Bildbearbeitung mit GIMP 2.10 – Die 101 wichtigsten Tipps

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Aus der Reihe: Bildbearbeitung mit GIMP #1
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Bildbearbeitung mit GIMP 2.10 – Die 101 wichtigsten Tipps
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Bildbearbeitung mit GIMP 2.10 – Die 101 wichtigsten Tipps – Grundlegende Funktionen
Die GIMPer

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Texte, Bilder: © Copyright by

Die GIMPer

Vorwort

Dieses EBook bezieht sich auf die 2019 erschienene Version 2.10..* Viele der hier beschriebenen Funktionen standen in früheren Versionen noch nicht zur Verfügung.

Insbesondere kamen viele Funktionen hinzu, die das Arbeiten mit

 hohen Farbtiefen

 linearen Farbräumen

 großen Displays

 neuen Werkzeugen

 und vielen Ebenen erleichtern.


Immer wenn von Bildbearbeitung im Zusammenhang mit freier – OpenSource – Software die Rede ist, fällt als zentraler Begriff der Name "GIMP". Das hat gute Gründe:

GIMP, das GNU IMage Processing Programm, bietet Ihnen mit ziemlicher Sicherheit alles, was Sie (vermutlich) von einer Bildverarbeitung erwarten oder benötigen, und wahrscheinlich noch eine ganze Menge mehr. Einige Besonderheiten zeichnen GIMP aus:

 Keine Geheimnisse: Mit GIMP als freier Software können Sie sicher sein, dass keine Firma auf irgendeine Weise Unfug mit Ihren Daten – sprich: den Bildern oder deren Metadaten – treibt. Es gibt keine Hintertüren …

 Vielfalt der Funktionen: Weiterhin bietet Ihnen GIMP wirklich viele und weitreichende Funktionen, um Ihre Bilder zu verbesseren, zu verfremden oder um ganz neue Bilder zu erzeugen. Durch die lange Entwicklungsgeschichte von mehr als 20 – inzwischen sind es 25 – Jahren und die Verfügbarkeit der Quelltexte haben sich schon viele Menschen mitgeholfen, GIMP zu verbessern und erweitern. Heute stehen Ihnen wirklich viele, oft recht einfach anzuwendende, Funktionen zur Verfügung, die Sie frei nutzen können. Für viele der bereitstehenden Funktionen müssen Sie bei kommerzieller Software viel Geld bezahlen, ohne dass deren Ergebnisse signifikant besser sind…

 Aktive Community: Weiterhin bietet die Offenheit der Quelltexte allen interessierten (und ambitionierten) Programmierern eine unmittelbare Möglichkeit, das Projekt zu unterstützen und weitere Funktionen hinzuzufügen. Da natürlich auch die Schnittstellen offen sind, ist es relativ einfach möglich, Plugins und Scripte zu entwickeln, die neue Features bereitstellen oder bestehende kombinieren.

 Viele Tipps: Hier setzen unsere EBooks an. Die Erfahrungen der letzten Jahre und viele abgehaltene Kurse haben uns gezeigt, dass es oft nur eines kleinen Tipps oder Anstoßes bedarf, um ein "großes Problem" zu beseitigen oder eine Aufgabe zu lösen.

 EBooks: In mehreren Teilen – von Grundlagen über Beispiele, immer wiederkehrende Aufgaben und Methode bis hin zu speziellen Filtern und wichtigen Erweiterungen – fassen wir in diesem EBook eine kleine Auswahl von Informationen zusammen, die sowohl Anfängern als auch schon routinierteren Anwendern die Arbeit erleichtern sollen. Ihre Hilfe ist uns dabei sehr wichtig – bitte teilen Sie uns Ihre Meinung und Anregungen zu diesem Buch mit.

Mitmachen: Wir, die Autoren und Verleger dieses Buchs, laden Sie ein, unser Projekt zu unterstützen. Bitte schicken Sie Ihre Kritik und Anregungen an diese Adresse:

gimper@gmx.COM

Happy GIMPing!

Die GIMPer

PS: Dieses EBook ist der erste Teil einer mehrteiligen Buchreihe zum Thema GIMP. Schwerpunkt dieses Teils sind die grundlegenden Funktionen dieser Software. Weitere Teile der Reihe werden sich u.a. mit verschiedenen weiteren Werkzeugen, Filtern und Erweiterungen sowie speziellen Techniken beschäftigen.

P.PS: Sie können eine Druckdatei der Titel dieser Buchserie erhalten, wenn Sie ein EMail an oben genannte Adresse senden.

P.PPS: Ein Bonus-Tipp: Verwenden Sie für Ihre Arbeiten die unter http://www.gimp.org zur Verfügung gestellten Versionen von GIMP, insbesondere unter Windows. Erfahrungen zeigen, dass die von anderen Anbietern verteilten Versionen oft fehlerhaft oder nicht sehr aktuell sind.

Grundlagen

Für die effektive Arbeit mit GIMP benötigen Sie einige (relativ wenige) grundlegende Kenntnisse. Das erste Kapitel vermittelt dieses Wissen, ohne allzu weit in die Details zu gehen.

Jeder Anwender sollte alles, was Sie in diesem Kapitel zusammengefasst finden, parat haben, um effektiv mit GIMP arbeiten zu können.

Tipp 1: Goldene Regeln für die Arbeit mit GIMP

Bevor die Oberfläche von GIMP erklärt wird, sollen einige "goldene Regeln" vorgestellt werden, die Ihnen die Arbeit mit GIMP sicherlich erleichtern werden.

 Alle Aktionen, die Sie mit GIMP durchgeführt haben, lassen sich durch die Tastenkombination [Strg][z] schrittweise rückgängig machen (Undo).

 Haben Sie einen Schritt zuviel rückgängig gemacht, hebt [Strg][y] dies wieder auf (Redo).

 Eine begonnene Aktion – beispielsweise das Erstellen einer Auswahl mit dem Lasso – können Sie meistens mit der [ESC]-Taste abbrechen.

 Falls eine Aktion keine Wirkung zeigt – Sie radieren etwas weg und es verschwindet nicht – prüfen Sie immer zuerst, ob Sie auf der richtigen Ebene arbeiten. Welche dies ist, sehen Sie im Ebenendock.

 Besteht eine schwebende Auswahl? In diesem Fall können Sie ausschließlich diese bearbeiten. Sie lässt sich mit dem "Neue Ebene"-Button (der erste, ganz links unter dem Ebenendock) in eine "normale" Ebene umwandeln.

 Prüfen Sie dann, ob eine andere sichtbare Ebene die aktive Ebene verdeckt und Sie daher das Ergebnis nicht sehen können.

 Ebenen, die in einem anderen Ebenenmodus als Normal dargestellt werden, "verschwinden" manchmal, wenn unter ihnen keine sichtbare Ebene mehr existiert.

 Seit der Einführung von Ebenengruppen kommt es vor, dass Anwender versuchen, auf den Ebenengruppen – statt den dort enthaltenen Ebenen – zu arbeiten. GIMP unterstützt dies nicht.

 Eine Besonderheit weist GIMP auf, wenn Sie im Kanaldock die Kanäle manipuliert haben. Anschließend ist keine Ebene mehr aktiviert, so dass Sie dies explizit vor der nächsten Aktion im Ebenendock machen müssen.

 Genauso wichtig ist es, festzustellen, ob eine Auswahl besteht. Ist dies der Fall, können Sie nur innerhalb der Auswahl Veränderungen vornehmen. [Strg][Umschalt][a] entfernt die Auswahl, das entspricht dem Auswählen des gesamten Bildes (mit [Strg][a]) und erlaubt die Bearbeitung im gesamten Bild.

 Bei den Werkzeugen überprüfen Sie, ob hier möglicherweise Optionen eingestellt sind, die keine oder falsche Ergebnisse erzeugen.

Die Oberfläche

GIMP verfügt über zwei Varianten der Oberfläche. Beim ersten Start sehen Sie entweder die klassische Oberfläche oder den Einzelfenstermodus.

Abbildung 1. Die "klassische" Oberfläche von GIMP besteht aus drei separaten Fenstern.


In diesem klassischen Modus gibt es je ein Fenster für den Werkzeugkasten, das Bearbeitungsfenster und das Dock. Für jedes geladene Bild öffnet GIMP ein separates Bildfenster, was bei großen Bildschirmen recht nützlich sein kann, da sich dann mehrere Bilder nebeneinander darstellen lassen. Alle Fenster lassen sich in diesem Modus getrennt verschieben und gegebenenfalls schließen.

Im Fenster-Menü befindet sich die Funktion zum Wechsel in den Einzelfenstermodus ("Single Window Mode").

Abbildung 2. Ein Wechsel der Oberflächendarstellung erfolgt im Fenster-Menü.


Abbildung 3. Der "Einzelfenstermodus" von GIMP fasst die geöffneten Fenstern in einem zusammen.


Über diesen zweiten Modus verfügt GIMP erst seit der Version 2.8. Heute ist dieser Modus bei den Anwendern besonders beliebt, weil er oft als übersichtlicher empfunden wird.

Auch im Einzelfenstermodus stehen die gleichen drei Fenster, die im klassischen Modus noch getrennt erscheinen, zur Verfügung:

 der Werkzeugkasten: hier finden sich wichtige und oft benötige Funktionen,

 

 das Bearbeitungsfenster: in diesem Fenster findet die Bildbearbeitung statt und

 das "Dock": zeigt unterschiedliche Informationen zum aktuellen Bild an.

Anmerkung 1: Die Oberflächendarstellung von GIMP lässt sich in weiten Bereichen anpassen, siehe dazu den Bonus-Tipp Die Oberfläche anpassen.

Tipp 2: Den Werkzeugkasten verstehen

Im Werkzeugkasten versammelt GIMP voreingestellt eine Anzahl von Werkzeugen, von denen die Entwickler der Meinung sind, dass sie besonders oft benötigt werden und daher direkt zur Verfügung stehen sollten.

Abbildung 4. GIMPs Werkzeugkasten besteht aus zwei Teilen: Im oberen Bereich wählen Sie Werkzeuge aus, im unteren stellen Sie deren Eigenschaften ein.


Über jedes der angezeigten Werkzeuge erhalten Sie eine Kurzinformation, wenn Sie den Mauszeiger (ohne eine Maustaste zu betätigen) eine kleine Weile darüber verweilen lassen.

Für jedes im Werkzeugkasten aktivierte Werkzeug gibt es Einstellungen (oder "Optionen"), die bestimmen, wie das Werkzeug genau arbeitet.

Wichtig

Es ist wichtig zu wissen, dass vor der Verwendung eines Werkzeugs seine Einstellungen erfolgen müssen. Später vorgenommene Veränderungen in den Einstellungen beeinflussen das erzeugte Resultat nicht mehr, sondern beziehen sich immer erst auf die folgenden Anwendungen des Werkzeugs.

Anmerkung 1: Sie können in einem gewissen Umfang bestimmen, welche Werkzeuge im Werkzeugkasten erscheinen sollen (Den Werkzeugkasten einstellen). Weiterhin lassen sich zusätzliche Informationen, wie beispielsweise der aktuelle Farbverlauf oder die aktuelle Pinselspitze, hier darstellen.

Anmerkung 2: Der Werkzeugkasten ist durch eine unsichtbare vertikale Linie vom Bildfenster getrennt.

Abbildung 5. Auf der unsichtbaren Trennlinie zwischen Bildfenster und Werkzeugkasten ändert der Mauszeiger seine Form. Sie ändern damit die Breite des Werkzeugkastens.


Tipp 3: Kurzinformation (Tooltips)

"Kurzhilfen" oder "Tooltips" erscheinen, wenn der Mauszeiger über einem aktiven Element der Oberfläche eine kurze Zeit verweilt, ohne dass Sie eine Maustaste betätigen.

Abbildung 6. Steht die Maus über einem aktiven Element, zeigt GIMP eine kurze Hilfe an.


Die Tooltips im Werkzeugkasten bestehen aus drei Teilen:

 dem Namen des Werkzeugs ("Warptransformation")

 einer kurzen Funktionsbeschreibung ("Verformen mit verschiedenen Werkzeugen")

 und einem Tastenkürzel, in fetter Schrift dargestellt ("W")

Mit dem angezeigten Tastenkürzel können Sie das entsprechende Werkzeug direkt aufrufen, ohne dazu die Maus bewegen zu müssen, oder die Funktion in einem Menü zu aktivieren. Tastenkürzel vereinfachen und beschleunigen die Arbeit mit GIMP ganz erheblich. Sie lassen sich den eigenen Wünschen entsprechend anpassen (Tastenkombinationen für beliebige Funktionen).

Anmerkung 1: Die Tooltips gibt es auch für viele andere Elemente der Oberfläche, etwa in den Ecken des Bildfensters, bei Knöpfen in den Docks usw.

Die Werkzeuggruppen

GIMPs Werkzeuge lassen sich grob in diese Gruppen unterteilen:

 Auswahlwerkzeuge: Werkzeuge, um Bildteile zur Bearbeitung auszuwählen

 Messwerkzeuge: Werkzeuge zum Messen von Farben, Abständen, Winkeln

 Translationswerkzeuge: Werkzeuge zum Verschieben (und Spiegeln) von Bildern und Bildteilen (Details zu diesen Werkzeugen finden Sie hier)

 Transformationswerkzeuge: Werkzeuge zum Drehen, Skalieren und Verzerren von Bildern und Bildteilen

 Textwerkzeug: Werkzeug, um Text in Bildern anzubringen (siehe auch Logos für speziellen Textdarstellungen)

 Malwerkzeuge: Werkzeuge, um verschiedene Manipulationen manuell vorzunehmen oder um einfach mit GIMP zu zeichnen

Jede Gruppe von Werkzeugen hat spezielle Einstellungen, die sich bei den einzelnen Werkzeugen der Gruppe im Detail nochmals unterscheiden.

Tipp 4: Das Bearbeitungsfenster (Hauptfenster) verstehen

In GIMPs Bearbeitungs- oder "Bildfenster" erfolgt die eigentliche Bearbeitung der geladenen Bilder.

Es gibt eine Reihe wichtiger Tipps, wie in diesem Fenster besonders effektiv gearbeitet werden kann. Die nächsten Abschnitte fassen sie zusammen.

Anmerkung 1: In GIMP-Kursen stellen wir immer wieder fest, dass viele Anwender GIMP mit einem kleinen, nicht Bildschirm füllenden (Bearbeitungs-)Fenster verwenden. Das führt dazu, dass Sie eine schlechtere Übersicht über das Bild haben, als es möglich wäre… Also: Maximieren Sie als ersten Schritt das GIMP-Fenster (im Einzelfenstermodus) oder das Bearbeitungsfenster im klassischen Modus.

Anmerkung 2: Bei manchen Bearbeitungen stören die beiden neben dem Bearbeitungsfenster vorhandenen Fenster (der Werkzeugkasten und das Dock). GIMP verfügt daher über eine ganz einfache Möglichkeit, diese Fenster zu schließen bzw. wieder darzustellen: die [Tab]-Taste (Tabulator). Das funktioniert aber nur, wenn das Bildfenster auch aktiv (angeklickt) ist.

Zoomen und Bewegen im Bearbeitungsfenster

Bei der Bildbearbeitung treten immer wieder zwei sich widersprechende Anforderungen auf:

 Sie müssen den Überblick über das gesamte Bild haben.

 Sie wollen oder müssen Teile des Bildes zum Bearbeiten besonders genau – im Detail – sehen.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, diesen widersprechenden Anforderungen gerecht zu werden. Zum einen können Sie jederzeit die Größe der Darstellung im Bildfenster – nicht die "reale" Bildgröße – verändern, also die "Ansicht zoomen". Anschließend lässt sich der dargestellte Bildausschnitt verschieben (Bewegen im Bearbeitungsfenster).

Zum anderen können Sie sich ein Bild in mehreren Fenstern ("Ansichten") mit unterschiedlichen Auflösungen darstellen lassen und zwischen diesen Ansichten umschalten.

Stehen Ihnen mehrere Monitore oder ein sehr großer, hochauflösenden Monitor zur Verfügung, können Sie diese Fenster so platzieren, dass sie gleichzeitig sichtbar sind.

Tipp 5: Die Ansicht zoomen

Es gibt mehrere Möglichkeiten, die Ansichtsgröße von Bildern bei der Bearbeitung anzupassen:

 Die Tasten [+] und [-] – sowohl im Haupttastenfeld, als auch im numerischen Tastenfeld – vergrößern und verkleinern die Ansichtsgröße des aktuellen Bildes.

 Zusammen mit der [Ctrl]-Taste passt das Drehen des Mausrads die Ansichtsgröße direkt an.

 Am unteren Rand des Bearbeitungsfensters findet sich auf der linken Seite ein Feld, in dem GIMP die aktuellen Skalierung der Ansicht anzeigt. Dort lassen sich auch andere Werte eingeben.

Abbildung 7. Die Ansicht können Sie mit der Maus oder durch Eingabe eines Wertes skalieren.


Bewegen im Bearbeitungsfenster

Immer, wenn die Ansicht des Bildes größer als das Bearbeitungsfenster ist, benötigen Sie eine einfache Möglichkeit, schnell andere Positionen im Bildes zu erreichen. GIMP bietet Ihnen dafür mehrere Möglichkeiten an.

Tipp 6: Das Bild mit der Maus bewegen

Die einfachste Methode, den angezeigten Bildausschnitt zu verschieben, haben Sie, indem Sie die mittlere Maustaste drücken und die Maus dann bewegen. Der angezeigte Bildausschnitt bewegt sich. Das geht auch, wenn Sie keine mittlere Maustaste haben. In diesem Fall halten Sie die [Leerzeichen]-Taste gedrückt und bewegen Sie dann die Maus.

Tipp 7: Den Bildausschnitt mit dem Navigator verschieben

In der rechten unteren Ecke des Bearbeitungsfensters befindet sich der sogenannte "Navigator".

Abbildung 8. Der Navigator zeigt Ihnen sowohl eine Übersicht und erlaubt gleichzeitig den dargestellten Bereich zu verschieben.


Ein Klick auf dieses Symbol bewirkt, dass GIMP Ihnen eine Übersicht des aktuellen Bildes zeigt, in dem der momentan dargestellte Ausschnitt markiert ist. Sie können ihn mit der Maus im Navigatorfenster verschieben.

Tipp 8: Den Bildausschnitt mit Tasten und Rollbalken verschieben

An den Rändern des Bearbeitungsfensters finden Sie Rollbalken, mit denen Sie den dargestellten Bildausschnitt verschieben können. Diese Methode ist allerdings oft umständlicher als die anderen Möglichkeiten mit der Maus.

Auch mit den Tasten und dem Mausrad lässt sich der dargestellte Ausschnitt verschieben. Ohne zusätzliche Taste verschiebt das Mausrad den Ausschnitt nach oben bzw. unten, bei gehaltener [Umschalt]-Taste nach links und rechts.

Tipp 9: Funktionen in den Ecken des Bearbeitungsfensters kennen

Die vier Ecken des Bearbeitungsfensters haben diese Funktionen:

 oben links : Das (normale) Menü als Kontextmenü anzeigen.

 oben rechts : Die Bildgröße bei Größenänderungen an das Bearbeitungsfenster anpassen. Bei zwei Klicks passt GIMP das Bild in das Bearbeitungsfenster ein, sofern es klein genug ist.

 unten links : Die Schnellmaske umschalten.

 unten rechts : Der Navigator.

Abbildung 9. In den vier Ecken des Bildfensters verbergen sich spezielle Funktionen.


Tipp 10: Menüs im Bearbeitungsfenster nutzen

Eine oft übersehene, nützliche Funktion finden Sie noch im Bearbeitungsfenster. Sie können dort jederzeit mit der rechten Maustaste das normale Menü in einer besonderen Weise aufrufen.

 

Sie erhalten dann ein sogenanntes Kontextmenü. Es entspricht vollständig dem normalen Menü des Bildfensters, ist allerdings um eine wesentliche Eigenschaft erweitert. Am oberen Rand jeder der dargestellten Menüs zeigt GIMP eine "Abreißkante". Ein Mausklick auf diese Linie verwandelt das Menü in ein separates Fenster, das sich beliebig auf dem Desktop platzieren lässt.

Abbildung 10. Das Kontextmenü im Bildfenster erlaubt einzelne Menüs in Form von separaten Fenster darzustellen.


Bei großen Bildschirmen haben Sie so eine ganz einfache Möglichkeit, besonders wichtige Menüs immer direkt erreichbar zu machen.

Anmerkung: Viele Fenster von GIMP verfügen über Kontextmenüs, so beispielsweise die Infofenster im Dock. Diese sind so konstruiert, dass sie die wichtigsten Funktionen für den jeweiligen Kontext leicht erreichbar machen.

GIMPs Menüs kennen und verstehen

Die Menüs von GIMP sind ähnlich organisiert wie bei anderen Bildbearbeitungsprogrammen:

 Das Datei-Menü enthält Funktionen zum Laden und Speichern von Bildern. Weiterhin finden Sie hier die Funktionen zum Drucken, um EXIF-Tags zu verändern und zum Erzeugen von Logos.

 Im Bearbeiten-Menü versammelt GIMP allgemeine Funktionen für die Bearbeitung von Bildern. Hier finden Sie beispielsweise die Undo-Funktionen sowie Funktionen zum Kopieren und Einfügen und für die Programmeinstellungen.

 Auswahl-Menü enthält die Funktionen zur Manipulation von Auswahlen.

 Im Menü Ansicht sammelt GIMP Funktionen, um die Darstellung von Bildern zu verändern, ohne dass dies Auswirkungen auf die Bilder selbst hat. Besonders wichtig: Mit Punkt für Punkt stellt GIMP Bildpunkte (Pixel) durch Vielfache der Bildschirmpixel dar.

 Bild-Menü: Funktionen für das Bearbeiten ganzer Bilder (auch mit mehreren Ebenen).

 Ebenen-Menü: Funktionen für die Arbeit mit Ebenen.

 Das Werkzeug-Menü listet die Werkzeuge sortiert in Gruppen auf.

 Im Filter-Menü sammelt GIMP die vielfältigen Filter. Die ersten beiden Punkte sind besonders interessant: Filter wiederholen ([Strg][f]) und Filter erneut anzeigen ([Strg][Umschalt][f]).

 Fenster-Menü: Hier finden Sie die Funktion zum Umschalten der Darstellung zwischen klassischem und Einzelfenstermodus.

 Das Hilfe-Menü enthält die Online-Hilfe.