Grow Healthy

Text
0
Kritiken
Leseprobe
Als gelesen kennzeichnen
Wie Sie das Buch nach dem Kauf lesen
Grow Healthy
Schriftart:Kleiner AaGrößer Aa

Inhalt

IMPRESSUM

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie­.

Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://www.d-nb.de abrufbar.

Alle Rechte der Verbreitung, auch durch Film, Funk und Fern­sehen, fotomechanische Wiedergabe, Tonträger, elektronische Datenträger und ­auszugsweisen Nachdruck, sind vorbehalten.

© 2021 novum publishing

ISBN Printausgabe: 978-3-99107-202-7

ISBN e-book: 978-3-99107-203-4

Lektorat: LSM

Umschlagfoto: Nora Dal Cero - www.noradalcero.ch

Umschlaggestaltung, Layout & Satz: novum publishing gmbh

Innenabbildungen: Nora Dal Cero - www.noradalcero.ch

www.novumverlag.com

ZITAT
«Eure Kinder sind nicht eure Kinder. Sie sind die Söhne und Töchter der Sehnsucht des Lebens nach sich selbst. Sie kommen durch euch, aber nicht von euch, und obwohl sie bei euch sind, gehören sie euch nicht.
Ihr könnt ihnen eure Liebe geben, aber nicht eure Gedanken, denn sie haben ihre eigenen Gedanken.
Ihr könnt ihren Körpern ein Zuhause geben, aber nicht ihren Seelen, denn ihre Seelen leben im Haus der Zukunft, das ihr nicht betreten könnt, nicht einmal in euren Träumen.
Ihr könnt versuchen, wie sie zu sein, doch versucht nicht, sie euch gleichzumachen. Denn das Leben geht nicht rückwärts, noch verweilt es beim Gestern.
Khalil Gibran


WIDMUNG
Vorwort von Bahar Yilmaz für das Werk „GROW HEALTHY“ von Liliane Meier

VORWORT
Der Anlass für dieses Buch waren die wunderbaren Begegnungen mit den Kindern und Eltern während, vor und nach den Yogaferiencamps. Diese kurzen Yoga-Urlaube für Kinder habe ich vor einigen Jahren ins Leben gerufen. Sie wurden für mich eine enorme Bereicherung. Nach jedem intensiven Wochenkurs sah ich das Leuchten in den Augen der Kinder. Doch es zeigten sich auch Herausforderungen – erst war mir nicht bewusst, dass sich viele Eltern bislang noch nicht mit Yoga beschäftigt hatten. Natürlich hatten sie entsprechend viele Fragen an mich, als sie die Entwicklung und Neugier ihrer Kinder sahen. Irgendwann kam ich nicht mehr nach, all die Fragen der Eltern zu beantworten und auch die kleinen zusammengeklammerten, selbstgebastelten Heftchen mit den Übungen für zu Hause reichten nicht mehr.
So kam es, dass ich anfing, die Fragen und Anliegen der Eltern schriftlich festzuhalten und entsprechende Antworten zu notieren. Vielleicht hast auch Du Dir schon die ein oder andere der folgenden Fragen gestellt. In diesem Buch findest Du Antworten darauf. Ich hoffe, Dir damit einen Input geben zu können, wie Du mit Deinen Kindern einen gesunden und kraftvollen Weg gehen kannst.
„Welche Yogaübungen kann ich mit meinem Kind vor dem Zubettgehen machen, wenn es zu überdreht ist, um einschlafen zu können?“
„Welche Yogaübungen kann ich mit meinem Kind morgens machen?“
„Kann Yoga meinem Kind helfen, Schulaufgaben und Prüfungen zu bewältigen?“
„Weshalb isst mein Kind nur Ungesundes und zu viel Zucker?“
„Warum ist mein Kind so zappelig?“
„Kann ich mein Kind ins Yoga schicken, obwohl es so hyperaktiv ist?“
„Können Kinder denn überhaupt schon meditieren?“
„Lernen die Kinder im Yoga religiöse Dinge?“
Durch solche und ähnliche Fragen spürte ich den großen Wunsch vieler Eltern, ihren Kindern ein gesundes und stärkendes Aufwachsen zu ermöglichen. Doch ich erkannte auch, dass viele damit überfordert sind – sie wissen nicht genau, wo oder wie sie damit beginnen sollen und finden nebst Erziehung, Schule, Haushalt, Job, Beziehung usw. schlicht nicht die Zeit, auch dies noch unterzubringen. Darin möchte ich Dich – lieber Elternteil – mit diesem Buch unterstützen.
Auch ich bin Mutter von Kindern, alleinerziehend, und oft gefordert in diesem Spannungsfeld von Arbeit, Familie und ein klein wenig Zeit für mich. Wir sitzen also alle im selben Boot. Doch: Wir sind selbst am Ruder – wir entscheiden, wohin die Reise geht. Ich habe mich entschieden, Richtung Sonne zu steuern und meine kleinen Matrosen zu den stärksten und wunderbarsten Sonnenkindern heranwachsen zu lassen, bis sie das Ruder selbst in die Hand nehmen können.
Doch wie gelingt uns das? Ich begegne so vielen Müttern und Vätern, die Wert auf gesunde Ernährung legen, ihre Zeit mit Yoga verbringen, Sport betreiben und beispielsweise Bücher des Dalai Lama lesen. Das gehört vielleicht zum heutigen Lifestyle. Doch dieser neue Lebensstil, das Durchbrechen von alten Gewohnheiten und Erforschen von neuen Feldern, ist nicht bis zu unseren Kindern gelangt. Wieso halten wir an alten Gewohnheiten und Traditionen fest? Und bitte versteht mich nicht falsch. Traditionen haben großen Wert. Doch in welchem Fall sind sie uns und unseren Kindern in der heutigen Welt wirklich noch dienlich? Jeder, der auf der Suche nach einem gesunden und glücklichen Leben ist, sollte sich fragen: „Woher kommt die Energie tatsächlich, die mich am Leben hält? Von meiner Tätigkeit? Vom Essen? Von meinem Umfeld? Oder kann es sein, dass es die Verbindung von Dir zu Deinem Herzen ist? Wir sollten beginnen, größer zu denken, auf unseren Herzensweg zu vertrauen und unsere Erfahrungen mit den Kindern zu teilen.
Wenn Du bereit bist, kleine Tools und Tricks in Deinen Familienalltag einzubauen, wirst Du mit Deinen Liebsten auf eine fantastische Reise aufbrechen.
«Wir sollten beginnen, größer zu denken,
auf unseren Herzensweg zu vertrauen und
unsere Erfahrungen mit den Kindern zu teilen.»
Über meinen Weg und die Verbindung zum Yoga
Den Wunsch, mit Kindern zu arbeiten, hatte ich früh. Die Vision jedoch, in welche Richtung es gehen würde, entstand mit der Zeit und den Erfahrungen, die ich mit meiner Familie, dem Yoga und vor allem mit mir selbst machte.
Grundsätzlich bin ich der Überzeugung, dass die eigene Arbeit eine Herzensangelegenheit sein kann und soll. Damit dies gelingt, braucht es allerdings Zeit, Geduld, unermüdlichen Einsatz und – viel Herzblut. Es ist ein Prozess des Wachsens und Gedeihens, wie bei einer Blume. Wir alle sind tagtäglich umgeben von dieser unaufhörlichen Schnelllebigkeit. Wir streben beruflichen Erfolg an und erwarten mehr Lohn dafür. Dieses „Funktionieren“ in unserem System übertragen wir bewusst oder unbewusst auf unsere Kinder. Wir Erwachsenen vergessen dabei unsere Leidenschaft und unsere Begabungen. Wir erinnern uns nicht mehr daran, was uns wirklich Freude bereitet. Unsere natürlichen Ressourcen werden unterdrückt und dadurch geht unsere Berufung verloren. Solange wir uns immer wieder einmitten, neu orientieren und hinterfragen, wohin und in welchem Tempo der Weg uns führt, gehen wir dem Ziel entgegen. Und das Gehen – jeder Schritt, den wir verbunden mit der Quelle gehen – führt uns zum nächsten. Das ist für mich das Ziel.
Das Yoga und die Meditation waren für mich immer mein Anker. Sie gaben mir Raum für meine persönliche Freiheit und die Motivation, mir treu zu bleiben und meinen ureigenen Weg zu gehen. An dieser Stelle zitiere ich einen meiner Lieblingsautoren, Wayne Dyer, dessen Worte mich stetig begleiten:
«Das Sein kommt nicht aus dem Nicht-Sein.»
Wayne Dyer
Während der ersten neun Monate des Lebens wird uns alles für unseren Weg mitgegeben: Unsere Augenfarbe, das Geschlecht, die Größe – alle unsere Anlagen. Wir sind bereits vollkommen und verbunden mit der Quelle. In den Jahren nach unserer Geburt werden wir durch die Erziehung gedrängt, werden geprägt von Traditionen und Mustern. Im Kindergarten und während der Schulzeit haben Kinder nicht mehr viel Raum für ihre Kreativität und Phantasie. Stattdessen werden sie nach der gesellschaftlichen Norm geformt und müssen die verlangten Leistungen erbringen. Und schließlich folgt mit der Berufswahl der große Schritt ins erwachsene Leben – meist stark durch unerfüllte Wünsche der Eltern geprägt, welche diese auf ihre Kinder projizieren. Wir werden auf Leistung getrimmt und haben nach Erfolg zu streben.
Sehr früh kommt das Ego ins Spiel. Den Kindern wird suggeriert: „Du bist nicht gut genug.“ Es wird verglichen, wer besser und schneller und angepasster ist. Was dabei aber verloren geht, ist das Bewusstsein dafür, dass eigentlich alles schon da gewesen wäre. Genau wie die Augenfarbe und die Größe kommen wir auch mit unseren ganz individuellen Gaben und Potentialen zur Welt. Doch trennen wir unsere Kinder durch die Erziehung davon – und von sich selbst, weil wir im Glauben sind, unsere Kinder formen zu müssen. Doch woher wissen wir, was wirklich gut für sie ist? Ist es richtig, dass wir mit unseren festgefahrenen Vorstellungen das Leben unserer Kinder so stark prägen? Sind die Bilder und Muster, an denen wir festhalten, für unser Leben oder das unserer Kinder gedacht? Oder ist es vielleicht so, dass wir zu viel Angst davor haben, den Wegweiser für unsere Kinder neu zu zeichnen?
Mein erstes Kind kam zur Welt, als ich 28 Jahre alt war. Das Yoga begleitete mich schon damals durch die Schwangerschaft und fühlte sich immer wie mein bester Freund an – mein Seelenverwandter, meine Freiheit. Das Yoga gab mir physische, seelische und mentale Kraft. Ich wusste nicht viel über die Philosophie und die Bedeutung des Yoga. Ich fühlte einfach, dass es für mich stimmte und mir Luft, Raum und Kraft schenkte. Es gab mir ganz einfach ein Gefühl der Zufriedenheit und des Ankommens. Eine gesunde Distanz zu meinem Alltag, den tausend Gedanken und meinem kreativen Chaos. Das Außen, die Meinung der Anderen und deren Erwartungen verloren zunehmend an Gewicht und ich vertraute mehr und mehr meinem Herzen. Früh kam in mir der Wunsch auf, diese so positive Erfahrung weiterzugeben. Ich spürte, dass ich an einem bestimmten Punkt angekommen war. Ich habe meine persönliche Aufgabe gefunden. Und es wurde mir bewusst, wie wichtig es ist, im Kollektiv zu denken und zu handeln. Es lässt sich eine wunderbare Welle der Kraft und der Heilung lostreten, wenn diese Freuden nach außen getragen werden.
Zu Hause rollte ich meine Yogamatte in unserer Wohnung fast täglich aus. Ich lernte, das Zusammenspiel der Asanas (Körperübungen), Pranayama (Atmung) und Dhyana (Meditation) zu vereinigen. Diese magischen Momente von innerem Frieden, Ruhe, Glück und Stärke mitten in meinem persönlichen Kreativ-Chaos wurden immer stärker. Ideen und Konzepte zeigten sich von ganz alleine. Dieses Gefühl, diese Intuition, dass alles stimmig ist, war so stark, dass ich all dies unbedingt umsetzen wollte.
Ich begann, mich für die Philosophie und die Geschichte des Yoga zu interessieren. Ich fütterte meinen Geist und stärkte durch die verstandenen Zusammenhänge meine Vision. Die Verbindung dieses Bewusstseins mit der alltäglichen Realität einer Mutter mit drei Kindern war für mich der Schlüssel.
Dann kam eins dem anderen: Ich erkannte einen Weg, der sich trotz erst verschlossener Türen, schwierigem Gelände und heftigen Stürmen in aller Klarheit zeigte und der schliesslich zur wunderschönen, reich gesäumten Landstraße wurde.
Ich wollte Yoga mit Kindern üben und fing an, meine unzähligen Visionen und Gedanken zu ordnen. So absolvierte ich die Yogaausbildung für Kinder und Erwachsene und baute mit der Zeit eigene Klassen auf.
Ich setzte mich intensiver mit der Philosophie des Yoga auseinander und suchte einen praktischen Weg, die Wirkung und Heilung des Yoga für die hektische Familienalltagszeit umzusetzen. Folgende Fragen begegneten mir immer wieder: Was fehlt den Kindern heute? Wovon sind sie übersättigt? Wie kann ich mit ihnen arbeiten, damit sie ihren Körper verstehen, ihm Sorge tragen, dessen beste Freunde werden? Welche physischen und psychischen Signale zeigen sich durch die Kinder in dieser schnelllebigen, stark von Medien beeinflussten Zeit? Und auch die für mich wichtigste Frage wurde mir gestellt: Wie motiviere ich die Kinder, einen gesunden Lebensweg einzuschlagen?
Mit meinen Yogakursen für Kinder in Kindergärten, Schulen, Yogastudios und seit einigen Jahren in den «Little Yoga Ferienkursen» für Jungs und Mädchen, in denen ich die Kinder über eine Woche intensiv begleite, zeigten sich über die Zeit langsam die Antworten.