Der Metzgerblock - Eine Berliner Spielparty

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Der Metzgerblock - Eine Berliner Spielparty
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DER METZGERBLOCK

Eine Berliner Spielparty

Desmond Blume

Artcover: Jay S. Laffat

Copyright: BERLINABLE UG

Aus dem Englischen übersetzt:

„The Butcher’s Block”

Berlinable lädt dich ein, alle deine Ängste hinter dir zu lassen und in eine Welt einzutauchen, in der Sex der Schlüssel zur Selbstbestimmung ist.

Unsere Mission: Die Welt verändern - Seele für Seele.

Akzeptieren Menschen ihre eigene Sexualität, formen sie eine tolerantere Gesellschaft.

Worte der Inspiration, des Mutes, der Veränderung.

Öffne deinen Geist und befreie deine tiefsten Begierden.

Alle Rechte vorbehalten. Es ist nicht erlaubt, die Inhalte dieses eBooks ohne die ausdrückliche Genehmigung durch den Verlag zu kopieren, weiter zu verbreiten öffentlich vorzutragen oder anderweitig zu publizieren. Änderungen, Satzfehler und Rechtschreibfehler vorbehalten. Die Handlung und die handelnden Personen dieses Buchs sind frei erfunden. Jede Ähnlichkeit mit toten oder lebenden Personen oder Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens ist nicht beabsichtigt und wäre rein zufällig.

In den Augen des Fotografen tanzen Funken. Er begrüßt uns oberkörperfrei. Er ist schlank, 1,82 Meter, hat dunkles Haar, dicke Brauen, die Augen eines unschuldigen Dämons und ein stoppeliges Grübchen-Kinn. Sein Boden ist aus Holz. Von der Decke hängen Seile. An zwei davon hängt waagerecht eine dicke Bambusstange parallel zum Boden. An einem dritten hängt ein silberner Metallring. Seine Wände sind voll mit gerahmten Fotografien. Das Licht ist gedämpft. Auf einem neu gekauften antiken Metzgerblocktisch aus Holz stehen Pflanzen. Auf dem Balkon sitzen zwei Frauen. Eine mit kurzen Haaren. Die andere ist stark tätowiert. Der Fotograf schenkt uns Wein ein. Wir stellen uns einander vor. Weitere Leute kommen an. Ein junger Mann in einem abgeschnittenen schwarzen Shirt. Die Sonne ist nicht mehr zu sehen, aber es ist hell draußen. Die Vorzüge der späten Sommernächte. Es ist gerade kühl genug, um sich in einem T-Shirt ungemütlich zu fühlen. Aber es ist gerade warm genug, um nur ein T-Shirt zu tragen. Wir befinden uns am unteren Ende des U eines Wohnkomplexes im obersten Stockwerk. Nur fünf Balkone entfernt, im zweiten Stock, steht eine Gruppe von eleganten Gästen. Ihre Unterhaltung wird niemals so interessant sein wie unsere.

Wir warten noch auf ein paar andere Leute. Es werden viele Fragen gestellt.

Was ist authentische Pornografie? Macht Erika Lust authentische Pornografie? Wie können wir mit Film, auf Video, realistische BDSM-Szenen schaffen? Warum ist das überhaupt wichtig? Sucht man als Masturbierender in seiner Fantasie nach Authentizität? Ist Sex nur eine Flucht vor der Realität? Ist es nicht das, wonach wir alle suchen? Uns von unserem Selbst zu entfernen und in eine Szenerie befördert zu werden, eine Situation, die in der realen Welt niemals passieren würde, niemals passieren könnte? Warum muss Pornografie dann authentisch sein? Warum muss sie sich authentisch anfühlen? Können wir nicht einfach die Tür zumachen, die Vorhänge zuziehen und mit unserem Partner all die schmutzigen, ekelhaften Dinge tun, die wir tun wollen – aus den Augen, aus dem Sinn? Können wir nicht einfach als menschliche Wesen herumlaufen und nie über diese verborgenen Abgründe unseres Lebens sprechen? Ist es nur die Tatsache, dass wir Frauen in Pornografie wie Scheiße behandeln, die Pornografie so scheiße macht? Ist es nicht das, was Männer in ihren sexuellen Fantasien wollen? Ihre Partnerinnen zu Objekten zu machen? Mit ihnen zu spielen wie mit einem Spielzeug? Ist es nicht das, was Männer wollen? Ist es nicht das, was das Patriarchat uns zu wollen gelehrt hat? Es geht nicht darum, wer wen kontrolliert. Es geht nicht um Macht und Unterwerfung. Es geht um die Darstellung dieser Themen. Es geht um den Respekt, der durch die Linse vermittelt wird. Deshalb macht Erika Lust interessante Pornografie. Weil sie sieht, wie sie unsere Wahrnehmung dessen, was es bedeutet, sexy und gleichzeitig menschlich zu sein, verändern kann. Sie entfernt die Menschlichkeit nicht aus der Pornografie, egal wie dreckig sie auch sein mag.

Der Fotograf sieht das auch. Jede Aufnahme, die er macht, strebt in diese Richtung. Jeder Gedanke in seinem Kopf wird mit dieser Linse gemalt. Auf diese Weise dirigiert er die Party. Er holt seine Partnerin rein. Sie setzt sich an den Tisch, während der Fotograf weitere Stühle holt. Neben mir sitzt eine Blondine mit langen Beinen in Strümpfen. Ihre Strümpfe sind weder Netzstrümpfe noch transparent, sondern mit Rechtecken, Quadraten, Linien, Spitzen und Geometrie gemustert. Ich muss immer wieder hinschauen.

Die Partnerin des Fotografen spielt die Moderatorin. Sie ist ein Magnet aus weiblicher Energie. Ich habe wenig Befürchtungen, dass sie eine Hexe sein könnte. Ich kenne sie überhaupt nicht. Aber ich kenne diese Art von Frau. Ich war einmal in eine solche verliebt. Sie war Teil eines Bündnisses. Sie haben sich zu jeder Sonnenwende versammelt. Das war mitunter der beste Sex, den ich je hatte.

Der Fotograf bringt ein Tablett mit rundem Focaccia-Brot, frisch aus dem Ofen. Abwechselnd rupfen wir Stücke heraus, tauchen es in Hummus, essen Oliven, Chips und Brezeln aus Keramikschalen. Wir konsumieren viel Wein. Die Gespräche springen kreuz und quer über den Tisch. Manchmal auf Deutsch, manchmal auf Englisch.

Es gibt ein Intermezzo. Die Partnerin des Fotografen initiiert eine Vorstellungsrunde. Wir gehen im Uhrzeigersinn um den Tisch und beschreiben unsere Rollen in der BDSM-Szene. Jede Person spricht darüber, worauf sie steht und welche Rolle sie gerne spielt. Jede Person beschreibt ihre Fetische, Vorlieben und was sie sich von dieser Nacht erhofft.

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