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Blinde Liebe

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Zweiundvierzigstes Kapitel

Schon am nächsten Tag empfing Hugh wieder Nachrichten von Iris, die aber durchaus nicht darnach angethan waren, seine Befürchtungen zu zerstreuen. Fanny Mere suchte ihn in seinem Hotel auf.

Der Abschied Mr. Vimpanys am vorhergehenden Abend war das erste Ereignis, von dem das Mädchen zu berichten hatte. Sie war dabei gewesen, als der Doktor ihrem Herrn und ihrer Herrin Lebewohl gesagt. Er gab als Grund seiner plötzlichen Abreise dringende Geschäfte in London an. Lord Harry hätte die Entschuldigung so aufgenommen, als ob er sie wirklich glaubte, und schien sehr erfreut zu sein, seinen Freund so schnell los zu werden; Lady Harry dagegen sprach ihre Meinung dahin aus, daß Mr. Vimpanys Rückkehr nach London wahrscheinlich durch einen Akt von Freigebigkeit von seiten des edelsten der jetzt lebenden Menschen veranlaßt worden sei. Sie sagte zu ihrem Gatten: »Dein Freund hat, wie ich glaube, von meinem Freund Geld bekommen.« Mylord sah sie sehr befremdet an, als sie in diesem Tone von Mr. Mountjoy sprach, und ging dann schweigend aus dem Zimmer. Sobald er seinen Rücken gewendet hatte, erhielt Fanny die Erlaubnis zum Ausgehen; sie führte ihre Absicht aus, auf der Station zu warten, und sah auch, wie Mr. Vimpany in dem Postzug unter den Reisenden nach London Platz nahm.

In die Villa zurückgekehrt, hatte Fanny ihrer Pflicht gemäß in dem Zimmer ihrer Herrin nachfragen wollen, ob ihre Dienste noch gebraucht würden. Als sie jedoch an die Thür kam, hörte sie die Stimmen des Lords und der Lady, und sie war, wie Mr. Mountjoy wahrscheinlich mit Genugthuung vernehmen werde, in diesem Fall zu ehrlich gewesen, um an der Thür zu horchen. Sie ging gleich weg auf ihr Zimmer und wartete dort, bis man sie holen ließ. Nach einer langen Zwischenzeit ertönte die Glocke, welche sie rief; sie fand ihre Herrin in sehr aufgeregtem Zustand vor, teils ärgerlich, teils betrübt, und erlaubte sich daher, zu fragen, ob irgend etwas Unangenehmes vorgefallen sei; auf diese Frage erfolgte jedoch keine Antwort. Fanny war daher schweigend ihrer Pflicht nachgekommen und hatte ihrer Herrin bei der Nachttoilette geholfen. Dann hatten sie sich »Gute Nacht« gesagt, sonst aber kein Wort gewechselt. Am nächsten Morgen hatte das Mädchen, als sie wie gewöhnlich ihren Dienst in dem Zimmer ihrer Herrin versah, diese in etwas ruhigerer und mitteilsamerer Stimmung gefunden. Sie war immer noch von Furcht gepeinigt, jedoch bereit gewesen, über ihren Kummer zu sprechen.

Sie hatte von Mr. Mountjoy zu reden angefangen.

»Ich glaube, Sie haben ihn auch gern, Fanny; jedermann hat ihn ja gern; Sie werden daher traurig sein, zu hören, daß wir niemals die Aussicht haben, ihn wieder in unserer Villa zu sehen.« Dann hielt sie inne. Etwas, was sie nicht ausgesprochen hatte, schien ihre Gedanken zu beschäftigen und zu quälen. Die arme Seele war nahe daran, zu weinen, hatte es aber standhaft unterdrückt. »Ich habe keine Schwester,« fuhr sie dann fort, »und keine Freundin, die mir eine Schwester ersetzen könnte. Es ist vielleicht nicht ganz richtig, wenn ich von meinem Kummer zu meinem Kammermädchen spreche, aber es ist fast unerträglich, kein teilnehmendes Herz in der Nähe zu wissen, das heißt, keine andere Frau, welche versteht, wie Frauen fühlen. Es ist so einsam hier, o, gar zu einsam! Ich möchte wissen, ob Sie mich verstehen und Mitleid mit mir fühlen können.«

Fanny ließ nichts außer acht, was sie ihrer Herrin schuldig war, – wenn sie so sprechen dürfe, ohne daß es den Schein hätte, sie wolle sich selbst loben – sie war aber in Wahrheit betrübt. Es hätte ihr eine große Erleichterung gewährt, wenn sie offen ihre Meinung hätte aussprechen dürfen, daß nur Lord Harry allein schuld daran trage, wenn seine Gattin betrübt sei: als Mann sei er eben von Natur grausam gegen seine Frau. Das Klügste, was Mylady thun könnte, wäre, nichts von ihm zu erwarten. Das Mädchen schien sehr in Versuchung geführt zu sein, ihrer Herrin in dieser Hinsicht einen kleinen Rat zu geben; aber sie war durch ihre eigenen Erfahrungen vorsichtig gemacht. Fanny hielt es daher für besser, zu warten, was ihre Herrin zunächst sagen würde.

Lord Harrys Benehmen war der erste Gegenstand, als das Gespräch wieder aufgenommen wurde.

Mylady erwähnte, daß sie wohl bemerkt habe, wie er mißvergnügt aussah und wie er sich eilig entfernte, als sie so lobend von Mr. Mountjoy sprach.

Sie hatte ihn gedrängt, sich offen auszusprechen, und dabei eine Entdeckung gemacht, welche ihr die bitterste Enttäuschung ihres ganzen Lebens bereitete. Ihr Gatte beargwöhnte sie! Ihr Gatte war eifersüchtig! Es war zu schrecklich! Das war eine Beleidigung, die nicht zu ertragen war, eine Beleidigung sowohl gegen Mr. Mountjoy wie gegen sie selbst. Wenn diesem besten und liebsten der Freunde das Haus verboten werden, wenn er fortgehen und sie ihn nie wieder sehen und sprechen sollte, dann war sie fest entschlossen, eines zu thun: er durfte nicht fortgehen, ohne daß sie ihm vorher ein freundliches Wort zum Abschied gesagt hatte; er sollte hören, wie wert sie ihn hielt, ja, und wie sie ihn verehrte und mit ihm fühlte! Würde Fanny nicht an ihrer Stelle dasselbe thun? Und Fanny hatte sich der Zeit erinnert, wo sie dasselbe für einen Mann wie Mr. Mountjoy gethan haben würde.

»Sorgen Sie dafür, daß Sie heute abend zu Hause sind,« fuhr das Mädchen fort. Sie sprach so erregt, daß Hugh sie kaum wiedererkannte. »Meine Herrin will hierher kommen, um Sie noch einmal zu sehen und zu sprechen, und ich werde sie begleiten.«

Solch ein unkluges Benehmen war ganz undenkbar! – »Sie müssen von Sinnen sein!« rief Mountjoy aus.

»Ich bin gar nicht von Sinnen, Sir,« antwortete Fanny. »Ich freue mich nur, wenn ein Mann in dieser Weise handelt. Der Lord speist heute außer dem Hause und wird davon nichts erfahren, und,« rief das sonst so kühle und gemessene Mädchen erregt aus, »er verdient es nicht besser!«

Hugh machte alle möglichen Einwendungen, hatte aber nicht den geringsten Erfolg.

Das nächste, was er that, war, daß er einige Zeilen an Lady Harry schrieb, in denen er sie beschwor, daran zu denken, daß ein eifersüchtiger Mann sich nicht selten zu Handlungen der entsetzlichsten Art hinreißen lasse, und daß sie daher auf ihrer Hut sein möge.

Als er den Brief Fanny übergab, damit sie ihn besorgen sollte, bemerkte sie höflich, daß es besser sei, wenn er ihr den Brief nicht anvertraue. »Eine Person will zuweilen das Richtige thun,« sagte sie zu ihm, »und thut schließlich doch das Falsche.« Ehe sie ihrer Herrin Schmerz verursache, wäre sie im stande, den Brief auf ihrem Heimweg zu zerreißen und gar nichts davon zu sagen. Hugh versuchte es zunächst mit einer Drohung:

»Ihre Herrin wird mich nicht zu Hause finden, wenn sie hierher kommt – ich werde heut abend ausgehen.«

Das sonderbare Mädchen sah ihn mit mitleidigem Lächeln an und antwortete nur:

»Sie werden das gewiß nicht thun!«

Es war ein beschämendes Selbstbekenntnis, aber Fanny kannte ihn besser als er sich selbst.

Alles, was Mountjoy gesagt und gethan hatte, um dem Besuch vorzubeugen, war wirklich nur aus Rücksicht auf die junge Frau geschehen. Wenn er sein eigenes Herz gefragt hätte, so würde er entdeckt haben, daß er bei der glücklichen Aussicht, Iris wiederzusehen, hätte aufjubeln mögen.

Als der Abend herankam, brauchte Hugh die Vorsicht, seinen ergebenen und verschwiegenen Diener zu beauftragen, Lady Harry an der Thür des Hotels zu empfangen, bevor der Ton der Glocke den Portier aus seiner Loge herbeirufen konnte. Bei ruhiger Betrachtung schien alles dafür zu sprechen, daß sie eine Entdeckung durch Lord Harry nicht zu fürchten brauchte. Der eifersüchtige Gatte auf der Bühne, welcher früher oder später das schuldige oder bisweilen auch unschuldige Paar entdeckt, ist nicht immer der Gatte in der Welt außerhalb des Theaters.

Während er noch darüber nachdachte, sah Hugh, daß die Thür seines Wohnzimmers vorsichtig geöffnet wurde, zu einer früheren Stunde, als er angenommen hatte. Sein alter Diener führte eine dicht verschleierte Dame herein, – es war Iris.

Dreiundvierzigstes Kapitel

Lady Harry lüftete ihren Schleier und sah Mountjoy mit traurigen, bittenden Augen an.

»Sind Sie mir böse?« fragte sie.

»Ich sollte es sein,« antwortete er. »Das ist sehr unklug gehandelt, Iris!«

»Es ist schlimmer noch,« bekannte sie, »es ist unbesonnen, es ist verzweifelt: sagen Sie nicht, ich hätte mich beherrschen sollen; ich kann das Schamgefühl nicht verwinden, welches ich empfinde, wenn ich an das, was sich ereignet hat, denke. Kann ich Sie gehen lassen – o, was für ein Lohn für Ihre Güte! – ohne Ihre Hand zum Abschied noch einmal zu drücken? Kommen Sie und setzen Sie sich hierher neben mich. Nach dem Benehmen meines armen Mannes werden wir uns wohl kaum jemals wiedersehen. Ich erwarte nicht, daß Sie es beklagen, wie ich es thue. Selbst Ihre Güte und Ihre Geduld, die so oft auf die Probe gestellt worden sind, müssen jetzt meiner überdrüssig sein.«

»Wenn Sie dies wirklich für möglich hielten, liebe Iris, dann würden Sie heute abend nicht hier sitzen,« erwiderte ihr Hugh. »So lange wir leben, haben wir noch die Hoffnung, uns wieder zu treffen. Nichts in der Welt ist von ewiger Dauer, Iris, selbst die Eifersucht nicht. Lord Harry sagte mir ja selbst, daß er ein sehr veränderlicher Mensch sei. Früher oder später wird er wieder zur Vernunft kommen.«

Diese Worte schienen Iris zu erschrecken.

»Sie werden hoffentlich nicht denken, daß mein Gatte gegen mich unfreundlich ist!« rief sie aus. Sie nahm immer noch selbst den Schein einer schlimmen Beurteilung ihrer Ehe übel auf und vergaß immer noch, was sie selbst gesagt hatte und was einen Zweifel an ihrem Glück rechtfertigte. »Haben Sie sich selbst eine falsche Meinung gebildet,« fuhr sie fort, »oder hat Fanny Mere unschuldigerweise –«

 

Mountjoy bemerkte jetzt erst die Abwesenheit des Mädchens. Das war ein Umstand, der ihn berechtigte, Iris zu unterbrechen, denn es konnte sehr ernste Folgen für sie haben, wenn ihr Besuch in dem Hotel zufälligerweise doch entdeckt würde.

»Wenn ich recht verstanden habe,« sagte er, »so sollte doch Fanny mit Ihnen hierher kommen.«

»Ja, ja, sie wartet unten in dem Wagen; wir hielten es so für besser, um nicht die Aufmerksamkeit an der Thür des Hotels zu erregen. Der Kutscher wird einstweilen auf und ab fahren, bis ich ihn wieder nötig habe. Lassen Sie sich das nicht kümmern. Ich habe etwas mit Ihnen über mein Mädchen zu sprechen. Die arme Fanny denkt immer an ihre eigenen schlimmen Erfahrungen, wenn sie von mir spricht, und übertreibt ein wenig, ohne daß sie es will. Ich hoffe, sie hat Sie nicht zu einer irrigen Meinung geführt, als sie mit Ihnen über meinen Gatten sprach. Es ist niedrig und schlecht von ihm und eines Gentlemans unwürdig, eifersüchtig zu sein, und er hat mich tief verwundet, aber, lieber Hugh, seine Eifersucht ist eine liebenswürdige Eifersucht. Ich habe von anderen Männern gehört, die ihre Frauen bewachen, alles Vertrauen in sie verloren haben, welche mir selbst eine solche Kleinigkeit wie das hier,« sie zeigte Mountjoy lächelnd ihren Schlüssel zur Thür der Villa, »genommen haben würden. O, Harry ist über einen solchen herabwürdigenden Verdacht erhaben! Es gibt Zeiten, wo er so von Herzen beschämt über seine eigene Schwachheit ist, wie ich es nur wünschen kann: ich habe ihn vor mir auf den Knieen liegen sehen, ganz zerknirscht über sein Benehmen. Er ist kein Heuchler; seine Reue ist wirklich aufrichtig, so lange sie dauert, nur dauert sie eben nicht lange. Seine Eifersucht steigt und fällt wie der Wind. Er sagte gestern abend, als der Wind sehr heftig wehte: ›Wenn Du mich zum glücklichsten Menschen auf der Erde machen willst, so ermutige Mr. Mountjoy nicht, in Paris zu bleiben.‹

»Sie wünschen auch, daß ich Paris verlasse?«

Sie saß sehr nahe bei ihm, näher vielleicht, als ihr Gatte gern gesehen hätte, und rückte jetzt ein wenig zur Seite.

»Wollten Sie grausam sein, als Sie dies sagten?« fragte sie. »Ich verdiene es nicht.«

»Es war nur freundlich von mir gemeint,« versicherte Hugh. »Wenn ich Ihre Lage erträglicher machen kann dadurch, daß ich weggehe, so werde ich morgen Paris verlassen.«

Iris rückte wieder unbefangen an den Platz zurück, den sie vorher eingenommen. Sie war bestrebt, ihm in einer Weise zu danken – aus einem noch ungenannten Grund – wie sie ihm bisher niemals gedankt hatte. Schweigend bot sie ihm die Wange zum Kuß. Er hielt seine Lippen lange und innig auf diese zarte Wange gedrückt. Sie war es, die sich zuerst wiederfand. Sie kam auf das abenteuerliche Leben zu sprechen, das Lord Harry früher geführt. Die Ruhelosigkeit in seiner Natur, welche dieses Leben mit sich brachte, war kürzlich wieder zum Vorschein gekommen; seine Frau suchte die Veranlassung dafür in einem Brief aus Irland, der die Nachricht enthielt, daß der Mörder Arthur Mountjoys in London gesehen worden sei, und daß er sich dort vermutlich unter dem Namen Carrigeen aufhalte. Hugh würde verstehen, daß der verzweifelte Entschluß, den Mord seines Freundes zu rächen, mit dem einst Lord Harry England verlassen hatte, von neuem rege geworden sei. Er hatte es Iris nicht verheimlicht, daß sie sich darein schicken müsse, wenn er sie eine Zeit lang allein ließe, sobald sich die Nachricht aus Irland als wahr erwiese. Es würde nutzlos sein und schlimmer noch als nutzlos, den unbesonnenen Mann an die Gefahr zu erinnern, welche ihm von den Unüberwindlichen drohe, sobald er nach England zurückkehre. Nur allein dadurch konnte sie hoffen, Einfluß auf ihren Gatten, der sie noch immer liebte, zu gewinnen, daß sie sich allen den Forderungen unterwarf, aus welchen seine eigensinnige Eifersucht bestand. Würde diese traurige Notwendigkeit sie entschuldigen, wenn sie das Anerbieten Mountjoys, Paris zu verlassen, annähme, einzig und allein aus dem Grund, weil ihr Gatte es von ihr als eine Gunst erbeten hätte?

Hugh verstand sie sofort und versicherte sie seiner Zustimmung.

»Sie können fest darauf rechnen, daß ich morgen nach London zurückkehren werde,« sagte er. »Gibt es denn aber außerdem nicht noch ein anderes, besseres Mittel, durch das ich Ihnen vielleicht von Nutzen sein könnte? Wenn Ihr Einfluß es nicht vermag, wissen Sie dann nicht noch einen andern Weg, Lord Harry von seinem verzweifelten Vorhaben abzuhalten?«

Es war Iris an diesem Tag schon eingefallen, daß eine Aussicht dazu vorhanden sei, wenn es ihr gelänge, die Unterstützung Mrs. Vimpanys zu gewinnen. Die Frau des Doktors war wohl bekannt mit Harrys vergangenem Leben, während er in Irland weilte, und sie hatte auch viele von ihren Landsleuten getroffen, mit denen er in Verbindung stand. Wenn nun einer von diesen Freunden die diensteifrige Person gewesen wäre, die an ihn geschrieben hatte, so war es mindestens möglich, daß durch Mrs. Vimpanys geheime Vermittlung sein Unheil anstiftender Korrespondent von ferneren Mitteilungen abgehalten werden konnte. Lord Harry würde, wenn er auf fernere Nachrichten wartete, in diesem Fall umsonst warten. Er würde nicht wissen, wohin er zu gehen oder was er zunächst zu thun habe, und bei einer Natur wie der seinigen fiele dann wahrscheinlich das Ende seiner Geduld mit dem Ende seines Entschlusses zusammen.

Hugh händigte Iris sein Notizbuch ein. Von den traurigen Möglichkeiten, welche ihr günstig sein konnten, war die letzte nach seiner Meinung am wenigsten hoffnungslos.

»Wenn Sie den Namen des Mannes, der an Ihren Gatten geschrieben hat, wissen,« sagte er, »so schreiben Sie ihn mir, bitte, auf; ich will dann Mrs. Vimpany fragen, ob sie ihn kennt, und Sie dann auch entschuldigen, daß Sie ihr in jüngster Zeit nicht geschrieben haben. Jedenfalls verbürge ich mich für ihre Bereitwilligkeit, Ihnen zu helfen.«

Als Iris ihm dankte und den Namen aufschrieb, schlug die Uhr auf dem Kaminsims.

Sie stand auf, um ihm Lebewohl zu sagen. Mit zitternder Hand zog sie den Schleier halb über ihr Gesicht und schob ihn dann wieder zurück.

»Sie werden mein Weinen nicht beachten,« sagte sie mit schwacher Stimme und versuchte durch ihre Thränen zu lächeln. »Das ist der traurigste Abschied, den ich jemals genommen habe. Lieber, lieber Hugh, lebe wohl!«

Schwerwiegend ist das Gesetz der Pflicht, aber das ältere Gesetz der Liebe fordert sein höheres Recht. Niemals in den Jahren ihrer Freundschaft hatten sie sich so weit vergessen, wie sie sich jetzt vergaßen – denn zum erstenmal begegneten ihre Lippen den seinigen in ihrem Abschiedskuß. Aber schon im nächsten Augenblick erinnerten sie sich an die Schranken, die ihnen die Ehre setzte; sie waren wieder nur Freunde. Schweigend zog sie den Schleier über ihr Gesicht; schweigend nahm er ihren Arm und führte sie hinunter an den Wagen. Dieser war gerade eine kleine Strecke von ihnen entfernt gegen des andere Ende der Straße hingefahren. Anstatt auf seine Rückkehr zu warten, folgten sie ihm und holten ihn bald ein.

»Wir werden uns wiedersehen,« flüsterte er. Sie antwortete traurig:

»Vergessen Sie mich nicht!«

Mountjoy kehrte zurück. Als er sich wieder dem Hotel näherte, bemerkte er einen großen Mann, der von dem entgegengesetzten Ende der Straße auf ihn zukam. Keine zwei Minuten später, nachdem Iris sich wieder auf den Heimweg begeben hatte, begegneten sich ihr eifersüchtiger Gatte und ihr alter Freund vor der Thür des Hotels.

Lord Harry sprach zuerst.

»Ich habe außer dem Hause gespeist,« sagte er, »und komme nun auf meinem Heimweg hierher, um mit Ihnen, Mr. Mountjoy, noch einige Worte zu reden.«

Hugh antwortete mit förmlicher Höflichkeit:

»Erlauben Sie, Mylord, daß ich Ihnen den Weg zu meinen Zimmern zeige.«

»O, ich will Sie nicht unnötig bemühen,« erklärte Lord Harry. »Ich habe Ihnen nur wenig zu sagen; wenn es Ihnen recht ist, gehen Sie eine kleine Strecke mit mir.«

Mountjoy gab seine Einwilligung durch ein stummes Kopfnicken zu erkennen. Er dachte daran, was wohl geschehen wäre, wenn Iris ihren Weggang nur einige Minuten verzögert hätte, oder wenn der Wagen in der Richtung nach dem Hotel gefahren wäre anstatt umgekehrt. In jedem Fall wäre es für die junge Frau ziemlich schwierig gewesen, wegzukommen, ohne von ihrem Gatten bemerkt zu werden.

»Wir Irländer,« begann Lord Harry, »stehen in dem Ruf, nicht immer den Gesetzen gehorsam zu sein; aber es liegt in unserer Natur, jederzeit das Gesetz der Gastfreundschaft hochzuhalten. Als Sie gestern in meinem Hause waren, bin ich nicht gastfreundlich gegen meinen Gast gewesen. Mein taktloses Benehmen hat mir seitdem schwer auf der Seele gelegen, und aus diesem Grund bin ich hierher gekommen, um mit Ihnen zu sprechen. Es war ungezogen von mir, Ihnen Ihren Besuch vorzuwerfen und Ihnen zu verbieten, – o, ganz grundlos, ich bezweifle es nicht – mich wieder zu besuchen. Wenn ich gestehe, daß ich nicht den Wunsch habe, eine Erneuerung des freundschaftlichen Verkehrs zwischen uns anzubahnen, so werden Sie mich, wie ich sicher annehme, verstehen; je weniger wir uns in Zukunft sehen, um so besser wird es sein bei den Ansichten, die ich nun einmal habe. Für das jedoch, was ich sagte, als meine Selbstbeherrschung und Vernunft mit mir durchgingen, bitte ich Sie hiemit um Entschuldigung; empfangen Sie den aufrichtigsten Ausdruck meines Bedauerns.«

»Ich nehme Ihre Entschuldigung an, Mylord, so aufrichtig, wie Sie sie mir geboten haben,« antwortete Mountjoy. »So weit es mich betrifft, ist der Zwischenfall von jetzt an vergessen.«

Lord Harry drückte seine höfliche Zustimmung aus.

»Gesprochen wie es einem Gentleman zukommt,« sagte er. »Ich danke Ihnen.«

Damit endete die Unterredung. Sie grüßten sich und wünschten sich gegenseitig gute Nacht. »Eine bloße Förmlichkeit,« dachte Hugh bei sich, als sie sich getrennt hatten.

Er that mit dieser Annahme dem irischen Lord unrecht. Bevor jedoch die Ereignisse ihn seinen Irrtum erkennen ließen, sollte noch geraume Zeit ins Land gehen.

Vierundvierzigstes Kapitel

Als Mountjoy in London angekommen war, begab er sich sofort in das Institut der Krankenpflegerinnen und fragte nach Mrs. Vimpany.

Sie war wieder außer dem Hause mit der Pflege eines Kranken beschäftigt. Die Adresse des Hauses war nur der Vorsteherin bekannt und sollte auch in diesem Fall keinem der Freunde der Mrs. Vimpany, der sich etwa darnach erkundigen würde, mitgeteilt werden. Ein schwerer Fall von Scharlachfieber befand sich unter ihrer Pflege, und die Gefahr der Ansteckung lag zu nahe, als daß man hätte leichtsinnig verfahren können.

Die Ereignisse, welche Mrs. Vimpany zu ihrer gegenwärtigen Beschäftigung geführt, hatten nicht den gewöhnlichen Verlauf gehabt.

Eine Pflegerin, die erst kürzlich in das Institut eingetreten war, sollte in diesem Fall zum erstenmale in Thätigkeit treten und zwar auf den ausdrücklichen Wunsch des Kranken, welcher, wie man sagte, mit dem jungen Mädchen entfernt verwandt war. An demselben Morgen jedoch, an welchem sie sich auf den Schauplatz ihrer zukünftigen Thätigkeit begeben sollte, erhielt sie die Nachricht, daß ihre Mutter schwer erkrankt sei. Mrs. Vimpany, welche gerade zu der Zeit nicht beschäftigt war und freundschaftliche Teilnahme für ihre junge Kollegin fühlte, erbot sich freiwillig, an ihre Stelle zu treten. Darauf hin wurde von seiten des Kranken eine neue Bitte an die Vorsteherin gerichtet; er wünschte zu wissen, ob die neue Krankenpflegerin eine Irländerin sei. Als er hörte, daß sie eine Engländerin war, nahm er sofort ihre Dienste an. Das Merkwürdige und Geheimnisvolle an der Sache lag darin, daß er selbst ein Irländer war.

Vermöge ihrer englischen Vorurteile nahm die Vorsteherin sofort an, daß in dem Leben des Mannes irgend ein dunkler Punkt vorhanden sei, der der Gegenstand einer ärgerlichen Bloßstellung werden könnte, wenn er von einer Landsmännin gepflegt würde. Sie gab daher auch Mrs. Vimpany den Rat, nicht zu dem Kranken zu gehen; die Krankenpflegerin sagte jedoch, daß sie versprochen habe, ihn zu pflegen, und ihr Versprechen halten wolle.

Mountjoy verließ das Institut, nachdem er vergeblich versucht hatte, die Adresse von Mrs. Vimpany zu erlangen. Das einzige Zugeständnis, welches ihm die Vorsteherin machte, bestand darin, daß sie sich bereit erklärte, einen Brief von ihm durch die Post an die richtige Adresse zu schicken, wenn er mit diesem Auskunftsmittel einverstanden wäre.

Nach kurzer Ueberlegung beschloß Hugh, den Brief zu schreiben.

Rasche Benützung der Zeit konnte von Wichtigkeit sein. Hugh gab daher in seinem Brief den Namen an, welchen ihm Iris aufgeschrieben hatte, und fragte Mrs. Vimpany, ob er ihr bekannt wäre als der Name einer Person, mit der sie verkehrt hätte. Er versicherte sie, daß eine schleunige Unterredung in Betreff dieser Sache zwischen ihnen durchaus notwendig sei im Interesse von Iris. In einer Nachschrift fügte er noch hinzu, daß er vollkommen gesund sei und nicht die geringste Furcht vor Ansteckung habe. Dann schickte er seinen Brief an die Vorsteherin, damit diese ihn weiter befördere.

 

Noch an demselben Tag empfing er spät abends die Antwort. Sie war von einer ihm unbekannten Hand geschrieben und lautete folgendermaßen:

»Lieber Mr. Mountjoy! Ich kann es unmöglich zugeben, daß Sie sich einer so großen Gefahr aussetzen, indem Sie mich besuchen, so lange ich mich in meiner gegenwärtigen Stellung befinde. Die Gefahr der Ansteckung ist beim Scharlachfieber so naheliegend, daß ich nicht einmal eigenhändig an Sie schreiben und kein Briefpapier benützt werden darf, das im Krankenzimmer gelegen hat. Das ist nicht etwa eine leere Einbildung von mir; der den Kranken behandelnde Doktor kennt einen Fall, in welchem ein kleines Stückchen infizirter Leinwand nach Verlauf von nicht weniger als einem Jahre die Krankheit weiter verbreitete. Ich muß Ihrem gesunden Menschenverstand vertrauen, daß Sie die Notwendigkeit eines Aufschubs unserer Besprechung einsehen, bis ich Sie empfangen kann ohne irgendwelche Furcht vor etwaigen, für Sie verhängnisvollen Folgen. Indessen kann ich Ihre Anfrage beantworten in Betreff des Namens, den Sie mir in Ihrem Brief mitgeteilt haben. Ich kannte den Mann früher, den Sie erwähnen; wir wurden durch Lord Harry mit einander bekannt, und ich traf auch später noch bei mehr als einer Gelegenheit mit ihm zusammen.«

Hugh las diese kluge und wohlüberlegte Antwort mit heftiger Erregung. Wenn Mrs. Vimpany überredet werden konnte, an ihren Freund zu schreiben, so war dies die denkbar günstigste Gelegenheit, den heißblütigen jungen Ehemann zur Ruhe und Unthätigkeit zu verdammen dadurch, daß er ohne weitere Nachrichten über den Mörder Arthur Mountjoys blieb. Und unter diesen ermutigenden Umständen sollte die vorgeschlagene Unterredung, welche vielleicht zu einem solch ausgezeichneten Ergebnis hätte führen können, aufgeschoben werden dank der verächtlichen Furcht vor Ansteckung, hervorgerufen durch die Geschichte von einem lumpigen Stück Leinwand!

Hugh hob den unglücklichen Brief, der auf den Boden gefallen war, auf, um ihn in Stücke zu zerreißen und ihn in den Papierkorb zu werfen, aber er hielt plötzlich inne. Seine zitternde Hand hatte nämlich das Papier so aufgehoben, daß die unbeschriebene Seite nach oben zu liegen kam. Auf dieser Seite entdeckte er zwei kleine Druckzeilen, welche in der gewöhnlichen Form die Adresse des Hauses enthielten, in welchem der Brief geschrieben war! Der Schreiber hatte jedenfalls, als er den Briefbogen aus der Briefmappe nahm, ihn mit der falschen Seite auf den Schreibtisch gelegt und hatte dann entweder es nicht für nötig gehalten, ihn noch einmal abzuschreiben, als er seinen Irrtum bemerkte, oder er hatte den Irrtum überhaupt nicht bemerkt.

Diese Entdeckung gab Hugh seine ruhige Fassung wieder und er beschloß, Mrs. Vimpany am nächsten Tag mit seinem Besuch zu überraschen. Dieser Besuch sollte die Ansteckungstheorie entkräften und zugleich Iris einen wertvollen Dienst in ihrer gegenwärtigen kritischen Lage erweisen.

Da er im Lauf des Tages genug Zeit hatte, um sich alles genau zu überlegen, so konnte es nicht ausbleiben, daß er ein großes Hindernis für die Ausführung seines Planes entdeckte. Ob er nun seinen Namen nannte oder ihn verschwieg, wenn er am nächsten Morgen an der Hausthür nach Mrs. Vimpany fragte, sie würde auf jeden Fall seinen Besuch ablehnen. Die einzige zuverlässige Person, die er in diesem schwierigen Fall um Rat fragen konnte, war sein alter, treuer Diener.

Dieser erfahrene Mann, der früher zu verschiedenen Zeiten in der Armee, bei der Polizei und an einer öffentlichen Schule angestellt war, wurde von ihm beauftragt, am folgenden Morgen zunächst einige vorbereitende Erkundigungen einzuziehen.

Der Diener machte dabei zwei wichtige Entdeckungen. Erstens befand sich Mrs. Vimpany in dem Hause, in dem der Brief an seinen Herrn geschrieben worden war. Zweitens war dort ein junger Bursche angestellt, welcher sich der Bestechung durch ein Geschenk zugänglich zeigte. Dieser Bursche wollte um zwei Uhr an demselben Tag auf Mr. Mountjoy warten und ihm zeigen, wo er Mrs. Vimpany finden könnte, nämlich in dem Zimmer neben dem Kranken, in welchem sie ihre Mahlzeiten einzunehmen pflegte.

Hugh handelte nach diesen Angaben; er fand den Burschen auf ihn wartend und wurde von ihm heimlich in das Haus eingelassen. Der Bursche führte ihn dann noch die Treppen hinauf und zeigte im zweiten Stock mit der einen Hand auf eine Thür, während er die andere Hand ausstreckte, um seine Belohnung in Empfang zu nehmen. Dann steckte er das Geld rasch in die Tasche und verschwand. Mountjoy aber öffnete die Thür.

Mrs. Vimpany saß an dem Tisch und wartete auf ihr Essen. Als Mountjoy in dem Zimmer erschien, sprang sie mit einem Schreckensruf auf.

»Sind Sie denn toll?« rief sie aus. »Wie kommen Sie hierher? Was wollen Sie hier? – Kommen Sie mir nicht zu nahe!«

Sie versuchte, an Hugh vorbeizuschlüpfen, um aus dem Zimmer zu eilen; er ergriff sie jedoch am Arm, führte sie auf ihren Stuhl zurück und zwang sie, sich wieder darauf niederzulassen.

»Iris ist in Gefahr!« sagte er eindringlich. »Sie können ihr helfen.«

»Das Fieber!« schrie sie, ohne auf das zu achten, was er gesagt hatte. »Bleiben Sie fern von mir – das Fieber!«

Zum zweitenmal versuchte sie aus dem Zimmer zu entfliehen. Zum zweitenmal hinderte sie Hugh daran.

»Fieber oder kein Fieber!« antwortete er bestimmt. »Ich muß mit Ihnen sprechen; in zwei Minuten werde ich das Nötige gesagt haben, und dann will ich wieder gehen.«

Mit so wenigen Worten wie möglich beschrieb er Iris' Lage gegenüber ihrem eifersüchtigen Ehemann. Mrs. Vimpany unterbrach ihn heftig.

»Sie laufen einer so schrecklichen Gefahr in die Arme,« rief sie, »obgleich Sie mir nichts anderes zu sagen haben als das, was ich schon lange weiß! – Ihr Gatte eifersüchtig auf Sie? – Natürlich ist er eifersüchtig auf Sie! Verlassen Sie mich sofort, oder ich klingle nach dem Diener!«

»Klingeln Sie, wenn es Ihnen Vergnügen macht,« antwortete Hugh, »aber hören Sie dies erst. Mein Brief an Sie sprach von einer Beratung zwischen uns, welche im Interesse von Iris notwendig sein könnte. Stellen Sie sich doch nur ihre Lage einmal vor, wenn es Ihnen möglich ist! Der Mörder von Arthur Mountjoy soll sich in London aufhalten, und Lord Harry hat davon gehört.«

Mrs. Vimpany blickte ihn mit erschreckten Augen an.

»Barmherziger Gott,« rief sie, »der Mann befindet sich hier in meiner Pflege. Ich gehöre nicht mit zu der Verschwörung und brauche den Schurken nicht zu verbergen. Ich wußte damals, als ich mich erbot, ihn zu pflegen, nichts weiter von ihm, als was Sie von ihm wissen. Die Namen, die ihm in seinen Fieberphantasien entschlüpft sind, haben mir erst die Wahrheit verraten.«

Während sie sprach, wurde eine zweite Thür des Zimmers geöffnet. Eine alte Frau erschien für einen Augenblick, vor Schreck zitternd.

»Er hat wieder einen Anfall, Schwester, helfen Sie mir, ihn zu halten.«

Mrs. Vimpany folgte der alten Frau sofort in das Schlafzimmer.

»Warten Sie und hören Sie zu!« sagte sie zu Mountjoy und ließ die Thüre offen stehen.

Die raschen, heftigen und dumpfen Laute eines in Fieberphantasien liegenden Mannes ließen sich jetzt erschreckend vernehmen. Sein krankes Gehirn erinnerte sich der früheren Ereignisse seines traurigen Lebens. Er stellte Fragen an sich selbst und antwortete selbst. »Wer zog das Los, den Verräter zu töten? – Ich zog es! Ich zog es! Wer schoß ihn nieder auf der Straße, bevor er den Wald erreichen konnte? – Ich habe es gethan! Ich habe es gethan! ›Arthur Mountjoy, Verräter an Irland!‹ Schreibt das auf seinen Grabstein zur ewigen Schande für ihn! Hört, ihr Jungens, hört! Ein Patriot ist unter euch! Ich bin der Patriot, beschützt von der dankbaren Vorsehung! Ha, mein Lord Harry, durchsuche nur die Erde, durchsuche nur das Meer, der Patriot ist außer Deinem Bereich! Wärterin, was hat der Doktor von mir gesagt? Das Fieber wird ihn töten? – Gut, was thut's, so lange nur Lord Harry mich nicht tötet! Oeffnen Sie die Thüren, und lassen Sie es jedermann hören: Ich sterbe den Tod eines Heiligen – ich, der größte von allen Heiligen – ich, der Heilige, welcher Arthur Mountjoy erschoß. O mein Kopf, mein armer Kopf, o mein Kopf, wie das brennt und hämmert!«