfuhr im Gegenzug ihre Namen. Nachdem ich mich ein paar Minuten mit ihnen unterhalten hatte, tat ich einen Glaubensschritt und fragte die Männer, ob sie von ihrer Alkoholsucht befreit werden wollten. Die Männer sahen einander verwirrt an. Einer von ihnen antwortete schließlich: „Natürlich wollen wir das.“

Ich legte meine Hände auf ihre Schultern und erklärte: „Jesus, ich setze dein Reich über diesen Männern frei und erkläre, dass sie nüchtern sind.“

Mit großer Wucht kam Gottes Gegenwart besonders auf einen der Männer herab. Der Mann wurde sofort nüchtern, so sehr, dass ich nicht mehr den geringsten Hauch von Alkohol an ihm riechen konnte. Er spürte Gottes Gegenwart so stark, dass er tatsächlich ein paar Minuten lang wie erstarrt war, unfähig, sich zu bewegen oder zu sprechen. Nachdem er eine gewisse Zeit schweigend dasaß, nahm er Jesus in sein Herz auf. Ein weiterer Sohn wurde in Gottes Reich hineingeboren.

Zwei Monate später traf ich zufällig den anderen Mann. Er erzählte mir, nicht nur sein Freund sei völlig von seiner Alkoholsucht befreit worden, sondern auch er selbst, obwohl er damals, als in diesem Bus Gottes Gegenwart herabkam, nicht sofort nüchtern geworden war. Beide hatten seit diesem Moment, als sie Gottes Gegenwart begegneten, nie wieder Alkohol angerührt.

Es ist eine so mächtige Sache, wenn Gottes Reich sich manifestiert. Die Pläne des Feindes scheitern, weil nun die Kultur des Himmels regiert. Hier noch eine andere Geschichte:

Auf einer Dienstreise hatte ich einmal die Gelegenheit, in einer Versammlung zu sprechen. Bevor ich in einer Gemeinde lehre, verbringe ich gerne Zeit mit dem Herrn, um ihn zu fragen, was er für den Gottesdienst geplant hat. Ich spazierte also mit Jesus auf einem Feldweg außerhalb der Stadt und bereitete mein Herz darauf vor, auf ihn zu hören. Sofort begann ich, einige Worte der Erkenntnis für die Versammlung zu empfangen. Er zeigte mir, dass eine Frau da sein würde, die unter ihrem Brustkorb, auf der unteren rechten Seite, einen bedenklichen Knoten hatte. Er sprach mit mir auch über jemanden, der ein schöpferisches Wunder für seine rechte Hüfte brauchte, und gab mir ein paar weitere Worte der Erkenntnis für die Heilung. Während ich diese in meinem Tagebuch schrieb, ließ mich der Herr im Geist eine Vision sehen.

In dieser Vision sah es so aus, als würde ich im Himmel stehen. Unter mir war ein Boden aus Wolken. Als ich nach links schaute, sah ich etwa 3 Meter von mir entfernt einen Engel stehen. Vor dem Engel steckte ein Speer im Boden des Himmels. Der Speer leuchtete sehr hell und war mit ineinander verschlungenen Blitzen umhüllt. Da ich nur 3 Meter entfernt war, konnte ich erkennen, dass auf dem Speer Muster eingraviert waren. Der Engel hob den Speer aus dem Fundament des Himmels und schleuderte ihn zurück in den Boden unter seinen Füßen. Ich war überrascht, dass der Speer nicht wieder im Boden stecken blieb. Stattdessen durchbohrte er den gesamten Himmelsboden und verließ die Himmelsatmosphäre hin zur Erde. Der Speer flog vom Himmel herab, durch die Atmosphäre und schlug in der Kirche ein, in der ich sprechen sollte. Ich schaute auf die fetten Buchstaben, die in der Mitte des Speers geschrieben waren. Die Worte lauteten „Creative Miracles“ (kreative Wunder).

Als diese Vision endete, war ich extrem aufgeregt, da ich wusste, dass der Herr sich mächtig erweisen würde. Zwei Tage später kam ich in der Gemeinde an und begann, die Worte der Erkenntnis auszusprechen, die der Herr mir gegeben hatte. Eine Person nach der anderen wurde angesprochen und geheilt. Die Frau, die den Knoten unter ihrem Brustkorb hatte, wurde in dieser Nacht geheilt, ebenso wie die Hüfte des Mannes. Viele andere empfingen körperliche Wunder. Während ich predigte, erwähnte ich die Vision nicht, die ich zwei Tage zuvor hatte.

Als ich dann umherging und für Menschen betete, stand eine Frau auf der anderen Seite der Kirche, die in Anbetung vertieft war. Niemand betete für sie, aber als sie ihre Augen öffnete, sah sie einen physischen Blitz aus dem Himmel schießen, genau wie ich ihn in meiner Vision gesehen hatte. Dieser Blitz schoss durch den Himmel, in die Kirche und traf sie direkt in die Stirn. Sie wurde auf den Boden geschleudert und hatte eine Begegnung mit Jesus, die etwa 45 Minuten dauerte. Nach ihrer Begegnung stand sie auf und war von einer ständigen Migräne geheilt, die sie seit fünf Monaten gehabt hatte.

Dies sind ein paar Beispiele, damit wir verstehen, was geschieht, wenn das Himmelreich in die Erde eindringt. Das Übernatürliche geschieht, weil ein übernatürlicher Bereich in das Natürliche eindringt. Krankheit und Schmerz müssen weichen, weil das Licht die Finsternis vertreibt. Unsicherheiten, Süchte und Ängste werden entthront, weil die Wahrheit die höchste Autorität ist. Das war der Auftrag Jesu, als er auf die Erde kam. Er kam als Pionier, um die Kultur des Himmelreichs zu errichten, welche die Kultur der Welt, die besagt, dass Unfreiheit zu tolerieren ist, übertrumpft. Dadurch dass er das Königreich zugänglich machte, brachte Jesus als König der Könige wahre Gerechtigkeit hervor, indem er dem Feind und seinen Machenschaften ein Ende setzte.

Kapitel 2: Das erste regierende königliche Paar

Um zu verstehen, was unser Bezug zum Reich Gottes ist, werden wir kurz das Leben von Adam und Eva untersuchen, als sie noch im Garten lebten.

Am Anfang schuf Gott die Erde, und auf der Erde pflanzte er einen Garten in Eden. Eden wird in der hebräischen Sprache mit „Ort der Freude“ übersetzt. Der Garten war ein Ort, an dem sich Himmel und Erde überlagerten. Der Garten war buchstäblich eine Wohnstätte für das Reich des Himmels. Der Himmel manifestierte sich nicht nur zu besonderen Anlässen im Garten. Der Garten war ein himmlischer Ruheort. Gottes Königreich hatte dort die volle Herrschaft. Als er Adam und Eva schuf, die im Garten leben sollten, lebten sie beide in vollkommener Liebe, Gesundheit, Frieden, Freude und reichem Segen. Sie litten an keinen Krankheiten, weil es in diesem Garten keine Krankheiten gab. Adam und Eva lebten in einer makellosen Kultur. Die himmlischen Prinzipien waren alle verwirklicht, und es herrschte eine Kultur der Vollkommenheit.

Und Gott sprach: Lasst uns Menschen machen als unser Bild, uns ähnlich! Sie sollen herrschen über die Fische des Meeres und über die Vögel des Himmels und über das Vieh und über die ganze Erde und über alle kriechenden Tiere, die auf der Erde kriechen! Und Gott schuf den Menschen als sein Bild, als Bild Gottes schuf er ihn; als Mann und Frau schuf er sie (1 Mose 1,26-27).

Als Gott dies sagte, meinte er damit, dass er Mann und Frau erschaffen würde mit dem Ziel, dass sie die Oberherrschaft haben. Und zwar sollten sie nicht nur über den Garten, wo Himmel und Erde zusammenwohnten, herrschen und regieren, sondern auch – in der Beziehung mit Gott – über die ganze Erde. Gott machte sie – unter sich selbst– zur höchsten Autorität im Himmel und auf der Erde. Adam und Eva konnten den Tieren Befehle geben, und diese mussten gehorchen. Sie konnten einem Feigenbaum befehlen zu verdorren, und er würde es auf ihr Wort hin tun. Da den Menschen die ganze Schöpfung unterstellt war, konnten sie sogar zu einem Berg sprechen und ihm befehlen, ins Meer geworfen zu werden, und er würde gehorchen. Genau wie bei einer Regierungsbehörde würde in dem Land, das ihnen gegeben wurde, alles geschehen, was sie aussprachen.

Es ist mir sehr wichtig zu betonen, dass im Gegensatz zu dem, was viele Menschen glauben, Eva tatsächlich dazu berufen war, an der Seite Adams mitzuregieren. Evas Name bedeutet „Leben“, weil sie die Mutter alles Lebendigen war (vgl. 1 Mose 3,20). In 1. Mose 1,28 heißt es dann: „Und Gott segnete sie, und Gott sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und vermehrt euch, und füllt die Erde, und macht sie [euch] untertan; und herrscht über die Fische des Meeres und über die Vögel des Himmels und über alle Tiere, die sich auf der Erde regen!“ Diese Autorität gilt also sowohl für den Mann als auch für die Frau.

Adam und Eva waren zuerst dazu berufen, für den Garten, in dem das Königreich die vollständige Herrschaft hatte, verantwortlich zu sein. Adam sollte den Garten pflegen, um ihn unter Kontrolle und in Ordnung zu halten, damit dieser ein angemessener Bereich des Himmelreichs blieb, mit dem er verbunden war. Hätten sie dann gelernt, den Garten mit Weisheit und Integrität zu verwalten, würden sie schließlich bereit sein, ihren Auftrag zu erfüllen: „Seid fruchtbar und vermehrt euch, und füllt die Erde, und macht sie [euch] untertan“ (1 Mose 1,28). Als Gott Adam und Eva diesen Auftrag gab, war es, als würde er sagen: „Seid treu in der Bepflanzung und Pflege des Gartens, denn ich habe euch nicht nur in Eden Autorität und Herrschaft gegeben. Ich habe euch auch berufen, euch über den Garten hinaus auszudehnen, um über das ganze Land der Erde zu herrschen und zu regieren. Seid deshalb fruchtbar und vermehrt die Atmosphäre des Königreichs, die im Garten ist, über den Garten hinaus. Als Folge davon wird es schließlich nicht nur einen Garten geben, der eine Wohnstätte des Himmelreiches ist, sondern dann wird die ganze Erde die Wohnstätte sein.“ Viele von uns denken, Adam und Eva seien nur auf den Garten beschränkt gewesen, doch ihr Auftrag für das Königreich bestand in Wirklichkeit darin, sich über den Garten hinaus auf den Rest der Erde auszudehnen. Hätten sie dies erfüllt, hätte der Mensch seit Anbeginn der Zeit in seinem Erbe gelebt, in den Nationen zu herrschen. Die gesamte Herrschaft hätte auf der Schulter des Sohnes gelegen.

 

Als Adam und Eva die Entscheidung trafen, vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse zu essen, hatte dies nicht nur zur Folge, dass sie den Garten verlassen mussten, in dem Himmel und Erde als Einheit koexistierten. In Wirklichkeit dankten sie auch von ihrer Position als König und Königin über die zukünftigen Nationen ab. Adam und Eva legten ihre Kronen ab und enterbten die Menschheit für die nächsten Jahrtausende von ihrem rechtmäßigen Platz als Könige. Die Herrschaft, die einst auf der Schulter der Menschheit ruhte, wurde der Schulter des Feindes übergeben.

Und er führte ihn auf einen hohen Berg und zeigte ihm in einem Augenblick alle Reiche des Erdkreises. Und der Teufel sprach zu ihm: Dir will ich alle diese Macht und ihre Herrlichkeit geben; denn mir ist sie übergeben, und wem immer ich will, gebe ich sie (Lk 4,5-6).

Der Garten wurde vom Rest der Welt verbarrikadiert und somit das Königreich eingesperrt. Ab diesem Zeitpunkt musste der Mensch ein Leben außerhalb der himmlischen Prinzipien führen. Da die Regierungsgewalt von der Menschheit an Satan übergegangen war, kam die gesamte Schöpfung unter die Tyrannei der eisernen Herrschaft des Feindes. Das Reich der Finsternis begann, die Herrschaft im Herzen des Menschen zu übernehmen, und machte uns für Tausende von Jahren anfällig für Krankheiten, Schmerzen, Depression, Angst vor Ablehnung und alle möglichen anderen teuflischen Übel. Die Prinzipien des Himmelreichs gerieten in Vergessenheit und ein neues Gesetz, das unvermeidlich zu Knechtschaft führte, wurde eingeführt.

Dieser in der Bibel aufgezeichnete historische Bericht ist das Gerüst jeder guten mittelalterlichen und Fantasy-Erzäh­lung. Die Schöpfung und die Menschheit blieben unter einer finsteren Herrschaft versklavt und warteten darauf, dass ein großer Held geboren würde. Sie warteten auf einen Thronfolger, der sich erheben würde, um seine rechtmäßige Krone an sich zu nehmen. Einer, der die Rettung der gesamten Menschheit sein würde und wiederherstellte, was am Anfang verloren gegangen war, und der den Feind und seine Werke vernichtete.