Überleben in Rios Straßen

Text
0
Kritiken
Leseprobe
Als gelesen kennzeichnen
Wie Sie das Buch nach dem Kauf lesen
Überleben in Rios Straßen
Schriftart:Kleiner AaGrößer Aa

Johannes Kunz

ÜBERLEBEN IN RIOS STRAßEN

Engelsdorfer Verlag

Leipzig

2017

Bibliografische Information durch die Deutsche Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.

Copyright (2017) Engelsdorfer Verlag Leipzig

Alle Rechte beim Autor

Titelbild: sad alone and fear © obeyleesin (Fotolia)

Hergestellt in Leipzig, Germany (EU)

www.engelsdorfer-verlag.de

Inhaltsverzeichnis

Cover

Titel

Impressum

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Epilog: Über dieses Buch

1

Sie wollen also wirklich, dass ich Ihnen mein Leben erzähle? Keine Ahnung, wen das interessiert, aber ich habe sowieso nichts Besseres zu tun und Sie wollen mir ja auch ein paar Riel dafür geben, also abgemacht. Geld kann jeder gebrauchen. Wie alt ich bin? 17, sehe jung aus, oder? 36? Sie sehen jünger aus. Wie 27. Okay, dann werde ich Sie duzen, dich meine ich. Wenn man von hier aus aufs Meer schaut und die fröhlichen Menschen am Strand sieht, kann man sich nicht vorstellen, dass auch eine sehr hässliche Seite dieser Stadt existiert. Du bist der erste, der danach fragt und ich glaube, auch der letzte. Mein Leben war wirklich schlecht und dass ich noch nicht den Abflug gemacht und mich umgebracht habe, ist ein Wunder. Grund genug hatte ich auf jeden Fall. Du siehst auch nicht besonders fröhlich aus, dein Leben war auch nicht schön? Na dann gib mir die Hand, Bruder. Meines war sicher schlechter, jede Wette, aber ich erzähle dir gleich davon. Willst du was trinken? Ich habe Saft und Wasser, setzen wir uns einfach auf den Balkon. Frag mich lieber nicht, wie ich zu dieser Wohnung kam, ich erzähle dir später davon. Also, ich stamme nicht aus dieser Stadt, sondern vom Land, wie mehr als die Hälfte aller Bewohner von Riokannst du dir vorstellen, wie viele Leute jetzt hier wohnen? Niemand weiß das genau, besonders in den Favelas kann man keine Zählung vornehmen. Seit ich vier bin, glaube ich. Meine Mutter starb kurz nach meiner Geburt, ich wuchs bei meiner Tante auf, da sich mein Vater aus dem Staub gemacht hatte. Die war in Ordnung, aber hatte immer wechselnde Freunde. Durch die Bank Arschlöcher, glaube mir. Seit ich drei war, wurde ich regelmäßig von denen verhauen. Wegen Kleinigkeiten. Wie konnte ich mich zur Wehr setzen? Mir blieb nur die Flucht. Ich flüchtete aus der Favela, wo wir hausten. Vorher klaute ich dem Typen aber noch das wenige Geld, das er hatte und nahm einen Kleinbus Richtung Stadt. Mann, war das überwältigend! Kennst du das Gefühl, wenn du zum ersten Mal irgendwo bist und kannst deinen Mund nicht schließen? Genau so erging es mir. Am Anfang schlug ich mir erstmal den Bauch voll und lief ans Meer, spülte mir die Angst durch die Wellen weg. Glaub mir, ich war so froh, dass ich keinen Schlägen mehr ausgesetzt war. Endlich weg von allem Schlechten, wie ich hoffte. Es war herrlich, unter Wasser zu sein, so schwerelos und weit weg von dem Lärm und dem Gestank der Stadt. Bin so oft ich konnte immer zum Strand gegangen und mehr als einmal wollte ich auch im Meer bleiben- in den Armen des Ozeans. Klingt das poetisch? Aber ich habe in meinem Leben nur ein Buch gelesen, kann mich kaum konzentrieren. Jorge Amado. Die ganzen Autoren sind mir egal, von wegen Pflichtlektüre und so was. Du hast sicher mehr gelesen, als ich. Ach, auch keine Klassiker? Du wirst mir langsam sympathisch.

Wo war ich? Ach ja, am Strand, leider musste ich mir ein Versteck suchen, ich war ja so klein, habe aber bald gemerkt, dass ich nicht der einzige Rotzlöffel war, es gab so viele wie mich und natürlich auch Kämpfe ums Betteln und die besten Plätze. Wir mussten immer vor der Polizei auf der Hut sein. Die erste Woche, als ich alleine war, schloss ich mich ein paar anderen Jungs an, die in einem alten Haus wohnten. Altes Haus bedeutet, ne Bruchbude, also eher eine Ruine, wo die Pflanzen schon aus dem Boden wuchsen, alles verfallen. Aber man war dort vor den Bullen sicher. Manchmal kamen irgendwelche Obdachlosen, die einfach in dem kleinen Garten pennten. Wir behaupteten uns aber, denn wir mussten eine sichere Bleibe haben. Aber sicher war es natürlich nicht! Wo ist es schon sicher in Rio? Selbst hier muss ich immer die Wohnung verriegeln, es wurde auch schon mal eingebrochen. Der Junge? Er ist neun Jahre alt, ich hab ihn von der Straße aufgelesen, weil er mich an mich als Kind erinnerte und daran, dass mir damals niemand half. Er trug schmutzige Kleider, als ich ihn traf und schnüffelte Klebstoff. Den hab ich ihm weggenommen und kaufte ihm stattdessen eine große Portion Fisch und Reis. Alle Leute schauten doof und glotzten uns an. Ich schrie Ihnen zu, dass sie sich um ihren eigenen Scheiß kümmern sollten. Es regt mich immer noch so auf! Diese reichen Säcke haben alles und starren auf mich und den Jungen! Ich nahm ihn zu mir, sprach ihm gut zu- hier habe ich zwei Zimmer und er wohnt hier seit einem halben Jahr. Nein, er geht nicht zur Schule. Wenn du wüsstest, was er erlebt hat, würdest du ihn auch nicht zur Schule schicken. Sicher bin ich nicht perfekt, aber ich spiele mich nicht als sein Vater auf, er sieht mich als sein großer Bruder, ich koche, habe ihm ein paar Kleider und Schuhe gekauft und rede mit ihm. Er hat nicht mehr mit dem Klebstoff angefangen und wir spielen oft Karten. Ehrlich, das ist das Einzige, was mir momentan Spaß macht, also ihm zu helfen und zu hoffen, dass er es schafft. Er lief trotzdem zweimal weg, aber er kam immer zurück. Ich hab ihm keine Vorwürfe gemacht, das hätte sowieso nichts gebracht. Aber seit vier Monaten ist er nicht mehr fortgelaufen. Kinder der Straße mögen ihre Freiheit. Klar, vielleicht, wenn er irgendwann in die Schule will, aber alles braucht Zeit, Mann. Ich werde ihn nie zwingen. Manchmal kommt eine Nutte her, mit der hab ich dann ein bisschen Spaß. Nun schau doch nicht so, warst du etwa nie bei einer? Ich hab bei Mädchen nicht so viele Chancen, keine Ahnung warum. Hatte nur einmal eine Freundin, als ich 14 war, aber wir trennten uns bald. Später mehr dazu. Was bist du für ein Sternzeichen? Ach, genau wie ich. Warte mal, ich will ihm kurz was zu essen kochen, er hat Hunger. Komm doch rein, dann essen wir alle zusammen. Nichts Besonderes, Spaghetti. Das essen wir doch alle gern. João, das ist ein Deutscher, der meine Geschichte hören will. Verrückt, oder? Wir haben nur schlechtes zu berichten und er will ein Buch schreiben darüber. Ich mach mich nicht lustig über dich, aber ein bisschen Humor musst du mir zugestehen, in Ordnung? Ja klar, João, kannst du eine CD einlegen, irgendwas, dann fühlt er sich wie zu Hause. Er ist nett, keine Angst. Ich glaube, er findet dich auch in Ordnung. Man soll die Spaghetti nur 12 Minuten kochen, sagen einige, aber ich lass die immer 20 Minuten auf dem Herd, dann sind sie weicher. Ist das okay für dich? Super. Nein, du brauchst mir nicht zu helfen, entspann dich einfach und leg die Füße hoch. So, noch ein wenig Tomatensause und Zwiebeln, Knoblauch und Chili. Das werden etwas scharfe Spagetti, ich richte mich nach ihm, er mag es so.

Also jedenfalls wohnten wir da eine Weile. Ich freundete mich mit Rafael an, ein Junge in meinem Alter. Er hatte nicht mal Schuhe und lief meistens barfuß rum, das machte ihm aber nichts aus. Wir wurden beste Freunde und unternahmen viel. Damit meine ich, dass wir zusammen bettelten, stahlen und oftmals die Sache ausbaden mussten. Oft gab man uns nämlich ein paar Ohrfeigen oder einen Tritt in den Hintern. Aber wir hatten trotzdem Spaß, gingen oft an den Strand und lümmelten herum, einmal badeten wir sogar nackt, aber ein paar Jugendliche legten uns danach übers Knie und wir mussten nackt wegrennen, denn sie gaben uns unsere Hosen nicht mehr. Das war eine schlechte Erfahrung, aber wir lernten daraus. Was heißt lernen, ich hasse den Ausdruck, wir wurden schlauer, sagen wir es mal so. An der Copacabana war es manchmal einfacher, an Geld zu gelangen, denn die Touristen hatten oft was übrig für uns. Das schlechte Gewissen. Wir klauten aber auch viel. Wir mussten schnell sein. Wenn man uns erwischt hätte, hätte man uns in ein Erziehungsheim gesteckt und du kannst dir sicher denken, dass man dort keine Bücher zum Lesen erhält, sondern was anderes. Wir wurden nie erwischt, außer dass man uns ab und zu was auf die Ohren gab und uns dann laufen ließ. Du bist auch weggerannt? Ach wirklich. Kann ich gar nicht glauben, wenn man dich so sieht. Doch, doch, ich glaube es dir natürlich. Ach, ich denke, es ist auf der ganzen Welt gleich. Kinder werden geschlagen, rennen weg und stürzen sich ins Unglück. Die Welt ist sowieso nicht zu retten, jedes Jahr wachsen die Slums, wie sollen alle Leute Arbeit finden und anständig bezahlt werden? Du willst alles sofort wissen, aber alles der Reihe nach, meine Geschichte soll doch auch spannend sein. So, das Essen ist fertig.

 

Interessant, du hast es nur bis zum Flughafen geschafft. Stell dir aber mal vor, wenn es tatsächlich geklappt hätte! Dann wärst du jetzt in Südamerika, und wahrscheinlich mausetot oder würdest in der Gosse liegen. Mit 16! Aber ich versteh dich, es ist nicht zum Lachen. Vielleicht wäre das die Erfüllung deines Traumes geworden. Auch wenn du am Ende dann gestorben wärst. Du wolltest wirklich ein Straßenkind sein. Aber du hast nie auf der Straße gelebt. Es ist verdammt hart, oder João? Siehst du, wir beide wissen, was es heißt, aber wir sind auch mit dir verbunden, weil wir alle eben eine Scheiß Kindheit hatten. Komm, lassen wir uns das Essen schmecken. Gut, dass es dir schmeckt. Ich habe auch damals nie davon, geträumt die Welt zu bereisen, neue Länder kennenzulernen. Das wäre für mich idiotisch gewesen, weil ich nur ums nackte Überleben kämpfte. Weißt du eigentlich, wie viele Kinder jedes Jahr in Brasilien ermordet werden? Niemand weiß es, aber es sind viele. Angestiftet von Regierungen, die eine saubere Stadt wollen, besonders, wenn irgendwelche internationalen Veranstaltungen im Land stattfinden. Da dürfen die Touristen nicht über Straßenkinder stolpern. Wenn es eine Gerechtigkeit gibt, muss man irgendwann diese ganzen Bastarde vor ein Erschießungskommando zerren, das ist meine Meinung. Viele sind schuldig, auch die Menschen, die einfach nur zusehen, wenn gepanzerte Autos vorfahren und nichts unternehmen. Das sind doch keine Menschen, die einfach die Augen verschließen. Wie kann man so leben, im klaren Bewusstsein, dass kleine Kinder und Jugendliche und Obdachlose einfach umgebracht werden? Natürlich gibt es keine Beweise, die liegen irgendwo auf Müllkippen oder in Massengräbern. Tut mir leid, João, wir setzen uns auf den Balkon. Ich will dich nicht traurig machen, Kleiner. Die Geschichte von João? Er hat mir nur einmal erzählt, was ihm passierte. Er war in einem kleinen Laden, um sich Kaugummis zu kaufen, als er einen Armeewagen vorbeifahren sah. Er wusste genau, was das bedeutete und warum der vorfuhr, aber es war bereits zu spät, seine Freunde zu warnen. Es war schon abends und wie üblich hatten sie sich alle irgendwo unter einer Brücke zusammengekauert. Als er aus dem Laden trat, hörte er Schreie und Schüsse und lief, was das Zeug hält, in die andere Richtung. Er rannte in unbekannte Straßen, öffnete einen Deckel eines Abflussrohres und versteckte sich dort unter der Erde für ungewisse Zeit. Kannst du dir das vorstellen, ein Sechsjähriger muss vor der Polizei flüchten, weil die ihn umbringen wollen, wenn sie ihn finden. Todesschwadronen, du hast Recht, aber im Auftrag von was weiß ich für welchen Leuten. Die Polizei steckt da auch dahinter. Gerechtigkeit gibt es nicht in Brasilien. Nach ein paar Tagen stieg er verängstigt nach oben und floh dann aus der Stadt, er lief einfach immer weiter. Aber in der Stadt wollte er nicht mehr wohnen. Verständlich. Irgendwann erreichte er das offene Land, auch mit Minibussen, glaube ich und versteckte sich dann eine Weile auf irgendwelchen Höfen und in der freien Natur. Aber er musste sich immer verstecken. Wem hätte er sich offenbaren können? Es sind nicht viele Erwachsene, die einem kleinen, schmutzigen Kind helfen. Warum sollten sie, frage ich provozierend? Es ist doch nicht ihr Kind. Schon gut, ich beruhige mich, du bist ja nicht für die Scheiße in meinem Land verantwortlich. In deinem gibt es sicher auch genug Mist. Er kehrte irgendwann zurück nach Rio. Die Stadt hat trotz der Gefahr einen Reiz. Man findet vielleicht ein Stück Glück. Er bettelte sich durch, stahl, aber er hatte Pech und viel einem Polizisten in die Hände. Wenn du die »Herren des Strandes« gelesen hast, kannst du dir ausmalen, was nun kommt. Sie haben ihn in eine Erziehungsanstalt gesteckt, ihn gefoltert. Tut mir leid, dass ich weine, aber das ist so eine himmelschreiende Schande, das kann man nie wieder gut machen. Frag mich nicht, was sie mit ihm gemacht haben. Und jetzt verstehst du vielleicht, warum es besser ist, wenn er bei mir die Zeit verbringt, als in so einer verdammten Schule. Bei mir ist er frei und wird nicht unterdrückt. Er hat sein Lachen wiedergefunden, aber die Schande wird er nie vergessen. Und mir hat sich seine Erzählung so tief ins Gedächtnis gebrannt, dass ich Mordgedanken hatte. Du weinst, dann hast du ein Herz! Weißt du was, ich liebe ihn, ich will ihn einfach glücklich sehen und ihm zeigen, dass das Leben auch was Schönes zu bieten hat. Wir wohnen in einer guten Gegend, hier brauchen wir wenigstens keine Angst zu haben. Manchmal würde ich gerne wegziehen von hier, aber ich fürchte, dass ich schon zu lange hier bin. Aufs Land, in eine kleine Stadt, vielleicht nach Ouro Preto. Sehr schöner Ort, musst du mal hinfahren. Mit mir? Klar, wenn du Angst hast, alleine zu fahren. Sollte nur ein Witz sein. Aber wenn ich mitfahre, kommt João auch mit. Du musst uns aber einladen. João. Er ist übrigens eifersüchtig, wenn ab und zu eine Nutte kommt. Ist auch verständlich, aber er gönnt mir trotzdem meinen Spaß. Ich muss lachen, du auch. Dann ist ja alles in Ordnung. Weißt du, wenn wir unseren Humor verlieren, dann ist alles aus. Dann kannst du dir genauso gut eine Kugel geben. Man muss auch über sich selber lachen können. Vorhin hab ich dich etwas getestet, normalerweise mache ich keine Witze über Leute, die ich nicht kenne. Du kannst mich auch auf den Arm nehmen, das nehme ich dir sicher nicht übel. Bist du sicher, dass wir weitermachen sollten? Du könntest genauso gut am Strand liegen, mit irgendjemand bumsen oder auf den Zuckerhut fahren. Dann würden dir alle hässlichen Details erspart bleiben. Glaub mir, niemand hat Interesse, so was zu lesen. Ich hab gar nichts dagegen, du bist ja ganz nett und wir verstehen uns. Übrigens, du sollest dir ein Hotel hier um die Ecke nehmen, es ist gefährlich, jeden Tag hin und her zu fahren, besonders in der Gegend, wo sich dein Hotel befindet. Wenn du mir einen Gefallen machen willst, besorg ich dir einen Fahrer und reservier dir auf der anderen Straßenseite ein kleines Hotel mit Klimaanlage, sauber und nicht teuer. Außerdem bist du dann nicht ewig im Stau. Und du kannst João und mich mal zum Abendessen einladen, wenn du willst. Okay, das war frech. Ich koche auch gerne für dich. Na gut, dann kochen wir zusammen, wenn du dich besser fühlst. Du musst mir nur eine Sache versprechen, zieh ihn da nicht rein. Frag ihn nichts zu seinem Leben, sonst brechen wir das sofort ab. Ich lasse nicht zu, dass du ihn über seine Vergangenheit ausfragst. Die ist traurig genug und er hat genug durchgemacht. Gut, ich verlasse mich auf dich. Immerhin willst du meine Geschichte hören und die ist schon hässlich genug.

Nein, du kannst uns nicht helfen, ich versteh ja, dass die Geschichte von João dich fesselt, aber wir kommen schon klar. Wenn du uns was geben willst, gerne, aber wir werden so weiterleben wie bisher. Ein Mann muss das tun, was er für richtig hält. Du wolltest nach Kolumbien über Miami. Und dann? Wenn du wirklich auf der Straße gelebt hättest, wärst du bald krepiert. Immerhin hast du dein ganzes Leben in einem Haus verbracht. Es kann nachts kalt werden, irgendwelche perversen Typen versuchen, dich zu vergewaltigen oder abzustechen oder beides. Dann die Gefahr von Hunden, Todesschwadronen, den Bullen und auch von anderen Obdachlosen einfach ermordet zu werden. Aber vielleicht hättest du auch Freunde gefunden, die dir geholfen hätten. Man kann auf der Straße welche finden, die mit dir durch dick und dünn gehen. Weil Freunde die einzigen sind, auf die du dich verlassen kannst. Zumindest bei mir damals. Wenn du hier gelandet wärst und viel Glück gehabt hättest, dann wärst du jetzt ein Arbeiter, ohne viel Geld. Ich will gar nicht darüber reden, denn so ist es ja nicht gekommen. Und dir bringt es auch nichts, jetzt darüber nachzudenken. Also wenn es wirklich mal so sein sollte, wäre ich ein guter Vater, glaub mir. Kein Drama, kein Anschreien, keine Schläge. Doch, mit João hab ich auch manchmal Streit, das gehört dazu, aber wir beide wissen, wie wir ticken. Jetzt reden wir schon wieder von ihm. Er hat mal das ganze Geschirr kaputtgemacht, alles auf den Boden geworfen und rumgeschrien. Ich saß die ganze Zeit auf dem Sofa. Als er sich beruhigt hatte, nahm ich in die Arme und tröstete ihn. Was hättest du denn gemacht? Ein Kind muss auch seine Wut herauslassen. Du bist also meiner Meinung. Tut mir leid, ich dachte, du stimmst mir nicht zu. Weißt du, an was mich das erinnert? Es gibt Begegnungen, da denkt man, der andere ist komisch, aber dann stellt sich heraus, dass man ähnlich tickt und sich auf einander verlassen kann und daraus entsteht dann eine gute Freundschaft. Vielleicht ist das bei uns der Fall. Wenn ich was Dummes sage, kannst du mich zurechtweisen, aber ich glaube, du bist nicht der Typ, der andere zurechtweist. Hab ich Recht? Was machen wir jetzt? Lass mich mal nach ihm sehen, ich komm gleich wieder.

Er hat sich hingelegt, Ruhe tut ihm gut.

Wir blieben nicht zu lange in dem Haus, denn ab und zu kamen Drogensüchtige und irgendwann lag ein Toter im Eingang. Wir flüchteten. Rafael und ich gingen zusammen, was die anderen taten, weiß ich nicht, aber es war klar, dass wir da nicht bleiben konnten. Ein Toter ruft nach mehr Toten. Uns blieben nur die Kleider, die wir auf dem Leib trugen. Und das nackte Leben. Jeden Tag mussten wir aufs Neue kämpfen, betteln, stehlen und versuchen, von Restaurantabfällen zu leben. Hast du ne Ahnung, wie viel gutes Essen jeden Tag weggeworfen wird? Natürlich nicht, du hast ja nie auf der Straße gelebt. Aber ich! Jedenfalls mussten wir auch da vorsichtig sein, denn selbst das weggeworfene Essen wurde uns nicht gegönnt. Vielleicht war das für die Scheiß Hunde. Ich mag Hunde nicht, willst du wissen, wieso? Die werden besser behandelt als wir. Das sind Spielzeuge für die reichen Bonzen. Wenn ich was esse, habe ich den Teller immer leer gegessen, aber viele Menschen in den Restaurants ließen so viel übrig. Manchmal konnten wir unseren Hunger stillen. Wir schliefen auf der Straße, in Hauseingängen, unter einer Brücke oder in einem der Parks. Nein, am Strand nicht, die Copacabana ist gefährlich, und da wirst du ganz schnell abgeführt und bist weg vom Fenster. Glaub mir, wenn du auf der Straße lebst, lernst du verdammt schnell! Sonst ist es aus. Viele, die ich kannte, sind tot oder drogensüchtig oder sonst was. Drogen hab ich nie genommen, aber ich habe mal geschnüffelt. Klebstoff. Damit ich den ganzen Mist vergessen kann, zumindest kurzfristig. Sieh es wie du willst, aber von Klebstoff wirst du nicht unbedingt süchtig. Zumindest ich nicht. Habe es aber nur dreimal probiert. Ich habe welche gesehen, die danach total verblödet waren und ich musste doch einen klaren Kopf behalten. Im Supermarkt was zu stehlen ist schwierig. Die haben immer Sicherheitspersonal und besonders schmutzig aussehende Kinder beäugen sie doppelt misstrauisch. Wir haben oftmals alten Frauen angeboten, ihnen beim Tragen zu helfen, aber Rafael hat einmal die ganzen Einkäufe an sich gerissen und wir mussten ganz schnell verduften. Ein Bulle von Sicherheitsmann hinter uns her, aber wir entkamen und konnten uns irgendwo verstecken. Was ist richtig und was ist falsch, Mann? Wir hatten Hunger und da wurden wir zu Dieben. Klar, die ganzen Moralapostel würden das verurteilen, einer alten Frau was zu stehlen. Aber uns schenkte niemand was. Wenn wir jemand beim Einkaufen halfen, bekamen wir vielleicht ein Essen, mehr aber nicht. Jeden Tag machten wir uns Gedanken, wie wir unseren Hunger stillen konnten und mussten die ganze Zeit aufpassen, dass uns niemand erwischte. Irgendwie mussten wir überleben und wir zerbrachen uns das Gehirn, wie wir das anstellen sollten. Viele Möglichkeiten hatten wir nicht. Das Heim war keine Option. Wir konnten keinen Erwachsenen finden, der uns aufgenommen hätte, so gerne wir uns das wünschten. Aber wir durften nicht zu viel träumen. Überleg mal, wir waren vier, fünf Jahre alt. Dennoch fanden wir eine Möglichkeit, uns durchzuschlagen. Wir waren im Zentrum nicht mehr sicher. So viele Razzien wurden durchgeführt und jeden Morgen lagen Leichen im eigenen, vertrockneten Blut. Als wir in den Vororten ankamen, sagte uns ein Typ, dass wir uns an irgendjemanden von der Müllverwertung wenden sollten. Die würden immer jemanden brauchen. So fanden wir einen unfreundlichen, dickbäuchigen Mann, der erst drohte, uns fortzujagen, dann aber doch wohlwollend sprach. Ein Mann mit zwei Gesichtern. Wenn wir bei der Müllverwertung helfen würden, würde er uns ein Zimmer geben und fürs Essen und Trinken sorgen. Keinen einzigen Riel, aber das war erstmal in Ordnung für uns. So konnten wir eine Weile überleben. Es war ein bestialischer Gestank. Wir mussten jeden Tag nach Sonnenaufgang anfangen, verwertbare Sachen aus dem Müll zu ziehen und auch Lasten tragen. Essen konnten wir nur gegen Mittag und nach Sonnenuntergang. Niemand kümmert sich um Kinderarbeit, an so was dachten wir auch nicht. Ich meine, welcher Erwachsene war uns denn freundlich gesinnt? Rafael und ich mussten überleben und die Jahre der Kindheit irgendwie überstehen. Weinen nutzte uns nichts, ich habe glaub ich, als Kind nicht oft geweint, das kam erst später. Natürlich dürfen Jungs weinen, das ist das Natürlichste auf der Welt. Wir hingen immer zusammen, wir waren in gewisser Weise Brüder, Rafael und ich und unterstützten uns gegenseitig, sprachen uns Mut zu und spornten uns an, wenn einer von uns nicht mehr weiterwusste. Er war fast so groß wie ich und auch von zu Hause abgehauen. Aus irgendeiner Favela. Wenn man einmal weg ist, findet man den Weg nicht mehr zurück. Eine Straße gleicht der anderen, eine Wellblechhütte ist wie jede andere. Du siehst, wir haben schon als Kinder schwer geschuftet. Die Erwachsenen waren unfreundlich, wir konnten von Glück reden, dass sie uns nicht schlugen, aber sie erteilten uns andauernd Anweisungen, was wir zu tun hatten. Billige Arbeitskräfte. Ja, da waren noch andere, wie wir. Wenn wir uns geweigert hätten, wären wir schnell weggewesen, unter Umständen hätten sie uns in den Müll geworfen und schnell entsorgt. Findest du das etwa witzig? Nein, schon gut, ich reg mich nicht auf. Ich frag mich nur, ob du das alles verstehen kannst, die ganze Tragweite. Der Chef von uns hat auch nicht vor Mord zurückgeschreckt und leider mussten wir eines Tages erleben, wie er jemandem einfach das Gehirn wegpustete. Wie in den billigen Filmen der Gringos. Es war abends und Rafael und ich hatten gerade zu Abend gegessen, als wir einen Streit hörten. Ein Arbeiter legte sich mit dem Chef an. Höchst ungesund. Es ging um mehr Geld und weniger Arbeit. Ihm passten die Arbeitsbedingungen nicht. Dafür hatte er allerdings eine schlechte Ausgangsposition. Erstens war er nur ein einfacher Arbeiter aus irgendeiner Favela nicht weit entfernt und für seinen Posten standen viele, arme Männer Schlange. Er war nicht unersetzbar. Und zweitens, die Müllkippe. Niemand würde etwas erfahren oder ihn vermissen. Rafael und ich saßen im Dunkeln abseits der Hütte des Chefs, aber die beiden standen im Schein der Laterne auf der Veranda. Uns konnte niemand bemerken. Der dicke Chef zog eine Knarre aus seiner Hose und feuerte ihm mitten ins Gesicht. Zweimal. Dann gab er einem Aufseher ein Zeichen und dieser schleppte ihn in die Presse. Du kannst dir also vorstellen, dass nichts übrigblieb. Keine Spuren. Die hängen alle zusammen. Niemand war Zeuge. Außer uns, aber wir konnten nichts tun. Ach, selbst wenn wir zur Polizei gegangen wären, wer waren wir denn? Die hätten uns ne Tracht Prügel verabreicht und anschließend gelyncht. So ist das eben hier. Versteh mich nicht falsch, Brasilien ist ein schönes Land und natürlich sind viele Menschen freundlich, aber wir haben so eine große Bevölkerung und da passieren eben schlimme Sachen. Ich legte meine Hand auf den Mund von Rafael, weil ich Angst hatte, er würde schreien. Ich legte meinen Kopf auf sein Hemd, damit ich ebenfalls nicht die Besinnung verlor. Wir waren wie erstarrt, wir konnten uns nicht bewegen. Jeden Moment rechneten wir damit, dass uns jemand entdeckte und uns den Schrecken im Gesicht ablas. In dieser Nacht verschwanden wir. Ich glaube, selbst wenn wir geblieben wären, hätten die Leute bemerkt, dass wir irgendwas verheimlichten und wussten. Das war einfach, der Platz wurde ja nicht bewacht. Da waren unzählige Müllberge. Ich nahm Rafaels Hand, denn ohne seine Nähe konnte ich keinen Schritt mehr gehen. Wir liefen immer weiter durch die Dunkelheit. Ich glaube, wir machten keine Pause, bis wir einen Fluss erreichten. Den überquerten wir und dann befanden wir uns außerhalb der Stadt. Von Ferne sahen wir die Lichter von Rio, die den Leuten Reichtum und andere Illusionen versprachen. In einem Graben hielten wir an und versteckten uns. Wir waren völlig außer Atem und die Angst stand uns noch ins Gesicht, weil wir glaubten, dass wir verfolgt werden und dass die uns auch abknallen würden. Unsere Sorgen waren aber unbegründet, glaub ich jedenfalls, denn wir hatten keine Leute bemerkt, die uns verfolgten. Rafael und ich schliefen Arm in Arm, wir waren wie Brüder, uns verband die Armut, die Angst und unsere Kindheit. Am folgenden Morgen tranken wir Wasser aus einer Kuhtränke und schauten uns erstmal um, wo wir waren. Wir beschlossen, dass wir uns versteckt halten sollten, denn wir dachten immer noch, dass uns jemand auf den Fersen sein würde. Rafael wollte weitergehen, aber nur am Abend, wenn wir keine Schatten warfen. Ich fragte ihn, wohin wir denn gehen sollten, aber auf diese Frage hatte er auch keine Antwort. Schließlich gelangten wir an Bahngleise. Das musste uns irgendwo hinführen. Aber wir wussten nicht in welche Richtung. Ohne Rafael weiß ich nicht, was ich alleine gemacht hätte. Stell dir mal vor, wenn du mich gewesen wärst. Kannst du das? Ich glaube, du hättest auch über dich hinauswachsen müssen. Ein Zug fuhr vorbei, wir schauten ihm sehnsüchtig hinterher. Daraufhin liefen wir auf den Gleisen weiter, das musste uns irgendwann zu einem Bahnhof bringen. Da fuhr vielleicht ein Zug am Tag. Es war uns egal, wohin uns das führen würde. Auf Feldern klauten wir Kartoffeln und Karotten und fanden ab und zu eine Quelle Wasser. Wenn wir von Ferne Menschen sahen, versteckten wir uns frühzeitig, denn wir wollten niemanden auf uns aufmerksam machen. So lernten wir schon früh, wachsam zu sein. Die Sorge nach Essen und Trinken war jedoch allgegenwärtig. Eines Abends erreichten wir eine Bahnstation. Wir schlichen uns an und spähten sehnsüchtig in das Restaurant hinein. Rafael bedeutete mir, ihm zu folgen. Er hatte geahnt, dass eine Türe existieren musste, die zur Küche führte. Vorsichtig spähten wir hinein. Eine dicke Köchin war beschäftigt, Maisfladen zu kochen und Fleisch brutzelte in einer Pfanne voll gerösteter Zwiebeln. Wir warteten. Uns lief das Wasser im Mund zusammen. Irgendjemand rief die Köchin und sie lief tatsächlich aus der Küche ins Restaurant. Schnell wie der Blitz öffneten wir die Türe, steckten das gebratene Fleisch in eine Tüte und verschwanden auf der Stelle. Wir rannten mindestens drei Kilometer, bis wir es wagten, zurückzuschauen. Dann hörten wir Schreie und die Worte einiger Männer, die sich wohl auf die Suche nach uns machten. Die Köchin schrie wie ein Rohrspatz. Ich stieß Rafael in die Seite, wir kicherten. Es war schön, zusammen zu lachen und solche Erlebnisse brachten uns einander noch näher. Wir liefen langsam weiter, dann aßen wir die Steaks und entschieden, einen Wasserweg zu durchqueren. Nein, wir konnten nicht schwimmen, aber ich hatte schon ein paar Mal anderen zugeschaut, deshalb probierten wir es im seichten Wasser aus. Rafael lernte von mir und als wir merkten, dass wir nicht ertranken, gab ich ihm ein Zeichen und wir schwammen auf die andere Seite. Unsere Kleider waren nass, aber wir fühlten uns in Sicherheit. Die Leute würden weitersuchen, oder sie würden die Köchin für verrückt erklären. Zum Glück hatten sie keine Hunde. Die hätten uns sehr schnell aufgespürt. Um sicherzugehen, liefen wir aber in nassen Klamotten weiter, bis wir eine Hügelkette erreichten. Es war schon dunkel, und man sah nichts mehr, aber ich fand dennoch einen Eingang zu einer Höhle. Wir waren sicher 5 Kilometer entfernt, zogen unsere Kleider aus und schliefen sofort ein. Irgendwann muss man auch die Angst besiegen, denn sonst findet man keinen Schlaf mehr. Besonders wir, die wir auf der Flucht vor allen waren. Vor der Gesellschaft, vor den Hunden, vor bösen Menschen.

 

Am nächsten Morgen erwachten wir, als die Sonne aufging. Unsere Kleider waren trocken. Niemand hatte uns gefunden. Aber meine Augen suchten sogleich das Gelände ab, weil ich immer noch Angst hatte, sie würden uns suchen. Ich ließ Rafael noch schlafen und besorgte uns etwas zum Essen aus den nahegelegenen Feldern. Wir besprachen, was wir tun sollten und kamen zu dem Schluss, dass wir uns einige Tage versteckt halten sollten. Danach wollten wir jedoch wieder zu den Bahngleisen laufen. Irgendwie hatte uns der Ruf der Freiheit gepackt, als wir einem Zug sehnsüchtig hinterherschauten. Wir wussten nicht, wohin er fuhr, aber wir wollten irgendwie auf einen Güterzug aufspringen. Natürlich mussten wir Geduld haben, denn es fuhren nicht viele Züge umher. Von unserem Standpunkt konnten wir auf die andere Seite des Flusses blicken und sahen am nächsten Tag tatsächlich einen Zug vorüberfahren, aber Richtung Rio. Rafael sagte mir, dass er gerne weit wegfahren würde. Er hatte nur schlechte Erinnerungen an diese Großstadt und ich konnte es ihm nicht verdenken. Brasilien ist riesig, ich glaube nicht, dass viele meiner Landsleute alles gesehen haben. Von Manaus bis in den Süden der Iguazu Wasserfälle. Ach du warst in Sao Paulo? Das ist auch nur eine weitere Riesenstadt, Wolkenkratzer bis zum Horizont, schlechte Luft, Kriminalität. Ich war nur einmal dort, aber was wirklich schön ist, ist Curitiba im Süden und Florianapolis. Und Ilhéus in Bahia. Wenn du genug Zeit hast, solltest du dort mal hinfahren. Ich habe mir auch mal überlegt, ob ich mit João dorthin reisen sollte. Aber ich muss auf das Geld achten. Du hast sicher schon gemerkt, dass mein Land trotz der großen Armut recht teuer ist. Keine Ahnung wieso, aber es gibt natürlich viele reiche Leute. Es ist nur alles ungerecht verteilt. Auch in Afrika, ich weiß. Soll ich dir mal was sagen? Die blöden Amis mit ihren Mondfahrtprogrammen, die Milliarden verschlingen, könnten mit einem Schlag die ganze Misere beenden. Ja, Korruption. Besonders in Afrika. Hab ich auch in einem Magazin gelesen. Viele Diktatoren, die das Geld nur für sich verwenden. Siehst du, die Welt ist nicht in schwarz und weiß geteilt, sondern in arm und reich. Aber das weißt du ja. Ich hoffe, ich höre mich nicht belehrend an. Na dann ist ja gut. Zwei Monate in Brasilien? Und wohin willst du noch reisen, nachdem ich dir alles von mir erzählt haben werde? Wie ich dir schon sagte, fahr mal nach Ouro Preto. Also wenn du wirklich willst, können wir zusammen nach Ilhéus fahren, aber mit dem Bus, weil João keinen Ausweis hat und ich auch nicht unbedingt. Na ja, keinen offiziellen. Zwei Wochen am Strand wären schön. Sag einfach Bescheid, wenn du noch was trinken möchtest, in Ordnung? Du bist ein bisschen schüchtern, ich merke das, aber ich will, dass du dich bei mir wohl fühlst. Na João, ausgeschlafen? Willst du ein bisschen bei uns bleiben? Ja, die schlimmen Sachen erzähl ich ihm ein anderes Mal. Momentan hab ich eine schöne Episode für ihn. Er will dich gerne auch was fragen. Ob du ein Kind hast oder eine Familie?

Sie haben die kostenlose Leseprobe beendet. Möchten Sie mehr lesen?