Kein Tor ohne gute Vorlage

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Kein Tor ohne gute Vorlage
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Helmut Tornsdorf

Kein Tor ohne gute Vorlage

Textvorlagen für Leserbriefe, Erörterungen und Kommentare

Dieses ebook wurde erstellt bei

Inhaltsverzeichnis

Titel

1 Kein Tor ohne gute Vorlage: Was dieses E-Book bietet ...

2 Handy-Total-Überwachung Klassenfahrt

3 Mehr Sicherheit bei Klassenfahrten – nach Fast-Unfall im Wattenmeer

4 Hubschrauber-Eltern auf dem Weg zum großen Bruder

5 „Elternalarm“ jetzt auch an der Schule?

6 Länger schlafen – besser lernen? Diskussion um späteren Unterrichtsbeginn

7 „Gutes Benehmen“ als Arbeitsgemeinschaft?

8 Kopfnoten durch die Hintertür?

9 Was die Fahrschule der Schule voraus hat

10 Die “unsichtbare” Gewalt in der Schule

11 Erfolg statt Leistung – warum nicht auch in der Schule?

12 Kampf der Kultur der „Beschämung“

13 Endlich eine neue Schule? Stärken von Schülern fördern!

14 Eigentor – und dafür auch noch Lob

15 Umgang mit Computer und Smartphone - verschenkte Zeit?

Ergänzung: Mat445 Soziale Gerechtigkeit in der Klasse

Ergänzung: Mat 345 No broken Window

Ergänzung: Mat377 Leserbrief Zucht und Ordnung

Ergänzung: Mat402 Schwarzfahrer wider Willen

Ergänzung: Mat445f Armut klassenintern bekämpfen

16 Weiterführende Hinweise

Impressum neobooks

1 Kein Tor ohne gute Vorlage: Was dieses E-Book bietet ...

Ideen für die Neuauflage:

1 Einleitung anpassen und mit Bildern auflockern

2 Evtl. auch ein Gesamt-Überblicksbild

3 Dann evtl. die vorhandenen Textvorlagen gruppieren nach ThemenAnschließend alles, was seitdem entstanden ist, mit hineinpackenGoogle-Doc: Neue Leserbrieftexte285 losen = Anstoßtext = eher für Vorlagenbuch2264 = Flitzer = auch eher für Vorlagenbuch 214,402 schwarzfahren,307 70 Zucht und Ordnung345 Broken Window424 Pfadfinder = liegt nur als Anregungs-Artikel vor, problematisch für fiktiven Zeitungsbericht wegen Verwendung des Pfadfinderlabels, eher geeignet für Anstoßtext425-1 =Armut klassenintern bekämpfen muss neue Nummer bekommen, da 425 schon besetzt, muss auch noch neu geschrieben werden, Idee liegt schon vor für Leserbrief, auf den man antwortet.425 Noten Sympathie = es liegt nur eine Sammlung von Statements auf der Basis eines Spiegelartikels vor, problematisch für Klasse 7426 Busbegleiter = Artikel da, muss noch geschrieben werden427 Kopf und mit dem Smartphone verbunden mit Jugendbuchgarten = muss noch geschrieben werden428 Lehrer wird nicht gegrüßt, ist dann auch nicht zu sprechen außer des Unterrichts = Skandalbericht mit Elternversammluing, muss noch geschrieben werden429 Mutprobe = nur Zeitungsbericht, muss noch geschrieben werden, aber sehr gutes Thema430 Schule mit Wellnesszonen = Artikel liegt vor, muss noch geschrieben werden431 Mädchenschulen = ausführlicher Artikel liegt vor, muss noch geschrieben werden432 Hänseleien rechtfertigt keine Prügelei = Artikel liegt vor, muss noch geschrieben werden433 Petzen muss nicht schlecht sein: Den Artikel unten kann man kurz vorstellen und dann die Frage stellen, ob es nicht doch ne Schule Situationen gibt, wo etwas sagen kein Herzen im negativen Sinne sein muss.434 Schüler helfen Schülern = Artikel liegt vor, am besten auch ein Leserbrief, auf den man antworten kann.435 Vorbilder (Artikel behandelt die in der Familie) – kann man verallgemeinern436 uni Fahrrad eigenwillige Lebensläufe = Zeitungsartikel liegt vor, dazu könnte man was machenMat446 Meximanische 25000 Euro Feier für Mädchen mit 15.doc = muss noch geschrieben werden

4 Jeweils mit motivierenden Bildern versehen, die den Kern und die Eigenart des Textes deutlich machen.

5 Auf Abstand zu dem Vorlagenbuch 2 achten für Klasse 9 und 10.

Die Kunst des Überzeugens

Wer im Leben erfolgreich sein will, muss andere von sich und seinen Ansichten überzeugen können. Natürlich kann man auch die Tricks der Überredung anwenden, aber so etwas klappt nur kurzzeitig – am Ende hat man mehr Feinde als Anhänger. Bleiben wir also bei dem, was man auf der Schule vor allem lernen soll: Sich eine Position erarbeiten, indem man alle wichtigen Gesichtspunkte prüft, und dann abgewogen entscheidet.

In der Praxis wird es meistens schwierig, wenn es um die wichtigen Themen geht. Zwar liefern die Medien viele interessante Fälle und Fragen, aber die entsprechenden Texte sind oft zu lang, zu kompliziert oder einfach nicht interessant genug aufgemacht.

Eine Sammlung von „Streitfällen“

An dieser Stelle setzt dieses E-Book an: In ihm finden sich viele Streitfälle, die Schüler betreffen und zu denen sie sich leicht eine Meinung bilden können. Dann geht es nur noch darum, sie gut zu vertreten, das heißt: alles zusammenstellen, was für sie spricht. Daneben aber darf man nie vergessen, auch auf mögliche Gegenargumente einzugehen.

Der Vorläufer zu diesem Buch: Der Weg zum guten Leserbrief

Alle diese Schritte hin zu einer guten Argumentation sind übrigens in einem E-Book zu finden, das schon länger auf dem Markt ist: Helmut Tornsdorf, Tipps für die Klassenarbeit Deutsch - Klasse 7 - Der Weg zur optimalen Argumentation in einem Leserbrief.

In diesem Buch geht es um die „Vorlagen“ dafür – im besten Sinne des Wortes.

Aufgaben und Tipps zur Lösung

Natürlich liefern wir nicht nur Texte, sondern auch die Werkzeuge, mit ihnen umzugehen. Das geschieht in Form von Aufgaben, die zunächst die wichtigsten Informationen des Artikels aufnehmen und sich dann den speziellen Aspekten des Streitfalls zuwenden. Am Ende steht der Aufbau und das Vertreten einer eigenen Meinung.

Ob daraus letztlich ein Leserbrief, eine Erörterung oder ein Kommentar wird, ist erst in zweiter Reihe wichtig. Entscheidend ist, überhaupt eine eigene Position zu entwickeln und sie dann geschickt und erfolgreich zu vertreten. Auch dazu geben wir Tipps.

Hinweise zur praktischen Nutzung dieses E-Books

E-Books sind eine sehr moderne und praktische Variante der Veröffentlichung von Informationen, Tipps und Materialien. Allerdings sind E-Books in erster Linie zum Lesen gedacht und weniger, passend formatierte Vorlagen für den Kopierer zu präsentieren.

Deshalb gehen wir einen Weg, bei dem die eigentliche Präsentation im E-Book stattfindet, die Materialien aber auch in einem geschützten Bereich der Homepage

www.schnell-durchblicken.de

bereitgestellt werden.

Dazu am Ende dieses E-Books mehr.

Überblick über die Textvorlagen:

Achtung: Reihenfolge geändert, dementsprechend hier anders vorstellen

Kap. 2: Hier geht es um die Frage, inwieweit man moderne Handys auf einer Klassenfahrt zu Kontrollzwecken einsetzen darf, um zum Beispiel jederzeit sehen zu können, wo sich die Schüler gerade befinden.

Kap. 3: Aber nicht nur in der Schule gibt es die Gefahr ständiger Überwachung. „Hubschrauber-Eltern“ werden die genannt, die sich zu intensiv um ihre Kinder kümmern, ihnen überhaupt keinen Spielraum lassen – für eigene Erfahrungen und auch mal Abenteuer.

Kap.4: Hier geht es um die Frage, ob man nicht später am Tag mit der Schule beginnen sollte – denn „ausgeschlafene“ Schüler sind meistens auch bessere Schüler.

Kap.5: Immer wenn es mal eine gefährliche Situation im Schulbereich gab, wird man noch vorsichtiger. Das kann dazu führen, dass bestimmte Veranstaltungen gar nicht mehr durchgeführt werden, z.B. bestimmte Klassenfahrten. Damit ergibt sich die Frage, wieviel Sicherheit man haben will – und wieviel Freiheit man sich dafür einschränken lässt.

Kap.6: An Universitäten gibt es inzwischen den sog. „Elternalarm“ – bei dem die jungen Studenten in ihrem neuen Lebens- und Arbeitsumfeld besucht werden. Sollte man das vielleicht auch in der Schule einführen, dass Eltern zum Beispiel am Unterricht teilnehmen und in der Mensa mal mit essen?

 

Kap.7: Gutes Benehmen ist manchmal Glückssache – kann eine Arbeitsgemeinschaft in der Schule da Fortschritte bringen und das Leben erleichtern?

Kap.8: Das Leben ist hart, es zählt nur der Erfolg – soll man darauf auch in der Schule schon mehr achten?

Kap.9: Kann das Verhältnis zwischen Schülern und Lehrern noch besser werden, wenn sie sich gewissermaßen bei externen Prüfungen gemeinsam den Herausforderungen stellen? In der Fahrschule arbeiten ja Schüler und Lehrer viel enger zusammen, weil sie ein gemeinsames Ziel erreichen wollen.

Kap. 10: Immer noch gibt es in der Schule Gewalt, die sich nicht körperlich auswirkt, sondern seelisch. Was kann man tun?

Kap. 11: Es hat sich viel getan, um von der alten Fehler-Kultur der Schule wegzukommen. Lässt sich noch mehr tun?

Kap. 12: Heute achtet man mehr auf Stärken von Schülern, die nicht direkt etwas mit den Schulfächern und deren Stoff zu tun haben. Kann man das noch ausdehnen?

Kap. 13: Kopfnoten sind sehr umstritten und vielfach wieder abgeschafft worden. Soll man soziales Verhalten überhaupt nicht mehr festhalten und damit stärken?

Kap. 14: Ist der Umgang mit Computer und Smartphone wirklich verschenkte Zeit? Darüber lohnt es sich nachzudenken.

Kap. 15: Am Beispiel eines Torwarts, der ein Eigentor produziert und dafür gelobt wird, wird die Frage der Fairness so angesprochen, dass man leicht darüber diskutieren kann.

Kommen wir nun zu den einzelnen Textvorlagen.

2 Handy-Total-Überwachung Klassenfahrt

Eig.Ber. (27.05.2014): Das hatten sich die Schülerinnen und Schüler der Klasse 8b der Schlaufurter Realschule wohl anders vorgestellt, als sich ihr Klassenlehrer beim Thema „Handy“ sehr großzügig zeigte. Ja, sie wurden sogar aufgefordert, auf die Klassenfahrt nach Berlin möglichst moderne Handys mitzunehmen. „Medien-Erziehung ist eben mehr als nur vor den Gefahren der modernen Technik zu warnen“, hatte es äußerst schülerfreundlich geklungen. Der Hammer kam dann ein paar Tage später, als es vor allem um die Ortungsfunktion moderner Telefone ging. „Da verläuft sich keiner mehr. Ein Blick auf Google Maps – und schon weiß man, wo man ist, und kann sich auch die Richtung anzeigen lassen“ so Hartmut Wendig, der Klassenlehrer. „Außerdem wissen wir dann auch jederzeit, wo ihr seid“, hatte er noch hinzugefügt. Nach einer kurzen Pause hatte sich der Klassensprecher gemeldet: „Das heißt, Sie wollen ständig wissen, wo wir sind, was wir tun? Wir hatten doch ein paar Stunden ‚Freizeit’ vereinbart. Darin sah Herr Wendig aber irgendwie kein Problem – Freizeit und die Verhinderung von Problemen würden sich ja nicht ausschließen. Die entsprechenden Apps, die einem ständig anzeigten, wo sich jemand gerade befindet, gäbe es ja nicht von ungefähr. Sie dienten der Sicherheit – und wer nichts zu verbergen habe, hätte damit auch kein Problem. Ansonsten hätten er und ihre Begleitung, Frau Schäfer, anderes zu tun, als ständig zu schauen, wo sie sich „herumtrieben“. Das war dann spätestens das falsche Wort gewesen und am Nachmittag hatte der Klassenlehrer schon den Elternpflegschaftsvorsitzenden am Telefon: Das sei doch wohl das Letzte, dass die Schüler jetzt auch noch gezwungen würden, sich ein modernes Smartphone zu kaufen oder zu leihen – und die Totalüberwachung ginge ja wohl gar nicht. Jetzt liegt die Sache bei der Schulkonferenz, die in 14 Tagen turnusmäßig tagt. Dort sollen beide Seiten ihre Argumente vortragen – und anschließend soll eine für die Schule verbindliche Regelung erreicht werden. Wir werden die Entwicklung weiter beobachten.

Aufgaben:

1. Lies dir diesen Bericht in der Zeitung genau durch und markiere die Stellen, die wichtig sind, um zu verstehen, worum es in diesem Artikel geht.

2. Was spricht dafür, dass die Schüler Handys mitnehmen, auf denen man jederzeit sehen kann, wo sie sich gerade befinden?

3. Wo sind mögliche Nachteile bzw. Probleme?

4. Welche Position mit welchen Argumenten würdest du als Schülervertreter in der Schulkonferenz vertreten?

5. Wie siehst du insgesamt die Entwicklung, bei der Menschen über ihr Handy immer mehr Informationen über sich preisgeben?

Hinweise zur Lösung:

1. Lies dir diesen Bericht in der Zeitung genau durch und markiere die Stellen, die wichtig sind, um zu verstehen, worum es in diesem Artikel geht.

Folgende Aspekte spielen eine Rolle:

- Die möglichst intensive und weitgehende Nutzung aller Funktionen von Handys

- Die Problematik der Ortungsfunktion

- Das schwierige Verhältnis von Freiraum und Schutzraum

- Die Frage des Vertrauens und

- der realistischen Einschätzung des Verhaltens der anderen Seite

- Die Frage der Kosten

- Mitbestimmung in der Schule, Aufgabe der Schulkonferenz, aber auch Vertretung von Schülerinteressen

2. Was spricht dafür, dass die Schüler Handys mitnehmen, auf denen man jederzeit sehen kann, wo sie sich gerade befinden?

Es hat natürlich Vorteile, wenn man auf einer Klassenfahrt weiß, wo die einzelnen Teilnehmer sich gerade befinden - es ist ja schließlich keine Privatveranstaltung. Besonders wichtig wird das in Gefahrensituationen. Übrigens kann es auch ganz hilfreich sein, wenn einzelne Schüler gerade nicht wissen, was sie in der Freizeit machen könnten, und dann sehen, wo sich eine Gruppe zusammengefunden hat, es also anscheinend interessant ist.

3. Wo sind mögliche Nachteile bzw. Probleme?

Die Nachteile liegen vor allem im subjektiven Bereich: Man fühlt sich überwacht, hat nicht mehr das Gefühl, für sich zu sein. Dann kann es natürlich auch sein, dass sich die falschen Leute an einen "anhängen" - man wird sie nicht mehr los. Je nachdem, wie die Lehrer ihre Aufgabe wahrnehmen, kann es auch zu unnötigen Konflikten kommen, wenn jeder Aufenthalt "kritisch abgeklopft" wird oder erklärt werden muss.

4. Welche Position mit welchen Argumenten würdest du als Schülervertreter in der Schulkonferenz vertreten?

Hier wird man natürlich vor allem Schülerinteressen vertreten - in Richtung: Wir wollen keine unnötige Kontrolle. Wenn wir Probleme haben, können wir ja anrufen, statt ständig beobachtet zu werden.

5. Wie siehst du insgesamt die Entwicklung, bei der Menschen über ihr Handy immer mehr Informationen über sich preisgeben?

Hier kann man ganz unterschiedliche Positionen einnehmen. Entscheidend ist, wer die Informationen verwendet - und ob man sich dagegen wehren kann. Solange Computer nur schauen, welche Interessen man hat, und dann entsprechende Angebote machen, dürfte das für die meisten Menschen kein Problem sein. Gefährlich wird es immer, wenn Informationen verwendet werden, um auch Einfluss auf Menschen zu nehmen, Macht auszuüben. Ein Beispiel ist die sogenannte Rasterfahndung, bei der Bewegungs- und Verhaltensprofile erstellt werden - und da kann man plötzlich in Verdacht geraten, nur weil man sich etwas ungewöhnlich verhält.

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