Selbolder Dialektl

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Aus der Reihe: Alltagssprüche #5
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Überschrift 3

Mer es zufriere mit dem was mer hot.

Mar kann zufrieden sein mit dem was man hat.

Mer es immer unzefrirre met dem was mer neeit hot.

Mann ist immer unzufrieden, was man nicht hat.

Woas mer ogefange hot, muß mer aach fertich mache.

Was man angefangen hat, sollte auch beendet werden.

Die jung Fraa hot gesaat „Ich wollt nur im Mittelpunkt stie

Des wolltste doch schun immer.

Die junge Frau sagte ich wollte nur im Mittelpunkt stehen.

Das wollte sie schon immer.

Wan kaaner gefrocht hot, kimmt aach kaa Antwort.

Wenn keiner fragt, dann kommt auch keine Antwort.

Will mer was näht hu, dann kreist mer des ach neeit.

Wer etwas nicht will bekommt es auch nicht

En ahle Mann es kaan D-Zuch..

Ein alter Mann ist kein D-Zug

Wer ausgerout es, hot aach richtig Kraft.

Wer ausgeruht ist, hat auch richtig Kraft.

Nomm dir was dou nomme willst (Wann nix dao es, kann mer aach nixs nomme))

Nimm dir was du nehmen kannst. (Wenn nichts mehr da ist, kann man auch nichts nehmen)

De Wolf fresst anner Flaasch. Das eichene dot er lecke.

Der Wolf frist anderes Fleisch. Das eigene leckt er.

Wer die Gasel hot der knallt.

Wer die Peitsche hat, der knallt.

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Der Beste kann neit in Friede lewe, wann es dem liewe Nochber neit gefällt.

Es kann der beste nicht in Frieden leben, wen es dem lieben Nachbar nicht gefällt.

Wer duut es der schleft, ohne dass er trame doht.

Wer Tod ist der schäft, ohne dass er träumt.

Faulenzen is nur schie, wann mer Erwett hot...

Faulenzen ist nur schön, wenn man Arbeit hat.

Brauche mä näit.

Brauchen wir nicht

Der aufrichtige Laaf ist wichticher als der Laaf zoum Altar.

Der aufrichtige Lauf ist wichtiger als der Lauf zu Altar.

De Finger en die uffene Wunde lehe.

Den Finger in die offene Wunde legen.

Wann dou näit ogeroufe häst, wir ich schun längst bei dir gewese.

Hättest du nicht angerufen, dann wäre ich schon längst bei dir gewesen.

De freue Fuchel fängt de Worm.

Der frühe Vogel fängt den Wurm.

Ich denke, dass ich groad denke.

Ich denke, dass ich gerade gedacht habe.

Überschrift 4

Wer met dem Hond ens Bett gieht, der muß sich neeit wonnern,

dass er Flöh hott.

Wer mit dem Hund ins Bett geht, muss sich nicht wundern,

dass er Flöhe hat

Wer seu Auto liebt, der schiebt.

Wer sein Auto liebt, der schiebt.

Wer trotz met de Schessel dem schoats seim Rüssel.

Wer trotzt mit seiner Schüssel, dem schadet es seinem Rüssel

Kaa Angst, wann aner richtig deutsch babbele doht.

Keine Angst, wenn man richtig deutsch redet.

Me soll Brecke baue sulang es giet.

Man sollte Brücken bauen, so lange es geht.

Mir seu bei de Erwet on Hetze neit, on seu aach neit uff de Flucht.

Wir sind bei der Arbeit und Hetzen nicht, aber auch nicht auf der Flucht.

Däi Kerle gehiern zoum Daiwel gejoucht

Die Kerle gehören zum Teufel gejagt.

Jeder Fall es annerst.

Jeder Fall ist anders

Jeder Mensch hott Ospruch Gleichberechtigung.

Jeder Mensch hat Anspruch uff Gleichberechtigung

Alle Mensche seu gleich, nur einige seu gleicher vor Gericht und im Läwe.

Alle Menschen sind gleich, nur einige sind gleicher vier Gericht und im Leben.

Erlabt es alles was nicht veboten es

Erlaubt ist alles, was nicht verboten ist..

Em Gericht werd geloge, bis die Balke breche.

Im Gericht wird gelogen bis die Balken brechen.

Die Wurett interessiert mich näit.

Die Wahrheit interessiert mich nicht..

Moral kann mä näit nicht verwalte

Moral kann man nicht verwalten.

De Amtsrichter mächt mit dem Recht, was er will.

Der Amtsrichter macht mit dem Recht, was er will.

Fehler gebts üwerall.

Fehler gibt es überall.

Recht hu on Recht em Gericht, es dem Richter egal.

Recht haben, und Recht im Gericht ist dem Richter egal

Des Geld verderbt näiht nur die Sitte, sondern aach des Recht.

Das Geld verdirbt nicht nur die Sitte, sonerauch das Recht.

Nait uffgewe.

Niemals aufgeben.

Überschrift 5

Läiwer a End met Schrecke, als e Schrecke ohne End.

Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende.

The Game must go on.

Das Spiel geht weiter.

De Babba zou de Motter, dou host mir des alles engebrockt

met dene ville Kenn (8).

Der Vater zu der Mutter, du hast mir das alles eingebrockt

Mit deinen vielen Kinder ( 8)

Wann en Staa rollst gebts kaa Moos

Wenn der Stein rollt, setzt es kein Moos an.

Stell dir vier, ich mach die Aache zou und trame, ich wire en

Handkes und fange o zu stinke.

Stell dir vor, ich mache die Augen zu und träume ich wäre ein

Handkäse und fange an zu stinken.

Brauche mir näit.

Brauchen wir nicht

Speck schwemmt immer owe.

Speck schwimmt immer oben.

Wer Wend seht, werd Sturm ernte.

Wer Wind säht, wird Sturm ernten

Däi Wuret soll immer das letzte Wort hu.

Die Wahrheit sollte immer das letzte Wort haben.

Ich stieh debei wäi en klane Bou, ich will ach emol ebbes babbele, awer ich komm näit zoum Redde.

Ich stehe dabei wie ein kleiner Junge, ich will auch einmal

etwas sagen, aber ich komme nicht zum Reden.

Guck immer noch vorn.

Blicke immer nach vorn.

Eifersucht es a Leidenschaft, deih met Eifer soucht was Leide schafft.

Eifersucht ist eine Leidenschaft, die mit Eifer sucht, was Leiden schaft.

Wann dou glabtst es gieht näit mie, kimmt ach woher a Lichtsche her.

Wenn du glaubst es geht nicht mehr, kommt irgendwo ein Lichtlein her.

Ache zou on dorsch.

Augen zu und durch

Alle guore Dinge seu drei.

Alle guten Dinge, sind drei

Irscht prüfe, wann dou dich binde dost.

Erst prüfen wenn du dich bindest.

Wer hot, der hot. Wer näit hot kräit noch.

Wer hat, der hat. Wer nicht hat bekommt noch

Die Katz lässt das Mausen näit.

Die Kratzte lässt das Mausen nicht.

Wann aner zou däif greife doot dann kimmt nix guores debei eraus.

Wer zu tief greift, dann kommt nichts gutes dabei heraus.

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