Heilen mit dem Zeolith-Mineral Klinoptilolith - eBook

Text
0
Kritiken
Leseprobe
Als gelesen kennzeichnen
Wie Sie das Buch nach dem Kauf lesen
Schriftart:Kleiner AaGrößer Aa

Die Kampfstrategie der einzelnen Stämme zeigt sich in einem sich ständig verändernden Fließgleichgewicht. Die Anzahl der daran beteiligten Individuen ändert sich ständig. Je ausgewogener dieses Gleichgewicht ist, desto gesünder erscheint der Gesamtorganismus. Überwiegen einzelne dieser Gruppen massiv, kommt es zu Störungen, entwickeln sich Krankheiten und Symptome wie Temperaturerhöhung, Durchfall oder Verstopfung, Krämpfe oder Schmerzen, Schwächezustände, Schweißprozesse oder Zittern.

Kommen diese Lebewesen, die man gesamthaft als Symbionten bezeichnet, mit ungewohnten Stoffen in Kontakt, die ihren Stoffwechsel stören, reagieren sie mit einer Veränderung oder sterben ab. Ein veränderter Symbiont kann nicht mehr die ihm zugedachte Aufgabe durchführen. Damit verändert sich auch das System der Abwehr. Diese Veränderung kann sich noch viel weitschichtiger auswirken. Es können vollständig neue Restteile entstehen, deren Auswirkungen dann vollständig anders in den Abwehrprozess eingreifen.

Ein abgestorbener Symbiont bringt ebenfalls Probleme mit sich. Dem Prozess der Abwehr stehen diese abgestorbenen Symbionten nicht mehr zur Verfügung, womit die Abwehr insgesamt geschwächt wird. Dieses Phänomen ist zum Beispiel das größte Problem der Nebenwirkungen von oral eingenommenen Antibiotika.

Die Idee, nach einer Antibiotikabehandlung prosymbiotische Bakterien zuzusetzen, entstand aus der Überlegung, dass abgetötete aber wichtige Bakterien schnell wieder aufgebaut werden sollten. An sich ein guter Gedanke, aber der Zusatz von wenigen (bis zu 10) Stämmen kann das Problem nicht lösen. Sinnvoller ist es, soviel neue Symbionten wie möglich zuzufügen, und das kann nur auf natürliche Weise geschehen.

Die Idee war, dem Darm eine große Leermasse zuzufügen, in der sich dann neue Lebewesen (nicht ausschließlich Bakterienstämme) einnisten können. Indischer Flohsamen zeigte sich dabei als Quellmittel, das die Voraussetzungen am besten erfüllt. Er ist relativ nährstoffarm und bildet, im Wasser vorgequollen, im Darm ein großes, leeres Volumen. Größeren Lebewesen, wie etwa Würmern, bietet es keine Lebensgrundlage. Je größer das angebotene Volumen, desto größer ist die Veränderung des symbiotischen Raumes. Wie lange dieser Neuaufbau einer Darmsymbiose jedoch dauert, ist nicht vorherzusagen. Das hängt von der Ernährung und der zusätzlichen Medikation ab, aber auch von der vorliegenden krankhaften Störung der noch vorhandenen Symbionten. Auch die Restgiftlager im Körper und die Gifte, die weiterhin über die Nahrung oder die Umwelt zugeführt werden, spielen eine Rolle.

Eine Menge von 2–3 Teelöffeln Flohsamen, in etwa 200–300 ml Wasser zum Vorquellen eingelegt und mehrfach umgerührt, bietet oft schon eine neue Grundlage, um die Symbioselenkung zu beeinflussen. Je größer die Beeinflussung der Symbiose werden soll, desto mehr gequollener Indischer Flohsamen muss eingenommen werden. Die Samen müssen ganz und vorgequollen sein; Flohsamenschalen alleine oder der Versuch ohne Vorquellen funktionieren nicht. Auch funktioniert es nicht mit anderen Samen, deren Nährstoffgehalt weit über dem der Indischen Flohsamen liegt.

Zeitgleich mit der Veränderung der Symbiose verändern sich auch die Unverträglichkeitsreaktionen oder die Allergiebereitschaft bezüglich verschiedener Stoffe, die ansonsten im Körper unerwünschte Reaktionen auslösen würden. Aus der Erfahrung der letzten 15 Jahre zeigt sich, dass damit nicht nur Allergie- und Unverträglichkeitsreaktionen, sondern auch Autoimmunreaktionen beeinflussbar sind. Der Einsatz von Klinoptilolith beeinflusst diese Reaktionen zusätzlich. Was genau dabei abläuft, ist meines Erachtens noch reine Spekulation, aber das langfristige Ergebnis ist hervorragend. Klinoptilolith wird ansteigend von 1-mal 3 g pro Tag eingesetzt. Die Steigerung ist abhängig von der Art der Unverträglichkeiten oder der Autoimmunerkrankung. Diese Steigerung kann bis auf maximal 2-mal 6 g pro Tag stattfinden.

Beeinflussbar sind mit dieser Art der Symbioselenkung Allergie-Erkrankungen wie etwa allergisches Asthma, Unverträglichkeiten wie Histamin-Intoleranz oder Zöliakie und Autoimmunerkrankungen wie Colitis ulcerosa, Diabetes Typ II, Hashimoto-Thyreoiditis, Lupus erythematodes, Morbus Crohn, Sarkoidose oder Sklerodermie. Die Erfahrungen damit reichen noch nicht aus, um eine Therapie exakt zu planen, aber sie zeigen, dass über die Symbioselenkung ein sinnvoller Ansatz gegeben ist.

Die Erfahrungen zeigen ebenfalls, dass schwierig zu behandelnde chronische bakterielle Erkrankungen (zu denen auch die Borreliose gehört) erst nach einer Symbioselenkung beherrschbar sind.

Ohne Klinoptilolith ist eine Symbioselenkung nicht möglich. Klinoptilolith nimmt in dieser Mischung die Abwehrstoffe der Bakterien auf, die diese einsetzen, um ihren Lebensraum gegen andere (auch neu eintreffende) Bakterien zu verteidigen. Dadurch nimmt er in einem gestörten Darmbiom die vielen überschüssigen Stoffe auf, die sonst den Körper angreifen würden. Das heißt, er greift hier direkt in das überschießende Immunsystem ein (daher auch seine Wirkung auf Autoimmunerkrankungen). Es ist zu beobachten, dass die Unverträglichkeitsreaktionen auf Gluten bei der Zöliakie oder dem Histamin bei der Histamin-Intoleranz und vielen anderen Reaktionen im Laufe der Symbioselenkung abnimmt. Diese Umstellung dauert lange, kann aber oft schon nach wenigen Monaten in Ansätzen beobachtet werden. Insgesamt jedoch dauert dieser Prozess viele Monate bis zu drei Jahre.

Im Beobachtungszeitraum der letzten zehn Jahre konnte ich diesen Prozess oft beobachten, und in den sozialen Medien wurden zahlreiche Fälle veröffentlicht. Dort wird von Betroffenen berichtet, wie sich ihre Unverträglichkeiten oder Intoleranzen (gegen Gluten, Histamin, Milchzucker usw.) besserten oder sogar ganz auflösten.

Klinoptilolith als radioaktiver Entgifter

Klinoptilolith kann bedingt durch seine Molekularsiebstruktur radioaktive Nuklide wie Strontium90, Rubidium103, Caesium134+137, Jod131 und weitere radioaktive Isotope wie Kobalt60 absorbieren und diese in seine dreidimensionale Kristallstruktur einschließen. Nach der Selektivitätsreihe werden diese bevorzugt aufgenommen. Dadurch kann Klinoptilolith als radioaktiver Entgifter zur Dekontamination eingesetzt werden.

Angeblich wurde Klinoptilolith erstmals 1949 nach den Atombombenabwürfen in Hiroshima und Nagasaki von japanischen Ärzten zur radioaktiven Dekontamination eingesetzt.25

Das größte technische Einsatzgebiet von Zeolithen in Europa bestand bisher in der Einkapselung radioaktiven Abfalls nach der Zerstörung eines Reaktorkerns in Tschernobyl im Jahre 1986. Dabei wurden nach Tomlinson 2001 über eine Million Tonnen Zeolithe für den Ionenaustausch von Caesium137 verwendet.26

Erfahrungen über Wasserfilterungen bzw. medizinische Therapien mit Klinoptilolith liegen vor von dem Reaktorunfall 1986 in Tschernobyl. Dutzende von Arbeiten russischer Forscher wurden dazu veröffentlicht. Weiter wurde Klinoptilolith bei verschiedenen amerikanischen Atomunfällen sowie in Japan 2011 nach dem schweren Atomunfall im Kernkraftwerk Fukushima eingesetzt.27

Wechselwirkungen zwischen Klinoptilolith und Medikamenten

Die Frage nach einer Wechselwirkung zwischen Klinoptilolith und einem gleichzeitig angesetzten Medikament wird oft gestellt. Die meisten Menschen gehen davon aus, dass Klinoptilolith in seiner Entgiftungsfunktion grundsätzlich jedes Gift in sich aufnehmen kann. Da Medikamente für mehr oder weniger giftig gehalten werden, stellt sich die Frage, ob die Medikamente durch den Klinoptilolith aufgenommen werden, das heißt, ob es zu einer Wechselwirkung zwischen Medikament und Mineral kommt.

»Wechselwirkung« heißt, dass die erwünschte pharmakologische Wirkung eines Wirkstoffs verstärkt, abgeschwächt oder aufgehoben werden kann. Zusätzlich können unerwünschte Arzneimittelwirkungen, also Nebenwirkungen, auftreten.

Zu Wechselwirkungen zwischen Klinoptilolith und Medikamenten liegen bisher noch keine verlässlichen Informationen vor. Es kursiert eine ganze Menge an Spekulationen im Internet, die besonders von Klinoptilolith-Verkäufern verbreitet werden.

Dass die Wirkung von anderen Medikamenten abgeschwächt oder aufgehoben wird, würde bedeuten, dass diese Medikamente in das Kristallgitter von Klinoptilolith eingebaut würden. Dazu sind jedoch die Molekulargrößen der allermeisten schulmedizinischen Medikamente zu groß.

Gerade von Krebspatienten höre ich immer wieder, dass deren Ärzte davor warnen, Klinoptilolith während der Chemotherapie einzunehmen. Es würde die Wirkung der Chemotherapie mindern oder diese gar aufheben. Das kann ich nicht bestätigen. Ich habe oft erlebt, dass Patienten, die während einer Chemotherapie auch Klinoptilolith zu sich nahmen, erheblich schwächere oder keine Nebenwirkungen hatten.28

Bei kleinmolekularen Terpenen jedoch, wie sie etwa in ätherischen Ölen vorkommen, könnte es theoretisch Wechselwirkungen geben; das wurde von mir jedoch in den letzten 12 Jahren noch nicht beobachtet. Ich setze oft ätherische Öle zusammen mit Klinoptilolith ein – ein Wirkungsverlust oder gar eine Wirkungsaufhebung dieser ätherischen Öle habe ich bisher nicht festgestellt.

Das Problem der möglichen Wechselwirkungen von Klinoptilolith sollte dringend besser erforscht werden, um genaue Beobachtungswerte zu erhalten und Spekulationen vorzubeugen.

Nebenwirkung des Klinoptiloliths

Klinoptilolith ist ein natürliches Mineralprodukt und damit garantiert frei von Aromastoffen, Emulgatoren, Farbstoffen, Geschmackstoffen, Gluten, aktiver Hefe, Konservierungsmitteln, Milchprodukten (Laktose), Stärke, Süßstoffen und Zucker. Es ist nicht notwendig, eines dieser »medizinischen Zusatzprodukte« Klinoptilolith zuzumischen.

 

Nebenwirkungen mit Klinoptilolith haben wir im Laufe der letzten Jahre selten festgestellt.29 In der Literatur30 und im Internet wird Klinoptilolith als absolut nebenwirkungsfrei beschrieben, was wir so nicht stehen lassen können. Da sich alle Internetseiten weitgehend auf Angaben von Prof. Hecht stützen, gehen diese natürlich auch von einem absolut nebenwirkungsfreien Produkt aus. Das ist bequem, aber nicht korrekt.

Als einzige Nebenwirkung konnte ich in seltenen Fällen eine kurzzeitige Stuhlverstopfung oder auch kurzzeitig Durchfall beobachten, die sich bisher immer nach kurzer Zeit von alleine regelten. Diese Wirkung auf den Stuhlgang muss jedoch bei Therapiebeginn zur Dosisbestimmung mit berücksichtigt werden.

Eine Stuhlverstopfung kann vermieden werden, wenn in den ersten 2 Wochen der Klinoptilolith-Einnahme gleichzeitig Indische Flohsamen, und zwar ganze Körner, die mindestens 1 Stunde in Wasser quellen müssen, eingenommen werden. Dadurch wird der Darm angeregt, aber auch gleichzeitig eine gestörte Darmflora behandelt.

Oft wird zu Beginn der Einnahme vermehrt (meist dunkler) Urin ausgeschieden, teils auch nächtlich und in großen Mengen. Messungen haben ergeben, dass die Menge der damit ausgeschwemmten harnpflichtigen Stoffe weit über der Norm lag.

Verwendung in der Tierheilkunde

Der Einsatz von Klinoptilolith in der Tierheilkunde hat ähnliche Voraussetzungen wie in der Humanmedizin. Erfahrungen mit Klinoptilolith liegen bisher bei der Behandlung von kranken Hühnern und Enten, Katzen, Hunden, Schafen, Ferkeln, Schweinen, Kälbern, Milchkühen, Rennpferden, Rehen und Damwild, aber auch exotischen Echsen, Vögeln, Fischen und Pelztieren, vor allem Frettchen, vor.

Klinoptilolith unterstützt dabei deren Immunsystem und hilft Haustieren, mit Stresssituationen besser fertig zu werden. Diese liegen zum Beispiel vor bei Trächtigkeit, Aufzucht der Jungtiere, Zahnwechsel, Haarwechsel, bei psychischem Stress und Stoffwechselentgleisung sowie bei Entzündungen, Infekten, Verletzungen und Verdauungsstörungen.

Auch bei der Behandlung von Pferden liegen inzwischen Erfahrungen vor. Mit Klinoptilolith wurden beispielsweise Bindehautentzündung, Druse, Hautpilz, Hufrehe, Mauke, Mondblindheit, Pferdegrippe, Rotz und Strahlfäule behandelt.

Als Pflanzenfresser haben Pferde einen verhältnismäßig langen Darm. Im Gegensatz zu Wiederkäuern, die bereits im Pansen zahlreiche Symbiosen zur Verdauung von Zellulose besitzen, findet deren Aufspaltung bei Pferden erst im Blind- und Dickdarm statt. Die Mikroorganismen im Dickdarm schlüsseln die komplexen Kohlenhydrate auf und verwerten sie.

Pferde reagieren empfindlich auf Futterumstellungen oder nicht optimale Fütterungsbedingungen. Stress, zu hohe Kraftfuttergaben, Heu von minderer Qualität, häufige Fütterung von Heulage oder gesundheitliche Probleme können zu Übersäuerung im Dünndarm, Fehlgärungen, Verdauungsproblemen, Durchfall und zu Koliken führen. Hier kann die Zugabe von Klinoptilolith zum Futter einen wichtigen Beitrag zur Stabilisierung der Darmflora leisten.

In der Nutztierhaltung wird Klinoptilolith zur Behandlung von Erkrankungen des Verdauungs- und Atmungstrakts verwendet. Durch die Regulierung des Mineralhaushalts und eine bessere Verwertung von Kalzium- und Eiweißfutter konnte das Auftreten von Infektions- und Stoffwechselerkrankungen eingeschränkt werden.

Auch über das Grünfutter oder auf der Weide aufgenommene Schadstoffe können mit Hilfe von Klinoptilolith aus dem Körper ausgeleitet werden.

Ferner verläuft auch der Fellwechsel für den Körper der Tiere weniger belastend, zudem konnte öfters eine Verbesserung der Fellqualität beobachtet werden.

In den letzten Jahren wurden öfter Schimmelpilze und Pilzgifte (Aflatoxine) in Futtermitteln wie Getreide, Mais, Heu und Stroh nachgewiesen. Aflatoxine haben lebertoxische Wirkungen, die schon bei geringen Dosen eintreten können; sie schwächen das Immunsystem und können eine karzinogene Wirkungen entfalten. Auch hier bewährt sich die Behandlung mit Klinoptilolith.

Zu den Anwendungsmöglichkeiten zählt auch die Verbesserung der Luftverhältnisse in Ställen durch Zugabe von großkörnigem Klinoptilolith zur Einstreu. Dies kann für Pferde mit Allergien oder Atemwegserkrankungen wie zum Beispiel der Lungenkrankheit COPD (Chronic Obstructive Pulmonary Disease) eine große Erleichterung darstellen.

Eigene Erfahrungen bei kranken Tieren konnte ich bisher nur bei Hunden und Katzen machen, wobei jedes Mal Klinoptilolith ins Nassfutter untergemischt wurde. Bei einer Euterentzündung einer Milchkuh, die ich beobachtete, wurde Klinoptilolith mit warmem Wasser als Brei auf das Euter aufgetragen; nach dem Eintrocknen wurde das Mineral wieder abgewaschen. Diese Prozedur musste einige Male wiederholt werden, linderte jedoch die Schmerzen schon nach der ersten Anwendung.

Erfahrungsberichte in der Tierbehandlung sammle ich seit 2011, demnach liegen erst wenige Forschungsergebnisse vor. Meine Fallsammlungen und Internetrecherchen zu Tiererkrankungen wurden jedoch ab Anfang 2012 intensiviert.31

Aus Internetaufzeichnungen geht hervor, dass Klinoptilolith in Futter untergemischt als Ballaststoff im Verdauungstrakt wirkt und den Harnstoffgehalt im Blut um ca. 10 Prozent senkt.

In verschiedenen Facebook-Gruppen wurden in den letzten Jahren immer mehr Fälle von privaten Anwendern beschrieben, die Klinoptilolith bei ihren Pferden oder Haustieren eingesetzt haben, teilweise sehr ausführliche Berichte, die oft mit Bildern unterstützt wurden.

Verwendung in der Tierhaltung, Tierzucht und Landwirtschaft

Klinoptilolith wird in der Landwirtschaft vor allem wegen seiner Ionenaustauschkapazität und Adsorptionskraft eingesetzt. Die Fähigkeit, Schwefelwasserstoff, Nitrite, Ammoniak und Mykotoxine aufzunehmen, wird genutzt, indem Klinoptilolith dem Futter oder Einstreu in Ställen untergemischt wird. Damit verbessert sich das Stallklima. Die Tiere werden dadurch weniger krankheitsanfällig, behalten eine höhere Widerstandskraft und es spart Antibiotika ein. Weiter wird Klinoptilolith als Abwasserklärmittel, Katzenstreu und Filtermittel für Aquakulturen und Fischteiche eingesetzt.

Klinoptilolith verbessert den Futterverbrauch und die Futterverwertung von Schweinen, sorgt für einen gesteigerten Tageszuwachs von Ferkeln, Schweinen und Kälbern, einer geringeren Mastdauer sowie einer verminderten Ausfallquote. Es steigt auch die Milchproduktion sowie die Milchqualität (gemessen an Fett- und Eiweißgehalt) und führt zu einer Verminderung der Futtermittelschädlinge in der Tierzucht (Damwild, Milchkühe, Rehe) sowie zu geringerer Anfälligkeit für Huf- und Klauenentzündung (Rinder, Schafe).

Die mit Klinoptilolith gefütterten Tiere werden ausgeglichener, vitaler, stressresistenter (Schweine) und fühlen sich dabei sichtbar wohl. Klinoptilolith dämmt die Aggressivität (der Schweine) und reduziert damit deren Verletzungen sowie Verluste während der Tiertransporte (Schweine und Kälber); das Mineral beugt Magen-Darm-Erkrankungen vor (Milchkühe und Schweine). Klinoptilolith reduziert das Ammoniakniveau im Pansen, hemmt Gärungs- und Fäulnisprozesse, stabilisiert den Magensaft und reguliert das Wasser-Salzregime im Magen. Darüber hinaus beugt es Erkrankungen wie Kalzämie/Milchfieber bei laktierenden Milchkühen vor. In fein gemahlener Form als Puder oder mit Wasser als Paste angerührt, kann Klinoptilolith mit Erfolg gegen Ekzeme und Hautreizungen der Tiere (ähnlich wie beim Menschen) auch äußerlich angewendet werden.

Klinoptilolith hat eine positive Auswirkung auf die Fleischqualität von Rindern und Schweinen. Es wird mehr Muskelfleisch und Eiweiß gebildet und der Wassergehalt im Fleisch sinkt. Zudem steigert es die Eierproduktion und stärkt die Eischalenstärke von Legehennen. Die Tiere zeigen eine stärkere Widerstandsfähigkeit, eine höhere Vitalität sowie ein gesundes Aussehen dank dichterem und glänzenderem Haar- oder Federkleid.

Klinoptilolith dient allgemein der Verbesserung der Stallhygiene und des Stallklimas in der industriellen Landwirtschaft, wenn er als mineralischer Zuschlagstoff für konventionelle Einstreu verwendet wird. Dank der spezifischen Eigenschaften von Klinoptilolith werden Gerüche und schädliche Gase reduziert, die Umwelt weniger belastet und das Wohlbefinden der Tiere erhöht.

Klinoptilolith in der Einstreu:

– stabilisiert die Darmflora und fördert die Darmgesundheit,

– stärkt das Immunsystem der Tiere und vermindert deren Infektanfälligkeit,

– verbessert die Mineralisierung von Knochen und Zähnen,

– erhöht die Aufnahmekapazität der Einstreu von Wasser, Ammoniak und anderen Störgasen,

– bindet Wasser und beugt so Keimwachstum vor,

– reduziert die Luftfeuchtigkeit,

– verbessert die Konsistenz und erhöht die Trockensubstanz in der Einstreu,

– verbessert die Futterverwertung,

– aktiviert den Aufbau von Muskelmasse,

– trägt zur Widerstandsfähigkeit der Sehnen bei, reduziert Muskel- und Skeletterkrankungen,

– unterstützt den Fellwechsel,

– sorgt für glänzendes Fell oder Federkleid,

– stimuliert den Laktationsprozess,

– unterstützt die Wundheilung,

– wirkt Gewebeübersäuerung entgegen,

– bewirkt bei neugeborenen Ferkeln schnelleres Wachstum und gute Gesundheit während der Aufzucht,

– beschäftigt Hühner durch die Möglichkeit zu scharren und führt somit zu einer artgerechteren Haltung.

Klinoptilolith ist als idealer Tierfutterzusatzstoff, als Fließhilfsstoff, Bindemittel und Gerinnungshilfsstoff (E 567 und 568) zugelassen, sofern dessen Klinoptilolithgehalt nachweislich mindestens 80 Prozent beträgt (L 291/9 der Verordnung [EG] Nr. 1810/2005).

Dosierung in der Tierhaltung

Besonders bei Futtermitteln für Großtiere kann ein geringerer Vermahlungsgrad als üblich sinnvoll sein. In polnischen Gestüten hat sich die Vermahlung von 100 µm oder grober (bis zu 200 µm) als zweckmäßiger erwiesen als die Feinvermahlung von unter 50 µm, die für Anwendungen bei Menschen gebräuchlich ist. Das hat vermutlich einerseits mit der veränderten anatomischen Beschaffenheit des Verdauungstraktes von Großtieren zu tun, andererseits aber auch mit der erheblich größeren Menge an Klinoptilolith, die bei Großtieren eingesetzt wird.

Klinoptilolith wird der täglichen Tierfutterration32 in größeren Mengen – abhängig von Futterqualität und Gesundheitszustand der Tiere – zugefügt, zum Beispiel für Milchkühe, Pferde, Schafe, Schweine (2–5 Prozent führen zu 10 Prozent Zunahme), Ferkel33; für Rehe und Hirsche34 3 Prozent; für Geflügel und Strauße35 2 Prozent.

Dosierungsangaben in der Fischzucht (Kois) liegen mir persönlich nicht vor. Als Fischzusatzfutter für Lachse wird 2 Prozent Klinoptilolithzusatz angegeben, zur Algenreinigung in Teichen 5 kg/m3.36

Klinoptilolith nimmt Giftstoffe auf, welche durch Schimmelpilze37 auf dem Futtermittel erzeugt werden, oder es neutralisiert diese Gifte erst im Magen-Darm-Trakt. Klinoptilolith verbessert die Gewichtszunahme und die körperliche Entwicklung der Tiere, erleichtert die Mineralzufuhr; verhindert oder kuriert bakteriell- und giftstoffbedingte Durchfälle und vermindert bakterienbedingte Magen-Darm-Erkrankungen, senkt die Sterblichkeitsrate (vor allem bei Ferkeln und Hühnern) und steigert die Geburtenrate.

Zusatzstoff für Dünger, Bodenverbesserer

Klinoptilolith hat durch seine eigene Mineralarmut keine Düngerwirkung. Eine Bodenverbesserung mit Langzeitdüngerwirkung erhält man jedoch, indem Klinoptilolith mit den Metallen, welche dem Boden fehlen, beladen und dann unter die Erde gemischt wird. Klinoptilolith gibt das eingebaute Düngemittel dann sehr langsam an die Erde ab. Stickstoff und Kalium werden aufgrund der negativen Gerüstladung des Klinoptiloliths aufgefangen und bei Bedarf abgegeben. Gleichzeitig wird der Boden aufgelockert und damit die Lebensgrundlage der Mikroorganismen verbessert.

 

Ich habe gute Erfahrungen mit der Zugabe von Klinoptilolith zu Gartenerde gemacht. Die lehmige Erde unseres Gartens war die ersten Jahre sehr ertragsarm, und trotz jährlichen Düngens verbesserte sich der Boden nicht, bis ich größere Mengen Klinoptilolith in die Erde mischte. Zufälligerweise rissen 22 Säcke mit Klinoptilolith während des Transports auf, und ich musste sie irgendwie verwenden. So verteilte ich 550 Kilogramm gleichmäßig über den gesamten Garten und hob diese unter. Ab dieser Zeit explodierte der Ertrag, die Pflanzen wurden gesünder.

Ich wusste, dass man die Bodenqualität mit »Schindele’s Mineralien«, einem nährstoffreichen Paragneis, deutlich verbessern kann. Dass der nährstoffarme Klinoptilolith eine ähnliche Wirkung hat, habe ich dank dieser Erfahrung in unserem Garten gelernt.

Technische Verwendung

Die Einsatzmöglichkeiten von Klinoptilolith sind vielseitig, vor allem im chemischen und technischen Bereich. Klinoptilolith eignet sich infolge der großen inneren Oberfläche für vielfältige technische Anwendungen, etwa als Katalysator für zahlreiche chemische Industrieprozesse. Zum Beispiel zur Trennung von chemischen Substanzen oder als Wasserenthärter; zur Wasserreinigung und Entgiftung von Ammoniak und Schwefelwasserstoff, Eisen, Mangan und giftigen Schwermetallen aus Abwässern; zur Reinigung und Trocknung von Gasen in Biogas- und Kompostanlagen; als Geruchsentferner und bei der Rauchgasreinigung zur Reduzierung von Quecksilber und Dioxinen; zur Entgiftung durch extensive Landwirtschaft sowie durch chemische und radioaktive Unfälle verseuchter Böden.

Klinoptilolith wird als Ionenaustauscher zur Wasserenthärtung, als Chelatbildner, als EDTA-Ersatzstoff und als Trockenmittel verwendet. Des Weiteren wird das Vulkan-Mineral zur großtechnischen Herstellung von Waschmitteln in der Industrie benötigt. Zeolithe finden aber auch in industriellen Katalysatoren Verwendung.

Die Ionenaustauschfähigkeit des Klinoptiloliths hat eine spezifische Selektivität, das heißt, es gibt eine Reihenfolge, nach der die Metalle bevorzugt aufgenommen werden. Diese Reihe verläuft nach folgendem Schema:

Selektivitätsreihe für Klinoptilolith

– NH4>K+>H+>Na+>Sr2+>Ca2+>Mg2+>Li+ (nach Goto, 1983)

– Cs+>Rb+>K+>NH4+>Pb>Ag>Ba2+>Na+>Sr2+>Ca2+>Li+>Cd2+>Cu2+>Zn2+ (nach Tschelischew, 1988)

Dadurch ist erklärbar, warum Caesium und Strontium leicht aufgenommen werden können und gegen Natrium oder Kalium ausgetauscht werden.

Zeolithe, die in ihrer Funktion als Molekularsiebe Wasserdampf aufgenommen haben, lassen sich entweder über hohe Temperaturen über 300 °C oder über Reduktion des Druckes regenerieren. Zentrifugieren nützt nichts, die Verbindung ist zu stark, die Kapillar- oder Bindungskraft zu groß.

Synthetische Zeolithe und chemisch veränderter Klinoptilolith

Für den technisch-chemischen Anwendungsbereich werden zunehmend mehr synthetische Zeolithe entwickelt und Klinoptilolith chemisch verändert. Diese Entwicklung wird mit der spezifischen Funktion dieser »neuen Stoffe« begründet, hat aber auch einen rein kommerziellen Hintergrund.

Inzwischen gibt es über 100 synthetische Zeolithe, die industriell hergestellt werden. Die synthetische Herstellung hat den Vorteil, dass die Größe der Aufnahmekammern variiert und das ganze Produkt patentiert werden kann. Das erleichtert auch die Durchführung klinischer Studien.

Die chemische Nomenklatur bezeichnet synthetische Zeolithe als zeolithische Natrium-Alumosilikate oder Kalium-Alumosilikate der Molekularsiebtypen A, X, Y oder P.

Während des Atomunfalls in Tschernobyl wurde zur Eliminierung der radioaktiven Isotope von Strontium und Cäsium noch natürlicher Klinoptilolith verwendet. Nach dem Atomunfall in Fukushima wurde dieser Klinoptilolith durch ein synthetisch hergestelltes Geopolymer auf Klinoptilolithbasis ersetzt, um durch einen Ionenaustausch die radioaktiven Alkali- und Erdalkali-Metalle in ihrem Kristallgitter zu binden.

Synthetische Zeolithe haben langfristig den Vorteil, dass durch Anpassung der Gittergröße Moleküle einer spezifischen Größe filtriert werden können. Damit wäre es beispielsweise möglich, Rückstände einer Chemotherapie sicher herauszufiltern und diese so verträglicher zu machen. Bisher konnte Klinoptilolith bei Krebserkrankungen nur unspezifisch in der Begleittherapie einer Chemotherapie eingesetzt werden. Mit dem Einsatz spezieller synthetischer Zeolithe könnte es möglich werden, gezielter auf einzelne Atome und Moleküle einzuwirken.

Die Synthese eines Zeoliths kann aus einer Mischung aus Aluminium- und Siliziumhydroxiden in Natronlauge bei Temperaturen zwischen 50 und 90 Grad Celsius durchgeführt werden. Die Hydroxide können mit Natronlauge frisch aus Aluminiumpulver und Tetraethylorthosilikat einzeln hergestellt und dann vermischt werden. Vorteilhaft ist ein Überschuss von Aluminium. Da dieser Prozess im Gegensatz zur natürlichen Entstehung eines Zeoliths in sehr kurzer Zeit abläuft, sind synthetische Zeolithe auch nicht stabil. Deshalb ist es einfach, das Aluminium herauszulösen, was bei den stabilen natürlichen Zeolithen nicht gelingt. Experimente, die mit synthetischen Zeolithen durchgeführt werden, können deswegen mit natürlichen Zeolithen nicht wiederholt werden.

Verwendung im Hoch- und Tiefbau

Die weltweit größte Menge an Klinoptilolith wird für den Hoch- und Tiefbau verwendet. China produziert jährlich 2 500 000 Tonnen Klinoptilolith, das zu 99 Prozent in die Baubranche geht.38

Klinoptilolith verbessert die Isolationsfähigkeit von Beton und Zementmischungen und wird im Straßenbau zur Herstellung von Niedrigtemperaturasphalt eingesetzt. Dadurch mindert sich die Giftbelastung der Straßenbauarbeiter bei gleichzeitiger Beschleunigung des Straßenbaus.

Vergleich mit anderen Steinmehlen

Neben dem »Schindele’s Mineral«39 (einem Paragneis), dem »Schweizer alpinen Steinpulver«, dem »DiaBas-Urgesteinmehl« und dem »Mafang-Stein« (Mongolischer Medizinstein) sind noch verschiedene andere Gesteinspulver in der medizinischen Verwendung, zum Beispiel »Eifelgold-Basalt-Steinmehl«, »Neudorff-Basalt-Steinmehl« usw. Das »Schindele’s Mineral« und den »Mafang-Stein« habe ich in den letzten Jahren öfter mit Erfolg eingesetzt. Inzwischen ziehe ich Klinoptilolith vor. Alle diese erwähnten Gesteinspulver haben zwar medizinische Eigenschaften, die auch von Klinoptilolith erreicht werden, weichen jedoch in zweierlei Hinsicht von diesem ab. Sie sind alle nicht so fein verrieben40 wie das medizinisch verwendete Klinoptilolith und haben damit keine Molekularsiebwirkung; und sie bestehen oft aus einem viel größeren Spektrum an Mineralstoffen, speziell an Spurenelementen.

Robert Schindele gibt in seinem Buch Schindele’s Mineralien einige Dutzend Beispielfälle, in denen das Mineralpulver bei kranken Menschen und Haustieren mit Erfolg eingesetzt wurde. Viele der aufgelisteten Therapieerfolge hätte man meines Erachtens ebenso mit Klinoptilolith erzielen können. Ich denke, dass das fein verriebene Klinoptilolith therapeutisch noch sicherer ist.

Die Fallbeispiele (oft mit Namen, Geschlecht und immer mit Alter) beziehen sich auf folgende Wirkungen: senkt Fieber, bessert Eisenmangel, bessert Durchblutungsstörungen, senkt zu hohen Blutdruck, vermindert Arthritis- und Arthroseschmerzen, bessert Bandscheiben-, Gelenk- Hüft-, Muskel- und Rückenschmerzen, mindert Schwellungen der Hände und Füße, verbessert Alkoholverträglichkeit, normalisiert Darmträgheit, Verdauung und Stuhlgang, heilt chronischen Durchfall, lässt Blähungen verschwinden, senkt den Cholesteringehalt des Blutes, bessert die Leberwerte im Blut, vermindert das übermäßige Körpergewicht, bessert Neurodermitis und lindert Juckreiz, bessert den Hautzustand und die Wundheilung, stabilisiert den Blutzucker, verkleinert eine Prostatavergrößerung, bessert Nervenleiden, bessert Tinnitus und Schwindel, bessert die Konzentrationsfähigkeit, vertreibt Müdigkeit, mindert depressive Zustände und verbessert die Lebensqualität.

Dazu wurde es unterstützend bei Colitis ulcerosa und Morbus Crohn sowie im Bereich der Tiermedizin eingesetzt.

Vergleich mit Tonmineralen (Tonsteine)

Neben den Gesteinsmehlen haben auch die relativ ähnlichen Tonminerale vergleichbare therapeutische Eigenschaften. Als Tonminerale bezeichnet man einerseits Minerale, die überwiegend feinstkörnig (Korngröße < 2 µm) vorkommen; andererseits heißen auch (Alumo-)Schichtsilikate, die nach ihrer schichtartigen Kristallstruktur benannt sind, Tonminerale. Die zwei Definitionen sind nicht deckungsgleich. Tonminerale bezeichnen daher in der Regel solche Minerale, die beide Kriterien erfüllen.41 Medizinisch werden meist Tonminerale der Smektit- oder der Vermiculit-Gruppe verwendet.

Sie haben die kostenlose Leseprobe beendet. Möchten Sie mehr lesen?