Das Grenzkommando Nord. Standort Stendal. Die Chronik.

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7. Grenzkompanie Zarrentin

2824 Zarrentin, Testorfer Straße, PF 73522


Luftlinie zum Stab GR-6 Schönberg 30 km
Luftlinie zum Stab II.GB Lassahn 7 km
Entfernung zur Grenze 2 km

Die kleine Stadt Zarrentin (auch Zickentown genannt) liegt am Ende der B 195 (früher F-195) und hatte über 5000 Einwohner. Die Stadt Zarrentin liegt direkt am Schaalsee und war auch über Landstraße mit anderen Orten (Bantin, Testorf und Wittenburg) verbunden. Nördlich von Zarrentin ging die Seegrenze in die Landgrenze über. In der Nähe von Zarrentin lag das Pionierlager und das Versorgungslager vom GR-6. Zusätzlich gab es hier die SiK Güst Gudow – Zarrentin, untergebracht im gleichen Objekt. In Zarrentin war die /.Grenzkompanie sowie GÜST Sicherungszug, in der Nähe von Zarrentin ein Pioniersicherstellungslager.

Stationierung von Grenzpolizisten/Grenzsoldaten im Ort und die Belegung der letzten Kaserne:


1961 I. GB Zarrentin/Grenzregiment-7 Wittenburg, sowie I. GK Zarrentin/Grenzbataillon Zarrentin/Grenzregiment-7 Wittenburg
1963 I. GB Zarrentin/ Grenzregiment-7
1971 10. GK Zarrentin/III.GB Lassahn/GR-6 Schönberg
1979 – 1980 10. GK Zarrentin
1983 7. GK Zarrentin/II.GB Lassahn/GR-6 Schönberg
1989 2. GK Zarrentin/GKK-102 Wittenburg/GBK-1 Schwerin
18.11.1989 Um 16.00 Uhr Grenzöffnung der F 195 nach Marienstedt (B 195).
1990 Umgebaut zu Wohnungen

Die zwei folgenden Bilder mit freundlicher Genehmigung von K2, Internet, Grenzerforum, Bilderreihe ehemalige GK. Am Stadtrand von Zarrentin an der Straße nach Testorf gelegen ist nur noch das zu seniorengerechten Wohnraum umgebaute GK-Unterkunftsgebäude und ein weiteres einmal von der GÜST Zarrentin genutztes und zu gleichem Zweck umgebautes Gebäude vorhanden. Im Blick das umgebaute GK-Gebäude und rechts im Bild das früher von der GÜST Zarrentin genutzte Gebäude, beides heute Wohnhäuser.




Blick von der Schlossruine zum Schaalsee


Sichtblende am Schaalsee (Dutzow), Beide Bilder mit freundlicher Genehmigung von Rothaut, Internet Forum DDR Grenze, Bilder GR-6

8. Grenzkompanie Leisterförde

2820 Leisterförde, Straße nach Lüttenmark, PF 38911


Luftlinie zum Stab GR-6 Schönberg 63 km
Luftlinie zum Stab II.GB Lassahn 20 km
Entfernung zur Grenze 200 m

Der Ort Leisterförde liegt westlich der B-195 (früher F-195) und direkt an der Grenze. Er war über Landstraße mit der Ortschaft Schwanheide und der B-195 verbunden. Das sogenannte Gartenschlägereck befindet sich bei Leisterförde Hier hat Michael Gartenschläger mehrmals den Versuch unternommen sogenannte Selbstschussautomaten (Typ SM-70) abzumontieren. Ab der GK Leisterförde begann der 500 m Schutzstreifen. Ab Ortseingang von Leisterförde begann die 5 km Sperrzone. Mit dem Erreichen des Standortes der GK Leisterförde ist auch die Trennungslinie zum Nachbar-Regiment-8 Grambow und zu dessen 1.GK Zweedorf erreicht.

Stationierung von Grenzpolizisten/Grenzsoldaten im Ort und die Belegung der letzten Kaserne:


1961 6. GK Leisterförde/II. GB Schwartow/GR-7
1971 12. GK Leisterförde/III.GB Lassahn/GR-6 Schönberg
1983 8. GK Leisterförde/II.GB Lassahn/GR-6 Schönberg
1989 3. GK Leisterförde-Lüttenmark/GKK-102 Wittenburg/GBK-1 Schwerin
1990 Im Juni wurde ein extra Grenzübergang für die Bewohner von Langenlehsten zum Holzfest nach Greven geschaffen.
1990 Das Kompaniegebäude stand leer.
2007 Das Kompaniegebäude wurde abgerissen. Es steht nur der Postenpilz mit einer Erinnerungstafel.

Ein folgendes Bild vom „Gartenschlägereck“. Mit freundlicher Genehmigung von Rothaut, Internet Forum DDR Grenze, Bilder GR-6.

Das Bild darunter mit freundlicher Genehmigung von K2, Internet Grenzerforum, Bilderreihe ehemalige GK. Hier stand einmal die GK Leisterförde, nur einige Betonreste sowie die Brunnen für die Wasserversorgung sind im Mai 2008 noch im hohen Gras zu finden.



9. Grenzkompanie Lütgenhof

2424 Lüttgenhof, An der F-104, PF 38910


Luftlinie zum Stab GR-6 Schönberg 3 km
Luftlinie zum Stab III.GB Schönberg 3 km
Luftlinie bis zur Grenze 9 km

Der Ort Lütgenhof, ein Ortsteil von Schönberg liegt an der B-104. Das Objekt war das Schloss Lütgenhof. Es war über eine Landstraße mit Schönberg verbunden. Die 9. GK Lütgenhof lag zwischen der 1. GK Pötenitz und der 2. GK Selmsdorf und hatte zur Aufgabe das Hinterland zu sichern.

Stationierung von Grenzpolizisten/Grenzsoldaten im Ort und die Belegung der letzten Kaserne:


1986/87 9. GK Lütgenhof/II: GB
1989 Reserveobjekt/GKK-102 Wittenburg/GBK-1 Schwerin Med.-Punkt
09.11.1989 Um 22.30 Uhr Grenzöffnung über Selmsdorf (F 104) nach Schlutup (B 104) für Einwohner von Dassow (Lütgenhof).
1990 Das Kompaniegebäude stand leer.

Auch im Schloss Lütgenhof war einmal eine Einheit der GT stationiert. In der MGFA Struktur 1986/87 wird Lütgenhof als Standort der 9.GK und des Med. Punktes GR 6 ausgewiesen. In einigen Dokumentationen über die Dislozierung der GT wird das Objekt Lütgenhof als Reserveobjekt geführt, der konkrete Zeitraum der Vorhaltung als Reserveobjekt wird leider nicht vermerkt. Im Mai 2008 erinnert nichts mehr daran, dass hier einmal ein Militärstützpunkt war, im Schloss Lütgenhof befindet sich jetzt ein Hotel der gehobenen Preisklasse.

Mit freundlicher Genehmigung Bild und Kommentar von K2, Internet Grenzerforum, Bilderreihe ehemalige GK, GT-Objekt Schloss Lütgenhof

Objekt Dassow

2.GK Teschow wurde nach Brand zum Objekt Dassow verlegt.

War U-Schule/3. Grenzbrigade und auch Nachrichtenkompanie


10. Grenzkompanie Schattin

 

2442 Schattin, PF 42603, Siegelcode 952
Luftlinie zum Stab GR-6 Schönberg Luftlinie zum Stab III.GB Schönberg Luftlinie bis zur Grenze 9 km 12 km 1,5 km

Der Ort Schattin liegt südlich der A-20 und ist über die Landstraße zu erreichen. Auch die 10. GK war zur Hinterlandsicherung festgelegt. Über die Landstraße gab es auch Verbindungen zu den umliegenden Orten, Utecht und Herrnburg. Das gesamte Ufer der Wakenitz gehörte zur DDR, die Brücke darüber wurde gesperrt.

Stationierung von Grenzpolizisten/Grenzsoldaten im Ort und die Belegung der letzten Kaserne:


1961 6. GK Schattin/II. GB Schlagsdorf/GR-6
1971 I.GB Schattin/GR-6 Schönberg
1985 10. GK Schattin/III.GB Schönberg/GR-6 Schönberg
1989 7. Reserve-GK Schattin/GKK-101Schönberg/GBK-1 Schwerin
11.04.1990 17.00 Uhr Grenzöffnung bei Rothenhusen zur B 207 (Wakenitzbrücke) nach Groß Sarau.
1990 Waldhotel Schattin



Die GK Schattin besteht neben den beiden jetzt als Hotel genutzten Unterkunftsgebäuden und einen recht umfangreichen Garagenkomplex. Bekannt ist, dass neben einer Stabseinheit (Grenzbataillon) auch eine funktechnische Einheit der NVA zeitweise im Objekt stationiert war. Die beiden obigen Bilder mit freundlicher Genehmigung von K2, Internet Grenzerforum, Bilderreihe ehemalige GK, im Jahr 2007.

11. Grenzkompanie „Gerhard Hofert“ Schlagbrügge

2730 Schlagbrügge, Landstraße nach Schönberg, PF 42614


Luftlinie zum Stab GR-6 Schönberg 17 km
Luftlinie zum Stab III.GB Schönberg 17 km
Luftlinie bis zur Grenze 1 km

Der Ort Schlagbrügge liegt an der Landstraße nach Schlagsdorf und ist über eine gut ausgebaute Landstraße mit Schönberg verbunden. Westlich von Schlagbrügge ist der Mechower See und südlich der Lankower See. Beide Seen waren Sperrgebiet. Auch die 11. GK war zur Hinterlandsicherung vorgesehen. Sie lag zwischen der 4. GK Utecht und der 5. GK Groß Thurow, also zwischen dem I. GB Selmsdorf und dem II. GB Lassahn. Die Grenze verlief am westlichen Rand vom Mechower See. Gesichert wurde aber am östlichen Rand vom Mechower See durch einen Grenzsignalzaun (GSZ-70). Ein BT-11 stand am östlichen Dorfrand von Schlagbrügge. Die Grenzkompanie lag am südlichen Rand von Schlagbrügge. Im westlichen Vorfeld lag die Ortschaft Mechow (BRD) direkt an der Grenze.

Stationierung von Grenzpolizisten/Grenzsoldaten im Ort und die Belegung der letzten Kaserne:


1961 8. GK Schlagbrügge/II. GB Schlagsdorf/GR-6 Schönberg
1971 8. GK Schlagbrügge/II.GB Schlagsdorf/GR-6 Schönberg
1985 11. GK Schlagbrügge/III.GB Schönberg/GR-6 Schönberg
1989 bekam den Ehrennamen „Gerhard Hofert“
1989 Reserve-Objekt Schlagbrügge/GKK 101Schönberg/ GBK-1 Schwerin
31.12.1989 Um 09.00 Uhr Grenzöffnung einer provisorischen Grenzkontrollstelle von Schlagbrücke nach Wietingsbek, welche vom 02.01.1990 bis 28.02.1990 wieder geschlossen wurde und erst wieder am 01.03.1990 am Mechower See nur für Fußgänger und Fahrradfahrer geöffnet wurde.
1990 gewerbliche Nutzung
2013 In privaten Besitz


Mit freundlicher Genehmigung von ASN, Forum-DDR-Grenze, Bildergalerie, ASN

Die zwei kommenden Bilder und Kommentar mit freundlicher Genehmigung von K2, Internet Grenzerforum, Bilderreihe ehemalige GK



Die GK Schlagbrügge verfügt über einen recht großen Garagenkomplex. Leider ist durch hohen Bewuchs das Gelände der GK nur in Teilbereichen einsehbar. Bei meinem Besuch im Mai 2008 konnte ich keine Aktivitäten auf dem Gelände feststellen, mir wurde aber berichtet dass das Objekt in Privatbesitz ist und unter anderem von einem Bauunternehmen zur Abstellung seiner Bautechnik genutzt wird.

12. Grenzkompanie Gallin


2831 Gallin, Am Hellberg 20, PF 68144,
Luftlinie zum Stab GR-6 Schönberg 41 km
Luftlinie zum Stab III.GB Schönberg 41 km
Luftlinie bis zur Grenze 4 km

Der Ort Gallin liegt südlich der A-24 und an der B-195 (frühere F-195). Auch die 12. GK war zur Hinterlandsicherung eingesetzt worden. Die 12. GK Gallin lag zwischen der 8. GK Leisterförde und der 7. GK Zarrentin, alle vom II. GB Lassahn.

Stationierung von Grenzpolizisten/Grenzsoldaten im Ort und die Belegung der letzten Kaserne:


1963 5. GK Gallin/I. GB Zarrentin/GR-7 Wittenburg
1971 11. GK/III.GB Zarrentin/GR-6 Schönberg
1974 11. GK/III.GB Zarrentin/GR-6 Schönberg
1982 12. GK Gallin/III.GB Schönberg/GR-6 Schönberg
1985 12. GK Gallin/III.GB Schönberg/GR-6 Schönberg
1989 Reserve-Objekt Schattin/GKK-102 Wittenburg/GBK-1 Schwerin
28.10.1989 Grenzöffnung der A 24 von Zarrentin nach Stade
1990 Asylantenheim, danach gepachtet von einem Bauern als Unterkunft für Saisonarbeiter.

Die GK Gallin befindet sich unmittelbar an der B195 und wird aktuell von Asylbewerbern bewohnt. Als ich Anfang Mai 2008 vor Ort war, wurde ich aufmerksam beobachtet, als ich einige Fotos machte. Leider ist das GK-Gelände nur an wenigen Stellen etwas einsehbar. Auf dem Gelände bemerkte ich eine Vielzahl von Wohncontainern sowie einen größeren Flachbau im Hintergrund, insgesamt aber ein recht aufgeräumtes Objekt.

Die beiden folgenden Bilder und der Kommentar mit freundlicher Genehmigung von K2, Internet Grenzerforum, Bilderreihe ehemalige GK. Das GK-Unterkunftsgebäude liegt unmittelbar an der B-195.



Nachrichtenkompanie-6 Klein Siemz, An der F 105, PF 42608

Hier war bis 1969 ein Grenzausbildungsbataillon. Die Unterkünfte waren früher Holzbaracken.

1969 (vorher) AbB-6/GR-6

Pionierkompanie- 6, 2823 Wittenburg, Hagenower Chaussee, PF 68414

Das Pioniergerätelager lag in der Nähe von Zarrenthin

Die Grenzübergangsstellen

GÜST A-24 Zarrentin


18.11.1989 Um 16.00 Uhr Grenzöffnung der GÜST
1990 umgebaut zu Wohnungen GÜST (Straße) Selmsdorf Er war für Durchreisende in Richtung Skandinavien und der DDR gestattet, aber weniger in Richtung Westberlin.
09.11.1989 Um 22.30 Uhr Grenzöffnung der GÜST. GÜST (Eisenbahn) Herrnburg
10.11.1989 Um 0.00 Uhr Grenzöffnung

Die ehemaligen Grenzbataillonen

I. GB Holm


1961 – 1971 I. GB Holm/GR-6
1971 Objekt Mfs

II. GB Schlagsdorf

FuTK und Gefechtsstand.

FuTK 432, FuTB 43.

Lief unter der Bezeichnung Groß Molzahn.

Objekt Wahrsow (Nähe Schönberg)


1990 Unterkunft für Asylbewerber
2000 leergezogen und verfallen

Objekt Stintenburg

Die Anlage auf der Stintenburg diente der „Sonderschule des Mfs“. Es gab eine Anlegestelle zwischen dem „Lassahner See“ und dem „Borgsee“ für den Bootszug.


1810-1945 historische Schlossanlage
1945-1973 Nutzung durch die GT für Ausbilderlehrgänge
1963 2. GK Stintenburg/I.GB Zarrentin/GR-7 Wittenburg
1974-1985 Zentralschule der HA I des Mfs, für die Ausbildung als Truppen- und Einzelaufklärer bzw. Einzelkämpfer.
1990 Schloss wieder im Besitz der Familie von Bernstorff

Die ehemaligen Grenzkompanien

 

GK Schwartow

18./19.02.1971 vorher (1963) II. GB Schwartow/GR-7 Wittenburg, jetzt 10. GK Schwartow/III. GB/GR-6 Schönberg

GK Lüdersdorf


1969 (bis) 5. GK Lüdersdorf/I.GB Holm/GR-6 Schönberg
1985 zuständig für die Sicherung GÜST Herrnburg
GK Teschow
1963 2. GK Teschow/I.GB Holm/GR-6 Schönberg Nach Brand wurde die GK nach Dassow verlegt.

Grenzer vom GR – 6 berichten

Bericht von Rostocker

Meinste die Stintenburgerinsel im Schaalsee. Ich habe dort 74/75 gedient, war aber in Zarrentin stationiert. Wir hatten damals Bataillons-Sicherung, war öfters am Inselzugang auf Posten. So weit mir in Erinnerung ist, gab es auf der Insel kein Objekt der GT zumindest zu meiner Zeit nicht. Das einzige Objekt, was sich dort in der Nähe befand, war in Lassahn eine GK und das GB. Aber ich schreibe nun nur aus meiner Zeit, war seitdem nie wieder dort. Im Schaalsee verlief die Grenze etwa in Seemitte und somit unmittelbar entlang der Stintenburginsel. Wir sind dort öfters auf Bootsstreife unterwegs gewesen. Dass dort Kasernen oder andere Unterkünfte der Grenztruppen untergebracht sind bzw. waren, ist mir nicht bekannt. So viel ich noch in Erinnerung habe, wohnten auf der Insel noch 2 bis 3 Familien, die Fischer mit eingerechnet. Aber das waren sicher 300 %tige, denn zu meiner Zeit gab es dort auf der Insel keine Sperranlage und auch keinen Postenplatz. Was vorhanden war, war ein Kontrollstreifen, der zum Ende der Schicht noch abgelaufen werden musste.

Mit freundlicher Genehmigung von Rostocker, Internet Forum DDR Grenze, Seite GR-6

Bericht von Historiker 84

Kennen ist das falsche Wort. Einer unserer Ausbilder in Glöwen kam „von der Insel“. Dort wurden jene ausgebildet, die nach der UAK nicht in die Grenzeinheiten oder Ausbildungseinheiten gingen, sondern für Spezialaufgaben trainiert wurden. Es gab dort eine Versorgungstruppe der GT, der den anderen Kompanie angegliedert war. Später, bei manchen Einsätzen an der Linie, haben einige der Unteroffiziere, die meine Postenstellungen übernommen haben oder die ich in den Abschnitt begleitet habe, auch erzählt, sie kämen „von der Insel“ und waren immer sehr erstaunt, dass ich damit so gar nichts verbinden konnte. Ich für meine Person habe immer die HAI damit verbunden ohne dies jedoch irgendwie belegen zu können. Genaueres weiß ich aber auch nicht. Genau das ist das „Hauptobjekt“ der ehem. Zentralschule, dahinter befand/befindet sich noch ein Flachbau.

Du schreibst von belastbaren Quellen und nennst Zeitungsartikel… Es gibt sicher entsprechende Quellen im Hause Birthler. Offiziell war es ja ein Objekt der GT, Kaserne halte ich schon von der Größe her für übertrieben. Ausgebildet wurden auf Stintenburg beispielsweise Kräfte der SiK der HA I und der Einsatzkompanie der HA I, also schwerpunktmäßig HIM. Lehrgänge für andere IM gab es aber auch. An der Zentralschule erfolgte eine Spezialausbildung als Grenzaufklärer, weiterhin wurden Waffen- und Schießausbildung, militärische Körperertüchtigung und Komplexausbildungen und Komplexeinsätze (konspirative Aufklärungshandlungen), konspiratives Verbindungswesen/Anlegen von TBK, Bau von Beobachtungsstellen usw.) durchgeführt. Das alles im Detail zu beschreiben, würde hier den Rahmen sprengen. Ich kenne bisher kein Buch, kein Artikel indem etwas über Stintenburg geschrieben wurde. Im anderen Forum ist einiges zu lesen. Bei der BStU und im MA Freiburg findet man Hinweise. Ab Mai 1968 wurden in Stintenburg „Truppenaufklärer“ für den Norden und in Heldburg für den Süden ausgebildet. Ein entsprechender Befehl vom Chef der GT liegt in Freiburg vor. Die Ausbildung fand unter der Leitung der HA I statt. Der Lehrgangsleiter war Mitarbeiter des MfS. Das übrige Stammpersonal kam von den GT. Die Volksmarine begann im Dezember 1968 in Nonnevitz und die Stadtkommandantur Berlin 1968 in Henningsdorf mit der Aufklärerausbildung. Ab 1974 wurde die Ausbildung lt. Befehl vom Chef der GT als Grenzaufklärerlehrgang I (Stintenburg), Grenzaufklärerlehrgang II (Schiedungen), Grenzaufklärerlehrgang III (Blankenstein) fortgeführt. Henningsdorf war umgezogen nach Blankenstein, Heldburg vermutlich nach Schiedungen und Nonnevitz nach Bobbin.

Das Objekt in Stintenburg begann unmittelbar am Inselzugang. Dort war ein Schlagbaum, der von den GT besetzt war. Da der Frühsport bzw. die Ausbildung außerhalb vom Objekt stattfand, war „Bewegung“ vorhanden und mich verwundert es, dass man nichts mitbekommen hat. Die Sicherungskompanien 25, 26 und 27 wurden dort nicht ausgebildet. Außerdem entstand die SiK 26 erst 1974 und die anderen beiden Kp erst 1980.

Mit freundlicher Genehmigung von Historiker84, Internet Forum DDR Grenze, Seite GR-6

Bericht von Rostocker

Zum Ausgang möchte ich mal schreiben. Bei uns ging es immer in Zarrentin in die Gaststätte, mit dem Namen Freundschaft. Bestellt wurde dann zu Essen – wie zum Beispiel Bauernfrühstück, Schnitzel, Strammer Max oder Tatar – und dann gab es Bier und Korn bis zum Abwinken. Wenn man ein Päckchen oder Paket bekam, wurden die essbaren Sachen mit den Kameraden auf der Stube geteilt oder wenn man was mit davon rausnahm zum GD, mit dem Kameraden mit dem man gerade im Dienst war. Selbst wenn mal ein Rohr durch die Kontrolle kam, hat man es gemeinsam vernichtet. Das zeichnete doch die Kameradschaft aus. Und das wir es auch in anderen Truppenteilen gegeben haben, würde sogar sagen in vielen Armeen dieser Welt.

Mit freundlicher Genehmigung von Rostocker, Internet Forum DDR Grenze, Seite was gab es zu Essen und zu Trinken in einer GK.

Hier eine historische Aufnahme vom Wochenende nach der Grenzöffnung auf dem Priwall. Zu sehen ist ebenfalls die GK Pötenitz.

Meine Grenzkompanie, das Steingebäude war die Unterkunft, die Baracke war Art Stabsgebäude. Dort der saß der KC, stellv. KC, das DHK-Zimmer, Dienstzimmer Zugführer der GAKL. Am anderen Ende der Baracke war der Umkleideraum für die GAKL, Hfw-Zimmer und die MHO. Dann kam der Park.


Im festen Gebäude war unten der Speisesaal, Küche und Unterkünfte BU, Fähnriche sowie Fernsehraum, Waffenkammer. Obere Etage Unterkünfte Soldaten und UAZ. Ach so und unten war noch der UvD-Raum.

Mit freundlicher Genehmigung Bild und Kommentar von Keiler, Internet Forum DDR Grenze, Seite GK Pötenitz

Die Deponie Schönberg lag außerhalb der unmittelbaren Grenzsicherungsanlagen der GT aber innerhalb des Sperrgebietes zu dessen Betreten bzw. befahren man durch die entsprechende Kontrollstelle der DVP musste.

Die Passage dieser Kontrollstelle war für Personen und Fahrzeuge ohne Sondergenehmigung nicht vorgesehen ein ungehindertes Erreichen der Deponie von DDR Seite aus also nicht ohne weiteres möglich.

Bericht von Grenzer:

Hatte zwar nicht direkt damit zu tun, aber ich versuche es mal: Die LKW fuhren über den GÜST Selmsdorf/Schlutup ca. alle 10 min kam einer rüber. Muss also eine „Sonderspur“ gewesen sein. An der Zufahrt zur Deponie stauten sich die LKW dann wieder… Offiziell war alles „Hausmüll“, aber wenn man an der Deponie vorbeifuhr, der Geruch, so riecht kein Hausmüll, sondern Chemie. Die Deponie war nicht grenztechnisch abgesichert, nur eingezäunt, so wie heute auch. Die Zuwegungen zur Deponie waren wie jede andere Straße auch. Ca. 1 km weiter in das Hinterland, dort befand sich der Kontrollpunkt der VP für die Einreise in das Grenzgebiet. Es kann möglich sein, dass sich in unmittelbarer Nähe zur Deponie auch ein Postenpunkt für GAKL befand, weiß ich aber nicht genau.

1.GK/I./GR6/GKN 1988 – 1990 UaZ – Ufw

Mit freundlicher Genehmigung von grenzer, Internet NVA Forum, Seite Deponie Schönberg