QuerDenken

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Wolfgang A. Kasper, Günther Emlein
QuerDenken
Tools und Techniken für kreative Kicks
Illustriert von Wolfgang Gießler


VAK Verlags GmbH

Kirchzarten bei Freiburg

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Inhalt


Dank und Vorbemerkung
„VorKick“ – Ein Interview von Sandra Kuhn-Krainick mit den Autoren
Kapitel 1: Wozu Kreativität nützlich ist
Kapitel 2: Was es mit Kreativität auf sich hat
Kapitel 3: Wie man Kreativität fördert: 10+1 Kreativitätstools
Die Kreativitäts-Tools im Überblick:
Tool 1: Der Ideen-Generator – kreatives Assoziieren
Tool 2: Mindmapping – kreative Gedankenlandkarten
Tool 3: Schreib-Dialoge – kreative Schreibmeditation
Tool 4: Vierfelder-Strategie – kreativer Lösungsprozess
Tool 5: Frau/Herr Kreativität – kreative Persönlichkeitsanteile
Tool 6: Tapetenwechsel – kreatives Imaginieren
Tool 7: Kreativitäts-Viereck – kreatives Arbeiten mit Raumsymbolen
Tool 8: Kreativitäts-Team – kreativer Einsatz von Skulpturen
Tool 9: QuerDenker-Gruppe – kreative Dialoge über Dialoge
Tool 10: Open Space – kreative Kaffeepausen mit „Hummeln“ und „Schmetterlingen“
Tool 10+1: Kreativitätsland – mentale Reisen zum „Flow“-Erlebnis
Kapitel 4: Womit man Kreativität in den Alltag integriert
Kapitel 5: Wodurch eine Organisation kreativ wird
Kapitel 6: Wie man sich selbst kreativ managt
Kapitel 7: Kreativitätsabschwung …
Kapitel 8: Kreative „NachKicks“
Anmerkungen
Annotierte Bibliografie
Über die Autoren

Dank und Vorbemerkung

Die Entstehung dieses Buches haben viele uns wohl gesonnene Menschen beeinflusst und begleitet. Sie haben uns auf Ideen gebracht, einzelne Tools haben wir mit ihnen – und manchmal auch an ihnen – ausprobiert. Ihnen sind wir in besonderer Weise zu Dank verpflichtet.

Namentlich erwähnen möchten wir Thomas Schäfer und Detlef Spitzbart, die uns unmittelbare Rückmeldungen zur Weiterentwicklung einiger der vorgestellten Tools gegeben haben.

Für die grafische Gestaltung dieses Buches danken wir Wolfgang Gießler, der mit seinen witzigen Zeichnungen dem Buch den nötigen Pep verliehen hat.

Auch wir Autoren benötigen korrigierende „QuerKicks“ von sprachlichen „Profis“. Torsten Czychon-Kern und Klaus Falke haben diese Aufgabe freundlicherweise übernommen.

Last but not least danken wir dem VAK-Team dafür, dass es den Mut zu einer Portion „QuerDenken“ gehabt hat und dieses Projekt konsequent unterstützt hat. Nadine Weber und davor Norbert Gehlen haben als Lektoren unser Buch mit viel Engagement gefördert und auf den Weg gebracht.

Heidelberg und Mainz, im Juni 2003

Wolfgang A. Kasper und Günther Emlein

„VorKick“

Ein Interview von Sandra Kuhn-Krainick mit den Autoren

Sandra Kuhn-Krainick1: Ihr erstes Buch beim VAK-Verlag mit dem Titel „FlächenLesen“ ist ja ein großer Erfolg. In meinen Seminaren empfehle ich es immer wieder. Wie kommt es, dass Sie sich nach den Schnell-Lesetechniken nun mit den Kreativitäts-Techniken so intensiv auseinander gesetzt haben?

Wolfgang A. Kasper: Unsere Leseseminare sind so angelegt, dass sich die Teilnehmenden aus einem Fundus an Techniken selbst ihr passendes „Handwerkszeug“ zusammenstellen. Das erfordert schon zwangsläufig einen kreativen Umgang mit diesen Techniken, damit jeder seine persönlichen Leseziele erreicht.

 

SKK: FlächenLesen und Kreativität sind für Sie also eng miteinander verbunden?

Günther Emlein: FlächenLesen ist selbst ein kreatives Handeln. Die Kernthesen eines Schriftstücks werden als Mindmap festgehalten. Und jeder Leser, jede Leserin zeichnet nach eigener, individueller Auffassung eine solche Mindmap. Lesen heißt auf persönliche Art zu verstehen. Dies ist ein kreativer Akt; wer liest, gestaltet sich selbst einen Sinnzusammenhang. So ist es für uns nahe liegend gewesen, das Thema „Kreativität“ aufzunehmen. Beide Themen betonen die spielerische und fantasievolle Seite unseres Lebens.

SKK: Das neue Buch trägt den Titel „QuerDenken“. Manche Menschen glauben ja schon beim Anblick einer Mindmap, dass hier eine Art von QuerDenken vorliegt. Was ist in Ihrem Buch mit diesem Titel gemeint? Muss ich um die Kurve denken, damit ich kreativ bin?

GE: Das trifft auf Mindmaps zu. Sie sollen aber nicht um die Kurve denken, sondern ganz anders denken. Wir merken oft, dass wir uns in festgefahrenen Geleisen bewegen, auf dieselben Fragen immer dieselben Antworten geben. Unser Buch leitet Sie an, wie Sie sich selbst „vom Geleise schubsen“ können und auf kreative Ideen kommen.

WAK: Manchmal genügt es, die eigene ermüdende Routine zu unterbrechen, indem man quer gegen den Mainstream der eigenen Gedanken denkt und sich so auf eine neue Idee bringt.

SKK: An wen richtet sich dieses Buch, wen wollen Sie erreichen?

WAK: Das Buch richtet sich an alle, die in Beruf und Freizeit Kreativität gewinnen und „QuerDenken“ einsetzen möchten – das kann die Studentin für Design genauso sein wie der Dozent für BWL, der eine neue Vorlesung spannend vorbereiten will, die Managerin, die das innerbetriebliche Vorschlagswesen in ihrem Unternehmen optimieren möchte oder der Angestellte, der seine Arbeit effizienter organisieren will.

SKK: Also ein Buch für jedermann. Welchen Nutzen habe ich als Käufer?

GE: Wir bieten elf verschiedene Tools, die die eigene Kreativität in den Blick nehmen, nutzen und steuern. Dazu gibt es noch eine Menge Ideen, wie man seine eigene kreative Energie im täglichen Leben privat und beruflich einsetzen und pflegen kann.

WAK: Auch war uns wichtig, das Thema Kreativität/QuerDenken in einen größeren Zusammenhang mit einem persönlichen Selbstmanagement zu stellen. Denn was nützt es schon, wenn Sie sich kurzfristig ein paar peppige Techniken aneignen, diese aber nicht dauerhaft Teil der umfassenden Selbstorganisation werden?

SKK: Kreativität in das tägliche Leben einbauen und damit nicht nur Techniken erlernen, sondern zu einer kreativen Persönlichkeit werden – das klingt gut! Worin liegt das Besondere der vorgestellten kreativen Tools und Strategien – was ist hier wirklich neu gegenüber bereits vorhandenen Büchern zu diesem Thema?

GE: Viele dieser Bücher waren uns zu technisch, zu reglementiert. Wie kann Kreativität sich so entfalten? QuerDenken ist nicht nur eine Frage der Technik. Wir lenken daher den Blick auf die eigene Haltung dazu. Die eigene Kreativität kann besser fließen, wenn man sich und sie wertschätzt.

WAK: Deshalb haben wir selbst eine Reihe von Tools entwickelt, zum Beispiel „Frau/Herr Kreativität“. Dabei können Sie sich bei besonders hartnäckigen Fragestellungen ein ansprechbares Gegenüber konstruieren, und auf diesem Wege einen neuen inneren Dialog starten, um kreative Ideen zu generieren.

SKK: Auf in den nächsten Workshop und ausprobieren! Aber ist Kreativität überhaupt erlernbar oder ist Kreativität zum großen Teil angeboren? Manchmal habe ich da so meine Zweifel…

WAK: Die Forschung ist sich interessanterweise in dieser Frage überhaupt nicht einig. Um es mit einem Bild zu sagen: Sicherlich macht es wenig Sinn, aus einem Sprinter einen Langstreckenläufer zu machen oder umgekehrt. Beiden nämlich fehlt jeweils eine wesentliche Grundfähigkeit des anderen. Aber innerhalb der persönlich vorhandenen Ressourcen ist es sehr wohl möglich, eigene Kompetenzen auszubauen und kontinuierlich zu optimieren. Unser Buch hilft Ihnen, Ihre eigenen Ressourcen zu entdecken.

SKK: Viele Unternehmen stecken derzeit in einer wirtschaftlichen Krise. Ist in so einer Zeit Kreativität überhaupt wichtig oder sind da nicht ganz andere Fähigkeiten gefragt?

GE: Wirtschaftliche Krisen haben viele Ursachen und nur teilweise haben Firmen auf diese Einfluss. Aber wo sie selbst etwas tun können, da können Kommunikationsdesigns, die Kreativität freisetzen, Lösungen sichtbar machen, an die zuvor niemand gedacht hat. Vielleicht können durch Modifikation des Produkts oder der Dienstleistung neue Marktsegmente erschlossen werden. Auf zu neuen Ufern anstatt zu klagen: Dies ist der rote Faden unseres Buches.

SKK: Diese neuen Ufer sind wirklich oft dringend notwendig. Wie kann es dauerhaft gelingen, kreatives QuerDenken in den persönlichen und organisationalen Alltag zu integrieren?

WAK: Sobald man sich einige Techniken und Strategien angeeignet hat, geht es nur noch darum, diese einzusetzen. Kleine Rituale helfen als Brücke: ein „Kreativitäts-Tagebuch“, eine „Inspirations-Mappe“ oder ein „kreatives Symbol“ machen Spaß und sind nützlich.

GE: Bei Organisationen muss sehr genau überlegt werden, wann kreative Veränderungen und Innovationen hilfreich sind. Das Zeitfenster für Veränderung ist manchmal nur für kurze Zeit geöffnet. Da werden manchmal zu schnell Projekte in Gang gebracht und anschließend nicht in den Regelbetrieb übernommen. Am eigenen Arbeitsplatz hingegen kann man sich das tägliche Werkeln gut und gerne erleichtern. Warum nicht Ideen und Entscheidungen mit der „Vierfelderstrategie“ auf die Sprünge helfen?

SKK: Das Wort „Kreativität“ verbinde ich persönlich immer auch mit einer angenehmen Umgebung und einer lockeren Stimmung. Kann man überhaupt in Großunternehmen und bei den dortigen Arbeitsbedingungen kreativ sein?

GE: Ja, es geht auch „ohne“, aber ein ansprechendes Ambiente ist natürlich von Vorteil. Die Firmenleitung wird, wenn Innovation Teil der Unternehmenskultur werden soll, die Mitarbeitenden einladen, auf kreative Weise eine kreativitätsanregende Arbeitsumgebung zu schaffen, eine „Spinner-Ecke“, dann gewinnen die neuen Ideen im wahrsten Sinne des Wortes Platz. Eine lockere Atmosphäre stellt sich dann von selbst ein.

SKK: Welche Verbindung gibt es aus Ihrer Sicht zwischen Kreativität beziehungsweise QuerDenken und Selbst- beziehungsweise Wissensmanagement?

WAK: Sie können Kreativitätstechniken nutzen, um Ihr Selbstund Zeitmanagement zu optimieren. Im Kern geht es dabei um „Problemlösungen“, oder um den optimalen Umgang mit – scheinbar – knappen Ressourcen (wie „Zeit“); hier sind kreative, mitunter überraschende Lösungsmuster bei festgefahrenen Themen ein regelrechter Segen. Wissensmanagement (das richtige Wissen zur richtigen Zeit am richtigen Platz) ist in größeren Zusammenhängen oft die Voraussetzung für Kreativität. Das bekannte Wissen muss aber nicht noch einmal erfunden werden: Es muss von vorneherein zur Verfügung stehen. Um den bisherigen Wissensstand zu erweitern und innovativ zu werden – dazu ist dann QuerDenken hilfreich.

SKK: Wo ist kreatives QuerDenken bei Ihrer Arbeit und in Ihrem Leben von Bedeutung?

WAK: Wenn ich zum Beispiel an eigene Publikationsprojekte und neu entwickelte Workshops der jüngsten Zeit denke, dann hat sich jedes Mal eine bestimmte Frage gestellt, die ich konstruktiv beantworten wollte und wodurch ich mit unseren Tools nützliche Ideen entwickeln und anderen zur Verfügung stellen konnte.

GE: Wenn ich ein Seminar plane, lasse ich mir gerne von „Herrn Kreativität“ über die Schulter schauen. Eine Ideensammlung für einen Aufsatz lege ich als Mindmap an. In Teamberatungen arbeite ich gerne mit der „QuerDenker-Gruppe“ und in einem Falle habe ich eine Zukunftswerkstatt im psychosozialen Bereich als „Open Space“ moderiert. Das Ergebnis war wirklich zukunftsträchtig.

SKK: Welchen Nutzen für die Zukunft können Leserinnen und Leser aus der Beschäftigung mit „QuerDenken“ für sich ziehen?

WAK: Zutrauen gewinnen und Neugier auf die eigene – immer schon vorhandene – Kreativität entwickeln. Freude an kreativen „Problemlösungen“ jeglicher Art entdecken. Ressourcenorientierten Umgang mit „Kreativitätsblockaden“ erlernen. Und immer wieder die Zuversicht gewinnen, quer zum Strom eigener und fremder Gedanken und Ideen „segeln“ zu können und zu dürfen und dabei konstruktive Ergebnisse erzielen!

GE: Problemlösungen gehen leichter vonstatten. Wir leben in einer Kultur, die suggeriert, dass gute Lösungen anstrengend und schwierig seien und lange durchdacht werden müssten. Unser Buch kann auch als Anleitung zur Leichtigkeit des Seins gelesen werden.

SKK: Wie finde ich mich im Buch schnell zurecht und wo kann ich was erfahren?

WAK: Schlagen Sie Kapitel 8 auf, Seite 110. Dort finden Sie eine konzentrierte Übersicht über die vorgestellten Tools und deren Verwendungsmöglichkeiten.

SKK: Na dann, nichts wie los zur Kreativität. Ob mit oder ohne Schnell-Lesetechnik, ich bin mir sicher, dass das neue Buch interessant und abwechslungsreich ist. Ich freue mich auf das Lesen und wünsche Ihnen als Autoren weiterhin viel Erfolg!


Wozu Kreativität nützlich ist
Kreativitätsboom in Wirtschaft und Gesellschaft

Vermutlich haben Sie schon einmal die folgende Situation erlebt:

Wie aus dem Nichts hatten Sie eine urplötzliche Eingebung, eine Art Geistesblitz, und Sie wussten unweigerlich, was in einem bestimmten Moment zu tun – oder wie in einer konkreten Situation zu entscheiden war. Und mit einiger Wahrscheinlichkeit hatte sich im Rückblick dieser Einfall als „goldrichtig“ erwiesen …

Ein solches spontanes Wissen ist Menschen jeden Alters gegeben, auch wenn Kinder und Jugendliche hier in der Regel noch einen unbefangeneren Zugang zu ihren intuitiven Begabungen haben dürften. Erwachsene sind demgegenüber eher an einem vernünftigen und nüchternen, auf Daten und Fakten basierenden Denken interessiert. Und unser berufliches und privates Leben ist weitgehend anhand von Rationalität organisiert. So sind Erwachsene auf den ersten Blick eher vorsichtig, und sie sehen aufgrund ihrer Lebenserfahrung auch die andere Seite: dass Kreativität Unruhe und Verwirrung stiften kann. Tatsächlich: Einfach „drauflos zu experimentieren“ ist in den wenigsten Kontexten hilfreich und weiterführend.

Allerdings gibt es schon seit geraumer Zeit Hinweise, dass zum Beispiel Führungskräfte in der Wirtschaft – bei allem rationalen Sachverstand – wichtige unternehmerische Entscheidungen auch „aus dem Bauch“ heraus treffen. Und das meint gerade nicht ein zufälliges und irrationales Verhalten, sondern beinhaltet eine Entscheidungs- und Führungskompetenz, die sehr wohl rationale und intuitiv-kreative Potenziale bündelt und kombiniert.2

Nicht nur bei den Spezialisten in den Marketing- und Produktabteilungen mittelständischer und großer Unternehmen stehen kreative Kompetenzen und Ressourcen seit einigen Jahren hoch im Kurs. Auch in zahlreichen anderen Bereichen oder betrieblichen Umstrukturierungsprozessen sind neben sinnvollen Routinen zwangsläufig neue, frische und bisweilen ungewohnte Lösungen gefragt. Hierbei zeichnen sich kreative Lösungen dadurch aus, dass sie entweder neue Handlungsoptionen oder ein neuartiges und gewünschtes (Produkt-)Ergebnis in Gegenwart und Zukunft ermöglichen.

In der gegenwärtigen Innovationskultur werden in rascher Folge neue Produkt- und Dienstleistungsideen hervorgebracht und möglichst am Markt durchgesetzt. Klangvolle Berufsbezeichnungen sind entstanden, die von einem neuen Berufsbild künden: Agent for Complexity, Innovation Agent oder Irritation Manager heißen die neuen Führungskräfte, denen man die Entwicklung kreativer Potenziale anvertraut.3 Nun heißt es in diesen neuen Berufe nicht einfach wild „herumzukreativieren“, sondern es ist nur dann sinnvoll, gewinnträchtig und zukunftsorientiert, wenn Kreativität und Rationalität, QuerDenken und GeradeDenken auf gute Weise kombiniert werden. Ziel von Kreativität ist also nicht, „aus der Reihe zu tanzen“, sondern die beiden Funktionsweisen des Gehirns ergebnisorientiert einzusetzen und zu harmonisieren:

✓ Das digitale Denken (Rationalität, Logik) und

 

✓ das analoge Denken (bildhaft, spielerisch, fantasievoll, emotional).

Kreativität und QuerDenken erlauben es uns, unsere Verfahrensweisen zu ergänzen und zu erweitern. Logik und Rationalität sind nicht mehr allein der Weg, sondern der Erfolg entsteht durch die geschickte Kombination von digitalem mit analogem Denken. Übrigens: Mathematik setzt tatsächlich besonders jene Gehirnareale in Bewegung, die bildhaft-analog arbeiten …

Kreativität ist „in“. Nicht einfach, weil sie „Spaß“ macht, also lockert und das Denken beweglich hält. Nein: Kreativität und Quer-Denken sind aus vielen Bereichen gar nicht mehr wegzudenken. In gewissem Sinne sind sie notwendig geworden, um „am Ball bleiben“ zu können. Wer bei der Routine bleibt, erstarrt – und fällt zurück. Und dieses gilt eben nicht mehr nur für die so genannten kreativen Berufe, sondern vermehrt auch für die traditionelle Wirtschaft. Wo inzwischen (fast) alle Autos gut sind, suchen die Käufer den „kleinen Unterschied“, das gewisse Etwas, das aus dem Rahmen fällt und begeistert.

Vornehmlich in den USA gibt es schon seit den 1980er-Jahren eine systematische Kreativitätsforschung im Rahmen der wissenschaftlichen Psychologie, die in einer Reihe von Studien den Zusammenhang zwischen beruflichen „Spitzenleistungen“ und der persönlichen Kreativität des Einzelnen aufgezeigt hat. Und so mehren sich die Anzeichen, dass sowohl Einzelpersonen als auch ganze Unternehmen und Organisationen ihr jeweiliges kreatives Potenzial systematisch zu erschließen suchen, um auf diesem Wege Wettbewerbsvorteile zu erlangen. Eines der Haupthindernisse, Kreativität als notwendige und zu fördernde Ressource anzusehen, dürfte in der allgemeinen Schwierigkeit liegen, geeignete Instrumente im Umgang mit den so genannten „soft skills“ zu finden, um diese zu fördern.4 Für Kreativität und QuerDenken ist es hilfreich, wenn diese in einem geregelten Rahmen nutzbar gemacht werden, damit nicht alles geschieht, sondern das Erwünschte, und damit der Prozess nicht stecken bleibt, sondern Erfolge zeitigt. Kreativität und Quer-Denken: Ja, aber wie? Dieses Buch stellt Ihnen Ideen und Möglichkeiten zur Verfügung, wie Sie Ihre eigene Kreativität besser nutzen und Ihrem Wunsch quer zu denken nachgeben können.